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Die Post: Ein Dienstleistungsunternehmen der Sonderklasse
Der Autor moechte am Anfang darauf hinweisen, dass dieser Text keine fiktive Story, sondern pure Realitaet ist. Alles fing an, als ich, Andreas Benkel, der SysOp der Nirwana, nach Kaisers- lautern zog und zwei neue Telefonleitungen beantragte (eine Voice-Leitung und eine fuer meine Mailbox). Bis die Leitungen erst mal im Haus waren gab es schon ein ziemliches Drama, doch das ist wieder eine andere Geschichte. Aber das, was ich NUN erleben sollte, war einfach ..... UNBESCHREIBLICH.... Ich werde nun trotzdem versuchen, Euch meine "Erlebnisse" mit der Deutschen Bundespost Telekom, im folgenden nur noch als P*ST oder Ekelkom bezeichnet, mitzuteilen: Kaum waren die Leitungen im Hause, erlebte ich schon wieder eine herbe Enttaeuschung: Die Leitungen von Kaiserslautern-Einsiedlerhof in die Stadtmitte von Kaiserslautern oder darueber hinaus waren DERMASSEN schlecht, dass ich beim Anrufen mancher Boxen nicht einmal einen CONNECT 2400 bekam: Ich hoerte zwar sehr leise einen Carrier, aber dann legte die Gegenstelle schon wieder auf :-( Klappte der CONNECT 2400 zufaellig, so waren NUR NOCH Steurzeichen zu sehen, ab und zu vielleicht mal ein nettes "eben (&/itte Gast ein" oder so, aber das war's dann auch schon. Leute, die mich aus der Stadtmitte aus anriefen, bekamen auch keinen CONNECT 2400, MEIN Modem hingegen erkannte jedoch den Connect. (Das ganze musste wohl wieder auf dem Problem beruhen, dass generell die Leitung vom ANGERUFENEN zum ANRUFER schlechter ist als umgekehrt, aber egal ...) Dieses Phaenomen kannte ich bereits von meiner alten Leitung: Die P*ST war schliesslich auch ca. 10 mal bei mir zu Besuche gewesen und hatte gemeint: "Ja, die Leitung zur Vermittlungsstell' ist doch okeh, do kenne mer nix mache ...". NIEMAND war auf meine Probleme eingegangen und niemand hatte die Leitungen von meiner Vermittlungsstelle zu der uebergeordneten Ver- mittlungsstelle durchgemessen. Nachdem nun ein Entstoerer bei mir gewesen war und dieselben Kommentare losgelassen hatte wie die Entstoerer, die sich desoefteren in meiner alten Wohnung ein Stelldichein gegeben hatten, war's mir nun endgueltig zu viel. Nun, diesmal wollte ich NICHT wieder 3 Jahre lang mit einer miesen Leitung zu kaempfen haben, also rief ich gleich beim Bundespostministerium in Bonn an. Dort erreichte ich leider nur noch den Pfoertner, der mich auf den naechsten Tag verwies (es war schon gegen 21:00 Uhr). Am naechsten Tag leitete man mich weiter an die Generaldirektion der Bundespost Telekom, ebenfalls in Bonn ansaessig. Ich war ueberrascht, denn eine nette Dame nahm sich meiner an und kuemmerte sich auch nun wirklich um mein Problem. Kurz danach bekam ich einen Anruf von der Stoerungsstelle in Kaiserslautern, die sich auf den Schlips getreten fuehlte: "Ja, aehm, wieso haben sie denn in Bonn angerufen ? Es war doch erst *EIN MAL* ein Entstoerer bei ihnen gewesen!" Ich erklaerte ihnen meine Motive und gab sogar zu, dass es eventuell ein wenig verfrueht gewesen sein koennte. Aber egal, ganz egal. Es wurde ein Termin mit mir vereinbart, zu dem der Entstoerer nochmals vorbeikommen und sich die Sache vor Ort anschauen sollte. Zwischendurch bekam ich immer freundlich bemuehte Anrufe aus Bonn, die mich vertroesteten ... Aber immerhin ! Ich fuehrte dem Entstoerer die