Items
-
Chaosradio 159 Die Deutsche Post hat kürzlich – von einer putzigen Werbekampagne begleitet – ihren E-Postbrief vorgestellt. Wir analysieren die Technik und die rechtlichen Folgen. Habt Ihr Euch auch schon gefragt: Was soll das Ganze eigentlich? Wer braucht das? Warum soll eine E-Mail, die nicht mal Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist, 55 Cent kosten? Druckt die Post tatsächlich 10 MB Anhänge aus und schickt sie als Papierbrief zu Euch nach Hause? Und am Horizont dräut außerdem De-Mail, noch so ein Bezahl-E-Mail-Projekt. Zwar wird gerade noch das Gesetz dazu erarbeitet, aber schon im Herbst soll De-Mail einsatzfähig sein. Es soll damit ein “rechtssicherer Kanal” für E-Mails geschaffen werden. Da fragen sich sicher nicht nur wir: Hat die Bundesregierung noch nicht bemerkt, daß es seit mehr als einer Dekade Signatur und Verschlüsselung bei elektronischer Post gibt? Wem hilft die Rechtssicherheit von De-Mail und zu wessen Lasten geht sie? Und vor allem: Werdet Ihr sie einsetzen? -
Chaosradio 158 Politiker haben nach "ein PR-Berater twittert für mich" einen neuen Sport für sich entdeckt: Thesen zur Netzpolitik formulieren ist gerade sehr populär. Insgesamt "14 Thesen zu den Grundlagen einer gemeinsamen Netzpolitik der Zukunft" [1] hat unser Bundesinnenminister Thomas de Maizière letzte Woche auf die Welt losgelassen. Das Ergebnis ist eine Sammlung von nichtssagenden Allgemeinplätzen und Lobbyforderungen aller politischen Windrichtungen, die nichts besser machen, aber ein paar gefährliche Andeutungen enthalten. Das wäre nicht passiert, wären auch wir vorher gefragt worden. Sind wir aber nicht, also bleibt uns nicht viel übrig, als seine Thesen schlechtzumachen und unsere eigenen zu publizieren. Im Chaosradio 158 wollen dir Thesen des Herrn de Maizière durchgehen, beleuchten, bewerten und dann zusammen mit euch verbessern. Oder vielleicht doch ganz neu formulieren... Links: [1] 14 Thesen zu den Grundlagen einer gemeinsamen Netzpolitik der Zukunft -
Chaosradio 157 Netzstrohhälme für datendurstige Wanderer? Furcht vor dem Leecher-Nachbarn? W-Lans nur für Erwachsene? Seitenweise nur noch verschlüsselte Netze im AirPort-Menu? Wie steht es um die gute netznachbarschaftliche Hilfe? Muß man Angst haben, Passanten sein Funknetzwerk zu öffnen? Der BGH hat in seinem jüngsten Urteil zur Haftung bei offenen Funktnetzen mehr Unsicherheit gesät als Klarheit geschaffen. Wir wollen mit Euch darüber sprechen, ob Ihr Euer W-Lan mit Euren Nachbarn teilt, das Eurer Nachbarn mitbenutzt, was Eure Erfahrungen dabei sind, in einem Café Euer Notebook aufzuklappen und ob nicht eine Welt mit freiem Funknetz für alle überall das Paradies wäre. -
Chaosradio 156 Um etwas mehr Transparenz in den Datendschungel zu bringen, möchte der Chaos Computer Club einen "Datenbrief" einführen, eine Art Kontoauszug für persönliche Daten. Einmal jährlich sollen Firmen ihre Kunden und Behörden die Bürger über die gespeicherten Daten informieren. Und auch darüber, ob Daten weitergegeben worden sind und warum. Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass die langfristige Speicherung von Daten damit zur Belastung wird und die Firmen vielleicht darüber nachdenken, ob man sie nicht einfach löschen kann. Dafür bringt der Datenbrief einige Bürokratie mit sich. Der betroffene Bürger würde endlich einen Überblick bekommen, wer was über ihn weiß. Dafür müssten sich die Firmen und Behörden ein gutes Stück weit in die Karten schauen lassen - schließlich soll der Datenbrief auch "berechnete" Daten wie Scoring-Werte enthalten. Werden wir vorsichtiger mit unseren Daten umgehen, wenn uns klar wird, wo unsere Daten landen? Ist es den Aufwand wert? Wird die Wirtschaft datenfreundlicher werden, wenn wir ihr besser auf die Finger schauen? Diese Fragen und weitere Details zum Datenbrief möchten wir mit euch im Chaosradio am Mittwoch besprechen. -
