10.12.1998
Anrufbeantworterprobleme bei E-Plus
E-Plus scheint Probleme mit der Benachrichtigung über neu auf der Mailbox eingegangene Nachrichten zu haben. So kommt es teilweise vor, daß in der Nachricht nicht die Rufnummer des zu dem Anschluß gehörenden Anrufbeantworters (+4917799xxxxxxx) steht, sondern die Rufnummer selber (+49177xxxxxxx). In manchen Fällen wird die Nachricht zu allem Übel dann auch noch an einen anderen Teilnehmer versendet und nicht auf das der Mailbox zugehörige Telefon.
5.12.1998
E-Plus deaktiviert Karten wegen Netzarbeiten
Diverse E-Plus-Karten im Raum Berlin wurden heute deaktiviert. Laut E-Plus handelt es sich dabei um Netzarbeiten, die "eventuell heute abend, spätestens jedoch morgen" abgeschlossen sein sollen. Die betroffenen Karten können nicht mehr ins Netz eingebucht werden. Beim Anruf auf der zugehörigen Rufnummer bekommt man ein "Kein Anschluß unter dieser Nummer" zu hören.
4.12.1998
Interconnection-Probleme bei Viag Interkom's E2
Viag Interkom hat auch zwei Monate nach dem Start seines Mobilfunknetzes weiterhin Interconnection-Probleme. So gibt es aus sämtlichen Netzen immer mal wieder die Ansage "Diese Rufnummer ist nicht vergeben" wenn man versucht, einen E2-Teilnehmer zu erreichen. In anderen Fällen klingelt das Telefon nur sehr kurz ( < 1 Sekunde) und der Anrufer bekommt ein Besetztzeichen oder auch gar nichts zu hören.
Wenn man aus E2 abgehend einen D1-Teilnehmer anrufen möchte, dieser jedoch nicht eingebucht ist (und auch seine Mobilbox deaktiviert hat), erhält man statt der Abwesenheitsansage nur Stille.
Weiter Probleme mit dem neuen T-Abrechnungssystem (T-Net-Box / Call-by-Call)
Wie uns Fabio und Andreas mitteilten, gibt es unter dem neuen Telekom Abrechnungssystem Probleme mit der T-Net-Box. So wird bei einem ISDN-Komfortanschluß in manchen Fällen eine T-Net-Box berechnet, obwohl diese bereits im Preis enthalten ist. Falls der Anschluß erst seit kurzem über das neue System abgerechnet wird, fordert die T in diesem Falle meist sogar noch die Grundgebühr für diverse Monate nach.
Auf ein anderes Problem machte uns Michael aufmerksam. Bei der Call-by-Call-Abrechnung über die Telekom gibt es offenbar einen relativ unauffälligen Fehler: Manche Verbindungen werden doppelt oder sogar dreifach berechnet. Auf dem Einzelverbindungsnachweis sind in so einem Fall mehrere, sich überschneidende Gespräche (mit unterschiedlicher Länge) zu derselben Rufnummer aufgelistet. Das Problem trat bisher nur im Zusammenhang mit Arcor und Mobilcom auf.
Telegate zu Problemen mit der Auskunft
Die von uns am 13.11. berichteten Probleme mit der Telegate-Auskunft liegen laut Telegate an der schlechten Verfügbarkeit der Telekom-Datenbank und des Telekom-Leitungsnetzes.
30.11.1998
Neue Telefonzellen-Software (II)
Christoph informierte uns, daß bei den Telefonzellen mit der neuen Software (s.u.) die Anwahl der 0190er-Nummern jetzt nach und nach wieder gesperrt wird - insbesondere an den Geräten, von denen solche Nummern auch tatsächlich angerufen wurden. Außerdem werden die Tastenfelder gegen neue mit Vanity-Beschriftung (ABC auf der 2, DEF auf der 3 usw.) ausgetauscht.
27.11.1998
Rechenfehler bei T-Mobil Xtra-Karten
Ein lustiger Abrechnungsfehler sorgte in den letzten Tagen für einen erhöhten Bedarf an D1-Xtra-Karten bei Mitbürgern, die viele internationale Telefongespräche führen. Wenn das Guthaben auf der Karte während eines Auslandsgespräches aufgebraucht war, wurde die Karte mitnichten gesperrt. Das Guthaben wurde negativ und konnte für Auslandsgespräche beliebiger Länge genutzt werden (allerdings auch nur dafür). Das Problem ist mittlerweile behoben.
20.11.1998
o.tel.o-Kundenservice wieder erreichbar
Wie uns o.tel.o mitteilte, funktioniert inzwischen die Adresse "Customer.service@o-tel-o.de" wieder. Der Ausfall war laut o.tel.o "bekannt" und "nur von sehr kurzer Dauer" - wir haben jedoch bei Tests über einen Zeitraum von drei Wochen keine Mails an diese Adresse senden können. Wahrscheinlich kommt es nur auf die Definition von "sehr kurz" an...
17.11.1998
Telekom muß offenbar wieder alte Abrechnungs-Software einsetzen
Carsten berichtete, daß er in einem Gespräch mit der Telekom-Hotline zu den diversen Rechnungs- und MSN-Zuordnungs-Problemen (s.u.) die Aussage erhielt, daß die Telekom von "der neuen auf die alte Software wechseln mußte, da es zu viele Probleme mit der neuen Software gegeben habe."
16.11.1998
Neue Telefonzellen-Software
Wie uns Christoph wissen ließ, wird in den Telefonzellen der T im Hamburger Umland zur Zeit nach und nach eine neue Software eingespielt, die jetzt auch das Wählen mit Tonwahl erlaubt. Interessant dabei: Die Sperren von Auslands- und 190er-Nummern werden dadurch deaktiviert.
Update: Sebastian hat uns mitgeteilt, daß das Telefonzellen-Software-Update auch in Frankfurt/M und Umgebung im Gange ist - mit den gleichen Effekten wie in Hamburg.
Update: Die Umstellung scheint in ganz Deutschland durchgeführt zu werden. Jan und Michael berichteten von ebenfalls umgestellten Telefonen in Sachsen und im Bodenseekreis.
14.11.1998
Datenschutzskandal bei Viag Interkom
Kunden von Viag Interkom's E2 sehen sich mit einer katastrophalen Veruntreuung ihrer Daten konfrontiert: Bei der Bearbeitung neuer E2-Anträge sind die Telefonnummern aller Kunden, die keinen Eintrag ins Telefonbuch wünschten für die Veröffentlichung in gedruckten und elektronischen Verzeichnissen und Auskunftsdiensten freigegeben worden. Nur wer so einen Eintrag explizit gewünscht hat, erhält keinen.
Die Hotline ist um Schadensbegrenzung bemüht: Für Montag wurde das Zurückfordern der Daten von der DeTeMedien angekündigt. Betroffene Kunden sollen auf Wunsch kostenlos eine neue Rufnummer erhalten. Außerdem werden angeblich Kosten für neue Visitenkarten, Briefpapier etc. ersetzt.
Update: Inzwischen sind die fälschlicherweise herausgegebenen Daten bei keiner Auskunft mehr abfragbar. Bleibt nur zu hoffen, daß die Nummern nicht schon auf einer Telefonbuch-CD o.ä. verwertet wurden.
13.11.1998
Mögliche Panne bei Kabel-TV Letzte-Meile-Start in Berlin?
In Berlin startete gestern ein Pilotversuch zur Nutzung von Kabel-TV-Netzen als Transportmedium für Telefonie und Daten. Zeitgleich soll unbestätigten Informationen zufolge das Kabel-Fernsehen in einigen Stadtbezirken im Osten ausgefallen sein. Wir wissen noch nichts näheres und sind wie immer für alle Informationen dankbar (servicewatch@ccc.de)
Iridium-Start in weiter Ferne
Der endgültige Start von Iridium rückt immer weiter in die Ferne. Ursprünglich war der Start für Ende September geplant und wurde immer weiter nach hinten verschoben.
Derzeit befinden sich nach ServiceWatch vorliegenden Informationen etwa ein Dutzend Test-Geräte in Europa, die Anzahl der Bugs läßt die Aufnahme des Regelbetriebes noch nicht zu. Die Inbetriebnahme des Pager-Services wird für den Sommer nächsten Jahres angepeilt, Telefonie ab Januar 1999 verfügbar sein. Die Preise werden immer noch sehr schwammig mit ca. 5500 DM fürs Telefon und zwei bis sechs Dollar die Minute angegeben. Bei diesen Preisen braucht sich der etablierte Konkurent Inmarsat vorerst nicht wirklich Sorgen zu machen.
Die Hotline von Iridium gibt interessanterweise keinerlei konkrete Informationen und war noch nicht einmal in der Lage, Kontaktdaten der lizensierten Händler weiterzugeben. In Deutschland ist Hutchison der exklusive Vertriebspartner.
Telegate-Probleme?
Uns erreichten verschiedene Hinweise auf Probleme bei der Telegate-Auskunft. Die Stabilität der dortigen Rechnersysteme soll so schlecht sein, daß Kunden zurückgerufen werden mußten, um ihnen die gewünschte Auskunft zu erteilen, da der Rechner hängengeblieben war. Wir sind auch hier wie immer an aufklärenden Beiträgen interessiert. (servicewatch@ccc.de)
Quix lebt weiter
Die Abschaltung von Quix findet nun doch nicht statt, Quix wurde von der Hörmann-Gruppe gekauft und wird weiterbetrieben. Vor allem Nischenmärkte wie etwa die Hörgeschädigten werden wohl stärkere Beachtung finden. (Sorry für den späten Hinweis, wir hatten das schlicht vergessen zu melden).
11.11.1998
Anmeldestop bei Tele2 offenbar nochmals verlängert
Wie uns Raffael mitteilte, ist der Anmeldestop bei Tele2 bis März 99 verlängert worden. Der Grund sind wahrscheinlich die immer noch nicht erweiterten Kapazitäten, die schon jetzt regelmäßig zu Netzüberlastungen führen.
Totaler Fax-Ausfall bei Viag's E2
Zur Zeit gehen ankommende Fax-Nachrichten auf der Viag-Mobilbox einfach verloren. Ein Fax wird zwar angenommen und bestätigt, allerdings ist keine Spur davon, wenn man seine Box abhört. Auf Nachfrage teilte die Hotline mit, daß dort das Problem bereits bekannt sei, jedoch noch nicht bearbeitet werde, da es offiziell nicht als Störung aufgenommen worden sei.
8.11.1998
Probleme bei Viag Interkom's E2
Wie auch schon in den ersten Tagen nach dem Netzstart konnten von E2 aus seit gestern Abend bis heute früh keine Nummern im internationalen Format (+49... oder +1... für USA usw.) angerufen werden. Mit "00" statt "+" funktionierte es zwar, ärgerlich ist so etwas aber trotzdem, da die meisten Kunden (der Empfehlung von VI folgend) die Nummern im international gültigen Format im Telefon abgespeichert haben.