Geschichte mit einem Discovery 2400 vor, und dann meinte er natuerlich: "Aehm, da weiss ich nichts, das ist die Sache der Datenentstoerer, an die werde ich die Sache weitergeben". (Das war Besuch 2). Wieder wurde ich aus Bonn angerufen. Wenn das ein Problem mit meinem Modem sei, dann solle ich doch mal die Beratung der Bundespost in Anspruch nehmen, die wuerde 150 DM kosten, und ich solle mir dann eine Datenleitung schalten lassen. "Nein," entgegnete ich, "nein, ich habe vor allem das Problem, dass beide Telefonleitungen sehr leise sind. Auch die Sprachverbindung ist also schlecht.". "Gut, ich werde mich dann nochmal erkundigen. Wann kann ich sie zurueckrufen ?". "Na, am Freitag gegen 15 Uhr.". Als ich am besagten Freitag kurz NACH 15 Uhr nach Hause kam, fand ich schon einen Zettel im Briefkasten: "Ihr Telefonanschluss soll berprft werden... Aber sie waren nicht da... Bitte rufen sie uns an: Tel. 1171". - das kennt man ja. Also die Stoerungsstelle angerufen und nachgefragt: "Ja, richtig, jemand aus Bonn hat uns mitgeteilt, sie waeren gegen 15 Uhr zu Hause, und da haben wir einfach den Termin angesetzt". Ein neuer Termin fuer Montag, gegen 14 Uhr, wurde vereinbart. Am Montag wartete ich ... ich wartete und wartete. Ich wartete kurz bis vor 16 Uhr. Dann rief ich in Torschlusspanik (punkt 16 Uhr wird da ja jeder Telefonhoerer hingeschmissen :-) nochmals bei der Stoerungsstelle an. Ich wurde endlich mal mit einem "Zustaendigen" verbunden :-) Dieser offenbarte mir: "Ja, richtig, aehm, da muss in ihrem Fall eh die Datenentstoerung vorbeikommen. Deswegen ist heute bei ihnen keiner erschienen. Wir haben damit gerechnet, dass sie uns wieder anrufen".... Aha, toll! Gut, der naechste Termin wurde nun ausgemacht :-) Bei diesem trabte nun zuerst wieder unser allseits bekannter Entstoerer an und mass die Leitung nochmal gruendlich nach. "Hmm, ja, da sind etwa 50 Ohm zu viel Widerstand auf der Leitung ... Aber naja".... "So, jetzt kommen mal die Kollegen von der Datenentstoerung". Denen wollte ich zunaechst den Effekt mit einem LOGEM-Modem (mit ZZF-Nummer(!)) vorfuehren. Naja, ich hatte natuerlich an diesem Tag spezielles Pech, es funktionierte einwandfrei! Aber gut. Nun bauten sie ihre Testeinrichtung auf. "Ja, diese Testein- richtung sendet laufend den "the quick brown..." Text an die Gegenstelle. Diese sendet denselben Text zurueck, und dann wird ueberprueft, wieviele Bitfehler ruebergekommen sind." "Sehen Sie... Naja, da sind jetzt schon 40000 Bytes uebertragen und erst 2 Bitfehler", offenbarte man mir, als man hin und her probiert hatte. Das war ein Anruf, den sie von Frankfurt bekommen hatten. Jetzt riefen sie selbst in Frankfurt an. "Sehen Sie, die Leitung ist in Ordnung, wieder nur 2 Bitfehler... nee, jetzt sind's drei...". Nach dem Test wurde bei der Gegenstelle angefragt, wieviele Fehler denn DORT ruebergekommen seien. "WAS !!?? - WIEVIELE ??? VIER- HUNDERT !????". Tja... und natuerlich freute ich mich ziemlich :-) Selbst die P*ST hatte Fehler diagnostiziert, zwar nur in eine Richtung, aber dort- hin dann mit einer Fehlerrate, die 10 mal so hoch war wie die, welche die P*ST als MAXIMUM angibt. Gut. Die Diagnose war dann: "Naja, mal sehen, vielleicht koennen wir Ihnen einen NLT-Verstdrker schalten, aber da sind wir auch nicht so sicher. Denn erstens garantiert die P*ST nur fuer Sprechverbindungen, und zweitens haben Sie ein privates