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Macht und Information

"Wissen ist Macht" dieser Spruch wird immer wieder bestätigt. Aber warum ist Wissen Macht? Ich würde sagen: im allgemeinen durch den Wissensvorsprung, den der "Wissende" gegenüber den "Unwissenden" hat. Also werden die Wissenden immer versuchen, diesen Wissensvorsprung gegenüber den Unwissenden zu verteidigen. Ob dies durch eine andere Spräche, durch Verheimlichen oder durch Verschleiern geschieht, ist dabei egal. Dies hat zuerst Martin Luther erkannt, und er handelte, indem er die Bibel ins "Deutsche" übersetzte. Heutzutage sind ähnliche Geschichten etwa das Wissen um Raketenstützpunkte im Irak oder Störfälle in Kernkraftwerken.

Nicht egal ist es zu wissen, daß dort noch etwas ist, aber nicht zu versuchen, an diese Informationen heranzukommen. Als Beispiel sei hier nur der Werkschutz eines Chemiewerkes erwähnt, der bei Störfällen über den EFuRD (Europäischen Funkrufdienst, auch Eurosignal genannt) alarmiert wurde. Nun gelang es einer Bürgerinitiative vor Ort, sich, auf welchen Weg auch immer, die Möglichkeit zu beschaffen, die Auslösung des Rufes mitzubekommen. Nun wußte sie immer Bescheid, wenn irgendwas im Werk falsch gelaufen war, und konnte nachhaken. Dies ist ein Beispiel für die Beschaffung von Information (auch eine Art von Wissen).

Bloß wie will mensch das gefundene Wissen weiterverteileil, wenn er in den Genuß von Wissen/Information gelangt ist, und die Macht teilen will? Dafür braucht mensch Strukturen und das Wissen um Strukturen, an die er sich wenden kann. Um Information schnell verbreiten zu können sollte mensch sich auch neuer Möglichkeiten der InformatIonsverbreitung bedienen. Der Fax ist der erste Schritt, aber wenn ich auf diese Weise Informationen verbreiten will, muß ich die Leute immer noch hintereinander anrufen, oder die Struktur der Leute muß als Schneeball oder ähnliches System organisiert werden. Was aber im Falle eines Faxes durch das mehrfache Kopieren wieder zu Qualitätsverlusten führt, was im schlechtesten Fall auch wieder zum Verlust der Information führen kann. Wenn ich nun die Daten aber, aus welchen Gründen auch immer schon auf dem Rechner habe, warum soll ich sie dann nicht in ein Netzwerk einspielen. Dort gibt es hoffentlich Leute die was damit anfangen können. Getan wurde die z.B. (wie schon bekannt) nach dem GAU in Tschernobyl mit den Geiger-Müller-Zähler Werten [ein Geiger-Müller-Zähler ist ein Gerät zur Messung von Radioaktivität, der Sülzer). So waren auf den Netzwerken diese Werte zu haben, bevor die ersten offiziellen Werte herausgekommen sind. Insofern ist ein Netzwerk eine Möglichkeit, Information schnell zu verbreiten. Mitlerweile liegt die Zeitspanne, die vergeht, bis eine Nachricht BRD-Weit verteilt ist bei unter drei Tagen. Die meisten Orte dürften innerhalb eines Tages erreicht sein. Insofern sind Netzwerke eine Möglichkeit Informationen schnell und ohne Qualitätsverluste zu verteilen. Zum einen innerhalb von Strukturen, zum anderen absolut frei, also für alle (Machtteilung).

Zum einem ist es also zur Machtteilung wichtig, Informationen, die inensch hat zu verteilen, was auch zum Selbstschutz gut ist, wenn es brisante Sachen gibt, die nur ein bis zwei Menschen Wissen, so ist kann dies für die Menschen sehr gefährlich werden. In dem Augenblick aber, wo die Informationen überall öffentlich verfügbar sind, würde aber eine Aktion von der Seite, die sie verheimlichen wollte nur noch den Charakter eines Exempels, aber keinen taktischen Nutzen mehr haben. Auf der anderen Seite sollte mensch sich aber überlegen, inwiefern er Quellen der Information preisgibt, um diese nicht zu verbrennen. Als Beispiel liesen sich hier nur die beiden Leute erwähnen, die der Post vor einigen Jahren nachgewiesen haben, daß mensch mit einer NUI auch unberechtigter Weise auf Datex-P zugreifen kann. Dieses Vorgehen wurde damals von der "Szene" nicht gerade gutgeheißen. Ebenso ungut ist es, Wege, die es einem ermöglichen Informationen zu bekommen, die von anderen verheimlicht werden, zu verheizen.

Aber mensch sollte auch auf Möglichkeiten hinweisen, die dazu da sind, das Individuum zu überwachen, damit sich das Individuum bewußt ist, worein es sich begibt. Wenn zum Beispiel bei City-Ruf die Möglichkeit besteht, alle Daten zu Fehlerauffindungs und Abrechnungszwecken auf einem gespiegelten Plattensystem [Alle Daten sind auf zwei identischen Platten, der schreier] zu speichern, so wird sich ein etwas "paranoider" Mensch noch andere Gründe für diese Option denken köennen. So wird sich ein mensch keine Hoffnungen machen können, daß dies jetzt keiner mithest, sondern er wird sich denken müssen, daß dies mitgelesen wird. Wie sonst hätte zum Beispiel die Regierung der Vereinigten Staaten auf die Vermutung kommen können, daß die "Rassenunruhen" in L.A. von den Mitgliedern einer Jugendbande mittels City-Ruf und C-Netz koordieniert wurden?

Als weiteres liesse sich hier noch das schon fast veraltete Beispiel von dem Abrechnugssystem unter EWSD (Elektronisches, Digitales Wählsystem) bringen, wo die Verbindungsdaten zu Abrechnugszwecken 60 (in Worten sechzig) Tage lang gespeichert werden. Sowas erspart den Behörden im Zweifelsfälle die ZVE [Zählervergleichseinrichtung: Speichert mit, wer wielange von einem Anschluß angerufen wurde.]

Wenn nun die einzelnen über das Individuum gesammelten Daten noch gegeneinander abgeglichen werden ergibt sich ein sehr gutes Bild über den Menschen, welches - nicht nur von der Regierung - für die verschiedensten Zwecke genutzt werden kann. Nun kann sich mensch überlegen, was er macht, gibt er möglichst wenig von sich preis, oder versucht er durch Überfütterung mit Daten die Leute die versuchen etwas über ihn herauszubekommen zu überlasten. Nunja, was besser ist, weiß ich nicht, aber das Verhältnis "Rechenpower"/Geld wird auch immer stärker dahin gehen, daß mensch mehr "Rechenpower" für weniger Geld bekommt

Insofern sollte sich jeder, auch zum Schutz seiner Privatsphäre um die Chancen und Risiken der Informationstechnologie kümmern, denn der Spruch "Das habe ich nicht gewußt" ist zu alt, um ihn noch gebrauchen zu können.

rowue

 

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