Auf der positiven Seite scheint die Anrufsperre für abgehende internationale Anrufe endlich zu funktionieren. Diese lies sich bisher zwar einschalten, hatte jedoch keinerlei Wirkung (s. Update vom 9.10.1998).
27.10.1998
Probleme mit Faxempfang bei der T-Net-Box
Neben dem sporadisch immer wieder auftretenden Phänomen, daß das T-Net-Box-System einfach nicht erreichbar ist, gab es jetzt ein schwerwiegenderes Problem: Wie uns Alex berichtete, war es neulich in Berlin nicht möglich, sich empfangene Faxe ausdrucken zu lassen. Zwar konnte die entsprechende Funktion aufgerufen werden, das Fax kam jedoch nie an. Das wirkliche Problem bestand jedoch darin, daß die Faxe nach dem fehlgeschlagenen Abruf verschwunden waren. Kommentar der Hotline dazu: "Da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen."
19.10.1998
o.tel.o-Kundenservice nicht erreichbar
Diese Mail, die man erhält, wenn man sich - wie auf der Rechnung für o.tel.o-Cards ausgewiesen - an Customer.service@o-tel-o.de wendet, spricht für sich:
Subject: <Subject der Originalmail, von ServiceWatch gelscht> Date: Mon, 19 Oct 1998 08:51:54 +0000 From: postmaster@o-tel-o.de To: <von ServiceWatch gelscht> Delivery Failure Report Your <Subject der Originalmail, von ServiceWatch gelscht> document: was not customer service delivered to : because: Error transferring to ESS-02/SPK/O-TEL-O/DE mail.box; Maximum hop count exceeded. Message probably in a routing loop. CGN-SMTP1/SPK/o-tel-o/de, CGN-COM1/HUB/o-tel-o/de, ESS-02/SPK/o-tel-o/de, Ess-Com1/HUB/o-tel-o/de, ESS-02/SPK/o-tel-o/de, Ess-Com1/HUB/o-tel-o/de, ESS-02/SPK/o-tel-o/de, Ess-Com1/HUB/o-tel-o/de, ESS-02/SPK/o-tel-o/de, Ess-Com1/HUB/o-tel-o/de, ESS-02/SPK/o-tel-o/de, Ess-Com1/HUB/o-tel-o/de, ESS-02/SPK/o-tel-o/de, Ess-Com1/HUB/o-tel-o/de, ESS-02/SPK/o-tel-o/deMassive Anrufbeantworter-Probleme bei E2 (Viag Interkom)
E2 hat - trotz der Aussage, es hätte keine Probleme beim Netzstart gegeben - massive Schwierigkeiten, die Anrufbeantworter zum Laufen zu bringen. Oftmals erhält man bei einem Anruf auf einem gerade nicht eingebuchten E2-Anschluß statt der Voice-Mailbox ein "Diese Rufnummer ist zur Zeit nicht vergeben". In anderen Fällen hört man die Mailbox zwar, kann aber keine Nachricht aufsprechen, da das Viag-Netz der Vermittlungsstelle des Anrufers nicht signalisiert, daß eine Verbindung zustande gekommen ist. Derart eklatante Mängel werden wohl viele potentielle Kunden vorerst abschrecken.
9.10.1998
Viag Interkom citypartner (E2): Eine Woche nach dem Start
Am Donnerstag letzter Woche startete das vierte deutsche GSM-Mobilfunknetz. Im Gegensatz zu anderen Netzen verlief der Start einigermaßen planmäßig. Folgendes fiel uns jedoch auf:
- SMS-Unterstützung noch sehr rudimentär: Es können bisher keine Kurznachrichten aus anderen Netzen ins E2-Netz gesendet werden. Der Versand in andere Netze funktioniert nur über ausländische SMSCs. Innerhalb des E2-Netzes kann die Auslieferung einer Nachricht noch bis zu 20 Minuten dauern.
- Anrufsperrung funktioniert nicht: Das Sperren abgehender internationaler Anrufe und ankommender Anrufe im Ausland ist bei E2 kostenlos und für jeden Benutzer freigeschaltet. Eine Sperre kann auch problemlos aktiviert werden, allerdings funktioniert diese nicht! So können auch während einer aktiven internationalen Sperre jederzeit Gespräche ins Ausland aufgebaut werden.
- Nokia-Telefone kommen nicht mit E2-SIM klar: Diverse Telefone der Nokia 5100/6100 Serien stellen nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung, sobald eine E2-SIM eingelegt wurde. So läßt sich teilweise der EFR-Codec (Enhanced Fullrate, bietet im Gegensatz zum sonst eingesetzten Fullrate eine verbesserte Sprachqualität) nicht mehr abschalten, was manchmal wünschenswert wäre, um die Akkulaufzeit zu verlängern. Desweiteren verschwinden bei Nokia 6130 mit Firmwareversion 4.11 plötzlich die Menüs für Anrufumleitung bei "besetzt", "keine Antwort" und "nicht erreichbar".
- Keine Orts-Anzeige bei den meisten Telefonen: Die Informationen darüber, ob man sich zur Zeit in der ausgewählten "citypartner Stadt" aufhält und so günstiger in das jeweilige Festnetz telefonieren kann, kann bei E2 im Gegensatz zu den D-Netzen nur von Telefonen mit spezieller VI-Software angezeigt werden. Zwar werden diese Informationen auch bei E2 als Cellinfo übertragen, leider jedoch in einem proprietären Format.
- Fragwürdige AGBs: Die allgemeinen Geschäftsbedingungen der VI enthalten einige interessante Passagen. So wird man unter 7.e dazu verpflichtet, keine Anrufumleitung auf Anschlüsse zu aktivieren, die ihrerseits eine Umleitung aktiviert haben. Damit wird einem quasi untersagt, seinen E2-Anschluß auf irgendein anderes Mobiltelefon umzuleiten, da dort ja meistens eine Umleitung zur Mailbox im Falle der Nicht-Erreichbarkeit aktiviert ist. Wer VI nachweisen kann, daß er ständig auf sein Telefon angewiesen ist, wird laut 6.4 bei "voraussehbaren längeren, vorübergehenden Leistungseinstellungen oder -beschränkungen" vorher informiert. Offensichtlich rechnet man auch damit, daß sich E2 als Flop herausstellen könnte und (wie jetzt die Pagerdienste Quix und Telmi) eingestellt werden müsste: 12.2 sichert VI für diesen Fall das Recht zu, den Vertrag einem anderen Anbieter zu übertragen. Und last but not least: Falls mal irgendwas nicht funktioniert, sichert Puknt 14 zu, daß sofort nach dem Anruf bei der Hotline Maßnahmen eingeleitet werden, um die Störung zu beheben.
- Nachteile beim Roaming mit der Swisscom-PIN: Wer seine Karte in den "Swisscom-Modus" schaltet, muß - egal ob bei nationalem oder internationalem Roaming - Einschränkungen akzeptieren. Ankommende Rufnummern werden nicht übermittelt, genausowenig wie Kurzmitteilungen empfangen werden können - nicht einmal die, die einen über neue Nachrichten auf dem Anrufbeantworter informieren.
Weitere Beobachtungen bitte wie immer an servicewatch@ccc.de.
Telefonstörung im Frankfurter Bankenviertel
20.000 Telekom-Kunden in der Frankfurter Innenstadt konnten heute etwa zwei Stunden lang keine Gespräche aufbauen. Ursache war ein Teildefekt in der zuständigen Vermittlungsstelle am Hauptbahnhof. Die betroffenen Anschlüsse waren weiterhin erreichbar. Die Schäden dürften sich in Grenzen gehalten haben, da die meisten Banken ohnehin über andere Anbieter (in Frankfurt vor allem COLT) angebunden sind.
5.10.1998
Quix wird tatsächlich abgeschaltet
Die in der Meldung vom 26.6.1998 angekündigte Abschaltung von Quix wird nun durchgezogen. Wir sind gespannt, wie die angestrebte "kundenfreundliche Lösung" für die derzeitigen Quix-Besitzer aussieht.
4.10.1998
VIAG Interkom Mobilfunk mit schwierigem Start
Interkom hat offenbar Probleme mit der EDV und der Organisation der Geschäftsabläufe. Ein Stapel Verträge von Neukunden aus dem Raum Berlin ist verlorengegangen. Zudem kam es zu Abstürzen des Erfassungssystems für neu einzurichtende Karten, so daß die Daten derzeit von Hand eingegeben werden.
Vorläufige Untersuchungen der Karten ergaben, daß die bei Mannesmann D2 verwendete Methode zur Ermittlung des Ki keine Ergebnisse zeigte. Höchstwahrscheinlich wird also bei Interkom-Karten kein unmodifizierter COMP 128 verwendet. Die PIN-Briefe bei Interkom sind allerdings sehr nachlässig geschützt. Die PIN wird von einem Abrubbel-Aufkleber verdeckt, der lichtdurchlässig ist. Die PIN läßt sich also durch einfaches Ablesen gegen eine starke Lichtquelle ermitteln, ohne das Sicherheitsmerkmal zu beschädigen.
3.10.1998
Iridium mit deutlichen Problemen
Das weltumspannende Satellitentelefonetz Iridium hat offenbar noch mit technischen und organisatorischen Problemem zu kämpfen. Zum eigentlich am 23.9.1998 geplanten Netzstart wurden erstmal nur 2000 Testtelefone vergeben. Berichten zufolge soll es immer wieder zu Verbindungsabrissen kommen, was auf Probleme beim Handover zwischen den sehr tief und damit relativ zum Sichtbarkeitshorizont sehr schnell fligenden Satelliten hindeutet. Die Software von Iridium setzt auf einer CORBA-Struktur auf, die bisher noch nicht in einem derart großen Maßstab getestet wurde.
Wichtige Services wie Konferenz, Makeln, Kurmitteilungen und Anrufweiterleitung werden wahrscheinlich auch zum tatsächlichen Netzstart noch nicht verfügbar sein. Ein Gateway zwischen dem Kurzmitteilungssystem und dem Internet wird ebenso wie ein Internet-Gateway für die Pager-Nachrichten erst im Frühjahr 1999 verfügbar sein. Gerüchten zufolge wird über eine Grundgebührenbefreiung für die ersten Monate nachgedacht, in denen noch Probleme erwartet werden.
Die Preise sollen zwischen 5 und 7 Dollar die Minute liegen, was denen der bisherigen Inmarsat-Telefone sehr nahe kommt. Die Grundgebühren und die Preise für den Paging-Dienst sind noch nicht bekannt.
VIAG Intercom CityPartner hat Startschwierigkeiten
Das GSM 1800-Netz der VIAG Interkom aka. "Citypartner" hat ebenfalls Anlaufprobleme. Zum offiziellen Netzstart am 1.10.1998 war es praktisch allen Vertriebsstellen nicht möglich, tatsächlich Karten freizuschalten. Wahrscheinlicher Grund sind Softwareprobleme. Darauf, daß die Software noch in einem frühen Entwicklungsstadium ist, weist auch die ungewöhnliche Tatsache hin, daß Wunschrufnummern voraussichtlich erst gegen Ende des Jahres verfügbar sein werden.
