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Messefieber
Die Atari-Messe in Duesseldorf ist vorbei. Und angeblich sind wieder mehr Leute gekommen als das letzte mal. Nunja, hier nun mein, ganz subjektiver Eindruck, was es diesesmal zu sehen und zu "bestaunen" gab. Das erste und fuer einige wohl auch wichtigste vorweg. Der Atari TT besitzt einen 68030 der, nicht wie vorher angekuendigt mit 16 Mhz, sondern, wie in letzter Zeit auch immer wieder auftauchende Geruechte behaupteten, mit 32 Mhz getacktet ist. Dieser TT wird auch, so Josef Mester, Atari Manager fuer UNIX Systeme, nach der Messe ausgeliefert und in den Laeden erhaeltlich sein. Heute (drei Tage nach der Messe) behaupten auch mehrere Atari-Systemhaendler, dass er bei Ihnen kaeuflich zu erwerben sei. Er wird zwar erst in kleinen Stueckzahlen geliefert, und bei einigen Haendlern muesste man sich auf eine Warteliste setzen lassen, aber er ist da. Dadurch ist natuerlich auch der Preis und die Ausstattung endgueltig festgelegt, um die es in letzter Zeit auch so ein Raetselraten gab. Ausgestattet ist der TT mit einer 48 Mb Festplatte und einem 14 Zoll Farbbildschirm. Der Preis orientiert sich nach der Speicherausruestung des Geraetes. Es geht von 2 Mb fuer 7498.- bis zu einem TT der mit 8Mb geliefert wird zum Preis von 8798.-. Alle Systeme werden mit dem TOS 030 ausgeliefert. Wie mir Herr Josef Mester mitteilte, werden im ersten Quartal 91 die TT Unix Systeme an die Entwickler und Ende dieses Quartals auch an die Endkunden ausgeliefert. Dann wird es sich um die neueste Unix Sys V Rel.4.0 Version handeln. Man sei gerade dabei diese zu portieren. Einen Preis konnte er mir dazu aber nicht nennen. Das TT Unix setzt keinen besonderen TT voraus, sondern soll auf den jetzt zu kaufenden Maschinen lauffaehig sein (sofern man genuegend Hauptspeicher besitzt). Besonders interessant fuer uns Net'ler duerfte sein, dass Herr Mester gerade dabei ist einen TT in Dortmund an das Eunet anzuschliessen. Das waere dann wohl der erste TT am Netz. Was gab es sonst noch zu sehen. U.a. gab es sehr viele Haendler die die Suche der ST-Fangemeinde nach groesserer Prozessorleistung mit hilfe der hinlaenglich bekannten 68000 - 16 Mhz Karten (Hypercache, etc) zu befriedigen suchten. Es gab dabei mehrere verschiedene Moeglichkeiten. FASTROM (zugriff auf das ROM des Atari mit 0 Waitstates), 16 Kb Cache, 68881 FPU Sockel, etc. waren nicht bei allen selbstverstaendlich. Eine Hollaendische Firma bot einen Karte an die all diese Vorzuege aufweisen konnte und mit Abstand auch die guenstigste war. Diese Karte kostete auf der Messe 398.- und wird danach fuer 448.- erhaeltlich sein. Die Karte Turbo 16 der Firma MAKRO C.D.E., Schillerring 19, 8751 Grosswallstadt, Tel. 06022 25233, hatte gegenueber allen anderen Mitbewerbern einen entscheidenden vorteil. Die Karte ist fuer einen Takt von bis zu 24 Mhz ausgelegt, so dass sie wohl noch um einiges schneller sein duerfte. Leider garantiert die Firma nicht diese 24 Mhz, sondern nur die 16Mhz. Dies liegt an den Prozessoren, die erhaeltlich bzw. nicht erhaeltlich sind. Prozessoren, die die 24 Mhz problemlos vertragen sind nur in "Flachbauweise" erhaetlich, und so ist die Karte nur, da sie