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Chancen 2000 und die Probleme damit
Dieser Beitrag haben wir aus dem Zerberus gezogen. Leider scheinen unsere Mails an den Autor verloren gegangen sein, wenigstens haben wir keine Antwort bekommen, ob wir den Beitrag in der Chalisti verwenden duerfen. Da wir selbst uns unseren Kommentar zum Thema "Chancen 2000" enthalten wollen und Volker Ulle das ja in einem oeffentlichen Brett gepostet hat, uebernehmen wir diesen Beitrag jetzt ohne auf eine Rueckantwort zu warten. (Anm. der Redaktion) Zuerst einmal habe ich mir heute erlaubt, nach Messeschluss den Bereich "Chancen 2000" in Halle 22 zu begutachten. Meine schlimmsten Erwartungen wurden fast uebertroffen. Der "Jahrmarkt- Charakter" war tatsechlich perfekt: Viele kleine Wuerstchenbuden mit vielen kleinen Schirmen und ganz vielen bunten Lauflicht-Schlangen, die alle auf das Zentrum des Bereichs zuliefen, in dem der Info-Stand mit dem hochverehrten Standleiter-Oberguru war. An der Rueckseite des Bereichs eine lange Reihe glaeserner "Gefaengnis-Zellen", in denen wohl so etwas wie "Geschaeftsgespraeche" gefuehrt werden sollten: 2 mal 4 Meter gross - gerade- zu laecherlich. Die Beschriftung der wackeligen, von duennen Aluminium-Profilen gehaltenen "Sonnenschirme" ueber den "Staenden" (als "Stand" ist das wirklich nur mit groesstem Wohlwollen zu bezeichnen) ist so klein, dass man schon eine gute Brille braucht, um den Text zu lesen, ohne sich direkt vor die Bude zu stellen. Die Hoehe der Staende ist so gewaehlt, dass nie mehr als 3 Leute einer Demonstration zusehen koennen, da der Vorfuehrende den Blick auf das Wesentliche versperrt. Wie man eine optimale Umgebung fuer Praesentationen schafft, davon hat der Organisator sicher noch nie etwas gehoert. Dafuer ist aber dieses Jahr erstmalig ein wirklich einheitliches Bild im gesamten Bereich: Wuerstchenbuden mit Sonnenschirmen, Computern und grauen Stand-"Maeusen". Die Einheitstracht ist bundeswehrmaessig gelungen! So hatte ich erstmal grosse Muehe, ueberhaupt den Stand der Bionic aus dem Einheitsbrei herauszufinden. Nachdem ich am Sonnenschirm die Microschrift "Bionic" entdeckt hatte - ich muss sagen, dass der Stand der Bionic noch zu den Besten gehoerte - hatte mich auch schon ein "freundlicher" Standmit- arbeiter der Bionic entdeckt, der mit dem Finger auf den Halleneingang zeigte und mit ernster Miene verkuendete, dass dort der Ausgang waere. Auf meine Frage, dass ich garnicht verstuende, warum er denn so reagiere, bekam ich keine Antwort. Ich wurde einfach mit Nichtbeachtung bestraft. Ein anderer Sysop der Aquila wurde am Bionic-Stand (sinngemaess) mit den Worten begruesst, was er denn dort zu suchen haette. Aehnliche Erfahrungen haben auch andere Mitglieder/User unserer Mailboxsysteme gemacht, wie wir heute Abend auf unserem Usertreffen feststellten. Offensichtlich fehlt irgendwo die Einsicht, dass nicht *wir* das Problem bei diesen "Chancen 2000" sind, sondern die verantwortungslosen Ent- scheidungen der beteiligten Firmen (MBB, Messe AG, Ausstellerausschuss) und die Luegenpolitik der beteiligten Mitarbeiter. (Anm. der Redaktion: Im Vorfeld der Messe gab es Kritik und Boykottaufrufe, da Chancen 2000 von dem MBB-Konzern ausgestattet wurde). Ich werde das Gefuehl nicht los, dass die Messe neben einer Schau der Eitelkeit und Arroganz auf breiter Ebene auch eine Schau der moralischen Verantwortungslosigkeit ist. Ich moechte zum Schluss nochmal ausdruecklich darauf hinweisen, dass ich diese Kritik nicht global auf alle Verantwortlichen beziehe, sondern nur auf einige merkwuerdige Vorgaenge um die "Chancen 2000" herum. Ich habe z.B. am Mittwoch ein sehr bereicherndes Gespraech mit Padeluun gehabt, in dem er mir dargelegt hat, warum er sich von einer Messeteilnahme, trotz aller Kritik auch von seiner Seite, mehr verspricht, als von einem Boykott. Seine Einstellung kann ich nachvollziehen und bis zu einem gewissen Grade teilen. Solche konstruktiven Dialoge hinterlassen ein gutes Gefuehl, da sie von der Achtung des anderen Menschen als ernstzunehmenden Partner zeugen. Aber zur Dialogfaehigkeit gehoert eben eine gewisse Toleranz und Selbstsicherheit. Nur wenige besitzen sie offensichtlich - Ausstelleraus- schuss und Messe AG waren nicht bereit, unser Dialogangebot anzunehmen - sagten sogar einen festen Termin 2 Stunden vorher ab. Durch dieses offene Schuldeingestaendnis und die nachfolgende gezielte Irrefuehrung durch ALLE Verantwortlichen hat die Messe AG und der Aus- stellerausschuss jegliche Glaubwuerdigkeit verloren. Wer vor den Gegnern und der Realitaet fluechten muss, hat Angst vor der Konsequenz, die eigene Unfaehigkeit zuzugeben. Volker V.ULLE@A-LINK-H.zer ----------------------------------------------------------------------------- |
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