Ein Blick in die Bedienungsanleitung des Anrufbeantworters zeigt, daß in den nächsten Monaten wohl eine Softwareumstellung fällig ist. Sowohl die Einwahl als auch die Bedienung des Anrufbeantworters sind reichlich konfus. Vermutlich wurde die Bedíenerführung von Technikern entwickelt. Besonders lästig für Umsteiger von E-Plus ist die Tastenbelegung, versehentliches Löschen von Nachrichten auf dem Beantworter dürfte für routinierte E-Plus-Benutzer zum Problem werden.
Erfahrungsberichte zu Interkom bitte wie immer an servicewatch@ccc.de.
Telekom versucht Umstellung der Buchungskonten
Wie uns Sebastian berichtete, hat die Telekom im Raum Frankfurt die Umstellung der Buchungskonten nicht im Griff. Es werden komplett falsche Rechnungen verschickt. Die Hotline gibt auf Nachfrage den Tip, den Durchschnittsbetrag der letzten Monate zu zahlen.
Dies dürfte nur der vorläufige Höhepunkt der Probleme im Rechnungssystem der Telekom sein. Die Berichte, die ServiceWatch zu diesem Thema vorliegen weisen auf systematische Probleme in der Rechnungserstellung hin. In mehreren Fällen wurden MSNs nicht berechnet, falsche MSNs auf der Rechnung zugeordnet u.ä.
22.9.1998
Headsets zukünftig Standard bei Funktelefonen?
Informationen, die Servicewatch kürzlich aus einer nicht näher spezifizierbaren Quelle in der Nähe eines der beiden nordischen GSM-Hersteller erreichten, werfen ein interessantes Licht auf die zukünftige Richtung der Mobilfunk-Entwicklung. Den Informationen zufolge werden Headsets zukünftig wesentlich stärker in den Mittelpunkt der Entwicklung gerückt. Hintergrund dieser Tendenz sind u.a. Befürchtungen, daß an den Studien zur Gefährlichkeit von GSM-Telefonen doch etwas dran sein könnte. Immer mehr Untersuchungen in den letzten Monaten kamen zu dem Schluß, daß eine gewisse Gefährdung nicht auszuschließen sei. Mit einem Headset kann das Telefon in ungefährlicher Entfernung vom Kopf positioniert werden. Die Pläne, von denen uns berichtet wurde, sehen u.a. Telefone mit Hörertaste am Headset, Wahl per Spracheingabe und akustischer Ansage des anrufenden Teilnehmers vor. Die konventionellen Bedienelemente sollen zumindest bei einigen Modellen bis zum absoluten Minimum reduziert werden.
Ein anderer Aspekt der herstellerseitigen Vorsorge für den Fall des Nachweises der Gefährlichkeit derzeitiger Funktelefone ist die Investition in neue Übertragungstechnologien, die negative Effekte der derzeitgen GSM-Übertragung mindern.
Als problematisch an GSM gilt bei Kritikern derzeit vor allem der Pulscharakter des Signals. Die im GSM verwendete Zeitslotlänge führe zu einer Art "Pulsfrequenz", die recht nahe an hirninternen Kommunikationsfrequenzen im 100 Hz-Bereich liege. So lauten jedenfalls die derzeit umstrittenen Resultate von nicht von den Herstellern finanzierten Untersuchungen. Ergebnisse dieser Studien lassen vermuten, daß die beobachteten Effekte möglicherweise nicht nur auf die rein physikalische Gewebeerwärmung durch die HF-Energie als vielmehr auf eine Störung der Kommunikation zwischen den Zellen zurükzuführen sein könnten.
In diesem Zusammenhang ist interessant, daß sowohl bei UMTS als auch bei Nokias neuer 58GHz-Technologie andere Zeitslotlängen vorliegen sollen. Dies konnten wir bisher noch nicht nachprüfen, technische Kommentare dazu bitte an servicewatch@ccc.de.
19.9.1998
Neue Generation von D2-Karten getestet
Dem Chaos Computer Club Berlin wurden von der Firma Mannesmann Mobilfunk zwei Mobilfunk-Chipkarten (unfreigeschaltet) einer neuen Serie zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Diese sollen das aufgezeigte Problem der Möglichkeit des Auslesens des geheimen Schlüssels und anschließenden simulierens von D2-GSM-Chipkarten beheben.
Wesentliches Merkmal dieser Karten ist die Begrenzung der Anzahl möglicher Identifikationsprozeduren. Die Möglichkeit, den geheimen Schlüssel (Ki) aus der Chipkarte zu ermitteln, beruht auf einer Schwäche im Identifikationsalgorithmus (Comp128). Um diese Schwäche auszunutzen, muß die Authentifizierungsprozedur mehrere hunderttausend mal durchlaufen werden.
Die neuen Chipkarten deaktivieren sich nach 10.000 Challenge-Response Operationen und werden dadurch unbrauchbar.
Somit es ist mit diesen Karten nach der bisher genutzten Methode nach bisherigem Erkenntnisstand ohne weiteres nicht mehr möglich, den geheimen Schlüssel (Ki) aus der Karte auszulesen. Der geheime Schlüssel (Ki) ist unabdingbar um eine GSM-Karte zu klonen bzw. zu simulieren.
Wenn die Gesamtzahl der möglichen Durchläufe der Identifikationsprozedur auf 10.000 limitiert ist, wird jedoch auch eine normal genutzte GSM-Chipkarte nach einiger Zeit unbrauchbar - ohne daß der Zeitpunkt dem Benutzer vorher bekannt ist.
Es kommt deshalb die Frage auf, inwieweit diese Chipkartengeneration für den Praxisbetrieb geeignet ist, insbesondere wenn sich der Benutzer zum Zeitpunkt der automatischen Kartendeaktivierung im Ausland aufhält. Denn auch im normalen Betrieb fordert das Netz die Karte mehrmals täglich auf, sich zu identifizieren (z.B. bei jedem Telefongespräch, beim Einbuchen etc.).
Nach Aussagen der Firma Mannesmann Mobilfunk können sich Ihre Kunden für diesen Fall umgehend eine neue Chipkarte zusenden lassen.
Allerdings können wir derzeit keine Aussagen zur geplanten Einführung / Verbreitung dieser neuen Chipkartengeneration machen. Bei den gelieferten Testmustern war die Sicherheit des PIN-Briefes gegen das beschädidungsfreie öffnen mit einem Bügeleisen geschützt und die gelieferten Testmuster so bei derzeitigem Erkenntnisstand gegen die aufgezeigte Methode des Klonens gesichert.
Insofern wurden die Symptome der Angreifbarkeit korrigiert - die gründlichere und wünschenswerte Methode der Ursachenbekämpfung, nämlich die Einführung eines neuen, öffentlich dokumentierten Verschlüsselungsalgorithmusses für die Identifikation wurde zumindest bei diesen Testmustern (noch?) nicht durchgeführt. Dies mag jedoch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten vertretbar sein, solange der Kunde nicht mit der Beweislast im Falle eines Mißbrauchs belastet wird.
Telekom hebt Einschränkung der Rufumleitung wieder auf
Wie am 15.8.1998 berichtet, hatte die Telekom die Rufumleitung in Hamburg stark eingeschränkt. Wie Christoph uns jetzt mitteilte, sind diese Beschränkungen dankenswerter Weise aufgehoben worden. So kann wieder auf beliebige 0130/0800-Rufnummern und auf andere Netzbetreiber via Call-by-Call (010xy) umgeleitet werden.
8.9.1998
Telekom-Telefonzellen nicht mehr anrufbar
Die Telekom sperrt nach und nach die Möglichkeit, Telefonzellen anzurufen. Matthias teilte uns mit, daß ihm die T seine Beobachtung auf Nachfrage bestätigte, da mit diesem Feature zu viel "Schabernack" (O-Ton) getrieben werde.
Anmeldestop bei Tele2 verlängert
Thorsten schrieb uns, daþ er auf seine Call-by-Call-Anmeldung bei Tele2 den Hinweis bekam, daß der Anmeldestop wegen Kapazitätsengpässen inzwischen bis Ende des Jahres gelte.
15.8.1998
Telekom schränkt Rufumleitung ein
Wie uns Christoph informierte, hat die Telekom in Hamburg die Rufumleitung teilweise stark eingeschränkt. So kann eine Umleitung nicht mehr über andere Netzbetreiber (010xy+Rufnummer) erfolgen. Desweiteren kann auf diverse 0130/0800-Nummern nicht mehr umgeleitet werden.
Falls jemand ähnliche Beobachtungen gemacht hat: Mail an ServiceWatch
23.7.1998
Telekom hat weiterhin heftige Probleme mit Rechnungslegung
Die Telekom schafft es nach uns vorliegenden Meldungen partiell immer noch nicht, korrekte Einzelverbindungsnachweise zu verschicken. EVNs werden entweder gar nicht, unvollständig, nur für beschränkte Zeiträume oder ohne Rufnummernaufschlüsselung generiert.
Die Hinweise auf manuelle Eingabefehler bei der Einrichtung von Anschlüssen bzw. bei der Umstellung auf eine neue Software verdichten sich. Neben falsch zugeordneten MSNs gibt es jetzt auch Rechnungen, bei denen die MSN durch die Buchungskonto-Nummer ersetztwurde.
Desweiteren gibt es immer noch Probleme mit der Aufschlüsselung der Call-by-Call Gespräche. Oft läßt sich nicht nachvollziehen, welche Gespräche über welchen Anbieter geführt wurden.
Danke an Veit, Lars und Lukas.
T-Net Box im Raum München abgestürzt
Kai berichtet, daß vor ca. zwei Wochen im Raum München das T-Net-Box-System einen Total-Reset erlitten hat. Ansagen und Nachrichten von einigen tausend Benutzern wurden gelöscht und als besonderes Bonbon die PIN-Abfrage für den Zugang ausgeschaltet, so daß jeder die Einstellungen fremder Boxen von überall ändern konnte. Die Telekom entschuldigte sich auf Nachfrage zuerst mit "sowas kann ja mal vorkommen" und später mit "Blitzeinschlag". Die Benutzer wurden nicht über die Fehlfunktion informiert.
17.7.1998
Siemens EWSD Nachtrag
Gert wies uns dankenswerter Weise darauf hin, daß es sich bei den Releases 15 / 16 um die Software für die amerikanischen EWSDs handelt. Hat jemand nähere Informationen über die Year2000-Compliance der hier im Augenblick verwendeten Versionen V11 und V12? Auch an Informationen zum Stand der Alcatel S12-Software sind wir natürlich brennend interessiert. (servicewatch@ccc.de) Immerhin hat ja die Telekom 300 Millionen DM für Y2K-Probleme auf die hohe Kante gelegt...
Telekom MSN-Zuordnungsproblem weit verbreitet
Das Problem der Telekom mit falsch zugeordneten MSNs bzw. Rufnummern hat offenbar recht große Ausmaße. Wir empfehlen unseren Lesern dringend, auf der Rechnung genau nachzusehen, ob die abgerechneten MSNs tatsächlich zum eigenen Anschluß gehören. Die erwartete Stellungnahme der Telekom zu diesem und anderen Problemen in der Abrechnungssoftware ist bisher ausgeblieben.
