============== Page 1/1 ============== C9927F DM 2,50 65 22 53 Datenschleuder 14 Dezember 1985 ☆ Das wissenschaftliche Fachblatt für Datenreisende Btx Ein Organ des Chaos Computer Club Chaos Communication Congress ’85 Die Europäische Hackerparty Einige Themen: Die Entwicklung von Mailbox als Medium und die Zukunft der Vernetzung. Auf dem Congress wird ein „Sysop-Verein" gegründet, der gemeinnützig und völkerverständigend Informationen aus einzelnen Mailboxsystemen in an­ Vom 27. bis 29. Dezember 1985 veranstaltet der CCC dere vermittelt; eine neue Form von unzensierbarer Informa­ in Hamburg seinen diesjährigen Congress. Das Tref­ tionsfreiheit. Hierzu laden interessierte Sysops ein. © datensch leuder 14 Deze mber 1985 A* C9927F fen der Datenreisenden, Telefonfreaks, Datenpfadund Btx-Suchbaum-Finder, der Sysops, Funkfreaks und Netzflaneuren steht dieses Jahr unter dem Mot­ to „Du Darfst". Freunde aus anderen Ländern (bisher: AU, CH, F, GB, S, USA) informieren über Entwicklungen in ihrem Land. Der CCC erörtert die preisgünstigste Datenverbindung der Welt: den Datenfunk. Auf dem Congress läuft eine Funkmailbox. Wer die AX—25-Software beherrscht, kann vernetzen. Dezentrale Ansätze werden sich dann schneller durchsetzen. Im ChaosCafe wird selbstgebackener Kuchen gereicht, Fotokopierer und Videorekorder warten auf „Informationen* zum vervielfäl­ tigen — interessante Vorlagen bitte mitbringen — und das Hackcenter ist auch noch da. Im Theater finden die Works­ hops (Vorträge, Diskussionen, Theater. . .) mit max 99 Teil­ nehmern statt. Wir überbieten das CHAOS des letzten Jah­ res! Wir haben kaum Parkplätze, da am Freitag und Samstag auf dem Parkgelände des Tagungsortes der nachweihnachtli­ che Wochenmarkt stattfindet. Es empfiehlt sich, die öffentli­ chen Verkehrsmittel, S-21/S-3 bis ELBGAUSTRASSE zu be­ nutzen. Die Namensgebung bezieht sich auf ein geplantes Gesetz, das ab 1. Januar 1986 in Kraft treten sollte. Das Gesetz stellt (in seiner gegenwärtigen Planungs­ form) schon die versehentliche Anwahl einer Daten­ bank durch eine Fehlverbindung der Post unter Strafe und muß unter anderem deshalb noch überarbeitet werden. Eigentlich sollte es der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität dienen, aber die Materie ist eben so kompliziert, daß die Hacker nebenbei und eher aus Versehen getroffen werden könnten. Ist dann mit einer Welle an Kriminalisierung im Kinderzimmer zu rechnen? Werden dann auch Konzerne kriminalisiert? Immerhin preist eine große Firma ein Daddel-Spiel mit Wegen der technischen Demonstrationen gelten die Räum­ dem Namen „HACKER“ an. „Plötzlich sind Sie in lichkeiten als „Elektrisches Labor“, in die nur unterwiesene einem fremden Computer..." steht in der Vierfarban­ Personen Zutritt haben. Jeder Teilnehmer hat sich bei örtli­ chen Funkamateuren oder Elektrikern vorher fachkundig zu zeige. Positiv hingegen zeichnet sich eine andere Entwic­ machen. Das Mitführen von Fotoapparaten und Kassettenre­ klung in der Szene ab. Circa 250 Mailbox-Systeme cordern ist aus Datenschutzgründen in den Congressräumen untersagt! Am Sonntag erhalten Pressevertreter, die keine (Bulletten-Boards) hängen in der Bundesrepublik am aktiven Hacker sind, in den Vormittagsstunden Gelegenheit Netz. Wenige unterscheiden sich, die meisten fallen zur kostenlosen Information. durch einheitliche Gleichmäßigkeit der Inhalte auf. Aber in den Zentren keimt es. Einige Sysops gestalten CCC85014.WS 851120 ihre Informationssysteme bewußt, sie agieren als elek­ tronische Verleger. Sie sorgen nicht nur dafür, daß in Adressen. Gruppen. Treffen... ihrem System Bits und Bytes mindestens so zuverläs­ CCC-HH: Chaos-Team (RMI. IMCA ComBox. ZEV. *655321) sig fließen wie das Telefonsystem verläßlich funktio­ Redaktion Datenschleuder. Schwenckestr 85. D-2000 Hamburg 20 Redaktionstreff dienstags 19 30 Uhr niert, sondern sie geben ihrer Mailbox ein Gesicht. Anrufbeantworter Btx-Redaktion 040-483752 CCC-Berlin (RMI) c'o Vinyl Boogie Gleditschstr 45 1000 Berlin 30 Diese Sysops werden langsam zu „network wizards“, CCC-Lübeck c/o Trollwerk. Muhlenstraße 49 hinten. D-2400 Lubeck wie Dean Gengle sie im Buch „The Netweavers Sour­ CCC-Hannover, Treff dienstags 20 Uhr Bistro Casa. Listermeile 48 CCC-CH (RMI. ZEV Big Brother, cebook“ (ISBN 0-201—05208-3) beschreibt. Wur­ CCC Confoederatio Helvetica. Postf 544 CH-4051 Basel de 1984 noch gefragt „Offene Netze — Warum?", CAC (RMI.ZEV) Computer Artists Coloqne. Hauptpostamt. Postlagerkarte 016454C D-5000 Köln 1 Anrufbeantw 0221-381418 heißt es jetzt „Du darfst". Es gibt inzwischen Systeme BHP (ZEV.Com Box.RMI.*92049204) Bayrische Hackerpost mit aktuellen News von Greenpeace (besser als die c/o Basis, Adalbertstr 41b, D-8000 München 40 Zeitungen), andere bieten lokale News, wieder andere Hintergrundinfos zu bestimmten Themen und und und. 1 INHALT 0896 Inhaltsverzeichnis datenschleuder 14/85 1 CCC850 4864 Chaos Communication Congress 85 Der 28. Dezember wurde deshalb zum „Tag des Sys2 STRASS 4608 The kids can’t wait - Europaerklärung Op“ gemacht. Auf dem Congress wird das Konzept 2 HABIA2 3712 Die Hackerbibel - weltweit in zweiter Auflage eines überregionalen Informationspools vorgestellt, 3 BULLEN 7552 Polizei beschlagnahmt Tastenelement aus dem sich die kostenlosen Mailbox-Systeme be­ 4 COOOOL 2304 Ruhe bewahren bei staatlichen Ausfällen dienen können. Auch wenn diese Projekte in der Konzeption nicht­ 5 RAMTEL 6272 Telefonabheben mit dem Güterzug 5 INTERN 4224 Chaos Intern - Eine Momentaufnahme kommerziell sind, sind die Erfahrungen der „Großen“ 4 CCC851 2816 Anmeldeformular zum CCC85 wichtig — das gilt