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::UNIX - Eine Ultra-Kurzeinfuehrung:: : von Peter Funk
:::...............................::: : voice 042226018 (08:00-18:00) ::::::::::::::::::::::::::::::::::::: : email pf@artcom0 (Sub-Netz) :...................................: 1. Allgemeines : - Shell : Nach der Eingabe von Benutzername und Passwort meldet sich in allgemeinen der 'shell' mit einem Prompt : Oft ein '$'- oder ein '%'-Zeichen. Dieser Prompt kann aber beliebig umdefiniert werden und z.B. so aussehen : 'pf, tty01> '. Hinter dem Prompt koennen Kommandos eingegeben werden, die in der Regel mit ENTER abegeschickt werden. - Gross-/Kleinschreibung ist unter UNIX signifkant. Das heisst 'CP' und 'cp' sind zwei verschiedene Dinge. - Dateinamen duerfen insgesamt 14 Zeichen lang sein, wobei grosse, kleine Buchstaben, Ziffern und diverse Sonderzeichen beliebig gemischt werden koennen. Insbesondere gibt es keine Position die fuer einen Punkt reserviert ist, wie z.B. unter MS-DOS. (Bei BSD Unix koennen sie bis zu 256 Zeichen lang sein). Beispiele : 'demo.c', 'HugoMeier', 'Hugo-Meier', '.profile', 'x.Y.z' - Verzeichnisse sind Baumartig aufgebaut. Durch sogenannte Pfadnamen, die sich aus den Namen von Verzeichnissen und dem Dateinamen zusammensetzen, lassen sich alle Dateien im "Dateibaum" erreichen. Als Trennzeichen zwischen den einzelnen Namen wird ein '/' verwendet. So bedeutet '/usr/peter/demo.c', dass die Datei 'demo.c' im Unterverzeichnis 'peter' im Verzeichnis 'usr' gemeint ist. Pfadnamen, die mit einem '/' beginnen, werden vom Wurzelverzeichnis ausgehend aufgefasst. Andere Pfadnamen gehen von dem Unterverzeichnis aus, in dem man sich gerade befindet. - Wildcards : Der Shell erkennt einige Sonderzeichen, die sich zum Abkuerzen der Eingabe von Dateinamen verwenden lassen. Das wichtigste davon ist der '*', der auf alle denkbaren Teilzeichenketten passt. z.B. kann man mit '*.c' alle Dateien ansprechen, deren Name mit '.c' aufhoert. - Optionen : Viele Kommandos lassen sich durch sogenannte Optionen in ihrer Wirkung beeinflussen. Optionen sind in der Regel einzelne Buchstaben, die hinter dem Namen des Kommandos beginnend mit einem '-' angegeben werden. - Ein-/Ausgabe Umlenkung : Durch die Zeichen '<' bzw. '>' kann die Ein- bzw. Ausgabe von Kommandos in Dateien umgelenkt werden. So lenkt z.B. 'ls >inhalt.txt' die Ausgabe des Kommandos 'ls' in die Datei 'inhalt.txt' um, die sonst auf dem Bildschrirm erscheinen wuerde. - Peripherie-Geraete : Alle an einen UNIX-Rechner angeschlossenen Geraete (wie z.B. Drucker etc.) werden wie Dateien angesprochen. Dazu gibt es ein besonderes Verzeichnis : '/dev' in dem alle Geraete mit meist etwas schwer verstaendlichen Namen eingetragen sind. Beispiele : '/dev/lp' ist der Lineprinter und '/dev/fd096ds15' koennte z.B. eine doppelseitige 96 tpi Floppy-Disk mit 15 Sektoren pro Spur sein. 2. Zugriffsrechte auf Dateien und Verzeichnisse : UNIX unterscheidet alle Benutzer, wobei jeder Benutzer automatisch einer oder mehreren Benutzergruppen angehoeren kann. Jeder Datei und jedem Verzeichnis