Berichte über bizarre Abrechnungsvorgänge bitte an: servicewatch@ccc.de
11.7.1998
Funknetzprobleme zur Love Parade in Berlin
Wie zu erwarten kam es durch die plötzliche Anwesenheit von einigen 100.000 zusätzlichen Teilnehmern in Berlin bei den GSM-Netzen zu gelegentlichen Überlastungen. E-Plus Teilnehmer bekamen gelgentlich "Netzfehler" angezeigt, auch D2-Kunden hatten Probleme beim Rufaufbau.. Insgesamt war zumindest bei E-Plus das Netzverhalten deutlich besser als bei anderen Großereignissen dieser Art, wie etwa zur Jahreswende oder der letztjährigen Loveparade. Offenbar wurden entsprechende Kapazitäten nachgerüstet.
Nachtrag: Auch D1 war nach uns vorliegenden Berichten bis zur zeitweisen Unbrauchbarkeit überlastet.
Siemens fixt Y2K-Probleme in EWSD-VSts erst 1999
Wie einer Siemens-Pressemitteilung zu entnehmen ist, beabsichtigt Siemens erst mit einem Softwareupdate auf die EWSD Release 16.0 im 1. Quartal 1999 Probleme mit dem Jahr 2000 in allen Teilsystemen zu beheben. Siemens EWSD sind die in Deutschland (und weltweit) am häufigsten installierten Vermittlungsstellen. Interessanterweise wird die Y2K-Compliance ernsthaft als "Feature" betrachtet. Für eilige Kunden gibt es auch ein Software-Version 15.0 FT (Fast Track), die zumindest in den Kernsystemen keine Datumsprobleme mehr enthalten soll.
7.7.1998
T-Card Abrechnungsprobleme im Kleinen und im Großen
Die Telekom hat offenbar nicht nur mit der Abrechnung von Festnetzanschlüssen, sondern auch mit der T-Card so ihre Probleme. Andreas berichtete uns, daß auf seiner Rechnung das Komma in den Beträgen um zwei Stellen nach rechts verschoben wurde: So wurden aus DM 20 mal eben DM 2000. Desweiteren informierte uns Stefan, daß es in der Abrechnungssoftware auch noch einen Fehler gibt, der die genaue Rundung von Beträgen unmöglich macht. Es handelt sich dabei zwar jeweils nur um ein paar Pfennige, aber es zeigt doch die starke Fehleranfälligkeit der T-Rechnungssysteme auf.
Kapazitätsengpässe bei Netcologne
Neben den schon bekannten Problemen wie fehlendem Call-by-Call (wofür allerdings nicht NetCologne die Schuld zu geben ist) und langsamem Internet-Access treten laut Informationen von Andreas immer häufiger Kapazitätsengpässe bei dem Kölner Festnetzbetreiber Netcologne auf, die sich unter anderem durch Gassenbesetztzeichen bei der Anwahl eines NC-Kunden bemerkbar machen. In Kürze soll aber angeblich Abhilfe geschaffen werden.
29.6.1998
E-Plus will S10 loswerden
Wie uns Chriatian informierte, will sich E-Plus offenbar von den fehleranfälligen Siemes S10 Telefonen (siehe Update vom 5.6.98) beschleunigt trennen. Händler bekamen die Geräte in großen Mengen geliefert und wurden von E-Plus angewiesen, diese schnellstmöglich unter die Leute zu bringen.
27.6.1998
Der Spiegel berichtet über bizarre Telekom-Probleme
Auch der Spiegel berichtet in seiner nächsten Ausgabe über wirklich bizarre Probleme mit Telekom-Rechnungen. Diese reichen bis zu unterschiedlichen Gesprächsdaten auf zwei Ausfertigungen eines EVN für den gleichen Anschluss und den gleichen Zeitraum. Wenn die in dem Artikel beschriebenen Fehler tatsächlich zutreffen (und davon kann man angesichts der Gründlichkeit der Spiegel-Dokumentationsabteilung ausgehen) hat die Telekom wirklich massive Probleme in ihrer Abrechnungssoftware oder eine Vielzahl von kleinen Problemen in ihren internen Informationsflüssen.
Wir gehen davon aus, das die Telekom dazu in den nächsten Tagen Stellung nimmt.
Aufall von Pacific Bell GSM 1900 Netz in den USA
Oliver informierte uns, daß PacBell offenbar mit einem großräumigen Ausfall des GSM-Netzes zu kämpfen hat. Betroffen sind etwa 2.3 Millionen Kunden. Da sogar 911-Norufe nicht funktionieren, dürfte ein ziemlich schwerwiegender Fehler vorliegen.
Deutsche Post hat Sicherheitsprobleme
Wie dem heutigen Tagesspiegel (Vorsicht, URL-Recycling) und dem Hinweis eines Lesers zu entnehmen ist, häufen sich die Probleme mit Diebstählen von Post aus Ablagekästen und Auslieferkarren. Durch die hohe Fluktuation bei den Auslieferern wird das Problem der einheitlichen Schlüssel für alle Ablagekästen (das sind die grauen Pseudo-Schaltkästen, in denen die Post vor der Auslieferung zwischengelagert wird) zu einer Bedrohung für die Transportsicherheit und das Briefgeheimnis.
26.6.1998
Weitere Hinweise zu den T-Problemen
Heute wurde uns von einem Fall berichtet, bei dem eine MSN eines ISDN-Kunden einem analogen Anschluß zugeordnet wurde und der ISDN-Kunde Anrufe für den Besitzer dieses Analoganschlusses bekam. Dann wurde die betreffende MSN und zeitweise sogar sein gesamter ISDN-Anschluss abgeschaltet und an der betroffenen Rufnummer meldete sich der Besitzer des Analoganschlusses. Erst nach heftigem Druck zeigte sich die Telekom bereit, ihm seine alte MSN wieder zurückzugeben und dem Analog-Teilnehmer eine neue Nummer zuzuteilen.
Offenbar scheint in der internen Kommunikation der Telekom über die Zuordnung von physikalischen Anschlüssen zu Rufnummern zu Buchungskonten einiges im Argen zu liegen.
Wir erhielten noch weitere Berichte von besorgniserregenden Problemen bei der Rechnungslegung und Verbuchung überwiesener Beträge. Ein Leser gab noch den Hinweis, das Telekom-Techniker gerne mal ein Schwätzchen auf Kundenkosten führen, wenn sie beim Kabelausbessern Pause machen. Dank UK0-fähiger Prüftelefone ist das durchaus im Bereich des Möglichen, wir haben dafür aber derzeit keine Belege. Zudem dürfte die Schadensumme im Einzelfall eher begrenzt sein.
Abschaltung von Pagerdiensten geplant?
Der Focus berichtete, das die Dienste Quix, TelMi und Scall wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt oder verkauft werden sollen. Hauptproblem sei die geringe durchschnittliche Nutzungsdauer pro Teilnehmer, meist werden die Geräte schon nach wenigen Monaten nicht mehr regelmäßig genutzt.
Bei den derzeitigen Preisen für das Absetzen einer Nachricht bei diesen Diensten ist das nicht wirklich verwunderlich, insbesondere wenn man die Kosten für eine SMS dazu ins Verhältniss setzt. Welchen Weg die Anbieter gehen werden, um die Interessen ihrer Kunden zu wahren, bleibt abzuwarten. Möglich ist natürlich auch, das Focus mal wieder schwer übertreibt.
25.6.1998
Telekom-Abrechnungsprobleme geklärt?
Zu den Abrechnungsproblemen der Telekom erreichte uns die Nachricht, daß der Fehler offenbar in den Prozeduren zur Einrichtung des Telefonanschlusses oder zusätzlicher MSNs liegt. Die Rufnummern, die einem Anschluß zugeordnet sind, werden per Hand aus einem Ausdruck der Daten der Vermittlungsstelle in das Abrechnungssystem eingegeben. Bei der Eingabe der Daten sind angegblich Fehler gemacht worden, so daß Rufnummern zu falschen Buchungskonten zugeordnet wurden.
Die mittlerweile dutzenden Fälle von Fehlzuweisungen sind offenbar über ein größeres Gebiet verteilt.
Wir haben an dieser Geschichte derzeit noch einige Zweifel, die sich insbesondere auf die Art und Weise des Eintrages der Rufnummern beziehen. Theoretisch müssten die falschen Nummern nämlich auf der Rechnung erscheinen. Allerdings ist auch denkbar, daß der Fehler auf einer niedrigeren Ebene auftritt. Genaueren Aufschluß könnte nur ein Einblick in die Software-Struktur des Abrechnungssystems bringen.
19.6.1998
Wieder mal Probleme bei E-Plus
E-Plus kämpft grade mit einem Ausfall diverser Anrufbeantworter. Anrufer hören seit etwa 15:00 Uhr die Ansage "Das E-Plus Anrufbeantwortersystem ist zur Zeit aus technischen Gründen nicht erreichbar. Bitte versuchen sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal" auf deutsch und englisch. Im gleichen Zuge ist auch das SMSC ausgefallen - es können keine SMSen mehr versendet werden.
Ein Leser beschwerte sich darüber, daß wir immer nur über Probleme bei E-Plus berichten. Das liegt einfach daran, daß wir so wenig Informationen über Probleme in anderen Netzen bekommen. Berichte bitte einfach per mail an servicewatch@ccc.de
13.6.1998
Bundesweiter Ausfall von 0130/0800 bei der Telekom
Wie uns Felix informierte, gab es heute mittag bundesweit einen Ausfall der kostenfreien 0130/0800-Nummern bei der Telekom. Betroffen waren auch kostenlose Einwahlen aus anderen Ländern nach Deutschland (z.B. Calling-Card-Einwahlen oder internationale Service-Nummern deutscher Unternehmen). Die Störung trat um 12:09 erstmals auf und sollte nach Angaben der Telekom gegen 13:35 behoben worden sein. Versuche von Servicewatch ergaben jedoch, daß noch nicht alle "freecall"-Nummern wieder von überall durchgehend erreichbar sind. Die Symptome der Störung sind Gassenbesetztzeichen (schnelles Besetztzeichen) und "Störung" oder "Teilnehmer nicht erreichbar" bei ISDN-Anschlüssen.
Ausfälle durch Glasfaser-Unterbrechung in New York
Die Kunden diverser Internet-Provider an der amerikanischen Ostküste hatten gestern massive Einschränkungen der Bandbreite hinzunehmen, nachdem ein wichtiges MCI-Glasfaserkabel in der Bronx durchtrennt worden war. Über die Ursache des Schadens gibt es derzeit noch keine genaueren Informationen.
Auch deutsche Internet-Nutzer waren betroffen, wenn sie versuchten einen Server zu nutzen, der an einem der ausgefallenen Backbones hängt. Durch die übliche Aufschaukelung bei plötzlicher Lastumverteilung auf andere Netzteile kam es auch in nicht direkt betroffenen Netzteilen zu Problemen.