Chaosradio 155 Die Pläne der Regierung zur Schaffung von Internetsperren beschäftigen uns weiter. Trotzdem die nach dem Zugangserschwerungsgesetz geplanten wirkungslosen Pseudosperren nun vorerst nicht angewandt werden und auch Zensursula keine Stop-Schilder mehr in die Kameras hält, ist das Problem der vermurksten Internetregulierung dennoch nicht vom Kabinettstisch. Derweil rückt die neue Front der Sperrapologeten in Gestalt von Censilia Malmström aus Brüssel an. Und nebenbei verhandelt die EU-Kommission in geheimen Treffen den internationalen Anti-Piraterie-Vertrag ACTA, der ebenfalls Netzsanktionen beinhaltet, da Diensteanbieter für die Inhalte auf ihren Plattformen verantwortlich gemacht und Internetsperren für Nutzer vorgesehen werden sollen. Blickt ihr schon nicht mehr durch bei all den Filtern, Sperren, Nichtanwendungserlassen, Geheimverträgen? Wir klären auf. -
Chaosradio 154 Jeder kennt es, jeder nutzt es - der Name der Firma Google ist zum Synonym zur Suche nach Daten im Internet geworden. Etwas zu googlen ist einfach und bequem. Aber der Datenhunger von Google wird immer größer, und es zeichnet sich ab, daß Google nicht nur alles über die Welt weiß und wissen will, sondern auch über uns. Wenn Google weiß, was du suchst, weiß Google auch, wer du bist. Aber das ist längst nicht alles, was Google über dich wissen will. Bilder, Karten, Blogs, Chats, Bekanntschaften, Kalender, Texte - alles kann man mittlerweile mit Google umsonst verwalten. Die einzige Gegenleistung sind noch mehr Daten, die man offenbaren muß. Ist das ein angemessener Deal? Gibt es nicht auch Risiken? Wird die Privatsphäre, wie einige behaupten, demnächst nicht mehr existent sein? Entwickelt sich Google zum Big Brother? Ist Google die einzige Gefahr oder einfach nur die Größte? Oder meint Google es einfach nur gut mit uns? Vor allem aber natürlich: Wie nutzt ihr Google? Antworten auf diese Fragen wollen wir heute mit euch im Chaosradio 154 diskutieren. -
Chaosradio 153 "Cloud Computing" ist seit einiger Zeit der Hype-Begriff in den IT-Abteilungen der Firmen. Aber auch der gemeine User kommt zunehmend mit dem Konzept der verteilten Systeme in Berührung: Das Online-Backup oder Googles Textverarbeitung sind typische Dienste, die unter den Begriff "Cloud" fallen. Anstelle auf dem lokalen Computer läuft die Software nun "im Netz" und meine Daten liegen irgendwo in der diffusen Internet-Wolke. Der Gedanke daran sollte bei jedem nicht total naiven Nutzer ein natürliches Unbehagen auslösen. Wie sicher sind die Daten dort? Komme ich noch an die Daten ran, wenn der Anbieter pleite geht? Können andere auf die Daten zugreifen? Für professionelle Nutzern bietet die Cloud enorme Möglichkeiten, Speicher- oder Serverkapazität zu besorgen, wenn man sie braucht. Für die IT-Abteilungen sind Cloud-Services wie digitale Leiharbeiter: Für ein Projekt kann man schnell Speicher- oder Serverkapazität anmieten, ohne gleich neue Hardware kaufen zu müssen. Die meisten Anbieter haben sogar stundenbasierte Tarife für virtuelle Server. Wie immer im Chaosradio möchten wir die Risiken und Nebenwirkungen dieser Dienste beleuchten und anderseits aus der Praxis hören, wie sich die neuen Cloud-Dienste für junge Unternehmen eigenen, die sich keinen eigenen Server-Fuhrpark in den Keller stellen möchten. -
