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Kurzmeldungen

Recycling

CCC-Intern, HAMBURG. - Als Nachwehe des Chaos Communication Congresses im Dezember letzten Jahres landete ein Teil des CCC-Archivs im nächsten Papiermüllcontainer. Durch rasche Hilfe kommunaler Müllmenschen konnte der Schaden begrenzt werden. Die Handbücher zur Polizeiverwendung wurden wiedergefunden. Derzeit wird das Material aufgebügelt.

SCHECKKARTEN KÖLN

»Zwei Kölner haben durch Manipulationen an Geldautomaten einen Schaden von 80.000.- DM verursacht. Der für den technischen Teil »Verantwortliche« bezeichnete sich in der Vernehmung als Computer-Freak». Er habe die Arbeit am Heimcomputer als Hobby betrieben. Zu den Experimenten mit Scheckkarten sei er durch eine Fernsehsendung angeregt worden." So die Pressestelle der Polizei in Köln am 29.1.86.

Auch beim CCC in Hamburg laufen Anfragen von durch Manipulationen betroffenen sowie von wissenschaftlich Arbeitenden zu diesem Themenbereich auf. Ein Beitrag über Technik und gesetzliche Grundlagen ist für die HABI Teil 2 vorgesehen (next year).

AKTIVITÄTEN

Für Datenschleuder 16 ist eine Übersicht von Adressen, Gruppen und Treffen Datenreisender geplant. Alle Gruppen seien gebeten, eine kurze Selbstdarstellung über ihre Anliegen, Kontaktadresse und elektronische Anschrift an die Leitstelle 1188 einzusenden.

POST BONN - Das Referat 2640 des Bundespostministeriums stellte zum November 85 den Entwurf zur Telekommunikationsordnung (TK) vor, Wichtigste Neuerung ist die Unterscheidung zwischen Anschluß- (die Dose von der Post) und Endstelle" (Akustikkoppler, Modern oder Telefon!), wobei die Endstelle auch teilnehmereigen sein kann. Die Endstelle (Telefonapparat) oder Teile (Gebührenzähler) davon sollen zukünftig keine formalen Bestandteile des Anschlusses sein. Der Anschluß wird danach unterschieden, ob er eine einfache Endstelle" oder aber für eine Anlage», die Vermittlungs-, Verteil-, oder Konzentratorfunktionen übernimmt (Mailbox?), bestimmt ist. Danach, und noch den in Anspruch genommenen Vermittlungs- u. o. Verteildienstleistungen z. 8, Bildschirmtext, Teletex oder ISDN sollen die Gebühren berechnet werden. Wer seine HARDWARE nicht von der Post bezieht, spart.

Wie bisher sollen private Endeinrichtungen (Datenklos, Modemkarten), die eine Teilnahme am öffentlichen Telekommunikationsdiensten ermöglicht, zugelassen sein. Zuständig ist weiterhin das ZZF, das eine Benutzungserlaubnis erteilt. Die DBP will jedoch für eine Reihe von Endstelleneinrichtungen Ausnahmen zulassen. Eine Verwaltungsanweisung regelt näheres. Es ist z. B. sich das Recht auf Abschaltung bei Mängeln vor.

Die TKO soll 1988 die Rechtsgrundlage für eine längst überfällige Liberalisierung im Fernmeldewesen schaffen. Die geplanten Änderungen sollten aber nicht davon ablenken, daß in diesen Tagen immer noch Mailboxbetreiber, die mit ungeprüftem Gerät arbeiten, Besuch vom Gilb erhalten.

Dieses als kurzer Abriß, mehr später! LS23 steffl 15.ws 860323 01


Kleine Fische
Intermail - Vernetzung der lokalen Systeme

Zukunftsorientierte Datenkommunikation betreiben bedeutet heute, an der Schwelle zum Informationszeitalter, daß die Vernetzung der bestehenden Systeme vorangetrieben werden muss. Umfassende Information setzt umfassende Vernetzung der verschiedensten Informationsysteme voraus. Bislang waren die sogenannten Low-Cost-Systeme, also von privat betriebene Mailboxen auf Home- und Personalcomputern von dieser Entwicklung ausgeschlossen. Das soll sich schon in nächster Zukunft ändern, um auch dem 'Otto Normaluser' die vernetzte Welt der Daten erschließen.

Bereits seit einiger Zeit existiert in Hamburg eine lose Gruppierung von Betreibern privater Low-Cost-Boxen, die unter dem Namen Bulletinboard Service Hamburg versucht, Ordnung ins Chaos zu bringen und durch gemeinsame Anstrengungen der Sysops Schritte in dieser Richtung zu machen.

Auf dem CCC'85 wurde erstmals ein Vorschlag zur Vernetzung der lokalen Systeme mit dem Arbeitstitel 'lntermail' vorgestellt. Es handelt sich hierbei um ein Konzept, das innerhalb der kommerziellen Mailboxsysteme bereits realisiert ist und dort zu den Standorddienstleistungen gehört. Intermail erlaubt das Versenden persönlicher Nachrichten an andere User, ohne daß diese zwangsläufig in allen lokalen Boxen vertreten sein müssen, Es genügt völlig, in einer Mailbox als Benutzer eingetragen zu sein, um von jedem anderen User der anderen Boxen angeschrieben werden zu können. Der Vorteil liegt auf der Hand. Wer bisher als engagierter Nutzer der lokalen Systeme gezwungen war, mehr oder weniger regelmäßig in allen Boxen vertreten zu sein, kann sich nunmehr darauf beschränken, die für ihn persönlich wichtigsten anzurufen.

Technisch realisiert wird Intermail durch einen eigenständigen Rechner, Intermailcontroller oder kurz IMC genannt. Dieser fragt regelmäßig zu festgelegten Zeiten die lokalen Systeme auf vorhanden Intermail ab, verarbeitet diese und verteilt sie wieder. Natürlich kostet so etwas Geld, in einem regionalen Netzwerk mit zehn Mailboxen fallen bei täglichem Update durch den IMC rund 130.- DM pro Monat an, selbst wenn keine Nachricht verarbeitet werden muß. Daraus folgt zwangsläufig der Schluß, daß Intermail nur dann sinnvoll ist, wenn ausreichend zahlende User daran teilnehmen. Nach Schätzungen der Hamburger Arbeitsgruppe funktioniert Intermail kostendeckend, wenn rund dreißig User mit monatlichen Beiträgen von vier bis fünf DM dabei sind.

In der Praxis sieht die ganze Geschichte nun so aus, daß das Konzept Intermail bereits weitgehend realisiert ist. Die ersten Probeläufe sind abgeschlossen und bis spätestens Mitte Februar wird Intermail in Hamburg als Dienstleistung für die Nutzer der privaten Systeme zur Verfügung stehen. Selbstverständlich wird das Intermail-System allen interessierten Betreibern zugänglich gemacht werden. Ansprechpartner hierfür ist der BBSH, zu erreichen über die CLINCH-Box Hamburg.

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