Das auch etliche Telefonverbindungen betroffen waren wurde erstaunlicherweise nur am Rande gemeldet.
5.6.1998
Telekom hat Abrechnungsprobleme
Die Telekom hat offenbar Probleme mit ihrem Abrechnungssystem, die sich in Gesprächen auf dem Einzelverbindungsnachweis äußern, die definitv nicht geführt wurden. Wie der Heise-Newsticker (http://www.heise.de/newsticker/data/dz-03.06.98-000/) berichtet, plant die T für heute eine Stellungnahme.
Im EVN läßt sich der Fehler unter anderem durch Gespräche erkennen, die angeblich jeden Tag zur exakt gleichen Uhrzeit mit der gleichen Länge geführt wurden.
Wir haben die beschriebenen Probleme ebenfalls beobachtet und sind gespannt, was die Telekom als Entschuldigung vorzubringen hat.
Siemens S10 schrottig ?
Wie uns von unserem Leser Tobias und auch in diversen Newsgroups und Mailinglists berichtet wurde, hat das Siemens GSM-Telefon S10 einen schwerwiegenden Hardwarefehler, der zu Schäden bei zu hoher Netzfeldstärke (aka. gute Deckung) führen kann. Siemens tauscht die Telefone offenbar großzügig aus.
E-Plus mit EFR-Problemen / diverses
Bei E-Plus, dem selbsternannten "High-Quality-Net", wird es wohl zu Verzögerungen bei der Einführung des neuen Sprachkompressionsalgorithmusses "Enhanced Fullrate" kommen. Wie FrankRo berichtet, gab es in der Testphase Probleme, die zu einer Veschiebung auf "frühestens August" führten.
Weiteres:
- HSCSD (High Speed Circuit Switched Data, 14400 Bps über GSM) ist wohl bisher nicht geplant.
- wer es noch nicht mitbekommen hat: Die Deaktivierungsgebühr ist bei E-Plus endgültig vom Tisch. Dazu gab es auch ein Urteil des LG Potsdam.
21.5.1998
Heftiger Ausfall von Pagernetzen in den USA
Durch das etwas vorzeitige Ableben des Hughes PanamSat-Satelliten Galaxy IV sind derzeit etwa 45 Millionen Pager-Kunden in den USA und der Karibik ohne Service. Der größte Pagernetz-Betreiber PageNet hat Serviceausfälle bei 90 Prozent seiner Kunden.
Viele Pagernetze in den USA versorgen die auf dem Boden installierten Sender über Satellit mit den für die Aussendung bestimmten Daten. In Deutschland werden die Daten in der Regel per Kabel zu den Sendern befördert. Einzige Ausnahme die uns bekannt ist, ist Quix. Die Speisung der Sender über Satellitenkanäle hat verschiedene Vorteile im normalen Betrieb aber, wie sich zeigt, auch Nachteile in puncto Ausfallsicherheit. Wir erwarten ab Herbst einen vermehrten Ausfall von Satellitenssystemen durch den dann eintreffenden Meteorschweif der Leoniden.
20.5.1998
Gravierendes Sicherheitsloch bei der T-Net-Box
Die T-Net-Box - der Anrufbeantworter im Netz der Telekom - wurde in der Nacht vom Sonntag zum Montag auf ein neues System umgestellt. Das hat zur Folge, daß alle T-Net-Box-Benutzer ihren Anrufbeantworter neu einrichten müssen.
Q informierte uns über folgendes Problem: Wenn man die Nummer zur T-Net-Box-Fernabfrage bei abgeschalteter Box anruft (0190/676767) und dann die Nummer eines Anschlusses eingibt, für den zwar eine Box existiert, diese aber noch nicht unter dem neuen System eingerichtet ist, teilt eine Ansage mit, daß die Einrichtung des neuen Anrufbeantworters nur von dem jeweiligen Anschluß aus möglich ist. Wenn man während dieser Ansage erst die '*'-Taste drückt und dann vier beliebige Ziffern eingibt, läßt einen das System ohne Eingabe einer PIN die neue Box einrichten. Das funktioniert auch, wenn man den betroffenen Anschluß anruft, falls dort die Umleitung auf die T-Net-Box aktiviert ist.
Wie uns die T mitteilte, ist das Problem mittlerweile behoben.
16.5.1998
Telekom Telefonkarten endgültig hinüber
Wie der Focus am Montag berichten wird, ist es möglich Telefonkarten zumindest ein Mal wieder "aufzuladen".
Hintergrund: Die Telekom hat Anfang 1995 die komplette Telefonguthabenkartenproduktion auf den sog. "Eurochip 1" umgestellt. Ausschlaggebend waren die zunehmenden Umsonst-Telefonate mit den von der Presse so genannten "Wunderkarten" (Chipkartensimulatoren).
Der Eurochip sollte durch den Einsatz verschlüsselter Chipkartenkommunikation den Einsatz von Simulatoren unmöglich machen.
Die Folge war allerdings, daß die bis dahin auf verschiedene Hersteller verteilte Produktion von Chips für die Karten nunmehr allein von der Fa. Siemens mit diesem Chiptyp (SLE 4433) quasi monopolistisch durchgeführt wurde.
Und ausgerechnet dieser Chip ist mit einem kleinen Befehl mindestens einmal wiederaufladbar. 12.- DM Karten können vollständig, 50.- DM Karten bis zu einem Betrag zwischen 42 und 45 DM aufgeladen werden.
Der SLE 4433 wurde zwischen April 1995 und Anfang 1998 in einer Gesamtstückzahl von ca. 200 Mio. Stück (Angabe aus einer Telefonkartensammler- Zeitschrift) verbreitet. Der Sammlermarkt hat mittlerweile eine massive Preiserhöhung nach dem Leerkauf von Karten mit diesem Chiptyp erfahren. Eine in Holland ansässige Bande hat die abtelefonierten Karten in 10.000er Stückzahlen aufgekauft, wieder aufgeladen und günstig an "normale" Wiederverkäufer (Kioske, Zeitschriftenläden etc.) verkauft.
Technische Details gibt spätestens in der nächsten Datenschleuder. Die Software zum Wiederaufladen liegt uns nicht vor, die technischen Untersuchungen laufen noch; es geht um irgendwelche eigentlich nicht benutzten Zähler.
Hinweise gerne hierzu gerne an servicewatch@ccc.de. Nachfragen a la "könnt Ihr mir bitte die Software zuschicken?" sind sinnlos. Wenn wir wissen wie es geht, werden wir es sicher nicht für uns behalten.
Der gravierendste Nachteil der Probleme der Telekom mit ihrer Sicherheit im Telefonkartenbereich ist zweifelsohne die Sperrung der Fernzone 4 und selektierter Zone 3-Länder an Telefonzellen. Allmählich nähern sich die Zustände denen in den USA an, wo Auslandsgespräche von Telefonzellen ohne CallingCard de facto unmöglich sind (Stichwort: RedBox). Statt ordentliche Sicherheitsmechanismen zu implementieren, wird von den TK-Gesellschaften eher der Service eingeschränkt und der Datenschutz mißachtet.
E-Plus-Störungen teilweise wirklich durch Viag E2
Laut der Zuschrift eines Lesers bestätigte ein Viag-Mitarbeiter, daß E-Plus-Netzprobleme durch den Aufbau von E2 entstehen könnten. Danach nutzt E-Plus auf seinen SIM-Karten die "preferred list" nicht. In dieser Liste kann eingetragen werden, in welches Netz sich das Telefon bevorzugt einbuchen soll. Wenn so ein Eintrag nicht vorhanden ist, versucht sich das Telefon jeweils in das am Aufenthaltsort stärkste Netz einzubuchen. Da Viag Interkom sein E2-Netz wesentlich engmaschiger als E-Plus aufbauen will um auch Inhouse-Versorgung garantieren zu können, wird das Netz an vielen Stellen wohl jetzt schon stärker als E-Plus sein und so das Telefon dazu bewegen, einen Einbuch-Versuch für E2 zu unternehmen, der natürlich fehlschlägt.
Probleme beim Siemens S11
Wie FrankRo berichtet, ist beim selbsternannten "High-Quality-Netz" E-Plus offenbar eine nicht geringe Menge von Siemens S11 Endgeräten durch E-Plus-Service ausgeliefert worden, die ein Problem bei Schreiboperationen auf der SIM-Karte aufweisen. Bei eingehenden und abgehenden Anrufen und SMS meldet das Gerät "Schreibfehler". Außerdem tritt dieser Fehler bei jedem Ein- und Umbuchen auf und wird mit einem lauten Fehler-Ton quittiert. EPS kann derzeit leider nur "generalüberholte" geswapte S11 liefern, was bei einem gerade eingeführten Gerät eher ungewöhnlich ist. Siemens bemüht sich laut Aussagen von E-Plus um Abhilfe.
Wer hat sonst noch Erfahrungen mit dem S11 gemacht oder kann uns mehr zu Software-Problemen bei anderen Telefonen sagen? Mail an: servicewatch@ccc.de
12.5.1998
Zusätzliche Vorwahlen für Mobilfunkbetreiber
Mit den stark ansteigenden Kundenzalhen im deutschen Mobilfunkmarkt werden langsam auch die bisherigen Nummernräume knapp. Deshalb gibt es für jedes Netz noch eine "Reserve"-Vorwahl. Diese werden jetzt langsam in Anspruch genommen: Die neue D1-Vorwahl ist 0170 (bereits geschaltet), für D2 ist es die 0173 (auch schon geschaltet). E-Plus sollte bisher die 0178 erhalten.
Da Viag jetzt für sein E2 aber wohl die 0179 bekommt und so keine in der Nähe liegende Reserve mehr hätte, wird E-Plus jetzt wohl die 0176 zugewiesen. Die wird zur Zeit allerdings noch für Viags Testnetz genutzt. Rufnummern in diesem Testnetz fangen übrigens mit "0" an.
E-Plus schiebt Netzstörungen auf VIAG
Auf Nachfrage erzählt E-Plus seinen Kunden, daß die Netzprobleme, die wir in den letzten Wochen beobachtet haben, mit dem Aufbau des Netzes von E2 zu tun hätten. Wir konnten tatsächlich bei einem Ericsson-Telefon eine Art Lockup beobachten, bei dem das Telefon versuchte sich ins E2-Netz einzubuchen, obwohl genügend E-Plus-Deckung vorhanden war. Um sich wieder ins E-Plus-Netz einzubuchen war ein Ausschalten des Geräts erforderlich.
Ob die anderen beobachteten Störungen tatsächlich mit dem E2-Aufbau zu tun haben, ist eher zweifelhaft.
7.5.1998
NetCologne mit verdächtigen Leistungsbeschränkungen
Ein Leser aus Köln berichtet, daß der Festnetz-Lokalanbieter NetCologne das eigentlich vorgeschriebene Leistungsmerkmal Call-by-Call-Selection nicht anbietet. Somit ist es NetCologne-Kunden nicht möglich von Gespräch zu Gespräch ihren Ferngesprächs-Provider zu wählen. Als Grund für diesen seltsamen Vorgang werden "technische Probleme" angegeben.