ist ein Benutzer und eine Gruppe als Eigentuemer zugeordnet. Die Zugriffsrechte, die ein Benutzer auf irgendeine Datei bzw. Verzeichnis hat, haengen davon ab, ob ihm die Datei selbst gehoert ('u'ser Rechte), er der gleichen Gruppe angehoert wie die Datei ('g'roup Rechte) oder ob er keine Gemeinsamkeit mit der Datei hat ('o'thers Rechte). Fuer jede dieser 3 Moeglichkeiten ist festgelegt, ob die Datei gelesen ('r'ead access), geaendert ('w'rite access) oder ausgefuehrt (e'x'ecute access) werden darf. Aus den vorgenannten 3 mal 3 Moeglichkeiten ergeben sich neun unabhaengig festlegbare Zugriffsrechte, die an jeder Datei festgehalten sind. Im Inhaltsverzeichnislisting sehen die Rechte dann z.B. so aus : (man bekommt es mit dem Kommando 'll' oder 'ls -l') -rwxr-x--x 1 peter hackers 5648 Jan 24 17:26 trick Diese Zeile bedeutet, dass die Datei 'trick' dem Benutzer 'peter' und der Gruppe 'hackers' gehoert und das sie vom Eigentuemer gelesen, geaendert und ausgefuehrt werden darf, waehrend sie von den Mitglieder der Gruppe 'hackers' nicht geaendert werden darf. Alle uebrigen Benutzer (die nicht der Gruppe 'hackers' angehoeren) duerfen diese Datei nur ausfuehren und nicht lesen oder aendern. 3. Kommandos - Ausloggen : Das Ausloggen (Beenden einer Terminalsitzung) kann auf verschiedene Weisen geschehen. Die Eingabe von 'exit' funktioniert immer (auf allen mir bekannten UNIX-Versionen). - Dateien : Anlisten : Das Kommando 'ls' listet das momentane oder ein angegebenes Verzeichnis an. Beispiele : 'ls' 'ls -als' 'ls /usr/peter/demo' Kopieren : Das Kommando 'cp' kopiert eine oder mehrere Dateien. Beispiele : 'cp Datei1 Datei2' 'cp Datei1 Datei2 /usr/peter' Loeschen : Das Kommando 'rm' loescht eine oder mehrere Dateien. Beispiele : 'rm Datei1 Datei2' 'rm /usr/peter/demo.c' Umbenennen : Das Kommando 'mv' benennt eine Datei um oder verschiebt eine oder mehrere Dateien in ein anderes Verzeichnis. Beispiele : 'mv Datei1 Datei3' 'mv Datei* /usr/peter' - Verzeichnisse : Wechseln : Jeder Benutzer hat ein eigenes "Heimat"-Verzeichnis, in dem er steht, nach er sich im System angemeldet hat. z.B. '/usr/peter'. Das Kommando 'cd' wechselt in dieses Verzeichnis oder in ein als Parameter angegebenes Verzeichnis. Beispiele : 'cd' 'cd /usr/peter' 'cd /' Erzeugen : Mit dem Kommando 'mkdir' kann ein neues Unterverzeichnis erzeugt werden. Beispiele : 'mkdir /usr/peter/demo' 'mkdir demo' Loeschen : Mit dem Kommando 'rmdir' kann ein (leeres) Unterverzeichnis geloescht werden. Beispiele : 'rmdir /usr/peter/trash' - Zugriffsrechte : Verschenken : Das Kommando 'chown', dient dazu, den Besitzer einer Datei zu aendern. Da dies nur der jeweilige Eigentuemer kann, kann man damit Dateien nur "verschenken". Beispiele : 'chown hugo Datei1 Datei2 demo.c' 'chown rudi *' Gruppe aendern : Das Kommando 'chgrp' dient zum Aendern der Eigentuemer- Gruppe einer Datei. Es kann auch nur vom Besitzer der Datei angewendet werden. Beispiele : 'chgrp hackers Datei1' 'chgrp kunden Datei2' Rechte aendern : Das Kommando 'chmod' aendert die Zugriffsrechte auf eine Datei. Es kann