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Das PC-VirenforumEine Dokumentation in fünf Teilenvon Steffen Wernery
Neuere Erkenntnisse, gerade im Hinblick auf die zunehmende Verbreitung programmkompatibler Personalcomputer (PC's), sind bis heute nicht bekannt geworden. Mitte 1986 tauchten die ersten PC-Viren in Freeware (Programme zum Tauschen) aus den USA in der BRD auf. In den Folgemonaten gingen in der Redaktion der DATENSCHLEUDER erstmals in Deutschland programmierte Viren für Heim- und Personalcomputer (u.a. MS-DOS) ein. Die ersten Programmierer wandten sich an den Chaos Computer Club (CCC) - wohin sonst? Obwohl durch entsprechende Veröffentlichungen in der Fachpresse eine Sensibilität für das Gefahrenpotential der Computerviren bei Herstellern von Betriebssystemen, den Systemhäusern und Softwareanbietern vermutet werden sollte, bewiesen unsere Recherchen das Gegenteil. Die Systemhäuser haben oder wollen die Problematik nicht erkennen. Ein Bewußtsein, das zur Information über Risiken verpflichtet, ist dort bisher nicht vorhanden. Vielmehr ist zu erwarten, daß Industrie und Handel das Gefahrenpotential durch Unterlassung von Information fahrlässig fördern. Die meisten Anwender von Personal-Computern in Industrie, Handel und Handwerk sowie alle privaten Nutzer sind somit dieser Entwicklung schutzlos ausgeliefert. Der CCC sah sich deshalb veranlaßt, den Chaos Communication Congress '86 (CCC'86) unter den Schwerpunkt "Computer-Viren" zu stellen. Nur eine Öffentliche Diskussion kann eine Sensibilität für diese Entwicklungen fördern und Erkenntnisse über Folgen, Auswirkungen und Schutzmöglichkeiten sammeln und vermitteln. Ende Dezember wurde in Hamburg das weltweit erste Öffentliche Diskussionsforum über Computerviren für Home- und Personalcomputer abgehalten. Rund 200 Hacker, Studenten und Computerfreaks, davon ca. 20 Programmierer mit Viren-Erfahrungen nahmen an diesem Forum teil. Diese Dokumentation faßt erstmalig Erkenntnisse und Diskussionen des VirenForums zusammen. |
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Das PC-Virenforum