Ein weiteres seltsames Phänomen ist die Sperrung der Telegate-Auskunft für NetCologne-Kunden. Angeblich zwingt ein Vertrag mit der Telekom NetCologne seinen Kunden den Zugang zur Telegate zu verweigern. Hinweise zu diesen Problemen bitte wie immer an servicewatch@ccc.de
o.tel.o-Calling Card - Probleme bestätigt
Eigene Versuche von ServiceWatch ergaben, daß die o.tel.o-Einwahl insbesondere von Mobiltelefonen aus häufig nicht erreichbar ist. Vieleicht kann ja ein Leser mit Einblick in die dortigen Interna etwas zu den Ursachen schreiben. (servicewatch@ccc.de)
VIAGs E2 mit 0176-Vorwahl
Wie uns bekannt wurde, haben diverse VIAG-Mitarbeiter Test-Handys für das neue Mobilfunknetz (Netzkennung D 07), die mit der Vorwahl 0176 erreicht werden können. Die uns bisher bekannten Pläne zur Nummernvergabe im Mobilfunk sehen etwas anders aus, so daß wir davon ausgehen das sich diese Vorwahl bis zum Beginn des Regelbetriebes noch ändern wird.
4.5.1998
Verstösse der Telekom gegen TK-Kundenschutz häufen sich
Uns liegen mittlerweile diverse Meldungen von Lesern vor, wonach die Telekom systematisch die bereits am 25.3.1998 beschriebenen Verstösse gegen die TKV betreibt.
Ankündigungen auf bevorstehende Leistungsverweigerung werden trotz Beschwerde gegen unklare Telefonrechnung und Zahlung der gesetzlich geforderten Durchschnittstzahlung verschickt, Fristen nicht eingehalten und Beschwerdeschreiben nicht beantwortet. Wir recherchieren gerade, welche Stelle bei der Regulierungsbehörde für Problemfälle dieser Art zuständig ist.
In mindestends einem Fall hat die Telekom nach massiver Beschwerde mit Einschreiben/Rückschein eine Gutschrift in etwaiger Höhe der Beanstandungen vorgenommen. Es lohnt sich also in jedem Fall hartnäckig nachzuhaken.
Weitere Erkenntnisse zur PIN-Ermittlung
Langsam kristallisiert sich für uns ein Bild aus den Unmengen an mail die wir zur Scall/Skyper-PIN Geschichte bekommen haben. Es gibt offenbar mehrere Konstanten, die als Gemeinsamkeit die x296 aufweisen. More to come.
Störungen bei o.tel.o-Calling Cards?
Ein Leser berichtet über Probleme (Überlastung)bei der Anwahl der Zugangsnummer für o.tel.o - Calling Cards. Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemach hat, bitte mail an servicewatch@ccc.de.
1.5.1998
Konstante zur PIN-Ermittlung geift auch bei Skyper
Wie uns Kooljo schrieb, funktioniert die x296 auch zur Ermittllung der PIN bei Skyper. Dies konnten wir durch eigene Recherchen bestätigen. Bei den von uns gecheckten Geräten funktioniert die 6296.
Michael schrieb uns, das die 1296 auch bei Motorola Lifestyle Plus - Scalls mit den Nummern 1536xxx und 1740xxx. funktioniert.
Wir sind natürlich immer dankbar für Informationen unter servicewatch@ccc.de.
30.4.1998
Weitere Scall-Konstante
Unser Leser Olli schrieb uns, daß die Scall-Konstante zur Berechnung der PIN bei Scall XTS 1296 ist. Mangels Gerät konnten wir das noch nicht prüfen, Bestätigungen bitte an servicewatch@ccc.de
SMS-Probleme bei E-Plus
*S* schrieb uns, daß es Probleme mit SMS gibt. Eine Kurzmitteilung, die am 22.4.1998 abgeschickt wurde, kam bis zum 29.4.1998 alle 10 Minuten (!) an, obwohl sie nur einmal abgeschickt wurde. Das Phänomen steht offenbar in Zusammenhang mit den allgemeinen und immer noch andauernden Netzstörungen bei E-Plus. Berichte zur Netzqualität aller TK-Netze immer gern an servicewatch@ccc.de
29.4.1998
E-Plus hat wieder Probleme
Wir beobachten derzeit im Raum Berlin die gleichen Störungen wie am Samstag den 25.4.1998. Verbindungen können nicht aufgebaut werden, Anrufer bekommen Besetztzeichen und die Netzdeckung schwankt. Wenn jemand ähnliches beobachtet, bitten wir um eine kurze Mail an servicewatch@ccc.de.
28.4.1998
Scall mit kleinem Sicherheitsproblem
Wie die Hannoversche Allgemeine in der Ausgabe von heute berichtet, hat ein Hacker namens "Littlehack" herausgefunden, daß die Standard-PIN für die Nutzung von Scall-Services sich durch Substraktion einer Konstante aus der Scall-Nummer ableitet. Die Konstante wurde nicht abgedruckt.
Kurzfristige Forschungen von ServiceWatch haben ergeben, daß diese Konstante 6296 ist und sie von der gesamten Scall-Nummer abgezogen werden muß. Die letzten vier Stellen des Ergebnisses sind die PIN.
Die Telekom redete sich interessanterweise mit der Bemerkung raus, daß die Hersteller der Geräte gefordert hätten, den PIN-Algo so simpel zu halten um die Herstellungskosten zu senken. Nun soll das Verfahren angeblich geändert werden, dafür sollen aber auch die Geräte teurer werden. Was machen die da eigentlich den ganzen Tag?
E-Plus hatte massive Netzprobleme
Der durch seine Werbung für die angeblich so überragende Netzqualität aufgefallene Anbieter E-Plus hat wohl seine Hausaufgaben in puncto Technik noch zu machen. Am Samstag den 25.4.1998 haben wir im Großraum Berlin schlimme Netzstörungen beobachtet.
Die Funkdeckung war stark schwankend bis hin zum kompletten Ausfall diverser Zellen, Rufe konnten nicht aufgebaut werden oder kamen nicht durch. Anrufer aus Deutschland hörten ein Besetztzeichen oder bekamen die Fehlermeldung "Dienst oder Dienstmerkmal nicht möglich". Von einigen ausländischen GSM-Netzen aus bekam man die Fehlermeldung "Netzwerkfehler", wenn man eine E-Plus-Nummer anwählte, ohne daß auch nur irgendeine Art von Signalisierungsinformation vorgelegen hätte.
ServiceWatch ist an Berichten aus anderen Regionen über derartige Phänomene durchaus interessiert, also einfach mail an servicewatch@ccc.de.
Nach einer Meldung eines Leser erstreckte sich die Störung bis Halle.
ServieWatch Special: Die Hacker Tourist Travel Page
Die neue ServiceWatch-Rubrik wird mit einem Reisebericht eines unser Mitmacher über das sonnige Portugal eröffnet.
14.4.1998
GSM Authentifizierung geknackt!
Was lange als ziemlich schwer bis angeblich unmöglich galt ist nunmehr Realität. Wie die "Smartcard Developers Association" unter http://www.scard.org/gsm/ bekanntgab, ist es ihr in Zusammenarbeit mit David Wagner und Ian Goldberg vom ISAAC in Berkely gelungen, die für die Authentifizierung der SIM-Karte gegenüber dem Netz zuständigen Algorithmen A3 und A8 in der am weitesten verbreiteten Variante COMP128 zu rekonstruieren und erfolgreich anzugreifen.
Auf der Basis eines mit diversen (absichtlichen?) Fehlern durchsetzten Dokuments unklarer Herkunft und einigem Reengineering gelang es im ersten Schritt, A3 und A8 als Source zu erhalten.
Nach etwa einem Tag gelang es ihnen, den geheimen Schlüssel einer SIM-Karte Ki zu rekosntruieren. Dazu ist es erforderlich, etwa 150.000 Challenges in die SIM-Karte speisen und die Responses entsprechend auszuwerten. Der ganze Vorgang nahm bei 6,25 beantworteten Challenges pro Sekunde etwa 8 Stunden in Anspruch.
Mit dem Rekonstruierten Ki gelang es, einem Mobiltelefon eine funktionsfähige SIM-Karte vorzuspiegeln, die nur aus einer Interface-Hardware und einem PC mit entsprechendem Programm bestand.
Technische Details zu dem Angriff finden sich unter http://www.isaac.cs.berkeley.edu/isaac/gsm-faq.html
In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob die Attacke noch zeitlich optimierbar ist.
Die spannende Frage ist, wie die Netzbetreiber die Haftungsfrage zu regulieren gedenken, da die Behauptung, GSM-Karten seien prinzipiell sicher sich kaum noch aufrechterhalten läßt.
Wir vermuten, daß die übliche Lösung der Second Hand Security, also die Einfürung von datenschutzrechtlich bedenklichem Verbindungsdaten-Monitoring von den Netzbetreibern als die wirtschaftlichste Lösung angesehen wird.
30.3.1998
Nochmal Mobilcom
Mobilcom scheint wirklich ernsthafte Probleme in ihrem Netz zu haben. Seit einigen Tagen sind die Mobilfunknetze über Mobilcom nicht erreichbar (Ansage "Kein Anschluß unter dieser Nummer" direkt nach dem Wählen von 01019017x). Ob die Abschaltung mit den fehlerhaften Rechnungsdaten (siehe Servicewatch vom 27.3.1998) in Zusammenhang steht, war noch nicht ermittelbar.
27.3.1998
Mobilcom
Der derzeit so hoch gehypte Anbieter Mobilcom/Cityline hat ein paar Probleme mit der korrekten Erstellung der Rechnungsdaten für Call-by-Call Kunden. Auf der letzten Rechnung wurden Gespräche in die Mobilnetze mit 4,95 DM/Minute statt 0,99 DM/Minute, wie es der Tarif eigentlich vorsieht, berechnet und über den Anschlußbetreiber (meist die Telekom) auf die Rechnung gedruckt.
Mobilcoms Hotline versprach eine Gutschrift mit der nächsten Rechnung. Offenbar sind solche Probleme auch im Mobilfunkbereich bei Mobilcom nicht unüblich.
25.3.1998
Wir haben aus diversen Gründen einige Zeit kein Update zustande gebracht, nun gehts wieder weiter. Wir möchten an dieser Stelle nochmal darauf hinweisen, daß Informationen, Hinweise und Gerüchte uns jederzeit unter servicewatch@ccc.de erreichen.
E-plus
Pünktlich zur CeBit hat E-plus es mal wieder geschafft. Durch einen Fehler bei der Aufteilung eines Home Location Register (HLR) waren große Teile der E-Plus Kundschaft vom 19.3. bis 25.3.1998 in verschiedenen Regionen (z.B. Berlin) nicht zu erreichen. Auf die Frage, was man als kommunikationsabhängiger CeBit-Besucher denn nun machen solle, hatte der E-plus Service auch keine befriedigende Antwort ("Wenn das bis morgen nicht geht, können wir nur für Sie beten.").