Endgeraet, hmm, sie sollten sich eine Datenleitung legen lassen, dann garantiert die P*ST auf jeden Fall fuer die Qualitaet. Ausserdem wollen wir die Leitung erst nochmals gruendlich durchmessen." Ein weitererer Termin wurde vereinbart (ja, ich hab ja auch NIE was anderes zu tun, als die P*ST ein- und auszulassen :-(). Bei diesem erschien nun ein mir voellig neues Enstoerergesicht. Dieses testete nun mit einem Kollegen, der in "meiner" (6 km entfernten) Vermittlungsstelle sass, einige Frequenzen durch (nachdem er erst mal Orientierungsprobleme gehabt hatte: "Ja, welche Leitung ist denn welche ? Und um welche handelt es sich ? Ich hab hier nur 91896 auf meinem Zettel stehen ? Die 91897 auch noch ???"). Das Ergebnis war: "Ja, die 91896 wird irgendwie leicht beeinflusst, wir werden das mal ueberpruefen und versuchen, die Leitung ueber ein anderes Kabel zu fuehren. Sie werden dann von einem Kollegen benachrichtigt." Wann das waere - na, das stand halt in den Sternen. Wenn die Leitung halt leise waere, dann waere es wohl "Persoenliches Pech", oder wie sich der gute Mensch ausdrueckte. Als er wieder aufbrach, meinte er noch: "Besser schauen Sie einmal nach, ob ich nicht Ihre Leitungen vertauscht habe. Bei dem Gewirr blickt ja keiner mehr durch." (Koennen wir bestaetigen ! :-) Irgendwann demnaechst erhielt ich einen Anruf: "Ja, wir haben Ihre Leitungen nochmals durchgeprueft. Die sind ganz in Ordnung. Wenn Sie einen Verstaerker geschaltet haben wollen, dann ist dies eine Zusatzleistung der P*ST und kostet auch ein zusaetzliches Entgeld".... Auf die Frage, wie hoch das denn sei, antwortete er: "Ich glaube, 60 DM im Monat". Als Student mit einem Einkommen eines Firmenchefs <grinsel> war ich natuerlich sofort von dem "geringen" Betrag begeistert :-). Nunja, als ich fragte, ob dies denn nicht eine Benachteiligung sei, dass manche nun Datenuebertragung OHNE Verstaerker machen koennten und andere nicht, meinte er: "Ja, es gibt noch Leute, die haben eine viel leisere Leitung als sie, und da das Telefonnetz ja nur fuer den Sprachgebrauch konzipiert ist, ist die Datenuebertragung nur eine nette Begleiterscheinung, auf die jedoch kein Anspruch besteht.". Langsam wurde ich sauer und brach das Gespraech mit einem eindringlichen und lauten "VIELEN DANK! AUF WIEDERHOEREN!" ab. Ich rief nun beim Fernmeldeamt an, um mich zu erkundigen, was denn eine Datenleitung kosten solle. "Eine Datenleitung ?", sprach die "Expertin", zu der ich innerhalb weniger Viertelstunden weitergeschaltet worden war. "Was ist denn das ?" - "Naja, ich will ein privates MODEM betreiben !" "Ja, dann nehmen Sie doch einfach Ihre Telefonleitung. Es kostet Sie dann auch nicht mehr, als wenn Sie normal telefonieren wuerden." "ARGHL, aber die normale Telefonleitung hat nicht die ausreichende Qualitaet..." "Oh, ich glaube, da bin ich ueberfragt, ich lasse Sie nochmals von meinem 'Aufsichtsplatz' zurueckrufen". Und siehe da, schon innerhalb von 10 Minuten konnte ich ein weiteres Gespraech fuehren: "Was fuer eine Datenleitung denn ? Wollen Sie einen DATEX-P Endanschluss ?", sprach die "Oberexpertin", zu der ich innerhalb weniger Viertelstunden weitergeschaltet worden war. "Oder meinen Sie eine Standleitung ?!". "Nein, nein! Ich meine nur eine Telefonleitung, die die Qualitaet hat, mit welcher man Daten uebertragen kann." "Ja, dann nehmen Sie doch Ihre normale Telefonleitung. Es entstehen