auch umgekehrt. Sysops bekannter 5 BESUCH 4096 Ein Besuch bei der Post kommerzieller Mailbox-Systeme berichten auf dem 6 MIFAZE 1792 Elektronische Mitfahrzentrale bei C.L.I.N.C.H. CCC’85 über ihre Erfahrungen und Perspektiven. Auch die Post ist eingeladen, über Telebox zu berich­ 7 BESTELL.MAI aktuelles Bestellformular 8 PLAKAAT.GRX Aufruf zum CCC85 (vergrö8ern und verbrei­ ten. Lernen muß sie eh. ten!) THE KIDS CAN T WAIT European Resolution Youngsters without means — what a future! Consequences of a wrong policy But hardware isn't everything. The instructors are in a bad position. Even trained according to the conception of a higher The fact that Europe, in comparison with the pacific scientific authority they are faced more and more with pupils border states, is backward in technology is causing in certain sectors their superiors. This concept should not be sacrosanct. An obstinate stand still in the old training structu­ much distress. Everybody is aware of the fact, but no­ re does not encourage the present generation, on the contra­ body wants to take the blame; whether the State or ry it hinders them. It is about time to start thinking about new Industry is the culprit is hard to find out. Big capital is collective training methods, adequate training of groups for usually furnished as a panacea, mostly in the form of example with aid of the worldwide database network where in grants to industry. Such a policy forgets one thing: the instructor performs a more important social function. The core of the problem of Europe's lagging behind in technology lies in the training of the present genera­ tion. Europe has a long tradition of elites and progress and its exiqences are more and more hampered by this traditional structure. However, it would be wrong to see only the school and job­ training sector as the culprit. There are enough youngsters who desire to satisfy their wish to learn even without school. Through a structured database net the possibility of a really universal university has been created, which is - at least theo­ retically - at everyone's disposal. But this theory is shipwrec­ Relevant encouragement should already be part of training in ked by lack of money. Knowledge stands nowadays for com­ school and job. But already with regard to the equipment with munication, and one should be able to afford oneself the the necessary EDV hardware of the training centres is the si­ means to communication. tuation a sad one. In West-Germany mostly only schools in the bigger towns possess the barely necessary DP-equipment; a Modern forms of data communication are not only left to pri­ satisfactory equipment is only to be found in centres sponso­ vate initiative: they are consciously hampered by, partly ac­ red by data concerns. The bigger part of German schools cording with EEC regulations defined national clauses, and don't provide the possibility to satisfy the demands for the fu­ general admittances. The reason: the Bundespost comes in a ture know how. In this way much talent for commercial trai­ conflict situation as a manager of the information net as well as the direct supplier of electronic information services. She ning runs to waste. uses het monopoly herewith in the first place for competi­ tions, advantages and price fixing instead of, according to the Datenschleuder-Suchanzeige Tel: 0 69/465 8 45 regulations of the constituation, managing an optinal informa­ “Betr.: Anforderungen der Technischen Universität Managua“ tion net for a reasonable price, at everyone's disposal. Gesucht werden ein paar 7911-Modems sowie eine Klimasta­ tion mit (Aufzieh-. Batterie- oder 60Hz-) Uhrwerk und Schrei-1 Instead of encouraging such enterprises through liberal and bern für Temperatur und Feuchtigkeit. reasonable priced managing of the telephone and datanet is Im Brief steht noch die ersten acht Punkte von Angelikas the Bundespost victim of the reproach to further exactly the Wunschliste: contrary of this: private initiative. She went in for the adventu­ “1. sortierter Satz Gewindeschrauben 2. Maulschlüssel 3. re of big projects, such as BTX, which limit considerably the Sortierkästen für Kleinkram 4. Nägel 5. 25polige RS232-Stec- movements of the state enterprise and link it to the chain of ker (beide Seiten) 6. Schraubensicherungsmittel/Unterleg- some data concerns. BTX and similar big projects are not only scheiben 7. Steckdosen 8. 5 ACJAS für RS232 und Driver für economically dubious but they also force the participant into beide Seiten (TTL nach 12V)" the role of the consumer. Activity is not wanted. Old mistakes applied again? An information firm can't afford to build dams. Ein Karton Computerpapier kostet in Managua rund 200 DM. Information will fließen - Information soll fließen! Der Gesamtetat der Uni für das nächste Jahr entspricht etwa dem Jahreseinkommen eines Wissenschaftlers in der BRD. CCC/BHP: Strassburg den 8. Okt. 1985 Hackerbibel weltweit in zweiter Auflage Nachdem die erste Auflage in die Welt diffundiert ist, berück­ Der Transit von Hackerbibeln durch die DDR nach Polen versichtigten wir in der zweiten den Wunsch eines Gebührenprü­ anlaßte einen volkseigenen Beamten, nachdem er das Titel­ fers auf eine Streichung. Besonders wertvoll sind die ersten bild gemustert hatte, zum Aufschlagen des Buches. Er stand 98 Exemplare der ersten Auflage, die an die Subskribenten geschlagene drei Minuten und betrachtete das Innencover. verschickt wurden: die letzten beiden Seiten mit zulässiger Zielstrebig hatte er die einzig kodierte Stelle im Buch gefun­ Werbung wurden vom CHAOS-TEAM unter Postaufsicht