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Chaos Computer Club * Schwencke-85 * 2 H H 20 * 490 37 57
SCIENCE PROJECTS/SCIENCE FUN
Atomic Energy Lab
Kit With
Cloud Chamber
Build your o w n atomic
energy laboratory c o m plete with atomic cloud
chamber, projector illuminator. e l e c t r o s c o p e
and spinthariscope Create cosmic ray showers 0
0
.% • x
and actually track their
vapor trails in the cloud chamber See exploding atoms
with the spinthariscope Make auto-radiographs Check
ionization and radioactivity o f everyday materials and
the included alpha source and uranium ore Completely
sale' Experiment with the wonders of nature A perfect
educational gift to arouse and stimulate scientific interest Great for science projects Complete kit includes 43
parts to construct the above apparatus plus a 22-page
instruction booklet with 8 suggested experiments and
the theories behind them N o . 70,899 $19.95 Ppd.

Chaos Computer Club * Schwencke-85 * 2 H H 20

An die Abteilung Besichtigung
im Atomkraftwerk Brokdorf
Bitte am Haupttor
eim Atomwächter abgeben

2211 B r o k d o r f

Betr.: Atomkraftwerks-Besichtung CCC 1
D a t e n k e n n u n g : / / X I / C M A I L / A B C C C 1 WS 1 9 8 6 - 0 6 1 4 1 9 . 4 4
(Die Angabe der Datenkennung erleichtert bei Antworten das Wiederlinden des Vorgangs)

S e h r g e e h r t e Damen u n d H e r r e n !
Auch bei uns gibt es heftige Diskussionen zwischen mehr oder minder sicheren Atomfans und
denen, die gezielt an der Verkürzung von Zeiteinheiten bis zur Abschaffung des militärischindustriellen Kernspaltkomplexes arbeiten.
Aufgrund einer Anzeige i n der FAZ (Nach Tschernobyl i r r e viele Besucher i n deutschen
Atomkraftwerken oder so ähnlich) möchte der Chaos Computer Club möglichst bald die Steuer-und
Kontrolleinrichtungen auf der Fertigbaustelle des Atomkraftwerks Brokdorf besichtigen.
Wir bitten um Terminvorschläge, die eine Anreise frei von größeren Polizeidienstausübungen im
kritischsten Unfallradius um Brokdorf erlauben.
Unsere Besuchergruppe mit Freunden und Freundinnen wird vielleicht 23 Menschen umfassen.
Hatten Sie schon irgendwelche Probleme mit radioaktivitätsbedingtem Ausfall chaosüblicher
Ausrüstung; beispielsweise Gedächtnisverlust bei CMOS-Speichern tragbarer Computer, Ausfälle
von Videoausrüstungen oder Amateurfunkgeräten usw.?
Wir gestalten derzeit unseren Besuchs alp]. a u f s p l a n u n g s e n t w u r f und benötigen dazu noch
eine Auflistung Ihrer medientechnischen Einrichtungen (VHS? RGB? sonst?) sowie die sicher bei
Ihnen vorhandenen S t a n d a r d b e s u c h s p r o g r a m m a b l a u f p l ä n e .
Wir bitten außerdem um ein paar AKW-Modelle f ü r Versuche im Club, möglichst besser als
Pappqualität sowie cola- und fettresistent (Idealfall: spülmaschinenfest) und nicht größer als
ein Bildschirm.
Nötigenfalls kopieren Sie bitte dieses Schreiben und leiten es weiter.
Alternativ oder zusätzlich würden wir uns über eine Floppy mit Bauplanechtdaten zur Erstellung
eines realistischen Computerspieles, aber nicht unter 3 Zoll, freuen.
Anbei finden Sie die frischesten Datenschleudern und den immer wieder aktuellen Aufkleber

Kabel-Salat ist gesund.

Grüße mit leicht bestrahlten FfIßen
Wau. M d V.

