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CYBERSPACE
Auf der Cyberspace-Veranstaltung berichtete zuerst Bernd v.d. Brincken ("Institut fuer Kommunikation") ueber den Ansatz, den Computer als Medium fuer eine bildliche Kommunikation zu nutzen. Dabei werden die Gehirnstroeme des Anwenders gemessen (EEG) und in eine Grafik umgesetzt. Deren Wahrnehmung beeinflusst nun wiederum bestimmte Teile des EEG-Signals, sodass eine Rueckkopplung ensteht. Der Anwender kann dadurch lernen, die betroffenen EEG-Signale bzw. die Grafik bewusst zu steuern und verfuegt nun ueber ein zusaetzliches "Ausgabemedium". Konkret wurde dazu ein neuer EEG-Verstaerker gezeigt, der nun nicht nur - wie auf dem letzten Kongress - die groben Muskelspannungen anzeigt, sondern auch Unterschiede bei rein gedanklichen Vorgaengen. So war bei einer gezielten Entspannung (mit geschlossenen Augen) eine deutliche Veraenderung von einer kleinen, unregelmaessigen Kurve zu einem regelmaessigerem, periodischen Verlauf mit groesserem Ausschlag erkennbar. Die Umsetzung dieser Signale in eine Grafik konnte mangels Amiga-Rechner auf dem Kongress nicht gezeigt werden. Weiterhin wurde das Projekt "CyberBox" vorgestellt. Es handelt sich hier um eine grafische Mailbox, die einen Raum simuliert, in dem die Anwender sich bewegen und den sie veraendern koennen. Das Programm fuer die Grafik-Anzeige laeuft dabei auf dem Anwender-Rechner, sodass nur die Steuerungs-Informationen ueber das Modem uebertragen werden. Aus Italien waren u.a. Raffael und Gomma angereist, die in Mailand das Magazin "Decoder" und ein Buch "Cyberpunk" herausgeben haben (die anderen Mitglieder der Gruppe sollten den vollen Eintritt bezahlen und sind daher nicht erschienen...). Die Mailaender regten eine engagierte Diskussion ueber die weitere Entwicklung des Cyberspace/-punk Gedankens an: Ist es eine kulturelle Bewegung oder erstmal eine neue Unterhaltungsindustrie? Kann man von einer "Subkultur" sprechen? Ist die Vorstellung des Cyberspace als grosses, bildliches Netzwerk realisierbar und auch wuenschenswert? Kann man von "Kommunikation" sprechen, wenn nur Bilder ausgetauscht werden? - Eine Erkenntnis bestand auch darin, dass ein Teil von Cyberspace in Form der Netze wie Z-netz oder UUCP schon existiert, die Grenze zu der Vision aus Gibsons SF-Roman "Neuromancer" ist vielleicht eher fliessend. BERND.VDB@BIONIC.ZER ------------------------------------------------------------------------------ |
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