den. rausgerissen und in einen Postpapierkorb geworfen, da das Er fand heraus, daß es unter 500 Bit sind, durchblätterte den vorletzte Blatt (Seite FF) einen angeblich werblichen Hinweis Rest des Buches in 500 Millisekunden und entschied vernünf­ auf Fotokopien mit Preisangabe enthielt. “Bringen Sie 98 tig. Er klappte das Buch wieder zu und gab es zurück. Postwertzeichen zu je 1,20 mit“ war das Alternativangebot des Gebührenprüfers (Büchersendung plus 1,20 gleich Päck­ Nach Nicaragua wird jetzt ein Exemplar der Hackerbibel ge­ chen). Um weitere Unklarheiten für die dritte Auflage endgül­ schickt, nachdem wir von dort eine “datenschleuder Suchan­ tig zu beseitigen, erhielt unser obersten Gebührenprüfer Dr. zeige“ erhielten, damit die endlich auf Draht kommen. CSS zur umgehenden Prüfung per Post zugesandt. Wir warten noch auf Bescheid und freuen uns, daß der Mini­ Aus der Schweiz erfahren wir gerüchteweise, daß sich bei der ster jetzt wie alle anderen Postler(innen) während seiner Barbezahlung einer Hackerbibel entweder der Käufer oder Dienstzeit die Hackerbibel lesen darf, um sich gebührenrecht­ der Verkäufer strafbar mache, da es keine einzelnen Rappen lich fortzubilden, da es sich um einen interessanten Streitfall mehr gibt, nur Fünfer. Und die Buchpreisbindung schreibt den Preis von 33 Franken 33 Rappen vor handelt. Deze mber 1985 ☆ C9927F Up to the end of the eighties more than 6 million jobs will de­ pend directly or indirectly of EDV. A firm which takes on elec­ tronic services fom outside has naturally to play the role of a servant, a supplier without really having a finger in the pie. © date nschleu der 14 Progress can't be bought! Progress is the result of the creative power of innovators. A small, however well paid elite, can't be a substitute for this big group in the end. Deze mber 1985 ☆ C9927F © date nschleu der 14 In dieser Anmaßung liegt ein Stück Polizeistaat. Die jetzt in der Zeitschrift "Bürgerrechte und Polizei" von ClLIP, Berlin veröffentlichten bislang geheimgehaltenen Geset­ Ausfall der Macht zentwürfe (ZAG usw.) dokumentieren den gegenwärtigen Versuch des Staates, das informationelle Selbstbestim­ Polizei beschlagnahmt Kleincomputer und mungsrecht der Bürger zum informationeilen Selbstbedie­ nungsrecht der Sicherheitsbürokratie zu machen. persönliche Daten Widerstand dagegen ist Bürgerpflicht. eine knappe Woche waren die beiden Jugendlichen ohne (crd) Am 9.11. 85 fand der automobile Klönschnack Für Computer und eine Menge persönlicher Daten. Sie wissen zweier jugendlicher Hamburger Computerfreunde nicht, wer alles bei der Polizei ihre Daten kopiert hat und was ein jähes Ende. Polizisten einer Dienststelle, die mit dem Computer geschah: Auf welchen Dienststellen wurde sich, wie es heißt, auf die Verfolgung undefinierbarer er von welchen Fachkräften in Betrieb genommen? Wurde Verkehrsverstöße spezialisiert hätten, setzten zwei damit gespielt? Jugendliche über Stunden fest und beschlagnahm­ Zwar führten sämtliche telefonischen Anfragen schon am Tag ten ihren Computer sowie mehrere Floppies mit um­ nach der Beschlagnahme zu der ständig wiederholten Aus­ kunft, daß die Geräte abholbereit wären, weil nichts vorläge. fangreichen persönlichen Daten. Die Jugendlichen hatten, um Verwechslungen der Geräte Die Polizei behauptete, auszuschließen, sogar alle Kaufbelege für die Geräte zusam­ sie verfolge die beiden wegen .Mißbrauch, (Postbuch S. 234) mengesucht. Doch die Abholung wurde zur Odysee zwischen bzw. "Störung von Fernmeldeanlagen". mehreren Dienststellen. Zitat Par. 317 Strafgesetzbuch: Zudem besteht der Verdacht, daß eine Dienstanweisung der (1) Wer den Betrieb einer öffentlichen Zwecken dienenden Polizei hier all denen, die einen lockeren persönlichen Um­ Fernmeldeanlage dadurch verhindert oder gefährdet, daß er gang am Weltdatennetz pflegen, Knüppel zwischen die Finger eine den Betrieb dienende Sache zerstört, beschädigt, besei­ werfen will. Denn die beiden Beamten handelten auf Anwei­ tigt, verändert oder unbrauchbar macht oder die für den Be­ sung. trieb bestimmte elektrische Kraft entzieht, wird mit Freiheits­ Derartiges Vorgehen bewirkt, daß die BRD computermäßig strafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. ein Entwicklungsland bleibt. Sogar die DDR gestattet inzwi­ (2) Der Versuch ist strafbar. schen sowohl Betrieb als auch die Einfuhr von Computern; (3) Wer die Tat fahrlässig begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis bei Akustikkopplern denkt sie noch nach. zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Zitat Ende. Eine kurze juristische Übersicht ergibt neben alltäglicher poli­ Die persönliche Datenübertragung wurde von den zeilicher Willkür Anlaß zu verschiedenen Beschwerden: Beamten durch Tastatureingabeverbot unterbrochen. 