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Chipkarten veraendern die Zukunft der Buerger


Die als Chipkarte oder als SmartCard be zeichneten Plastikkarten mit einem
inte grierten Computerchip werden in sehr viele Anwendungsfelder eindringen
und in Zukunft den Lebensbereich praktisch eines jeden Buergers berhren. Nach
dem augenblicklichen Stand der Forschungsarbeiten zeichnen sich interessante
Entwicklungen fuer die Zukunft ab. So wird beispielsweise die naechste
Generation von Ausweisen als Dokument in die Chipkarte eingetragen, der
Wahlvorgang wird mit Chipkarten weiter automatisiert werden, der Krankenschein
wird durch die Chipkarte ersetzt werden, statt mit Mnzen wird bargeldlos
telefoniert, Zigaretten, Parkgebuehren und Fahrscheine werden mit elektroni-
schem Geld bezahlt, Einkaeufe mit Kreditchipkarten getaetigt, eine Bank-
ueberweisung mit der Chipkarte abgesichert, ein Fax wird mit Hilfe der
Chipkarte mit einer elektronischen Unterschrift versehen. All das sind nur
einige Beispiele aus der Vielzahl der bereits realisierten, denkbaren oder
auch schon in Vorbereitung befindlichen Anwendungen. 
Die Gesellschaft fuer Mathematik und Datenverarbeitung mbH (GMD), die fuer
Informatik und Informationstechnik zustaendige Grossforschungseinrichtung,
veranstaltete am 22. und 23. Januar in Darmstadt einen SmartCard Workshop,
auf dem 23 Experten vor 120 Teilnehmern aus Wirtschaft und Wissenschaft ueber
mathematische und technische Grundlagen, ueber Chipkarten-Betriebssystem-
entwicklungen und Normung, ueber rechtliche und organisatorische Aspekte, ueber
Anwendungen und Entwicklungstrends der Chipkarten-Technik vortrugen.
Verbunden mit dem Workshop war auch eine Ausstellung zum Thema Chipkarte, die
in dem neu errichteten SmartCard-Pavillon der GMD-Darmstadt gezeigt wurde.
Zehn Firmen fuehrten auch Chipkarten-Anwendungen vor.

Das in der Oeffentlichkeit stark gewachsene Bewusstsein fuer die Wichtigkeit
verschiedener Sicherheitsaspekte bei der Entwicklung und dem Einsatz von
informationstechnischen Systemen schlaegt sich in einer der vier Leitlinien
nieder, die die GMD ihren Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitten zugrunde
gelegt hat. Neben den Forderungen nach "Anpassbarkeit", "Offenheit" und
"Intelligenz" von Systemloesungen geht es um die Frage von "Gewaehrleistung"
oder auch "Verlaesslichkeit". Diese Definition umschliet Aspekte wie Kor-
rektheit, Sicherheit, Verbindlichkeit - auch im juristischen Sinne - und
Kontrollierbarkeit. Mit ihren Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Sicherheit
in der elektronischen Kommunikation trgt die GMD zur L|sung dieser Probleme
bei.

Als Ehrengast des GMD-Workshops war Juergen Dethloff aus Hamburg anwesend,
einer der Erfinder der Chipkarten-Technik und Inhaber etlicher Patente auf
diesem Gebiet, die zum Teil bis in das Jahr 1968 zurueckreichen. Organisiert
wurde diese Fachtagung von dem fuer Chipkarten-Anwendungen zustaendigen For-
schungsgruppenleiter der GMD in Darmstadt, Dipl.-Ing. Bruno Struif, dessen
Arbeitsgruppe zusammen mit der Gesellschaft fuer Automation und Organisation -
einer der fuehrenden Firmen der Bundesrepublik Deutschland auf dem Chipkarten-
sektor - ein neues Chipkarten-Betriebssystem entwickelt. Diese Entwicklungen
sind Teil der Arbeiten des Darmstaedter GMD-Forschungsbereichs fuer Kommuni-
kationstechnik zum GMD-Leitthema "Informationstechnische Kooperationsunter-
stuetzung".

GMD-Meldung, Wissenschaftsjournalisten

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