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Dichtung und Wahrheit


Oder: Rezensionen und Rezensenten muessen sich an der Aufgabe messen
lassen, die ihnen gestellt ist.
(Replik auf Frank Moellers perspektivische Annaeherung an unsere
Computerstudie `Auf digitalen Pfaden'; erschienen in Chalisti 19
April '92)

Zwar sollten sich gute Rezensionen nicht auf die blosse inhaltliche
Wiedergabe nach Art einer schulmaessigen Nacherzaehlung
beschraenken, doch darf der Leser erwarten, neben scharfzuengigen
Bewertungen auch sachliche Informationen zu erhalten. Leider hat der
Rezensent hier die Gewichte ungleich gesetzt, so dass weder unsere
theoretische Perspektive noch die ermittelten empirischen Ergebnisse
hinreichend deutlich werden.

Dies ist schade, weil dadurch dem Leser wenig Hilfestellung gegeben
wird, sich ein eigenes Urteil ueber unsere Forschung und deren
Resultate zu bilden. Umso bedauerlicher ist dies, als der Rezensent
unserer Studie "eine faire Darstellung der allgemeinen Eigenschaften
der Freaks, seien sie nun Hacker, Computerspieler, Programmierer,
DFUeler oder Cracker" attestiert, dann aber kaum Ausfuehrungen zu
den einzelnen Szenen macht, obwohl gerade deren Portraetierung
unseren eigentlichen Forschungsschwerpunkt bildet. Diese
Versaeumnisse einer vorrangig wertenden Rezension nachzuholen, kann
nicht Aufgabe einer Replik sein. Interessierte finden hierzu in
unserer Studie auf ueber 100 Seiten genuegend Anschauungsmaterial,
die den kleinen Lebenwelten, die sich um und durch den Computer
herausgebildet haben, genuegend Kontur geben.

Da der Rezensent sich offensichtlilch sehr dafuer interessiert, wes
Geistes Kind wir sind und welches Wissenschaftsverstaendnis die
'Forschungsgruppe Medienkultur und Lebensformen' hat, outen wir uns
an dieser Stelle selbst. Damit diese Selbstbeschreibung nicht zu
allgemein ausfaellt oder sich im Raesonieren ueber
sozialwissenschaftliche Grundpositionen verliert, wollen wir sie -
sozusagen exemplarisch - an der Frage dingfest machen, wie wir
soziologische Computerforschung begreifen und was wir darunter
verstehen.

Ausgangspunkt ist dabei die Beobachtung, dass der Computer als eine
Art Universalmaschine Einzug in alle Lebensbereiche gehalten hat.
Die wissenschaftliche Analyse dieses Diffusionsprozesses, fuer den
sich auch hierzulande der Begriff 'Computer Assessment'
eingebuergert hat, sieht diese Entwicklung von tiefgreifenden
gesellschaftlichen und individuellen Veraenderungen begleitet.
Insbesondere wird die Verbreitung des Computers als irreversibel
angesehen, aber durch seine Multifunktionalitaet und Vernetzbarkeit
werden auch nachhaltige Wirkungen auf das menschliche Denken,
Fuehlen und Handeln sowie das soziale Miteinander und die
kommunikativen Beziehungen fuer unvermeidbar gehalten. Jedoch gehen
die Meinungen weit auseinander, auf welche Weise diese
Veraenderungen zustande kommen und was am Ende der Entwicklung
stehen wird.

Waehrend konservative Kulturkritiker in der Tradition kausalistisch
orientierter Medienforschung von einem eindimensionalen und linearen
Wirkungsverstaendnis ausgehen, das Computernutzer zu passiven
Anwendern degradiert, versuchen wir den aktiv-deutenden Part im
Umgang mit der Megamaschine herauszustellen. Ein Stueck weit hat der
Rezensent diese Intention erfasst, aber eben nur soweit, wie sie in
seine Vorstellungswelt passt. In der ihm eigenen Diktion und
(selektiven) Perspektive schreibt er zu diesem Punkt:

>Brillant wird das Buch bei der Abrechnung mit den  "Kulturmora-
>listen"! Mit diesem Begriff werden diejenigen Forscher und son-
>stigen Schreiberlinge bezeichnet, die penetrant von der techni-
>schen Struktur und der Funktionsweise des Computers auf mensch-
>liche Verhaltensweisen schliessen. Kulturmoralisten werfen den
>Computerfreaks regelmaessig vor, sie seien kommunikationsfeind-
>lich. In bester Tradition Theodor W. Adornos kommt es dann zu
>Behauptungen, wonach sich digitales Denken ausbreitet, Kontroll-
>verlust eintritt und schliesslich die allgemeine Verkuemmerung der
>Sprachkompetenz zu beklagen sein wird. Solche schraegen Weltan-
>schauungen, so sagen die Autoren der Trierer Studie zu Recht,
>entstehen aus irrationalen Aengsten und sind Ausdruck des schlim-
>men und inakzeptablen Zustands,
>(...)

Dieser Einschaetzung ist weitestgehend zuzustimmen; sie macht aber
nicht deutlich, worin die Quintessenz unserer eigenen Forschung
besteht. Wir verweisen deshalb in diesem Zusammenhang auf das
entsprechende Kapitel in den 'Digitalen Pfaden' ('Der theoretische
Rahmen: Aneignungsmuster, Bedeutungen und Differenzierungen'; S.
91f) und erlauben uns zur Verdeutlichung eine kurze Passage zu
zitieren: "Unsere Grundannahme lautet: Wenn neue
Kommunikationsmedien entstehen, werden unterschiedliche Aktivitaeten
im Umgang mit ihnen entwickelt. Man nutzt sie, lernt sie zu nutzen
oder lehrt, wie sie zu nutzen sind. Man gestaltet seinen
Tagesablauf, seine Freizeit mit ihnen. Ebenso werden die Phantasien,
die Gefuehle, die Wuensche und auch die persoenlichen Beziehungen in
der Interaktion mit den Medien veraendert. Wenn sich bei mehreren
Nutzern aehnliche Umgangsweisen herauskristallisieren, dann koennen
spezialisierte Welten entstehen. Die Medien werden so zu einem
wesentlichen Bestandteil von spezialisierten Sinnwelten und tragen
darueber hinaus zu deren Konstitution oder Segmentierung bei" (S.
93).

Mithin lassen sich die Aneignungsformen des Computers nicht primaer,
wie es das Denken in den uebernommenen Kategorien des
Transfermodells suggeriert, aus der Operationslogik der Maschine
erklaeren, sondern sie sind als Produkt individueller und
szenetypischer Zweck- und Sinnsetzung aufzufassen. Dem aeusseren
Anschein nach nichts weiter als ein software-hungriger Blechkasten,
also tote Materie, erweckt ihn erst der gestandene Freak zum Leben.
Entgegen den anwendungsorientierten Minimalisten bestetht fuer ihn
der Reiz darin, die ganze Bandbreite des Computers auszuschoepfen,
ihn gleichsam auszureizen. Ob Hacker oder Programmierer, Cracker
oder Mailboxfan, ihr Umgang mit dem Rechner ist durch einen hohen
Grad von Professionalitaet und Kompetenz gekennzeichnet. Sie eignen
sich im Bereich der Hardware und der Programmierung, der
Datenkommunikation, Graphik, Sounddigitalisierung etc. ein
Spezialwissen an, das ihnen gleichermassen in den ausdifferenzierten
Szenen der Computersozialwelt als auch im Kreis der akademisch
ausgebildeten Informatiker Geltung, Anerkennung und teilweise auch
Bewunderung verschafft.

Vielleicht ist diese Beobachtung schon so selbstverstaendlich, schon
so sehr Alltagserfahrung des Rezensenten, dass er sie nicht mehr der
besonderen Erwaehnung fuer Wert erachtet. Es ist damit aber eine
Moeglichkeit vertan, Informations- und Aufklaerungsarbeit zu
leisten. Denn wie kann gegen die Unterstellungen der
Kulturmoralisten wirkungsvoller Front gemacht werden, als durch
Offenlegung der tatsaechlichen Verhaeltnisse, d.h. durch eine
moeglichst alltagsnahe Beschreibung dessen, wer die Computerfreaks
sind, was sie machen und wie sie auf den digitalen Pfad gekommen
sind.