Ihnen dann nur die normalen Telefongebuehren." - ARGHL. Wer hat denn hier ueberhaupt noch einen Durchblick ? "So, warten Sie, ich frag grad mal bei den Datenentstoerern nach..." - "So, da bin ich wieder. Ich glaube, sie brauchen keine Daten- leitung, denn bei Ihnen wird ein NLT-Verstdrker geschaltet, dann sind die Probleme wohl behoben." - "Oh, das ist ja wunderbar, gerade eben habe ich naemlich einen Anruf von der Stoerungsstelle bekommen, und die meinten, sie wuerden KEINEN Verstaerker schalten, oder nur dann, wenn ich ihn zahlen wuerde..." - "Moment, da frag ich noch mal nach ...... Tut mir leid, da ist gerade besetzt. Kann ich Sie zurueckrufen ?".... Gut, und ich wartete wieder einmal auf einen Rueckruf. Aber um die Zwischenzeit zu nutzen, rief ich selbst bei der Datenentstoerung an: "Sagen Sie, was kostet denn eine Datenleitung ? Bin ich mit dieser Frage richtig bei Ihnen ?" - "Ja, aeh, fast richtig ! Wir nehmen hier aber nur Stoerungen auf, ich gebe Ihre Anfrage dann aber weiter, und Sie erhalten einen Rueckruf....!" - Also gab ich die entsprechenden Daten durch. Ich wolle ein Modem mit V.32 / V.32bis an der Leitung betreiben. Kaum hatte ich das Gespraech beendet, wurde ich von der netten Dame aus dem Fernmeldeamt zurueckgerufen: "Tut mir leid, es wird wirklich kein Verstaerker bei ihnen geschaltet." - "Hmm, wann kann man sich denn bei der P*ST auf irgendeine Auskunft verlassen ? Bei mir gehen seit Tagen die Entstoerer ein und aus, der eine sagt: 'Ein Verstaerker wird geschaltet.', der andere meint wieder 'Die Leitung ist okay.' etc. pp. Langsam habe ich den Eindruck, dass bei Ihnen KEINER einen Durchblick hat und auch die linke Hand nicht mehr weiss, was die rechte tut." - "Ja, das tut mir leid, aber ICH kann Ihnen leider auch nicht weiterhelfen." - "Gut, dankeschoen, auf Wiederhoeren." Einen Tag spaeter bekam ich einen Anruf von der Datenentstoerungsstelle. Dort wurde ich gefragt: "Sie wollten wissen, was eine Datenleitung kostet ? Naja, eine Datenleitung in diesem Sinne gibt es nicht, aber uns ist Ihr Problem bekannt. Koennten Sie es uns nochmals genau schildern ?" - Nun, das tat ich. Ich betonte ausdruecklich, dass die Leitung zu meiner Vermitt- lungsstelle NOCH so gut sein konnte, wenn die Leitungen zur uebergeordneten Vermittlungsstelle schlecht waeren. Und dass ich teilweise noch nicht einmal einen CONNECT bekaeme. Und und und. Beinahe haette ich auch noch von Adam und Eva angefangen :-) "Tja, wir werden der Sache nochmals nachgehen, auch wenn Sie ein privates Endgeraet betreiben und die Leitungen der P*ST eigentlich nur fuer Sprachuebertragung konzipiert sind. Sie koennen leider nicht erwarten, dass wir hier unbedingt eine Loesung finden. Ausserdem ist Ihre Leitung ja normal gemessen... Aber sie hatten da noch etwas erwaehnt von einem Modem nach V.32 / V.32 bis ?" "Jup" "Nun, die P*ST selbst bietet deswegen ja auch hoechstens Modems mit 4800 bit/s an, da uns bekannt ist, dass es ansonsten zu erheblichen Problemen kommen kann" "Ja, aber ich hab ja auch schon mit 2400 Bps. Probleme, und ausserdem handelt es sich bei den V-Normen ja um CCITT-Normen, und beim CCITT mauschelt die P*ST ja auch ganz kraeftig mit. Und wenn nun ein Modem eine ZZF-Nummer hat, dann muesste doch wenigstens gewaehrleistet sein, dass es ueberhaupt funktionieren KANN." "Dem ist aber nicht so, aber da kann ich Ihnen auch nicht mehr dazu