Chaosradio 152 Jahrelang sitzt der Klischeehacker in seinem Keller und starrt auf seinen Bildschirm. Dann entdeckt er eine unglaubliche Sicherheitslücke in einem System, die Millionen von Daten gefährden. Deswegen wird er von bösen Geheimdiensten verfolgt, mutiert zum Helden, rettet die Welt und bekommt zum Schluß noch eine gutaussehende Freundin - zumindest wenn man den Drehbuchvorlagen aus Hollywood Glauben schenken darf. Aber was passiert wirklich, wenn ein an Computern interessierter Mensch etwas entdeckt, dass extrem unangenehm und gefährlich ist? Wie wichtig sind Moral und Ethik beim Hacken? Wie veröffentlicht man gefährliches Wissen? Hätten die Hacker Karl Koch, Tron und Exit ihren Tod verhindern können? Fefe und Andy Müller-Maguhn wollen heute Abend im Chaosradio mit Euch darüber sprechen. -
Chaosradio 151 Die Wikipedia ist das Lexikon des Internets. In den letzten Wochen kam es in der Netzwelt jedoch zu heftigen, teils sehr emotionalen Debatten über die Kriterien und Methoden, nach denen in der deutschen Wikipedia Artikel für aufnahmewürdig befunden werden. Im Chaosradio zu Gast ist Sargoth, ein aktiver Wikipedia-Admin, um mit uns über das Selbstverständnis der Wikipedia, die Probleme bei der Verwaltung des Weltwissens und die Zukunft des Projekts zu sprechen. Wir wollen aber nicht nur über Inkludisten und Exkludisten reden, sondern auch darüber, welche Erfahrungen unsere Hörer mit der Wikipedia haben und was sie von ihrem Internet-Lexikon erwarten. -
Chaosradio 150 "Hallo! Ist Ihr Netz neutral?" – "Klar. Im Internet sind alle Pakete gleich." Weit gefehlt: Schon heute erlaubt der technische Fortschritt den Anbietern von Internetzugängen nicht nur die gezielte Einschränkung bestimmter Angebote über Bandbreitendrosselung oder gar gezielte Störung von Diensten, wie z. B. Internet-Telefonie. Über den aktuellen Stand und einen Ausblick in die Zukunft berichten in dieser Ausgabe nibbler, Martin Haase und erdgeist. Diskutiert mit uns darüber, wie sich das Internet von morgen anfühlen könnte und sollte. Ob uns der Weg zu einem redaktionell aufbereiteten Medium führt, (BTX lässt grüßen!), das auf Blümchenwieseninhalte beschränkt ist, die Netzbetreibern und Staat genehm sind, oder ob das Internet weiterhin "Wilder Westen" bleiben soll. Internet, the final frontier… -
Chaosradio 149 In den letzten Monaten gab es einige spektakuläre Veröffentlichungen von Geheimdokumenten - oder zumindest Dokumente, deren Erzeuger nicht davon begeistert ist, dass sie an die Öffentlichkeit kamen. Interne Präsentationen, Behördenunterlagen oder Excel-Sheets mit heiklen Informationen finden über Wikileaks den Weg an die Öffentlichkeit. Wichtiges Werkzeug zur freien Berichterstattung oder Plattform zum Verrat von Firmen- und Staatsgeheimnissen? Chaosradio erklärt, wie Wikileaks funktioniert, welche Informationen man dort findet und wie man selbst "etwas loswerden" kann. Wir geben euch wichtige Hinweise fürs "Whistleblowing", also Tippgeber, Informanten, die ihr Wissen an die Öffentlichkeit bringen wollen, ohne selbst in Gefahr zu geraten. -