1. Es wurde keine Rechtsbehelfsbelehrung erteilt, das ist ein Ein Polizist hatte die Autotür aufgerissen und rief so­ Verstoß gegen VwGO Par. 59. was wie: "Nichts verändern!". Starr saßen die Jugend­ 2. Ein Beschlagnahmeprotokoll gab es nicht, obwohl es ver­ lichen, bis die Mailbox auflegte. Sie sahen nach ver­ langt wurde. Par. 107 StPO schreibt vor: "Dem von der Durchsuchung Betroffenen ist nach deren Beendigung auf geblichen Versuchen die Unmöglichkeit einer Erklä­ Verlangen eine schriftliche Mitteilung zu machen, die den rung der Zusammenhänge ein und mußten lachen Grund der Durchsuchung (Par. 102, 103) sowie im Falle des über die Tragik der Polizei, völlig unschuldige Hacker Par. 102 die Straftat bezeichnen muß. Auch ist ihm auf Verlan­ gen ein Verzeichnis der in Verwahrung oder in Beschlag ge­ bei nichts zu erwischen. Dann mußten sie hinten im Peterwagen Platz nehmen. Die nommenen Gegenstände, falls aber nicht Verdächtiges ge­ funden wird, eine Bescheinigung hierüber zu geben." Kindersicherung wurde aktiviert. Nach kurzer Zeit traf der erste telepathisch alarmierte Hacker Par. 109 StPO: "Die in Verwahrung oder in Beschlag genom­ ein und machte Fotos. Leider war darauf nur eine hellerleuch­ menen Gegenstände sind genau zu verzeichnen und zur Ver­ hütung von Verwechslungen durch amtliche Siegel oder in tete Hamburger Sparkasse zu sehen. Nach zweieinhalb Stunden traf der erste Postsachverständige sonst geeigneter Weise kenntlich zu machen." ein, eine halbe Stunde später der zweite. Beide stellten nichts Par. 110,3: "Dem Inhaber der Papiere oder dessen Vertreter fest außer einer ordnungsgemäßen ortsveränderbaren Date­ ist die Beidrückung seines Siegels gestattet; auch ist er, falls nübertragung mit einer zugelassenen Zusatzeinrichtung nach demnächst die Entsiegelung und Durchsicht der Papiere an­ FTZ-Formblatt 18.13.1940.00. Trotzdem beschlagnahmten die geordnet wird, wenn möglich, zur Teilnahme aufzufordern." Polizisten "Akustikkupplung", "Tastenelement" (C64-Computer), Floppy, Fernseher, Spannungswandler, Mehrfach­ Bedenklich stimmt der Stil, mit dem die Polizei "undefinierba­ steckdosen und — das ist das gravierendste — persönliche re Verkehrsverstöße" verfolgt. Bei der Befragung unserer Daten aller Art auf "viereckigen Scheiben". Die Polizisten Rechtshilfedatenbank fand sich unmittelbar vor Par. 317, überhörten die scharfen Proteste bei der Beschlagnahme der "Störung von Fernmeldeanlagen" folgender Paragraph: Daten und nahmen eine Reihe privater, nicht genau archivier­ "Par. 316a Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer ter Disketten mit. Beschlagnahme ohne Protokoll ist rechts­ (1) Wer zur Begehung eines Raubes (Par. 249, 250), eines widrig. Aber was helfen Argumente oder Datenschutzgesetze räuberischen Diebstahls (Par. 252) oder einer räuberischen gegen bewaffneten Gehorsam? Erpressung (Par. 255) einen Angriff auf Leib, Leben oder Ent­ Die zu Unrecht Beschuldigten informierten darüber, daß ihre schlußfreiheit des Führers eines Kraftfahrzeuges oder eines Floppys nicht einmal versiegelt wurden. Anstelle des verlang­ Mitfahrers unter Ausnutzung der besonderen Verhältnisse ten Protokolls erhielten die beiden Datentouristen nur die Vi­ des Straßenverkehrs unternimmt, wird mit Freiheitsstrafe sitenkarte eines der Beamten. Die Geräte durften nicht einmal nicht unter fünf Jahren bestraft. In besonders schweren Fällen verpackt werden, sondern mußten auf Verlangen der Polizi­ ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe, in minder schweren sten so in den Kofferraum des Peterwagens geladen werden, Fällen Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr." daß die Inbetriebnahme der Geräte durch die Polizei ohne lange Kabelei möglich war. Den Beschuldigten wurde außer Bei einer Woche Computerentzug durch staatliche Willkür ist einem durch Postsachverständige entkräftetem Verdacht dieser Paragraph irgendwie naheliegend. nichts vorgeworfen, die Beschlagnahme geschah auf "aus­ Die Macht der Polizei mißt sich daran, wo für sie gilt, was für drückliche Anweisung von oben". andere gilt. Klartext: Höhere Dienststellen der Polizei meinen, durch Funk Eine Entschuldigung ist das mindeste. besser informiert zu sein als Sachverständige der Post vor ds14-3 Ort. bullen 14. ws 8512040007 ds14-4 DM 10,DM 20,DM 30,DM 50,DM 100,- / ) d a t e n s c h le u d e r 1 4 ( ) Co mp ute r (j/n) ( ) Online ( ) Btx -Spe zi ( ) Fun k-Sp ezi ........................................................................( ) CSS () En glis ch kann ich auch. ( ( ( Int ere ssen ? ) Te l efo nfr eak ) Dat ex- Spezi () Ich weiß, daß Ihr viel zu tun habt und melde mich fre iw illig zum Ein sat z als CHAOS-DIENST . Als Ve rgü ns tigun g erh alte ich den Kaff ee billig er . () Ich hab e eine n an mich ad ress ier ten Fre ium sch lag be ige ­ fügt und erh alte eine Te il na hm eb es tät igu ng . () Ich hab e ein Pa ssfot o von mir be ige füg t. Be arb eitun g ist so ns t nic ht mög lich! () Ich hab e meinen Te ilne hm erbe itra g auf das Po stgir ok on ­ to 551257-204, So nd erko nto C, S.Wer nery, Po stg iro am t Ham bur g BLZ 200 100 20 üb erw ies en und brin ge den Einz ah ­ lun gs be leg mit ! () Ich habe me inen Te ilne hm erbe itra g als Sch eck be ige füg t und hab e mir die Sc he cknu mm er notie rt ! ( ) Ich me lde Pla tzb ed arf für mein en Co mp ute r im Hac kCe nte r an. Te lefo nnum me r: 0 ........ .............. ( ) Ich nehme an der Vorve ransta ltung am Freitag 26. 12. 10 Uhr teil. Besich tigung behö rdliche r Nach richte nzen tralen . Teilnehm erzahl be ­ grenzt. gren zt! teilnehmen. Speis en und Geträn k e DM extra, Teilnehm erzahl be­ ( ) Ich möchte an der H ac ke rp ar ty Samstagnacht Kapazität begrenzt. () Nachtla ger am (26.) (27.) (28.) (29.) je DM 10,- Ich bin am (26.) (27.) (28.) (29.) (30.) anwesend. Kosten für Congressteilnahme () ohne deutsche Staatsa ngehö rigkeit () Mitglied im Chaos Compu ter Club () Privater Congressteilneh mer () Presse () Gewerb licher Congres steilnehm er Ich nenne m ic h : .......................................................... Wenn Sysop:: B o x : .................................................... Postleitz ahl: ................... Bitt e sendet die Anm eldung en sch nellste ns ab. Der Co ngres s öffn et am Freit ag gegen 9:30 Uhr. Die Erö ffnu ng des Tagungspr ogram me s ge ­ sch ieh t Freita g den 26. Dez emb er um 14 00 Uhr . Das Tag ung sprogr amm wird im Fre ium sch lag zugeste llt oder