Crackerconvention
Wie der Redaktion kurz vor Ende des Congresses aus gewöhnlich gut
unterrichteten Kreisen mitgeteilt wurde, fand gegen Ende des Jahre 88 im
Großraum Norddeutschland ein konspiratives (d.h. verschwörerisches)
Treffen sogenannter Cracker statt. Ziel der unter der Bezeichnug "Convention"
firmierenden Vereinigung ist es:
-
Software (vorwiegend für ATARI ST) vor dem Kauf ausgiebig zu testen,
unabhängig davon, ob der entsprechende Anbieter dies gestattet oder
durch Kopierschutz zu verhindern sucht;
-
Software auch ohne Kauf einer möglichst breiten Benutzerschicht zugänglich
zu machen und zur Verfügung zu stellen;
-
aktuelle Verfahren zur Aufhebung von Kopierschutzsysternen zu diskutipren
und zu verbreiten.
Wert legen die Mitglieder dieser im Verborgen wirkenden Vereinigung vor
allem auf ihre eindeutige Abgrenzung zu sog. Raubkopierern, die aus rein
niederen Beweggründen kommerziellen Interessen nämlich gegen
die Copyrightbestimmungen des Urheberrechtes verstoßen. Aber auch
gegen Hacker grenzen Cracker sich nach eigener Aussage ab, weil sie erklärternaßen
keinerlei politische oder sonstwie gesellschaftlich relevanten Ziele verfolgen.
Allein beim LKA Hamburg sollen, so ein Sprecher der Gruppe, über 200
Adressen von Crackern zum Zwecke der späteren Hausdurchsuchung bereitliegen.
Dabei werde sich allerdings lediglich herausstellen, daß die meisten
Cracker mittlerweile zu hochbegabten Programmieren gereift sind. Selbst
Insider gehen davon aus, daß es keine Verbindung zwischen Cracker-
und Hackerszene geben kann und wird.
Ludger/Ulrich
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