Chaosradio 148 Elektrosmog ist in aller Munde, meist aber nur im Zusammenhang mit möglichen Gesundheitsproblemen. Hacker interessiert ein anderer Aspekt: die elektromagnetischen Abstrahlungen von Geräten lassen oft Rückschlüsse auf die verarbeiteten Daten zu. Mit anderen Worten: was auf dem Computer privat bleiben sollte, wird nicht selten per Funk an die Welt verteilt. Bekannt geworden ist dieses Phänomen durch den Namen eines amerikanischen Standards zur Abschirmung von Computern: TEMPEST. Wir wollen darüber reden, wie die Abstrahlung zustande kommt, wie man sie empfängt und wie man sich schützen kann. -
Chaosradio 147 Die Ereignisse im Iran erschüttern die Welt und zeigen deutlicher denn je, wie die digitale Vernetzung der Welt die Gesellschaften in ihrem Innersten wandeln. Nachdem die gesamte klassische Medienlandschaft von der iranischen Regierung ausgeschaltet wurde sind die traditionellen Medien dazu verdammt, sich mit Twitter und anderen Phänomenen zu beschäftigen und rätseln in aller Öffentlichkeit über die Konsequenzen. Die aufgeklärte bürgerliche Minderheit in den Städten Irans sorgt neben dem Protest nebenbei auch noch über die einzige Berichterstattung. Die Revolution überträgt sich selbst. YouTube, flickr und vor allem Twitter sind die Sprachrohre, wo vor kurzer Zeit nur Satellitenfernsehen war. Das Regime versucht mit Zensur und Informationskrieg dagegenzuhalten, da die freie Meinungsäußerung ihr größter Feind ist. Die ebenfalls zu Statisten verdammten Politiker in Deutschland lächeln derweil verlegen in die Kamera und beklagen die Zensur und Unterdrückung, während sie zur gleichen Zeit der Einführung der Internetzensur mit neuen Gesetzen den Weg ebenen. Die Welt ist in Aufruhr und das erste Mal zeichnet sich ab, wie ein offenes Internet die globale Gesellschaft der Zukunft vorbereitet. Das Twitter-Microblogging fügt dem Kommunikationsmix des Internets offensichtlich eine entscheidende neue Komponente hinzu. Chaosradio diskutiert mit Euch die Dynamik der neuen Medien und erläutert warum Twitter eine solche besondere Rolle in dem Ganzen spielt. Dazu stellen wir freie Systeme vor, mit denen man sein privates Twitterversum aufbauen kann. -
Chaosradio 146 Die Digitalisierung erreicht jetzt auch die letzten Bastionen der Funkwelt. Nachdem Fernsehen und Radio schon länger auf dem Weg sind steht nun auch eine umfangreiche Umgestaltung der Technik und Regeln für Polizei-, Betriebs- und Amateurfunk an. Chaosradio bespricht die technischen Grundlagen und Implikationen der Umstellung der Systeme. Die Digitaltechnik erlaubt neue Kommunikationsmodelle und Verschlüsselung und wirft auch viele neue Fragen und Möglichkeiten für Spass und Spiel auf. -
Chaosradio 145 Was im CR142 noch Theorie war, wird jetzt Realität: die größten Internetprovider haben den Vertrag über die Sperrung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten mit der Bundesregierung unterschrieben, das Kabinett hat eine entsprechende Gesetzesvorlage verabschiedet. Die Tinte ist noch nicht trocken, da werden Forderungen laut, die Sperren auch auf ausländische Glücksspielangebote und File-Sharing-Sites auszudehnen, und die Zugriffe auf die Sperrseiten zum Zweck der Strafverfolgung mitzuprotokollieren. Wir nehmen das zum Anlaß, erneut mit euch zu diskutieren: was charakterisiert den Unterschied zwischen einer aufgrund einer Grundrechtsabwägung für notwendig gehaltenen Sperre und verfassungswidriger Zensur? Wie gehen wir mit Politikern um, die das Medium, über das sie entscheiden, nur vom Hörensagen kennen? Können wir Politikern noch trauen, die Symbolpolitik für wichtiger als verfassungskonforme Gesetze halten, und sich bereits an ihre Versprechen von letzter Woche nicht mehr erinnern können? -