sagen. Wie gesagt, die P*ST vermietet hoechstens Modems mit 4800 bps. Aber wenn Sie schon mit 2400 Bps. Stoerungen haben, na, dann werden wir der Sache auf jeden Fall nochmal nachgehen. Ich bedanke mich fuer die neuen Erkenntnisse, die das Gespraech mit Ihnen gebracht hat." (Aha, hatten die anderen etwa NICHT zugehoert, was ich ihnen von morgens bis abends gepredigt hatte). "Naja, was sind denn Ihre Loesungsstrategien in diesem Fall ?" "Tut mir leid, wir haben dafuer noch keine Loesung parat, wir muessen erst noch eine suchen." Aha, die P*ST sucht Loesungen ! So weit, so gut. Eines wunderschoenen Abends hatte ich nun folgenden Effekt: Ich rief zu Testzwecken mit meiner VOICE- Nummer meine MODEM-Nummer an. Doch mein Modem kam gar nicht dazu, abzunehmen. Es hatte naemlich schon vorher jemand abgenommen, ich hoerte aber nur ein "Raumgeraeusch". Ein zweiter Versuch ergab dann, dass die Leitung nun BESETZT war, obwohl mein Modem brav aufgelegt hatte. Ich klemmte mich also an die obskure Leitung und hoerte dort wieder nur ein Hintergrundgeraeusch und ein sehr leises Freizeichen. Waehlen ging natuerlich auch nicht. Ich rief die Stoerungsstelle an: "Hoeren Sie mal, das ist aber nun wieder die absolute Oberhaerte. Ich habe hier zwei Telefonleitungen, und wenn ich von der einen Leitung die andere anrufe, dann kriege ich 'besetzt'. Hoere ich mir an, was auf der anderen Leitung drauf ist, hoere ich ein Freizeichen und Hintergrundgeraeusche ! Da haben Sie wohl zwei Leitungen zusammengeklemmt, und nun koennen wohl auch andere Leute auf meine Kosten tele...." - "Welche Nummern haben Sie denn ?" "91896 und 91897" "Wie bitte ?" "_NEUN_ _EINS_ _ACHT_ _NEUN_ _SECHS_ U N D _NEUN_ _EINS_ ..." "SIE BRAUCHEN MICH NICHT SO ANZUSCHREIEN." <Klick, lautete meine erboste Antwort>. Ich rief nochmals an und versuchte, seelenruhig zu bleiben. "Ich bin's nochmal. Koennten Sie das bitte durchprobieren ?" - "Ja, moment. .... So, sie muessen den Hoerer wohl nicht richtig aufgelegt haben." - "Doch, doch, der ist richtig auf- gelegt." - "Was haengt denn fuer ein Telefon bei ihnen an der Leitung ?" - "Das ist kein Telefon, aber das ist ja auch irrelevant ... " - "NEIN,", wurde ich unterbrochen, "das ist NICHT irrelevant... Was ist das denn fuer ein Geraet ?" - "Das ist ein LOGEM Modem ..." - "Was ist denn das, ein 'LOGEM Modem' ..." - "ARGHL, das ist doch vollkommen irrelevant. Hoeren Sie, ich hab das Geraet jetzt sogar aus der Dose herausgezogen. Probieren Sie es doch bitte jetzt nochmal !" - "NEIN, das liegt dann an Ihrem Geraet, fragen Sie bei der Firma nach, von der Sie das haben ..." - "ARGHL. Es LIEGT nicht an meinem Endge..." <tja, doch viel weiter duerfte die nette Dame das nicht verfolgt haben, denn ich hoerte ein KLICKEN in der Leitung, und aufgelegt hatte sie.>. Ich rief also NOCHMALS an. Doch diesmal klingelte es nur durch. Man wollte nicht mehr mit mir sprechen, denn ich war doch eh bloss ein Depp, der sein Telefon nicht auflegen konnte und sich dann wunderte. Nach fuenf Minuten ging dann doch wieder jemand ran - dieselbe wie vorher. Ich liess mich mit dem Pruefplatz verbinden - wow, das tat sie sogar noch ! - und schilderte dem Menschen die Situation. "Ja", meinte der, "wir hatten halt gedacht, sie haetten das Telefon einfach abgehoben, denn wir haben da im Hintergrund noch ein Raumgeraeusch gehoert. Aber wenn das nicht von ihnen stammt ..." "Nun, das