Diese Unterlassungssuende ist deshalb bedauerlich, weil dadurch die
Moeglichkeit zur Abgrenzung gegenueber den meisten Freizeitanwendern
nicht genutzt wurde, also denjenigen Personenkreis, die den Computer
lediglich als eine Art Werkzeug gebrauchen, mit dem bestimmte
alltaegliche Arbeiten und Funktionen oekonomischer durchgefuehrt
werden koennen. Von diesem konventionellen User-Typus, der im
uebrigen voll im Trend einer zunehmenden Entprofessionalisierung der
Alltags-Technik liegt, unterscheiden sich die Freaks fundamental.

Fuer sie schrumpft ihr Lieblingsobjekt keineswegs zu einem
Haushaltsgeraet zusammen. Ganz im Gegenteil, sie treten der
Entwicklung einer gebrauchsfertigen Reduzierung der Technik/des
Computers durch eine besondere Form der Selbstprofessionalisierung
und Eigenbildung entschieden entgegen. Denn dies ist doch - wie dem
Rezensenten hoffentlich nicht entgangen ist, wenn er es auch nicht
ausspricht -, eines der zentralen Resultate unserer Studie. Denn
durchgaengig bezeichnend fuer die Wissenskariere der Freaks sind
variable und selbstbestimmte Lernwege. Sie bedienen sich nicht der
curricular strukturierten und parzellierten Wissensvermittlung von
Schule und Weiterbildung. Vielmehr setzen sie diesen Lernformen und
der Fachkompetenz des Lehrers autodidaktische Praktiken entgegen.
'Learn it yourself' ist ihre Maxime und gleichzeitig eine Absage an
die etablierten Bildungsinstitutionen. Etwas prononciert formuliert
koennte man auch sagen: Computerfreaks sind die grossen Autodidakten
der Gegenwart.

Es ist uns nicht recht einsichtig, warum der Rezensent diese
zentralen Themen und Ergebnisse nicht anspricht und stattdessen
Nebenkriegsschauplaetze eroeffnet wie beispielsweise die Frage nach
der Begruendung des geringen Frauenanteils in der Computerszene oder
ob der Computer ein geeignetes Instrument zur Inszenierung von
Maennlichkeit sei. Dass er dabei auch noch seine ansonsten
treffsichere Unterscheidungsfaehigkeit verloren hat, und zwar
zwischen dem, was wir selbst empirisch festgestellt haben und dem,
was wir aus anderen Quellen zitieren, wird ihn wohl selbst
ueberraschen. Vielleicht ist der von ihm so gegeisselte
soziologische Jargon ('es ist Satire!") nicht ganz unbeteiligt an
diesem Fauxpas. Offensichtlich stehen wissenschaftliche Fachsprachen
in gleicher Weise wie 'Szenesprachen' in der Gefahr, von
Aussenstehenden nicht verstanden zu werden. Nichtsdestotrotz moege
der Rezensent uns an dieser Stelle, um es in der Fechtersprache zu
sagen eine Reposte zugestehen, in dem wir seine eigene Formulierung
- leicht modifiziert - auf ihn selbst wenden: "Es entsteht beim
Leser das ungute Gefuehl einer sich im Kreis drehenden (neu: einer
zufaelligen) Argumentation."

Dieser Eindruck wird noch verstaerkt, wenn man sich die
oberflaechliche - um nicht zu sagen: fahrlaessige - Art und Weise
vor Augen fuehrt, in der der Rezensent mit unseren empirischen Daten
ueber die Hacker und Computerkriminellen jongliert. Fuer ihn steht
fest:

>                                                        Dennoch
>lenkt die Studie die Aufmerksamkeit in eine voellig falsche Rich-
>tung. Die grossen und eigentlichen Schaeden der Computeranwendung
>entstehen naemlich innerhalb der computerbetreibenden Institutio-
>nen selbst und nicht durch von aussen eindringende Hacker,
>(...)
>In der Studie wird solche White-Collar-Kriminalitaet jedoch nur
>am Rande erwaehnt und ausgerechnet im Kapitel ueber die Hackerkul-
>tur plaziert. Das ist skandaloes! In einem Atemzug mit den Ab-
>zockern im feinen Anzug werden an gleicher Stelle auch Arbeitneh-
>mer als Saboteure bezeichnet, die der lueckenlosen Kontrolle mo-
>derner Personalinformations- und anderer Systeme durch kleine
>Manipulationen an der Maschinerie zu entkommen versuchen. Hier
>werden grundlegend verschiedene Motive bestimmter Personengrup-
>pen ueberhaupt nicht unterschieden. Es ist schlicht eine Gemein-
>heit gegenueber denjenigen Menschen, die gegenwaertig Opfer perfek-
>tionierter computergestuetzter Personenkontrollen werden!

Zur Richtigstellung und um jedwede Verdaechtigung aus dem Weg zu
raeumen (oder als solche zu entlarven), moechten wir aus dem
exponiertesten Teil unserer Publikation - dem Abschlusskapitel -
auszugsweise zitieren:

These 8: "Hacker distanzieren sich von Crashern. Letztere gehen
vorsaetzlich destruktiv an fremde Rechner heran. Ihr Ziel ist es,
Schaeden in fremden Rechnern anzurichten, sei es in Form des
Zerstoerens von Daten, der Beschaedigung der Hardware oder dem
Implantieren eines Computervirus. Ihre Motivationen sind
unterschiedlich: Ein Teil erklaert seine Aktionen als politisch
motivierte Akte (z.B. die Vernichtung der Datenbestaende von
deutschen oder schweizerischen Chemiefabriken im Falle einer
erneuten Rheinverschmutzung). Fuer den vermutlich groessten Teil der
Crasher ist ihre Taetigkeit mit der der Hooligans oder den
Streetgangs zu vergleichen (Zerstoerung, Aggressionsventilation);
sie sind die 'Vandalen' der Datennetze. Hacker distanzieren sich
ferner von Datenspionen und Computerkriminellen, die fuer
Nachrichtendienste und Wirtschaftsunternehmen oder auf eigene
Rechnung arbeiten und die unrechtmaessig erworbenen Daten an
Interessenten weiterverkaufen. 'Echte' Hacker sind hingegen am
Computer als l'art pour l'art interessiert.  Ihnen geht es um das
technisch Moegliche und die Grenzgebiete der EDV. (...) Ihre
ethischen Praemissen (zusammengefasst unter dem Schlagwort 'Hacker-
Ethik') grenzen bestimmte Taetigkeiten (z.B. Zerstoeren von Daten,
Verkauf von Daten) aus ihrem Selbstverstaendnis aus. Wer Daten
zerstoert oder auf illegalem Wege veraeussert, ist in ihrem Sinne
kein Hacker " (S. 262/3). (...)

These 12: "Waehrend die Hacker zunaechst durch ihre gelungenen
Inszenierungen in der Oeffentlichkeit ein positives Image gewonnen
haben und man sie als 'Heroes of the Computer Revolution' bejubelte,
veraenderte sich angesichts der zunehmenden Computerkriminalitaet
das Bild der Hacker in der Oeffentlichkeit. Die Konsequenzen der
verschaerften Gesetze fuer die Hacker-Szene sind noch nicht
abzusehen: einige Hacker haben sich aus dem 'Geschaeft'
zurueckgezogen und arbeiten nun in anderen Bereichen, z.B. in der
Mailbox-Szene. Als wesentliche problematischer koennte sich eine
andere Entwicklung erweisen. Die Kriminalisierung des Hackens fuehrt
bereits jetzt schon bei einem Teil der Hacker zum Abwandern in den
Untergrund. Sie entziehen sich dadurch nahezu jeglicher
Kontrollmoeglichkeit. Hacken koennte fuer diese Gruppe, so ist zu
vermuten, zu einer regelrechten Geheimbund-Taetigkeit werden" (S.
264).