Chaosradio 144 Festplatten sind kleine technische Wunderwerke. Normalerweise verrichten diese absurd billigen Massenspeicher lange Zeit zuverlässig ihren Dienst. Oft wird man sich ihrer Existenz erst so richtig bewußt, wenn sie einmal nicht funktionieren. Wie bei jedem anderen technischen Gerät kommt eines Tages der sichere Ausfall, und das gilt ebenso für Halbleiterspeicher. Daher hat man Techniken entwickelt, um in einem solchen Fall einen Datenverlust zu vermeiden. Um Daten zu organisieren, bedarf es vieler Komponenten. Beteiligt ist meist ein Betriebssystem, das ein oder mehrere Dateisysteme verwaltet, oder gar mehrere Computersysteme, die miteinander über netzwerkartige Infrastrukturen kommunizieren, wobei jedes System jeweils nur einen Teil der vielen Schichten der Datenspeicherung abbildet. Mit dieser Entwicklung ist die Komplexität der Datenspeicherung ständig gestiegen. Kaum ein Mensch blickt da noch durch. Grund genug, diese Themen mal mit einer Chaosradio-Sendung zu beleuchten. Diese Sendung beschäftigt sich mit der Technik rund um Massenspeicher, der Rettung von verlorengegangenen Daten und angrenzenden Bereichen der Computerforensik. -
Chaosradio 143 In den letzten Monaten ist ein Thema wieder oft in den Medien aufgetaucht: die Überwachung und Ausspionierung von Arbeitnehmern. Die Skandale um Lidl, Edeka, Rewe oder Burger King sind längst keine bedauerlichen Einzelfälle mehr, sondern Zeichen einer um sich greifenden Fehlentwicklung. Denn bisher gibt es keine spezifischen Regelungen für den Datenschutz bei Arbeitnehmern, die den Umgang mit persönlichen Daten im Arbeitsverhältnis eindeutig klarstellen. Zwar hat die Bundesregierung solche Regelungen im Koalitionsvertrag versprochen, passiert ist aber in puncto Rechtsklarheit für Beschäftigte nichts. Das Ausspionieren der Belegschaften geht also munter weiter: Da werden Gentests von Bewerbern gefordert – natürlich ganz "freiwillig" –, heimliche Videokameras nach Gutdünken gegen Mitarbeiter eingesetzt, das Surfverhalten mitprotokolliert usw. Der Mitarbeiterdatenschutz ist also diesmal Thema des Chaosradio: Wie werden Arbeitnehmer heute überwacht? Und wie sollen künftige gesetzliche Regelungen aussehen? Auch Eure Geschichten aus dem überwachten Arbeitsalltag wollen wir hören! -
Chaosradio 142 Familienministerin von der Leyen hat sich Anfang Januar mit deutschen Internetprovidern geeinigt, dass der Zugriff auf bestimmte Internetseiten gesperrt wird, da sie kinderpornographisches Material enthalten sollen. Der Begriff "Zensur" wird dabei bewusst vermieden. Juristisch steht diese Sperre auf wackeligen Beinen, viele technische Fragen sind offen. Im Chaosradio möchten wir über die technische Umsetzung dieser Maßnahme sprechen und welche weiteren Konsequenzen dieser Schritt in Richtung "sauberes Internet" für die Gesellschaft hat. -
Chaosradio 141 Was haben Sun Solaris, eine freie Datenbank und World of Warcraft gemeinsam? Sie alle nutzen BitTorrent, um große Daten schnell und effektiv zu verteilen. BitTorrent ist heute zu der Technologie geworden, die am meisten Traffic im Internet ausmacht. Den Anfang machten große Warezsites, inzwischen nutzen immer mehr seriöse Anbieter die coole Distributionsmöglichkeit. Wir beleuchten die Geschichte und die Technik hinter BitTorrent. Im Studio sind die Jungs, die hinter der Opentracker Software stehen, die auch von ThePirateBay eingesetzt wird, um euch Rede und Antwort zu stehen. Links: opentracker -