auf den Prozessor aufgesteckt wird, auf Atari STE's, die diese Prozessortype verwenden, zu benutzen. Das ein findiger Bastler das nicht aendern kann, moechte ich aber nicht behaupten. Diese Karte besitzt ausserdem 32Kb Cache-RAM. Ich hatte auf der Messe die Gelegenheit mit Vertretern der Firma Omega Computer Systeme GmbH zu sprechen. Diese Firma hatte schon vor laengerer Zeit mit Zeitungsanzeigen fuer Aufregung gesorgt. Damals bot sie einen 386SX AT-Emulator fuer den ST an. Leider kam es nie zu einer Auslieferung dieser Systeme. Jetzt ist die Firma mit demselben Produckt wieder da und behauptet in 3-4 Monaten mit der Entwicklung fertig zu sein. Dann sollen auch Testgeraete an Zeitschriften, etc. herausgehen. Zu dem Geraet selber ist zu sagen, dass es sich um eine Karte mit einem mit 16Mhz getackteten 80386SX Prozessor handelt. Ausserdem befindet sich auf der Karte ein 68000 Prozessor, der mit 16Mhz und mit 16Kb Cache-RAM betrieben wird. Beide KoProzessoren, der 80387SX und der 68881 koennen benutzt, sprich eingesteckt werden. Ausserdem ist ein 16 Bit AT-Slot, der bis auf 3 Slot's erweitert werden kann, vorhanden. Einer Verwendung von VGA-Grafikkarten wuerde dann auch nicht mehr im Wege stehen. Man kann dieses System noch mit einer 2 oder 4Mb Speicherkarte erweitern. Dadurch soll echter Parallelbetrieb von MS-DOS und GEM Programmen moeglich gemacht werden. Die Software unterstuetzt hierbei zwei verschiedene Modi. Ist eine Erweiterungskarte vorhanden, so wird ueber eine Tastenkombination zum nornmalen ST-Betrieb zurueckgeschaltet und das MS-DOS laeuft weiter auf dem 386. Ist keine Speichererweiterung vorhanden, wird bei jedem Systemwechsel der Speicherzustand auf Festplatte aus- bzw. eingelagert. MS-DOS Programme lassen sich auch durch anklicken vom Atari Desktop aus starten. Angeblich soll die Emulation so gut sein, dass sogar "..aeusserst systemnah programmierte 80386 Programme lauffaehig (z.B. Unix oder andere Fremdbetriebssysteme).." sind. Inwieweit dies zutrifft, wird sich zeigen muessen. Zu erwaehnen sei noch, dass ein VDI-Treiber fuer die Benutzung von VGA-Grafikkarten (im 16 Bit AT-Slot) unter Atari GEM in Arbeit sei. Der Preis steht noch nicht ganz fest, man rechnet aber mit 1198.- fuer das Delta Modul selber und ca. 898.- DM fuer die 2Mb-Karte. Eine Erweiterung fuer die AT-Slot's (auf drei Slot's) soll ca. 49.- DM kosten. Als letztes moechte ich noch auf das Programm STalk hinweisen, welches auf der Messe von der Firma ?? vorgestellt wurde. Dieses Programm stellt einen Appletalk-Emulator fuer den Mac-Emulator Spectre dar, so dass nun auch "Spectre-Mac's" auf eine Anbindung in das Appletalk-Netz nicht mehr missen muessen. Auch sei eine Erweiterung geplant mit dessen Hilfe auch von der ST-Ebene aus auf das Appletalk zugegriffen werden koenne, so dass auch ein gemischtes Appletalk Netz moeglich sein wird. So das war's. Mein persoenlicher Eindruck von dieser Messe war uebrigens besser als von der letzten Atari-Messe. Es lag wohl aber auch daran, dass es fuer mich mehr zu sehen gab als letztes Mal. Ciao, Volker. ------------------------------------------------------------------------------ |
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