Der bisherige Fix, der bei kartenbezogenen HLR-Problemen angewandt wurde ("Wir schicken Ihnen einfach eine neue Karte. Das ist für Sie auch kostenfrei!") war nicht nutzbar, da beim HLR laut E-Plus Service alle mit Priorität 1 damit beschäftig waren, die Kommunikation mit den betroffenen Zellen wieder herzustellen, so daß keine neuen Karten freigeschaltet werden konnten.
Wir versuchen derzeit, den genauen technischen Hergang der Panne zu rekonstruieren, Hinweise (selbstverständlich auch anonym & vertraulich) bitte per mail an servicewatch@ccc.de.
Telekom
Die Deutsche Telekom verstößt derzeit in gleich drei Punkten gegen die Telekommunikationsgrundschutzverordnung in den Bereichen Rechnungsbeschwerde und Kündigungsschutz. Wir haben einen Fall vorliegen, bei dem dem Kunden trotz begründeter schriftlicher Einwände gegen die Rechnung und Zahlung des Durchschnittsbetrags der letzten 3 Rechnungen eine Anschlußdeaktivierung in sieben Tagen (zulässiges Minimum sind 14 Tage) angedroht wird. Dabei geht es interessanterweise um Gespräche, die im Dezember über die damals offiziell noch nicht existenten und nicht lizensierten Netze von alternativen Providern geführt wurden. Diese Gespräche werden nun unrechtmäßigerweise von der Telekom als Gespräche berechnet, die über ihr Netz geführt wurden.
Die RegTP wird informiert.
Internet mobil geht voran
Allmählich haben auch die Mobilfunkanbieter das Internet als Geschäftsfeld entdeckt. D2 bietet testweise ab 1.4.1998 einen DataNight genannten 0,19 DM/Minute-Tarif (11,40 DM/Stunde), der von 06-22h Uhr gilt, wenn die netzinternen Nummern der großen Internet-Anbieter (z.B. SNAFU: 229000) angerufen werden. Restliche Zeit: D2-intern Tarif.
E-plus hat im Ergebnis des Internet-Feldtests (Servicewatch berichtete am 23.1.1998) einen speziellen 24h Internet-Tarif für 0,49DM/Minute (29,40 DM/Stunde) eingerichtet. Damit liegt der Preis deutlich über dem im Feldtest gültigen. Der Internet-Zugang über PPP ist dabei inklusive.
Leider funktioniert keiner der beiden Dienste mit den jeweiligen Prepaid-Karten (CallYa bzw. Free&Easy) der Anbieter.
12.2.1998
Call-by-Call in den Mobilnetzen dauert noch
Die freie Wahl des Anbieters wird auch in den Mobilfunknetzen möglich sein. Wie uns die Regulierungsbehörde mitteilte, sind die Mobil-Anbieter vorerst noch bis 30.6.1998 von der Pflicht der freien Anbieterwahl ausgenommen. Begründet wird dies mit massiven technischen Problemen vor allem im Abrechnungsbereich. Es kann auch sein, daß diese Frist noch verlängert wird, wenn die Probleme nicht bis Juli gelöst werden können.
EU will schnelle Einführung von UMTS
Die EU hat deutlich gemacht, daß eine schnelle Einführung von UMTS, dem globalen terrestrischen Mobilfunkstandard äußerst wünschenswert ist. Wahrscheinlich soll so das DECT-Debakel etwas verkürzt werden, in das sich die europäische Industrie verstrickt hat.
Das japanische Kleinstzellen-Digitalnetz PHS ist DECT weit überlegen. Im Gegensatz zum europäischen System kann man damit auch aus einem fahrenden Auto telefonieren und es gibt sogar schon PHS Mobil-Bildtelefone für die Hosentasche.
UMTS wird voraussichtlich in Japan schon 2001 verfügbar sein, ein Jahr früher als in Europa.
6.2.1998
Standortermittlung im GSM wird vermarktet
Die bisher nur für Geheimdienste und Behörden nützliche Möglichkeit der Standortbestimmung im GSM-Netz wird nun auch von Telekom (TEGARON) in Form von Stauinformationsservices vermarktet. Der Teilnehmer ruft eine Service-Nummer an und gibt per Tastendruck seine Fahrtrichtung an. Die absolute Position wird vom Netz ermittelt und zum Servicerechner übertragen. Wenn es einen Stau vor dem Teilnehmer gibt, wird er automatisch telefonisch benachrichtigt. Datenquelle für die Staumeldungen ist neben den üblichen ADAC- und Polizeiinformationen ein Sensornetz auf den Autobahnen, daß von Telekom, Mannesmann Autocom und Debis (Webserver derzeit defekt) betrieben wird.
Mit der Integration des Telefons in die Fahrzeugelektronik wird die Überwachung demnächst noch weiter getrieben: sobald die Air-Bags ausgelöst werden, meldet das Telefon die GPS-Koordinaten, die vom Navigationssystem ermittelt wurden, an die Notrufzentrale. Offenbar ist der Große Lauschangriff nur ein weiterer Schritt in einem Trend, der die Privatsphäre gegen "mehr Sicherheit" eintauscht. Big Brother is watching you.
Einheitliche Rufnummer für Fest- und Mobilnetz
Damit die VIAG weniger Spass am Start ins Telekommunikationsgeschäft hat, verkündet nun auch die Telekom "in den nächsten Monaten" eine einhetliche Rufnummer für Fest- und Mobilnetz anbieten zu wollen. VIAG hatte diese Kombiantion als zentrales Leistungsmerkmal für den Start ihres E2 aka "Metropolitan"-Services geplant. Ob und wann diese Service in den Regelbetrieb gehen, steht bei beiden Betreibern noch in den Sternen.
2.2.1998
Geheimdienst-Begehrlichkeiten
Der schon mehrfach wegen der Forderung nach einer restriktiven Kryptopolitik unangenehm aufgefallene Abteilungsleiter im Innenministerium Rupprecht, hat einen vom Provider zu finanzierenden nichtprotokolierbaren Zugang zu den Bestandsdaten der Internet-Serviceprovider gefordert. Die Behörden und Geheimdienste müßten für ihre Arbeit ungehindert ermitteln können, wer hinter einer Mailadresse oder Webseite steckt. Der Orwellsche Überwachungsstaat nimmt allmählich Form an.
Gerüchteküche
Der Spiegel gerüchtet, daß Ron Sommer bei der Telekom auf der Abschußliste steht. Die T-Aktionäre brauchen wohl einen Sündenbock für ihren allzu breitwilligen Glauben an den Propagandafeldzug zum Börsengang.
Nachschrauben
Derweil warten die neuen Anbieter händeringend darauf, daß die Telekom endlich mehr Kapazitäten freischaltet, damit die Engpäße in ihren Netzen verschwinden. Insbesondere Mobilcom aber auch Arcor hatten in letzter Zeit zu den Peakzeiten massive Durchsatzprobleme. TeleTalk berichtet, daß Mobilcom aufgrund des Minutentakts bei Gesprächen zwischen 50 und 60 Sekunden Dauer Verlust macht.
Unklare Telekom-Rechnungen
Es sind die ersten Rechnungen eingangen, auf denen die Telekom Gespräche aus dem Monat Dezember, die über die teilweise schon damals offenen 010xx-Zugänge (Call-by-Call) geführt wurden, als Gespräche über das Telekom-Netz ausweist. Die rechtliche Lage für dieses Vorgehen ist vollständig unklar, also erstmal den Anwalt fragen.
Verbindungsnetzbetreiber-Kennzahlen werden knapp
Eine nähere Betrachtung der Verbindungsnetzbetreiber-Kennzahlen ergibt, daß nur noch 28 zweistellige Kennzahlen frei sind. Die 0 wurde als Escape-Code freigehalten, um dann auch dreistellige Kennzahlen zu realisieren. Wenn 0xx auch voll ist, wird 00 als Escape-Code verwendet. Das gäbe dann so lustige Vorwahlen wie 0100023040 wenn man mal kurz nach Hamburg telefonieren möchte. Vorher drüber nachdenken wäre auch hier empfehlenswert gewesen.
29.1.1998
Einigung über weltweiten Mobilfunkstandard
Auf der ETSI-Konferenz in Paris haben sich alle Teilnehmer auf einen Kompromiß zwischen den unterschiedlichen Vorschlägen der Siemens/Motorola-Fraktion und der Nokia/Ericsson-Front geeinigt. Der neue Standard ist im Bereich um 2 GHz angesiedelt und wird somit wirklich weltweit funktionieren - auch in den USA und Japan.
Der neue Standard wird UMTS genannt und wird kompatibel zu GSM sein - was auch immer das bedeuten mag. Dieses Mal wurde vor allem Wert auf die Datendienste gelegt, angeblich soll der Standard sogar für bewegtes Video taugen. Internet wird ebenfalls explizit unterstützt. Start des Ganzen wird 2002 sein.
23.1.1998
E-Plus Internet Feldtest
Unser Leser Tim aus Berlin schickte einen ersten Bericht zum E-Plus Internet-Test, den wir Euch natürlich nicht vorenthalten wollen:
"Vor ein paar Tagen hat E-Plus einen öffentlichen Test direkten Internetzugangs ausgerufen. Wer Glück hatte, konnte eine Zugangsnummer erhalten, die die Anwahl über PPP ohne Registrierung (Gastzugang) erlaubte. Alles was man dafür benötigt ist ein datenfähiges Handy, ein entsprechendes Kabel (bzw. PCMCIA Data Card), einen E-Plus-Vertrag der für Datenkommunikation freigeschaltet ist und natürlich PPP-Software. Der Test läuft noch bis 12. Februar und dürfte als Entscheidungsbasis für entsprechende Verlautbarungen auf der CeBIT dienen.
E-Plus berechnet für die Verbindung DM 0,39 pro Minute (Haupt- und Nebenzeit!). Da keine weiteren Kosten außer den Verbindungsgebühren entstehen, ist das Angebot als recht günstig anzusehen, zumal Datenverkehr im Netz mehr Bandbreite frißt als eine normale Sprachverbindung.
Im großen und ganzen funktioniert das alles gut, doch gab es streckenweise noch Performance- und Ping-Probleme. Ein Ping braucht mindestens 800ms zum ersten Router. Web-Verbindungen konnten aber für 9600bps auch recht flüssig werden. Der Zugang erfolgt über Alternet in Düsseldorf und hat recht brauchbare Verbindungen in die deutsche Internet-Strecken. Wenn man es bezahlen mag, ist es eine sehr unkomplizierte Lösung für Leute mit mobilem Internetbedarf."