Chaosradio 140 Am Freitag, den 24. Oktober 2008 wurde in Bielefeld das neunte Mal der Big Brother Award verliehen. In sieben Kategorien sind Firmen und Behörden ausgezeichnet worden, die sich ganz besonders um die Verletzung des Datenschutzes und der Privatsphäre verdient gemacht haben. Der Chaos Computer Club ist Teil der Jury, die die Preisträger auswählt. Und so können wir euch im Chaosradio die diesjährigen Preisträger im Detail vorstellen. Außerdem erwarten wir weitere Vorschläge von euch - wem würdet ihr einen Big Brother Award geben, wer ist eurer Meinung nach die größte Datenkrake? Nach den jüngsten großen Datenskandalen unter anderem bei der Telekom interessiert uns, ob ihr jetzt bewusster und sparsamer mit euren Daten umgeht. Oder lässt euch das kalt? Links: Die BigBrotherAwards 2008 -
Chaosradio 139 Die Einführung von Fingerabdrücken in den geplanten elektronischen Personalausweis (ePA) ist vor kurzem beschlossen worden. Konzeptionelle Fehler aus dem Paßgesetz werden also nun im Scheckkartenformat wiederholt. Wir kennen das schon vom biometrischen ePass: kein Sicherheitszuwachs, aber hohe Kosten. Anders als noch beim Reisepaß ist mit dem ePA nun allerdings jeder Bürger in Deutschland gezwungen, ein elektronisches Ausweisdokument mit gespeichertem biometrischen Merkmal zu beantragen. Da auch dauerhaft hier lebende Ausländer eine elektronische Karte bekommen, wird also nun endlich der Traum von der vollerfaßten Bevölkerung wahr. Der neue ePA soll übrigens zusätzlich auch gegen Phishing und andere Formen von Internetbetrug helfen, das hoheitliche Dokument wird also zum Wirtschaftsgut. Da kann es nicht mehr lange dauern, bis die Wirtschaft auch die Fingerabdrücke für die Geschäftsabschlüsse verwenden möchte. Technische Lösungen für biometrische Systeme zur Identitätsabsicherung im Internet werden derzeit bereits am Markt erprobt. Die erkennungsdienstliche Behandlung bei ePA ist vorerst für die Fingerabdrücke allerdings freiwillig. Was technisch geplant ist und wohin die biometrische Reise geht, erzählen wir dem geneigten Zuhörer. -
Chaosradio 138 Der technische Fortschritt hat es möglich gemacht: wo früher noch der Modellbaupilot zitternd und wackelig sein zerbrechliches Balsaholz-Spielzeug fernsteuerte, schweben heute Quadrocopter GPS-gesteuert wie angenagelt in der Luft. Eine Kombination aus modernen Elektromotoren, Lithium-Akkus und cleveren Algorithmen hält die Selbstbau-Drohnen in der Luft, und das ist erst der Anfang. Chaosradio zeigt wohin die Reise geht, auch was die Auswirkungen auf die Privatsphäre angeht und wie die Technologie für Überwachungsstaat und Militär verwendet wird. Links: Motodrone Competition WP: Quadrocopter Universal Aerial Video Platform (UAVP) Mikrokopter -
Chaosradio 137 In der 137. Ausgabe von Chaosradio bei Fritz geht es um den so genannten Hackerparagraphen. IT-Sicherheitsforscher sind durch die aktuelle Fassung des § 202c StGB (Strafgesetzbuch) von großer Rechtsunsicherheit betroffen, da nach dem Wortlaut des Paragraphen viele ihrer alltäglichen Vorgehensweisen rechtswidrig geworden sind. Doch nicht nur die Arbeit von Systemadministratoren und IT-Security-Beratern wurde eingeschränkt, auch Schulungen von Mitarbeitern, die Berufsausbildung und die akademische Lehre und Forschung sind betroffen. Dabei ist jedem Computerfachmann klar: Nur durch die praktische Nutzung von sog. "Hackertools" und vergleichbarer Software und dem gezielten Ausnutzen von Schwachstellen kann das Wissen