auf dem Congr ess ausgehändigt. We itere Anfragen werd en fern mü ndlich in der nor malen Bü roz eit un ter der ham bur ger Rufn umm er 48 37 52 beantwo rtet. Das ist keine Ma ilbo x! Dies er Erfa ssu ngs bog en dient nur der vo rbe rei ten de n Org anisat ion. Teilnehmerkarte n sind vor aussicht lich zu We ihnach ten ver griffen . Die ­ ser Zet tel wird den Teilne hmern wie der aus geh änd igt. Grundsätzlich gilt “Ruhe bewahren“ als oberstes Gebot. Be­ Allgemeine Hinweise bei staatlichen Ausfällen trachte die Dir gegenüberstehenden Kräfte mit derselben di­ Der voraussehbaren Gefahrenlage angepaßte kurze Hinweise stanzierten Nähe wie ein zu löschendes Feuer. Oberstes Ge­ finden sich regelmäßig in der datenschleuder (nachgedruckt bot ist “Ruhe bewahren“ ; falsches Vorgehen kann einen tra­ in der Hackerbibel S. 144/145,153,161,174). genden Balken verbrennen lassen und Dir fällt die Decke auf Praktisch und ausführlich ist der Artikel in der Zeitschrift den Kopf. Du rufst die Feuerwehr, wenn es brennt. Bei staatli­ Schneider aktiv 11/85 “Abmahnung/Durchsuchung - was chen Ausfällen ruf einen Anwalt. Das kann auch per Mailbox tun?“ Zitat: “Wessen Name bei der Hausdurchsuchung in geschehen. einer Kartei gefunden wird, gerät in Verdacht. . Wer also da­ Wenn das nicht geht, rufe einen Nachbarn oder Freund zu Hil­ heim Namen aufbewahrt, die der... Justiz zugänglich werden fe. Alles, was beschlagnahmt wird, muß detailliert aufgeführt können, tut gut daran, in die Kartei auch blinde Namen einzu­ und versiegelt (!!!!!!!!) werden. Bestehe darauf. fügen, die rein gar nichts mit der Sache zu tun haben.“ Thema Wenn die Beamten sich weigern. Deine vernünftigen Forde­ Abmahnungsformulierung für Unschuldige: “Ich habe zu der rungen zu erfüllen, erstelle mit Deinem Computer eine Akten­ Abmahnung keine Veranlassung gegeben; ich gebe die fol­ notiz. Die Beamten werden das ebensowenig unterschreiben gende Unterlassungserklärung ohne Anerkennung einer wie Du ihren Kram. Lasse Dir Deine Rechte erklären, bis Du Rechtspflicht hierzu ab; die Kosten Ihrer Rechtsverfolgung sie verstanden hast. Spiel das gelegentlich praktisch durch trage ich deshalb auch nicht; die Unterlassungserklärung lau­ mit Freunden. tet: Ich werde es unterlassen...“ (unbedingt Text im Zusam­ Wenn Staatsdiener NICHTS wissen und NICHTS sagen, muß menhang lesen!!!) Keep cool! es Dein Ziel sein, sie zu übertreffen. Anmeldungen zum CCC’1985 Chaos Computer Club Leitstelle 23 Schwenckestr. 85 D-2000 Hamburg 20 Chaos Communication Congress 27 bis 29. Dezember 1985 täglich 10:00 bis 18.00 Uhr im Eidelstedter Bürgerhaus Elbgaustraße 12 Für MAILBOX-Betreiber und solche, die es werden wollen Aufbau eines Beantworters legalen automatischen ’Carrier'- Wenn es nun klingelt legt unser Tierchen also los und gibt den Datentransfer nach dem Klingelton frei. Was, wenn meine Gegenstelle nun LOGOFF gibt oder einfach den Hörer auflegt? Ganz einfach! Wie gesagt, sollte unser Koppler ja über einen Da, wie ja oben ausführlich erklärt, der Weg eine Mailbox mit Carrier-Check verfügen... Wenn nun also dieser Carrier plötz­ einem Modem und Auto-Answer-Karte zu betreiben, zwar der lich wegbleibt, gibt der Computer einfach ein Signal an unser Beste aber noch lange nicht der von Seiten der Behörde gebil­ Tierchen! Dieses Signal wiederum veranlaßt ein zweites Relais ligte Weg ist, hier die entsprechende relativ kostengünstige Aldazu, die Spannung umzupolen und der Getriebemotor setzt ternativ-Lösung: sich nun in umgekehrter Richtung — also nach unten in Bewe­ gung um die Gabel des Telefons wieder einzudrücken. Auch Man nehme erstens den Rechner seiner Wahl (FTZ-Zulassung hier empfiehlt sich ein Endabschalter! Bei einem ’ordnungsge­ unwichtig). Zweitens einen handelsüblichen Akustik-Koppler mäßen' LOGOFF passiert nichts anderes. Im Anschluß an diese (unbedingt mit FTZ-Zulassung). Möglichst mit CarriercheckProzedur macht der Computer das Tierchen noch wieder Option, wie z.B. CTS oder DTR (als einigermaßen günstig und ’scharf’ und da Spiel kann von vorne beginnen! sicher wäre hier z.B. das DATAPHON zu nennen — Leute mit Kosten für unser Tierchen — je nach Aufwand: ca. 25,— bis dickerem Geldbeutel werden den EPSON vorziehen). Drittens, 50,— Märker. Der Phantasie sind bei der Gestaltung keine den nachfolgend grob beschriebenen Elektro-Mechanismus — Grenzen gesetzt und so würde sich vielleicht ein kleiner POSTnennen wir ihn doch einfach mal 'Tierchen’. gelber Kran sehr decorativ machen... Tierchen deshalb, weil laut Fernmeldeordnung eine dressierte Die bislang originellste bekannte Lösung ist ein kurzes Stück Katze den Hörer bei einem Telefon-Klingel—Signal abnehmen Modelleisenbahn. Die Lok fährt beim Klingeln an und hebt über darf. einen Seilzug einen Minisandsack hoch. Zum Auflegen fährt sie rückwärts. Die Situation ist also: Wer nun wirklich eine Stückliste o.ä. braucht, dem sei (z. B.) ES KLINGELT UND JEMAND MUSS RANGEHEN! eine ältere Ausgabe der Zeitschrift ’RUN’ empfohlen. Im Artikel Jetzt bieten sich drei Möglichkeiten an: 'Haarscharf an der POST vorbei’ wurde so ein Tierchen bereits 1) Ich gehe selbst an den Hörer, was auf die Dauer in Arbeit aus­ 1984 als ’Anrufbeantworter’ detailliert mit Schaltungs- Vor­ arten könnte schlägen erklärt. 2) Meine Katze ist tatsächlich überdurchschnittlich intelligent und entsprechend gut dressiert Noch ein paar Tips am Rande: 3) Mein Tierchen wird zusammen gehäkelt und übernimmt ge­ Jeder Teilnehmer hat für die ordnungsgemäße Abwicklung sei­ wissenhaft diese Aufgabe! ner Telefonate zu sorgen! Das bedeutet soviel wie ’HALLO, HIER ICH — WER DA?’ sagen und zwar bevor der Carrier mit Tierschützer wählen Punkt 3! 