Lange verzählt
Der o b e r s t e P r ü g e l k n a b e Hamburgs h a t s i c h v e r z ä h l t . S t a t t
der ü b e r 8 0 0 i n H a m b u r g p o l i z e i l i c h e i n g e k e s s e l t e n
f r i e d l i c h e n Demonstranten "wußte" e r ( I n f o r m a t i o n s q u a l i t ä t : C e l l e ) v o n einem knappen D r i t t e l .
An der binnen Tagen organisierten spontanen Großdemonstration gegen
Atomspaltung und atomaren Polizeistaat nahmen laut Aufsicht des Hamburger
Verkehrsverbundes rund 50.000 Menschen teil. D i e Polizei zählte 22.000.
Multipliziert mit dem Heiligen-Geist-Feld-Faktor ergeben sich etwa 70.000
Teilnehmer.
Auch das könnte stimmen und bringt ein Problem der Polizei auf den Tisch:
Sie ist so hart in die gesellschaftliche Dynamik eingebunden, daß einige Obere
aus Angst vor der Wahrheit durchdrehen. Denn der polizeiliche Tod im Alltag
durch irgendwelche terroristischen Akte ist statistisch unbedeutend.
Keine Statistik gibt es über polizeilichen Umwelttod.
Bei Hannover starb der 28jährige Polizist Joachim B., der eine Müllhalde
bewachte. Den Giftmüllbewachern war von ihren Einsatzleitern das Tragen
von Schutzanzügen und Gasmasken verboten worden. Die Bevölkerung sollte
durch "solche Maskerade" nicht beunruhigt werden.
Joachim B. ist ein Held im Sinne der Feuerwehrleute von Tschernobyl.
Senator Lange gehört zu denen, deren Fehler zu Katastrophen führen können.
Er verkaufte die Menscheneinkesselung in Hamburg öffentlich als polizeilichen Erfolg anstatt sich für die menschenunwürdige Kurzzeitversklavung und
den Terror (u.a. polizeilich zerschlagene Taxis) zu entschuldigen.
Er schob alles auf Falschzählerei (Langes und Dohnanyis terroristische
Einkesselungstheorie 250: Ja. Über 800: Nein.) und begriff noch immer nicht
den politischen Schaden, den er anrichtete.
Wenn Polizisten ohne zu denken menschenunwürdigen öffentlich wiederholten
Befehlen gehorchen, entsteht Stimmung gegen diesen Staat: Haß, Wut und
Verzweiflung. Aus polizeilichen Terrorakten entsteht oft genug Gewalt.
Diesmal gewann Besonnenheit die Oberhand. Innerhalb der Polizei rief der
Einsatz teilweise offenen Widerspruch hervor und unter den Demonstranten
waren etliche Polizisten. In zivil, aber keine Zivis, sondern Demonstranten.
Es war eine offene und machtvolle Demonstration gegen die Knüppelherrschaft der Gewaltmonopolisten sowie die Atomherrschaft der Energiemonopolisten. Im Hintergrund sitzt das Kapital.
Ein Innensenator muß wissen: Wenn 70.000 nicht friedlich gegen Gewaltterror
demonstrieren, sondern ein - durchaus kleineres - staatsfeindliches Umfeld
sich im Kampf gegen ein System als ökonomische Kamikaze-Kämpfer versteht,
geht nicht nur eine moderne Großstadt in Kürze bankrott.
Angesägte Strommasten sind vergleichsweise Kinderkram.
Wenn schon die Hamburger Morgenpost über einen grünen Innensenator
spekuliert (das ist eh' ein Schleudersitz), diskutieren Atomgegner über eine
andere Forderung an Senator Lange: Er soll zu allen vom Einsatz Betroffenen,
die das wünschen, gehen und sich entschuldigen.
Verantwortung einmal wörtlich genommen und unabhängig vom Rücktritt.
Und wenn die Hafenstraße ihn einlädt, auch dorthin.
wau
langende.ws 860613 1135 100 Zeilen