um Angriffsmethoden erlangt und erweitert werden. Der Gesetzgebers wollte durch den § 202c StGB zwar nur den Zugang zu Schadsoftware und Angriffswerkzeugen beschränken, erreicht aber durch die ungeschickte Formulierung genau das Gegenteil: eine Kriminalisierung von Softwareherstellern und -benutzern. Warum das ein echter Standortnachteil für die deutsche Forschung und Wirtschaft ist, und wie IT-Sicherheitsforschung heute eigentlich praktisch funktioniert, erklären wir im Chaosradio. Für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema hat der CCC seine Stellungnahme zum § 202c StGB an das Bundesverfassungsgericht öffentlich gemacht. Links: WP: Hackerparagraph Stellungnahme des CCC anläßlich der Verfassungsbeschwerde gegen den § 202c StGB: Derzeitige und zukünftige Auswirkungen der Strafrechtsänderung auf die Computersicherheit -
Chaosradio 136 Seit dem "offiziellen" Start des WWW vor gut 15 Jahren hat sich der "Browser" vom Web-Anzeigeprogramm zum eigenen Betriebssystem entwickelt. Der Urvater des Web, Tim Berners-Lee, wollte ursprünglich nur Textseiten untereinander verlinken. Kurz darauf kamen die Bilder dazu und heute ist der Browser nach dem Betriebssystem das wichtigste Stück Software auf deinem Rechner. Mit dem Einzug der Techniken des "Web 2.0" können nun fast sämtliche Aufgaben statt "nativ" auf dem Desktop auch im Browser erledigt werden. Von Online-Banking über Office-Anwendungen bis hin zu komplexen Spielen geht der Trend zur Browser-ware - mit allen Problemen, die denkbar sind... Lange Zeit bremste der Internet-Explorer als Platzhirsch die Weiterentwicklung von offiziellen Webstandards. Mit Aufkommen der alternativen Browser kam Bewegung in den Markt - zuletzt hatte Firefox dem Internet Explorer ordentlich Marktanteile abgefuchst. Wir möchten mit über aktuelle Entwicklungen bei den Browsern sprechen und von euch wissen, ob Browser-basierte Anwendungen die Zukunft sind. -
Chaosradio 135 Jeder von uns trägt etliche Plastikkarten mit sich herum, um damit Bargeld, Essen oder einen Rabatt zu bekommen. Im Chaosradio möchten wir aufklären, was sich hinter den Karten verbirgt. Und was auf dem Magnetstreifen von EC-Karten drauf ist, welche Daten die Mensa beim Essen kaufen von uns sieht und wie sicher das ganze ist. Ihr dürft in euren Taschen nach Plastikkarten kramen und wir tun unser bestes um herauszufinden, mit was für einem Exemplar ihr es zu tun habt. -
Chaosradio 134 Für Datenschützer sind sie ein Horrorszenario - für Freiberufler und Studierende ein tägliches Arbeitswerkzeug: Soziale Netzwerke a la StudiVZ, Orkut oder Xing haben durch Datenpannen und die Furcht vor dem "gläsernen Netzbürger" einen schlechten Ruf bekommen. Das Kiffer-Foto von der letzen Party, das Dessous-Foto, welches eigentlich nur für die beste Freundin gedacht war, widerliche Männer-Communities, die sich an den "schärfsten" Frauenfotos ergötzen und die Furcht, dass der spätere Arbeitgeber mal etwas genauer ins Netz schaut und die peinlichen Partyfotos aus jungen Jahren entdeckt, sorgen für einen unangenehmen Beigeschmack. Allerdings gibt es eine Generation, die ohne soziale Netzwerke gar nicht mehr leben kann. Die Jobsuche, Freizeitgestaltung, das Uni-Seminar bis hin zum Dating läuft über 'Social Networks'. Kann sich eine "Generation Netz" irren? Sind diese Plattformen wirklich hilfreich, unersetzlich oder gar lebensnotwendig? Wie schlimm ist es wirklich, wenn persönlichste Daten gespeichert und vernetzt werden. Aber vielleicht gebt ihr alle gar keine persönlichen Daten an? Welchen Sinn ergibt dann aber so ein System? In den Reihen des CCC ist eine lebhafte Debatte ausgebrochen, was der beste Umgang mit Social Networks ist: Soll man davon warnen? Oder begeistert sein? Zur Vorsicht aufrufen? Und von den Nutzern dafür belächelt werden? Diskutiert mit uns! Im Chaosradio auf Fritz. -