300 Baud durch die Leitung fetzt. Damit das Tierchen weiß, wann es aktiv wird, muß es das KlingelWenn nun die Telefonnummer im öffentl. Femsprechbuch auf­ Signal erkennen können. Die eine Möglichkeit ist ein Klatsch­ geführt ist, und das Telefon nur für den Datentransfer benutzt schalter — aber nicht sehr empfehlenswert, da diese Dinger auf wird, muß die Eintragung eine spezielle Kennung erhalten. Die alle möglichen Geräusche ansprechen und außerdem das Tele­ bekommt Ihr aber nur, wenn Ihr ein POSTMODEM habt... Der fon immer erst mal kräftig klingeln muß. Besser ist es wenn wir bessere Weg ist: einen Zweitanschluß (kostet ca. die Hälfte das Klingel-Signal induktiv (d.h. über eine Spule unter dem Tel eines Hauptanschlusses und wird bei einer Mehlbox ohnehin App.) abgreifen! Das hat den Vorteil, daß herkömmliche Läut­ benötigt) zu beantragen, dafür muß man nämlich keinen Eintrag werk- App. sogar auf ganz leise gedreht werden können - leider ins Tel.-Buch vornehmen lassen! Und wo kein Eintrag ist, kann nicht die moderneren ALPHA- BETA- etc. Telefone — funktio­ ich mich melden wie ich will — also auch gleich mit einem Car­ nieren tut unser Tierchen aber auch damit, da das Tierchen sich rier! mit dem ersten Klingel-Impuls zufriedengibt. Der induktive Ab­ griff ist It. Amtsblatt-Verfügung Nr. 1009 (Ambl. Nr.145/1981) als Nachsatz: Sollten sich die Kollegen POSTIer dennoch unter ir­ private Zusatzeinrichtung genehmigt und anmelde- und gebüh­ gendeinem Vorwand die bestehende Telefonanlage des Betrei­ renfrei! Ueber eine hier nicht näher erklärte einfache Schaltung bers ansehen wollen so wäre vielleicht noch anzumerken, daß wird dieses Signal verstärkt und dann mittels Relais ein kleiner dies durchaus deren gutes Recht ist — ABER NUR NACH Getriebemotor (Servo) mit Gleichspannung in Bewegung ge­ VORHERIGER ANMELDUNG und zu zumutbaren Tageszeiten! setzt. Durch diesen Servo wiederum läßt sich ein kleiner Hebel Wenn sich die Herren also nicht angemeldet haben, sollte man nach oben bewegen, bis dieser an seine obere Endabschaltung sie unter Ausdruck des tiefsten Bedauerns wieder unverrichte­ kommt (Microschalter). ter Dinge wegschicken. Die ’Anlage’ wird nun so aufgebaut, daß der Telefonhörer be­ © 10/85 Sy/RAMses reits fest im Koppler drinsteckt und der besagte Hebel in Ruhe­ stellung auf der Telefongabel aufliegt und diese sanft runter­ drückt. Unter keinen Umständen die darf die Feder, die die Tel Gabel hochdrückt gegen eine ältere überdehnte’ ausgetauscht werden, da die Gabel mit einem schwachen Motor dann sehr leicht runtergedrückt werden kann: Eingriffe in den POSTeigenen App. sind selbstverständlich verboten. datenschleuder 14. Dezember 1985 Das wissenschaftliche Fachblatt für Datenreisende erscheint achtmal im Jahr alle 42 (!) tage Verleger und VisdHmbPG Herwart Holland-Moritz. Schwenckestr. 85. D-2000 Hamburg 20 Redaktionsadresse ebenda, elektronisch IMCA CHAOS-TEAM Eigendruck im Selbstverlag Datenkonvertierung und Satz BIT8 Neue Jahresbezugspreise DM 60 normal DM 30 Schüler u ä ab DM 100 Förderabo die veröffentlichten Beitrage sind urheberrechtlich geschützt Vervielfältigungen für gewerbliche Zwecke verpflichten zur Gebührenzahlung an die VG Wort. Abt Wi Goethestr 49 8000 München 2 Weiterverbreitung in kostenlosen elektronischen Informationsdiensten nach den in IMCA. Brett Datenschilder. veröffentlichten Verbreitungsbedingungen gestattet die ds ist abrufbar via IMCA und angeschlossene INTERMAIL-Hosts COMBOX CCC NEWS RMI-NET ZEV einige Telefonboxen In Btx *655321 mit Bestellservice Kopier-Recht (Nachdruckrecht) für nicht gewerbliche Zwecke Nur einwandfreie Vorlagen der neuesten Ausgabe verwenden Komplett vervielfältigen Abgabe nur kostenfrei Auszüge nur mit dem Hinweis "aus datenschleuder 13. C9927F' Der Zusammenhang aus dem die Vorlage stammt sollte erkennbar bleiben Zwei Belegexemplare an die ds-Redaktion Compuskripte per Post auf Floppy 3,5 MSDOS/TOS/XF. 5 1/4 Sinus/C64/TVT802 (nur notfalls IBM) ode papiern via Datex (nur nach Absprache!) über ZCZC ans CHAOS-TEAM impres13 ws 850929 2130 impressum ds14-5 Die Dresdner Bank am Gänse­ markt ging am Mittwoch abend buchstäblich auf Kundenfang. Wer sich an ihrem Geldautomaten mit Barem versorgen wollte, kam zwar in den Vorraum hinein - aber an­ schließend nicht mehr heraus. Insgesamt waren es mehrere Dut­ zend Menschen, die so für eine Wei­ le eingesperrt waren. Sie mußten auf den nächsten Kunden, der die elektronische Tür-Automatik von außen mit Hilfe seiner Euroscheck­ karte öffnete. Was war passiert? „Ei n Ro wd y mu ß abend s Türgr if f inne n abgebroch en einfach mit gen om me n haben. Opfer in der Bank lösten einander ab “Mit der Verkabelung, die euer schwarzer Schilling macht, kommt das Pay-TV. Ich bin der Meinung, hier müssen Alterna­ tiven aufgezeigt werden. Deshalb einige Vorinfos.