ebenfalls nur vom Eigentuemer benutzt werden. Als ersten Parameter kann man die Zugriffsrechte entweder als 3-stellige Oktalzahl oder als Kombination der Zeichen 'ugo' gefolgt von einem '+' oder '-' und dann gefolgt von einer Kombination aus 'rwx' angegeben. Beispiele : 'chmod 750 /usr/peter' 'chmod ug+w Datei1' 'chmod o-w *' - Online-Hilfen : Mit dem Kommando 'man' bekommt man zu einem beleibigen anderen Kommando Hilfestellung. Leider nur in English und fuer Anfaenger oft schwer zu verstehen, aber wenn man sonst niemanden Fragen kann ist das besser als nichts. Beispiele : 'man man' 'man ls' - Sonstiges : Mail : Das Kommando 'mail' oeffnet (wenn nicht leer) das persoenliche Postfach des Benutzers. Es hat eine kleine Hilfsfunktion (natuerlich in englisch), die auf '?' und ENTER hin erscheint. Durch das Kommando 'mail' gefolgt von einem Benutzernamen kann man Nachrichten an andere Benutzer verschicken. Chatten : Das Kommando 'write' erlaubt es, einen Dialog mit einem anderen Benutzer auf einem anderen Terminal zu fuehren. Sortieren : Das Kommando 'sort' sortiert eine Textdatei alphabetisch. Durch diverse Optionen koennen Sortierschluessel angegeben werden. Suchen : Mit 'grep' kann ein bestimmtes Text-Muster in einer oder mehreren Dateiein gesucht werden. 4. Editoren Unter UNIX gibt es viele Editoren. Fast ueberall erhaeltlich sind die Zeileneditoren 'ex' und 'ed', sowie der Bildschirmeditor 'vi'. Obwohl die Meinungen ueber diese Editoren sicher sehr geteilt sind, .... !!?!?! .... ist es fuer UNIX-Benutzer sinnvoll, sich z.B. mit dem 'vi' auszukennen. Eine Kommando-Uebersicht ueber den 'vi' wuerde natuerlich den Rahmen dieses Textes sprengen, aber als Einleitung trotzdem folgende Hinweise : Wird der 'vi' mit einem Dateinamen als Parameter aufgerufen, erscheint normalerweise die (Bildschirm)-Seite des Textes und der 'vi' befindet sich im sogenannten 'Commandmode'. Ausser diesem Modus kennt der 'vi' noch einen Einfuege- oder Ueberschreibmodus, sowie einen sogenannten 'ex'-Modus, indem Zeileneditor-Kommandos eingegeben werden koennen. Im Kommandomodus wirken (fast) alle Buchstaben als Kommandos : z.B. betritt 'i' den Einfuegemodus, ':' betritt den 'ex'-Modus. Der Einfuegemodus kann mit ESC wieder verlassen werden. Der 'ex'-Modus wird im allgemeinen durch die ENTER-Taste verlassen. Im Kommandomodus kann der Cursor durch den Text bewegt werden. Das Verlassen des Editors erfolgt mit ':x', wobei der Text automatisch gesichert wird. 5. Weiterfuehrende Literatur ueber UNIX S.R.Bourne : The UNIX System. Addison Wessley Publishing Company. (englisch, aber ausfuehrlich und leicht verstaendlich geschrieben, viele Beispiele) Kernighan, Ritchie : Programmieren in C. Hanser Verlag. (gute Uebersetzung des amerikanischen Originals. Das Standardwerk ueber die Programmiersprache C. Enthaelt ausserdem eine Beschreibung der UNIX-Systemschnittstelle) --------------------------------------------------------------------------- |
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[Chalisti]
[02]
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