Welcher Teufel den Rezensenten geritten hat, diese Unterscheidung
und klare Abgrenzung von Hackern und Computerkriminellen nicht zu
sehen, wissen wir nicht. Vielleicht hat er sich zu sehr von der
Annahme leiten lassen, unsere Forschungsgruppe waere eine Art
Aussenstelle des Bundesinnenministeriums. Der Untertitel seiner
Rezension ("Laesst der Bundesinnenminister die Computer-Szene aus-
spaehen?") sowie einige Formulierungen ("... Handlanger derjenigen
Kraefte, die ein Interesse haben, Hacker mit einem moeglichst
schlechten Ruf zu behaften...") naehrt diese Vermutung. Er ist
jedenfalls in diesem Punkt Opfer seiner eigenen Vor-Einstellung
geworden und leistet - ob bewusst oder unbewusst spielt dabei keine
Rolle - den Diskreditierungen der Hacker-Szene durch konservative
Kultur- und Medienkritiker Vorschub. Wir empfehlen ihm den
Schlusssatz unserer Studie nochmals (oder erstmals!) in aller Ruhe
auf sich wirken zu lassen: "Zu pruefen waere vielmehr, ob die
Computerclubs und Hackergruppen nicht kritische Aufgaben in der
Medien-Umwelt uebernehmen koennen, wie es Oekologie-Gruppen fuer die
natuerliche Umwelt tun" (S. 265).

Sollte die Replik etwas zu kritisch ausgefallen sein, so bitten wir
das nicht misszuverstehen. Uns ist an der Auseinandersetzung
gelegen, da wir uns nicht dem Verdacht aussetzen wollen, den der
Rezensent bei einem Grossteil der vermeintlichen Experten bemaen-
gelt, dass naemlich "viele ueber Computerfreaks schreiben, ohne
jemals einen einzigen gesehen zu haben." Wir werden auch weiterhin
ueber sie schreiben - und forschen. Das derzeit laufende Projekt
'Kultur und elektronische Kommunikation', dessen Schwerpunkt u.a.
auf der Untersuchung von 'Bulletin Board Systems' und 'Electronic
Mail' liegt, kann dabei als Folgeuntersuchung (in) der Computer-
Sozialwelt angesehen werden.

Wir suchen also auch weiterhin den (Forschungs-)Kontakt zu
Szenemitgliedern, da nur durch ihre Mitwirkung und ihr staendiges
und korrektives Feedback eine exakte empirische Beschreibung
moeglich ist. Zugegebenermassen fuehlten wir uns am Anfang in den
Szenen aehnlich fremd, wie mancher Ethnologe, der sich die Aufgabe
gestellt hat, die Sitten und Gebraeuche von Stammeskulturen zu
erforschen. Aber im Laufe der Zeit ist aus der Fremdheit -
wenigstens ein Stueck weit - Vertrautheit geworden. Allen, die uns
dabei geholfen haben und immer noch helfen, auch wenn unser
Auftreten manchmal etwas "ungelenk" wirkt, wie der Rezensent meint,
sei fuer ihre Mitarbeit herzlich gedankt. Nur durch ihr Engagement
und ihre Offenheit kann empirische Forschung fruchtbringend sein und
eine 'erhellende' Wirkung haben. Ein bekannter Soziologe meinte
juengst: "Nur wer sich dem Leben einer Gruppe, die er studieren
will, vorbehaltlos ueberlaesst, hat die Chance, tatsaechlich
herauszufinden, warum die Menschen in bestimmter Weise handeln und
gewisse Symbole verwenden. Ein solcher Feldforscher hat es freilich
nicht leicht. Vor allem wenn er maechtige Gruppen oder Subkulturen
erforschen will. Ist er geschickt und setzt sich vielleicht gar mit
den betreffenden Menschen zu Wein und Bier, so hat er schon einen
gewaltigen Schritt in Richtung einer guten Studie gemacht." Es lohnt
sich, ueber diesen Vorschlag nachzudenken - aus mehreren Gruenden!

Dr. W. Vogelgesang
Forschungsgruppe Medienkultur und Lebensformen
Uni Trier
Voice: 0651-2012375
Email: wettstei@uni-trier.dbp.de

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