“ so in einem Brief an die Redaktion. Die beigefügten sechs Seiten über PAY-TV enthalten auch eine vernünftig erscheinende Schaltung, sind aber noch nicht “gut zum Druck“. Guten Redakteuren stehen diese sechs Sei­ ten zur Verfügung. © date nsch leuder 14 Deze mber 1985 ☆ C9927F Frei nach Femmeldeordnung Par. 12 © date nsc hleu der 14 Deze mber 1985 ☆ C9927F Alltägliches Chaos Besuch bei der Post Eigentlich wollten wir ein paar Artikel für die nächste DS überar­ Probleme mit eine r kaputten Harddisk sowie Softwarehinundher verzögerten das Erscheinen dieser Ausgabe entschieden. beiten Während wir bei Kakao-Kaffee die neuesten Antwortsei­ Ein Haufen Text ist nicht erschienen, da wir aus Kostengrün- ten in BTX durchgehen und ich nebenbei meinen Kontoauszug den erst bei über 1000 Abonnenten die Zeichenzahl pro Aus­ im externen Rechner der Verbraucherbank ansehen will, ge­ gabe erhöhen werden durch mehr Seiten. Kleinere Schrift schieht Seltsames. Alle Telefone der vier Amtsleitungen im (wie in der 13) führte zu Proteststürmen. Raum zeigen nacheinander das von Leitungsprüfungen her be­ Die datenschleuder wird jefzt nicht mehr mit der Buchma­ kannte Tickern. Und ich hatte gerade meine Kontogeheimzahl schine. sondern mit einem eigenen Satzsystem erstellt. Wenn eingegeben! Ls23 nimmt den Hörer von einem der freien Appa­ es fertig ist, läuft es auf einem Netzwerk aus 520ern. rate und versucht auf der toten Leitung mit dem Tester zu reden. Die bisherige Versandabteilung schaffte die Arbeit nicht mehr Wie zu erwarten: Set Erfolg = kein Erfolg. Auch ein Anruf bei der (ist alles “ehrenamtlich“) und die Daten sind am “Umziehen“ Störungsstelle mit der Frage, ob im Fernmeldebereich Bauarin die Clubräume (feuchter Keller, mehr ist finanziell nicht beiten durchgefünrt werden, führt zum selben Ergebnis. Aber drin). wir erfuhren, wo die zuständige OVSt (Ortsvermittlungsstelle) Bei der Durchsicht des Bestandes, der aufgrund von Be­ ist. Wir beschließen, die Leitungen selbst zu “entstören“. Mit schwerden dringend wurde, stellte sich heraus, daß die An­ dem noch von der Fahrt zur Hannovermesse leicht verbeulten zahl verschickter Exemplare deutlich größer als der Geldein­ VW Variant gehts zur zuständigen OVSt. Die vordere Tür ist zu. gang ist: Lesertyp A bekommt die datenschleuder schon ein Der Hintereingang ist zwar gut versteckt, aber wo ein Hacker ist Jahr umsonst und Nichtlesertyp B hat bezahlt, aber nichts ist auch ein Weg. Den Wagen stellen wir auf den Diensthof ab bekommen. A ist viel größer als B und erklärt unser finanziel­ und machen uns auf die Suche nach einer offenen Tür. Sie ist les Loch. schnell gefunden und durch einen Ziegelstein gesichert. Das Außerdem gab es (wohl wegen nicht abschließbaren Briefka­ Schild “Dienstgebäude, unbefugter Zutritt verboten!“ kann uns stens) Verluste eingegangener Post bei der bisherigen nicht schocken, wir fühlten uns befugt. Auf dem Flur entdeckt Adresse — da verschwand nicht nur Bargeld aus dem Brief, Ls23 beim Schwarzen Brett einen Wohnungsnachweis für Post­ sondern manchmal, so unser Vedrdacht, gleich die ganze ler, den nimmt er erstmal mit. Im nächsten Stock sind wir unse­ Post. Bitte deshalb NUR die neue Redaktionsadresse benut­ rem Ziel näher, die seitlichen Türen sind hier aus feuerfesten zen: Schwenckestr. 85,2 HH 20. Stahl, nur leider zu. Im vierten Stock werden wir endlich fündig, Langsam bilden sich (ver)waltende Strukturen aus dem eine Tür ist nur angelehnt. Wir treten ein und stehen vor den Re­ Chaos. Es wurde ein einheitliches Bestellformblatt entwickelt, laisschränken. Sofort beginnen wir mit der Suche nach den ge­ das umseitig abgedruckt ist. Ein gezielte Verschickung (rund störten Anschlüssen. Plötzlich tauchen drei Fernmeldetechni­ 15 Exemplare) an ausgesuchte Besteller ergab, daß etwa 14 ker auf: “Von welcher Dienststelle kommen Sie?". Ls23 nennt das Bestellformblatt ordnungsgemäß ausgefüllt zurück­ seine Tel Nr. “Ich verfolge eine Störung im Fernmeldenetz!“. schickten. Aber einer fuhr wieder voll auf die 5 DM Marken ab Daraufhin lassen auch die letzten Gelben Herren Relaisputzbe­ (Satellitenantenne) und schickte entsprechend mit. Wir kön­ steck und Drehwähler sinken. Der Herr der uns angesprochen nen sie nicht gebrauchen, wie bereits kurzes Nachdenken er­ hat fragt sichtlich nervös “Wie sind sie hier hereingekommen?“. gibt und die Post tauscht nicht um. Vorsicht: Wir schmieden Er kann noch immer nicht glauben, daß wildfremde Leute ohne böse Rachepläne gegen alle, die zu teure Briefmarken schic­ Dienstausweis in seine geheiligten Hallen eingedrungen sind. ken! “Na, durch die Tür'“. “Die sind doch zu!“. "Die durch die wir ge­ Wers eilig hat: Bestellungen mit diesem Formblatt werden be­ kommen sind wars nicht!“. “Welche soll das gewesen sein?“. vorzugt bearbeitet, da es von (fast) allen CCC-Mitgliedern “Na die hinten zum Hof raus!“. “Muß wohl jemand nicht richtig abgeschlossen haben. Was wollen sie hier überhaupt?“. “Ich will (wie leicht einzusehen ist) bearbeitet werden kann. Wichtige Informationen, Danksagungen, Schmähungen und wissen, ob auf meinen Anschlüssen gemessen wird und was es soll Datengespräche zu stören“. Es folgt die typische Beamten­ Beleidigungen sowie Liebesbriefe bitte getrennt einreichen. Einige Beschwerden gab es zur Hackerbibel. Bericht zur La­ notantwort: “Darüber bin ich nicht berechtigt Ihnen Auskunft zu erteilen. Verlassen Sie bitte unverzüglich das Gebäude!". Er hat ge: In Tag- und Nachtarbeit entstanden Anfang August die letzten sich inzwischen gefangen, baut sich herrisch vor uns auf und Seiten in Hamburg. Dabei traten nur kleinere Katastrophen deutet unmißverständlich zur Tür. Wir wollen es nun doch nicht auf (zB beginnt der Telex-Artikel mit “Itumspannendes Telex­ übertreiben und lassen uns noch bis aus dem Haus begleiten. netz“, die Vorlage für die Btx-geht-Seite wurde versehentlich Zum Abschied überreichen wir unserer Sicherheitsbegleitung nicht abgeschickt und abgedruckte datenschleudern sind nur einen Chaos-Aufkleber als Andenken. So richtig glauben kann richtig sortiert, wenn Seitennummern draufstanden. Der ich das, was ich da erlebt habe, eigentlich bis heute noch nicht! Drucker war trotz verspäteter Einlieferung pünktlich und das Aber mein Password für die Verbraucherbank habe ich sofort Buch wurde, wie in ds- ifa-Sonderausgabe angekündigt, ab geändert. Als ich