ist wohl auch nicht das einzige Problem. Was mache ich denn nun, wenn die P*ST mehrere Leitungen auf meine Nummer geschaltet hat und ich dann die Rechnung bezahlen darf ?" - "Haben Sie noch Ihre alten Telefon- rechnungen aufgehoben, dann kann man die ja vergleichen!" - "Tut mir leid, ich habe den Anschluss erst seit zwei Wochen." - "Ojeh, dann rufen Sie am besten bei der Rechnungsstelle an. Wir wissen ja, was da vorgelegen hat, und dann kann man die Rechnung ja entsprechend ...." - "Arghl. Und was nun, wenn jemand mit seiner Tante in Amerika telefoniert hat ?" - "Tja, warten Sie halt mal, bis die Rechnung kommt. Sie koennen ja dann Einspruch erheben. Wir kommen gleich morgen raus und beheben das !". Gut. Aufgelegt und etwas weiterexperimentiert. Ploetzlich meldete sich ein Herr Schmidt in meiner Leitung, ein Haus nebendran ansaessig. Doch dieser verschwand dann wieder. Aber das Hintergrundgeraeusch war noch immer nicht weg. Gut. Die Stoerungsstelle angerufen, und denen mitgeteilt, dass ein Herr Schmidt meine Leitung mitbenutzen wuerde. Mein WG-Genosse analysierte nun das Hintergrundgeraeusch und kam zum Schluss, dass es sich hierbei um "Tellerklappern und Gespraeche" handeln muesse, wie es charakte- ristisch fuer eine Gaststdtte sei. Ein Haus neben dem unseren steht uebrigens ein "Pizza-Hut". Also nichts wie rueber. "Haben Sie zufaellig hier ein Telefon, das sie nebendrangelegt haben ?" - "Aeh, ja, wieso, aeh, wieso kommen Sie denn darauf ?". Ein klaerendes Gespraech brachte folgende Situation zum Vorschein: Im Pizza-Hut war man genervt ueber das dauernde Rappeln des Telefons. Ausserdem meldete sich niemand auf der Leitung (klar, weil's ja meine Mailboxnummer ist :-) - deswegen hatte man das Telefon nebendrangelegt. Das ganze ginge nun schon mindestens eine Woche so. Eine Bitte unsererseits, das Telefon doch einfach wieder aufzulegen, wurde abgelehnt, da es doch laufend klingele und die Klingel nicht leiser zu drehen sei. Naja, auf unsere Veranlassung hin rief der Pizza-Hut dann auch die Stoerungsstelle an, allerdings war die von Kaiserslautern schon nicht mehr besetzt, und die Leute vom Nachtdienst in Neustadt hatten natuerlich keinen grossen Schimmer. Und nun bin ich hier im Jetzt angelangt. Nachdem ich mir noch zwei Lieder aggressivste Musik in der hoechstmoeglichen Lautstaerke angetan hatte, setzte ich mich an den Computer, um diese nette Story zu schreiben. Ob wohl die Stoerungen bei meiner Datenuebertragung daher kamen, dass noch mindestens zwei andere Telefone auf meiner Nummer hingen ? Und wer zahlt jetzt meine Telefonrechnung ? Und die Moral von der Geschicht: Dann telefoniere doch einfach nicht! So, und nun hier nochmals mein Name: Andreas Benkel. Wer will, kann gerne mit mir ueber dieses "Kabinettstueckchen" plaudern. Meine Voice-Leitung ist die 0631-91896. Und wenn wir Glueck haben, koennen wir gleich noch mit meinen Nachbarn darueber erzaehlen. Ahja. Die Frage: "Aeh...Muss ich jetzt eigentlich die Kosten fuer eine Konferenzschaltung zahlen?" beantwortete mir ein freundlicher P*STler mit: "Nein, da seien Sie mal ganz beruhigt, da werden keine weiteren Kosten mehr auf Sie zurueckkommen." Naja, wenigstens etwas. :-) So geschehen in der Zeit vom 10.10.1991 bis zum 30.10.1991. Andreas ------------------------------------------------------------------------------ |
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