Chaosradio 133 Filesharing ist wie Schwarzfahren - meist geht es gut, manchmal erwischt es einen doch. Die Musikindustrie beauftragt Firmen, die den Tauschbörsennutzern auf die Finger schauen und irgendwann flattert einem ein Brief einer Anwaltskanzlei ins Haus, der zur Zahlung einer hohen Summe auffordert. Aus Angst davor machen viele Internetnutzer mittlerweile einen Bogen ums Filesharing. Ihr auch? Oder vertraut ihr darauf, dass es euch schon nicht treffen wird? Wie arbeiten diese "Sheriffs des Internet", wie groß ist das Risiko erwischt zu werden und wie kann man den Kopf möglicherweise noch aus der Schlinge ziehen. -
Chaosradio 132 Diesen Mittwoch, am 27. Februar 2008, entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die Zulässigkeit staatlichen Schnüffelns in privaten Computern – die so genannten heimlichen Online-Durchsuchung, vulgo Bundestrojaner. Das Urteil wird mit großer Spannung erwartet, da die Hohen Richter bereits während der mündlichen Verhandlung die Absicht des Gerichts bekräftigt haben, die digitale Intimsphäre eines Menschen, in die auch der Staat nicht hineinschnüffeln darf, für das Internet-Zeitalter zu definieren. Was die Richter der drohenden staatlichen Verwanzung unserer Rechner entgegenzusetzen haben, werdet Ihr live beim Chaosradio 132 erfahren. Kommt der Bundestrojaner, und wenn ja, welche Voraussetzungen müssen vorliegen, damit Eure Festplatte durchsucht werden darf? Die Reporter des Chaos Computer Club werden bei der Verkündigung des Urteils anwesend sein und noch am Abend zu den Hintergründen und Auswirkungen – auch für eure PCs – Bericht erstatten und mit den Hörern debattieren. -
Chaosradio 131 Seit dem 1. Januar 2008 müssen Internet- und Telefonanbieter alle möglichen Verbindungsdaten für sechs Monate speichern. Selbst wer glaubt, nichts zu verbergen zu haben, will sich vielleicht trotzdem nicht permament vom Staat über die Schulter schauen lassen. Viele gut gemeinte Ratschläge wie E-Mail-Verschlüsselung oder den Tausch von Prepaid-Karten kursierten seit die Vorratsdatenspeicherung aktuell ist. Wir möchten klären, wann man sich wirklich anonynm in Netz bewegt oder telefoniert. Und wie man es mit Hausmitteln oder etwa Gebastel den staatlichen Schnüfflern etwas schwieriger machen kann. Selbstverständlich mit euch live am Telefon. -
Chaosradio 130 Die Zukunft ist heutzutage schon Bestandteil der Gegenwart - so scheint es. Doch trotzdem gibt es immer wieder lustige und abenteuerliche Erlebnisse, besonders wenn man mit moderner Technik in Berührung kommt und sich so recht des Eindrucks nicht erwehren kann, dass man für einen kurzen Moment die Zukunft gelebt hat. Wir sind auf Spurensuche nach diesen besonderen Momenten: dem Moment, in dem man begriffen hat, dass eine bestimmte Technologie sich durchsetzen wird oder eine gänzlich andere Verwendung findet als gemeinhin geglaubt wird; dem Moment, in dem man die Dimension von Computer- und Telefonnetzen neu erlebt; dem Moment, wo man Technik zu wahrhaft dekadenten Installationen kombiniert. Diese Blicke in die Zukunft möchten wir mit Euch teilen und freuen uns auf rege Beteiligung durch unsere Hörer.