der Dame in der Bank als Grund “Abhören von BTX durch Unbekannt“ nannte, hat sie zwar etwas irritiert ge­ 16.9. ausgeliefert. Wegen Nichteintreffens der CCC-intern angekündigten ko­ guckt, aber die Änderung ermöglicht. Zwei Tage später erschie­ stenlosen Versandtüten konnten bei der ersten Verschickung nen die drei Herren vom Gilb persönlich bei LS23. Sie beabsich­ nur PLZ-mäßig niedrige Subskribenten versorgt werden, dann tigten die funktionierenden Leitungen zu überprüfen. Sie schei­ terten, da sie es versäumt hatten, sich fernmündlich anzumel­ waren die vorsichtshalber trotzdem teuren Tüten alle. Auch einige Belegexemplarewurden nicht verschickt. Und den (alle vier Telefonleitungen waren bislang nie gleichzeitig de­ vom Bahnhofspostamt mußten wir mit den zwei Zentnern zum fekt) und das Horoskop nicht günstig war. Rausgehen durften Nachtschalter am Hühnerposten. Naja. Zwei Tage später, als sie allerdings alleine. wir meinten, der Kram sei jetzt vom Tisch, rief der Gebühren­ prüfer an und wollte über 100 Mark extra für die ersten 98 Exemplare. “Werbung" sei im Buch, deshalb sei es ein Päck­ chen. Auf S. 37 sei etwas mit Preis angeboten. Unser Wider­ Elektronische Mitfahrzentrale spruch, es handle sich um einen Aprilscherz auf englisch Als erste private Mailbox hat die C.L.I.N.C.H. - Box in (does your computer sometimes cough, sneeze or have a Hamburg als zusätzlichen Service für die User eine seizure? Blitzbug 19.95 Dollar. Rezeptfrei. Nur nach Anleitung ‘elektronische Mitfahrzentrale' in Betrieb genommen. verwenden!), ward akzeptiert, der Gebprü meinte, er könne kein englisch. Über Seite FF usw. mehr an anderer Stelle in Die elektronische Mitfahrzentrale in der C.L.I.N.C.H. dieser Ausgabe. Abschließend soll der verwaltungsinterne Begriff der Vernich­ tung durch Materietransformation ersetzt werden. intern 14. ws 851206 Box ist natürlich rund um die Uhr unter der Rufnum­ mer 040 / 632 35 17 zu erreichen. goblin/clinch ds14-6 Formblatt TEXT/BESTELL.WS 851013 1415 gültig bis Erscheinen ds15/ NOV85 Bei Bedarf ist dieses Formblatt fotokopierbar. Redaktion Datenschleuder * Schwencke-83 * 2000 Hamburg 20 * ? : CHAOS-TEAM Rechnung (nur mit Si egel)/Bestellfetzen Hamburg, Posttempeldatum 2,50 DM ------ » — 999,99 DM dsL1 dsF1 dsN1 dsS1 dsH0 ab 100 60,00 30,00 60,00 dsH1 dsK10 dsKCC dsAbh 33,33 3,33 1 ,00 3,33 dsKop PV4 PVT DM DM DM DM ___ ___ ___ ___ — DM DM DM ___ DM ------ »•— -,30 DM ------ 4,00 DM ???,?? DM Probeexemplar ds-aktuell Ein Abo bringt Unbekanntes öfter! Lebensabo ds (wer oder was lebt länger?) Förderabo 8 Ausgaben (1 Jahr) Jahresabo 8 A. Normalverdiener Sonderabo 8 A. NUR Schüler u.ä.!!! Sonderabo und Hackerbibel Teil 1 dsPE-dsHO jeweils inkl. Porto/Verp. Hackerbibel Teil 1 je 10 Kleber CCC Kabelsalat spriwasge. 1 Kleber Chaos Cnoten wasserfest 64 Kleber Achtung Abhörgefahr A4 pro Stück Fotokopien aus dem Archiv laut bei1iegender Liste (nur für Redakteure) Porto und Verpackung Hackerbibel Porto, Verpackung, Trinkgeld für den Rest Summe ___ »_ © datenschleuder 14 dsPE Dezember 1985 ☆ C9927F Hiermit wird um Erfüllung der im folgenden stückzahlmäßig spezifizierten, letztlich unberechenbaren Wünsche gebeten. Beiträge Verein zur Förderung des CCC C CC VW 20,00 DM _,__ Aufnahmegebühr (einmalig, Verwaltung) gewünschte Leitstel1ennummer: _____ (*) cccFl ab 230 DM __ Förderndes Mitglied bis 31.8.86 cccN1 120,00 DM __ Normales Mitglied bis 31.8.86 cccS1 60,00 DM _, Schüler u.ä. bis 31.8.86 cccS0 30,00 DM _, Schüler u.ä. bis 28.2.86 naturgemäß portofrei und unverpackbar Chaos-Jahr endet mit Schalttag oder nicht Versand erfolgt nach Geldeingang Ich liefere deshalb: V-Scheck DM ______ Brfmarkn -,05 DM ______ Brfmarkn -,50 DM ______ Brfmarkn -,80 DM ______ das sind zusammen we're With inflation, an even better buy! und in folgender Form: Alls.rfordrlch btt sorgfltg ausflln! DM ___ ,___ Nchts wchtgs wglassn!!! Wr habn schn gnug zu tun mt Vrwaltngsschß! ds14-7 Abs Datenschleuder 2HH20 C9927F ! ! <— Hier Adresskleber befestigen ! ! zweiten anheften zum Verschicken ’ ! falls nicht: mind. 1 DM Trinkgeld ! ! Aufschlag für Mehrarbeit und ! ! <— Adresse hier links lesbar ! ! eintragen! ! ! Hier Datumstempelplatz für Verwaltung !______________________________________ ! V__________________ V__________________ V__________ Formblatteingang Geldeingang Auslieferung Archivierung Vernichtung <*) Leitstellennummer umfaßt ca. 4 Ziffern. Stelle 1*2 ist Tel-Vorwahl Chaos Communication Congress ’85 Die Europäische Hackerparty am 27.-29. Dezember 1985 Eideistedter Bürgerhaus, Elbgaustraße 12,2000 Hamburg 54 10.00-18.00 Uhr Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann Morgen Wirklichkeit sein. Hier ist ein Märchen von Übermorgen. Es gibt keine Kupferkabel mehr. Es gibt nur noch die Glasfaser und Terminals in jedem Raum. Man siedelt auf fernen Rechnern. Die Mailboxen sind als Wohnraum erschlossen. Mit heute noch unvorstellbaren Geschwindigkeiten durcheilen Computer-Clubs unser Daten­ verbundsystem. Einer dieser Computer Clubs ist der Chaos Computer-Club. Gigantischer Teil eines winzigen Sicherheitssystems, das die Erde vor der Bedrohung durch den Gilb schützt. Begleiten wir den CCC und seine Mitglieder bei ihrem Patrouillendienst am Rande der Unkenntlichkeit. DAS Treffen für Datenreisende! Telefon, Datex, Btx, Mailboxbetrieb, Telex, Datenfunk, Videovorführung. Aktive Workshops. Video- & Papercopiers Eintritt: Mitglieder Private Kongressteilnehmer Presse Gewerbliche Teilnehmer DM 20,DM 30,DM 50,DM 100,- Voranmeldung durch Überweisung auf Postgiro 5512 57/204 PschA Hamburg Sonderkonto C./S. Wernèry Paßfoto mitbringen! Btx 655322