Clubtelefone weiter anfällig
Ein Leser aus Mönchengladbach berichtet, daß Clubtelefone der Serie 4 das Mikrofon standardmäßig offen haben und insofern für Wahlversuche über neue Anbieter mit einem DTMF-Geber empfänglich sind. Die Serie 4 sieht so aus wie die aktuellen grau/magenta-farbenen Wandgeräte, nur daß sie beige gefärbt sind. (Siehe auch ServiceWatch vom 20.1.1998)
Ansonsten verschickt die Telekom nun auch Schreiben, in denen auf die Möglichkeit einer netzseitigen 010xx-Sperre hingewiesen wird. Lustigerweise kann man nun auch beliebige andere Nummern sperren. Wenn die Eltern also mißliebige Anrufe der behüteten Tocher zu stadtbekannten Bösewichten unterbinden wollen....
Erste 0700-Nummern zugeteilt
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat die ersten Schreiben mit der Zuteilung für Persönliche Rufnummern verschickt.
Bei mehreren Anträgen für die gleiche Nummer wurde im Losverfahren entschieden. Aus den uns vorliegenden Mitteilungen läßt sich ersehen, daß offenbar auch Rufnummern, die ein Wort nach dem ITU-Tasten-zu-Buchstabensystem bilden, beliebt waren. (sogenannte Vanity-Nummern, z.B. 0700-COMPUTER entspricht 0700-26678837).
Die Gebühren für die Nummern werden, da die entsprechende Telekommunikationsnummerngebührenverordnung noch nicht in Kraft ist, nachträglich in derzeit unklarer Höhe erhoben. Etwa 150,-DM pro Nummer lautete die inoffizielle Schätzung.Wann diese Rufnummern bei den tatsächlichen Telefon-Anbietern geschaltet werden können, ist noch nicht bekannt.
20.1.1998
"Sperre" bei der *T*** jetzt ohne monatliche Gebühr
Die Telekom bietet jetzt eine erweiterte Version des Leistungsmerkmals "Sperre" an. Diese ist jedoch (wie bereits am 13.1.98 berichtet) bisher nur für analoge Anschlüsse flächendeckend vorhanden. Bisher konnte man nur vier vorgegebene Rufnummernbereiche sperren - Interkontinentale Auslandsgespräche (Nummern, die mit 001, 002, 005 - 009 anfangen), andere Auslandsgespräche (00), nationale Ferngespräche (0) oder alle abgehenden Gespräche. Jetzt kann man selber Telefonnummern mit beliebigen Anfangsziffern sperren - natürlich auch 010.
Laut Telekom-Hotline fällt außerdem der monatliche Preis von bisher DM 7,- weg - es gibt jetzt nur noch die einmalige Einrichtungsgebühr von DM 19,-.14.1.1998
Loch bei Telekom-Testnummer
Der Kölner Express berichtet heute über ein Loch bei der Konfiguration einer Telekom-Testnummer für Telefonzellen. Wenn man dem Bericht glauben darf, ist es möglich, eine sechsstellige "analoge Rückrufnummer" anzurufen, die Nummer der Telefonzelle einzugeben und ein Wählzeichen zu bekommen. Angeblich sollen dann ausschließlich Gespräche über neue Anbieter (010xx) möglich sein. Die Nummer soll Telekom-intern zirkuliert und auch an Externe weitergegeben bzw. verkauft worden sein.
Ein Telekom-Sprecher war "entsetzt" und versprach die sofortige Sperrung der Nummer.
Technische Überprüfungen durch ServiceWatch ergaben, daß beim oben beschriebenen Vorgehen wahrscheinlich folgendes geschieht:
Der "automatische Teilnehmer", eine Art "Prüfplatz light" mit Zugang über den Anschluß, wird angerufen, die Nummer des Anschlusses eingegeben.
Der "automatische Teilnehmer" wartet auf die Eingabe von Ziffern, die verschiedene Testmodi steuern (Leitungstest, Klingeltest, DTMF-Test, Pulswahl-Test, Gebührenimpulstest etc.)
Nach Ablauf des Timeouts ohne Eingabe einer Ziffer schaltet sich der "automatische Teilnehmer" aus, die Leitung wird wieder freigegeben.
Da die Sperre von 010xx in Telefonzellen in Köln höchstwahrscheinlich geräteseitig und nicht netzseitig erfolgt, kann auf der Leitung nun wieder gewählt werden, ohne daß die 010xx-Sperre greift.
Durch den fehlenden Gebührenimpuls werden keine Einheiten abgerechnet.Tests in Berlin haben ergeben, daß der "automatische Teilnehmer" dort für die Telefonzellen offenbar generell gesperrt ist. Zudem ist in Berlin der Zugriff auf 010xx für Telefonzellen netzseitig gesperrt, so daß das oben beschriebene Verfahren prinzipiell nicht funktioniert.
13.1.1998
Telekom kann 010xx nun doch sperren - zumindest fast überall
Telekom-Vorstand Klaus Tenzer hat gerade mitgeteilt, daß die Telekom nun doch in der Lage ist, die Call-by-Call Selection via 010xx auf Kundenwunsch kostenlos zu sperren. So gibt es zuimdest einen Workaround für das Problem der fehlenden Gebühreninformationsübermittlung von anderen Anbietern.
Interessant dabei ist die Information, daß diese Sperre nur für analoge Anschlüsse flächendeckend verfügbar ist. Für ISDN-Leitungen gibt es den Service derzeit nicht ganz flächendeckend. Schuld daran ist offenbar das Vorhandensein einer älteren Softwareversion in Vermittlungstellen eines der beiden Hersteller, vermutlich handelt es sich dabei um Siemens EWSDs.
Ansonsten haben die 01114-Callcenter laut Telekom-Pressestelle Listen und entsprechende Handlungsanweisungen zu Endgeräten vorliegen, bei denen eine 010xx-Sperre geräteseitig vorgenommen werden kann.
Für die Implementierung von Lösungen zur Gebührenübermittlung zwischen den VSts der unterschiedlichen Anbieter veranschlagte Tenzer einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Das klingt erstmal nach lange, dürfte aber angesichts der schon erläuterten Komplexität des Problems realistisch sein. Immerhin müssen die entsprechenden Mechanismen erst in SS7 standardisiert werden, dann müssen die Hersteller den Standard implementiern und die Anbieter müssen die Anlagen auch noch abnehmen und prüfen. Vieleicht hätte man ja auch schon mal vorher drüber nachdenken sollen...
7.1.1998
Clubtelefon-Ausbeutung
Es gibt Clubtelefone in Restaurants, Imbissbuden und Hotels bei denen man über 010xx über einen Fernprovider telefonieren kann. Durch den fehlenden Gebührentakt, der nicht bis zum Endkunden durchgestellt wird, bleiben die Gespräche kostenlos für den Anrufer - nicht aber für den Clubtelefonbetreiber.
Bei Tests in Berlin zeigte sich allerdings, daß nur an einem von neun getesteten Telefonen 010xx nicht gesperrt war. Die Sperre ist bei vielen Clubtelefonen offenbar standardmäßig aktiviert, da 010 die alte Einwahl der Handvermittlung war. Betroffen von der Mißbrauchsmöglichkeit sind vor allem Wirte, die sich einfach ein billig irgendwo beschafftes Clubtelefon an den ohnehin vorhandenen Telefonanschluß gehängt haben und über Sperrmöglichkeiten im Gerät nicht informiert wurden.
Betroffen sind wohl auch etliche Hotels, die dem Kunden die Rechnung für über 010xx geführte Gespräche erst im nachhinein zun Monatsende präsentieren können. Updates in den Telefonanlagen dürften das Problem beheben.
Interessant ist, daß die Telekom laut Auskunft der Hotline 01114 nicht in der Lage ist, einzelne Anschlüsse für die Call-by-Call-Selection zu sperren. Einzige angebotene (kostenpflichtige) Option ist die netzseitige Sperrung aller Verbindungen außer Ortsgesprächen, wenn eine Sperre im Gerät nicht möglich ist.
Kostentransparenz
Was wir natürlich wirklich haben wollen, ist eine transparente Durchstelllung der Gebühreninformationen während oder zumindest am Ende des Gespräches, egal über welchen Anbieter man telefoniert. Leider wird sich das wohl kaum in den nächsten Jahren realsieren lassen.
Dem entgegen steht die mangelnde Definition von AoC (Advice of Charge) im SS7-Standard, der zwischen den Vermittlungstellen gesprochen wird. Zudem ist die Komplexität der Tarifmodelle (z.B. Rabatte nach Menge am Monatsende, Prepaid-Minuten, Abrechnung im Minutentakt vs. Abrechnung mit fixem Einheitenwert) so hoch, daß die Hersteller wahrscheinlich Jahre brauchen, um alles in die Software einzubauen.
Um zumindest eine Informationsübermittlung am Gesprächsende hinzubekommen, müssten die Hersteller der Vermittlungsstellen sich auf eine propietäre Ergänzung zu SS7 einigen. Die Abrechnung bei den Providern müsste zudem in Echtzeit geschehen, und ob daß schon so einfach geht...
6.1.1998
Ablösegeld
Wie zu erwarten hat die Telekom bei den Gebühren für den Anbieterwechsel zurückgesteckt. Wie der Telekom-Sprecher Jürgen Kindervater mitteilte, verzichtet die Telekom bis zu einer endgültigen Entscheidung der RTP auf die Gebühr.
E2 Netzaufbau geht voran
In etlichen Gebieten Deutschlands findet man nun schon seit einigen Wochen die Netzkennung "D 07", wenn man mit einem GSM 1800-Telefon eine Netzsuche durchführt. Sogar in bestimmten reichlich abgelegenen Gebieten (die E-Plus in seinen Netzabdeckungskarten als "Wald" bezeichnet) ist eine Netzdeckung vorhanden. Wir warten gespannt auf den Beginn der Werbekampange.
Tarifübersichten
... werden wir hier nicht bringen, da schaffen sich schon genug andere dran und wir sehen darin nicht unsere Aufgabe.
5.1.1998
Das neue Jahr hat begonnen, die große Freiheit und Verwirrung beim Telefonieren auch. Derzeit versuchen sich alle einen Überblick zu verschaffen, wo und wie man am günstigsten kommunizieren kann. Bei näherem Hinsehen nimmt sich das Angebot außer im Fernbereich aber massiv enttäuschend aus. Keine der großen TK-Gesellschaften hat etwas anderes anzubieten als billigere Ferngespräche. Von direkten Anschlüssen, Flatrate im Ortsnetzbereich oder gar Standleitungen zu bezahlbaren Preisen außer in Köln und Düsseldorf keine Spur.
Ablösesummen
Für einige Verwirrung sorgen die verschiedenen Ablösesummen, die von der Telekom für die Umschaltung auf einen anderen Fernprovider genannt werden. Offenbar wurde über diese Ablösseummen zuvor nicht geredet. Diverse Provider haben zugesichert, etwaige Forderungen seitens der Telekom für den Kunden zu übernehmen.
Es ist ziemlich unwahrscheinlich, daß die Regulierungsbehörde (RTP) überzogene Forderungen durchgehen läßt. Entscheidung wahrscheinlich noch im Januar, ein "Runder Tisch" aus Telekom und betroffenen Providern soll die Probleme erörtern. Hoffentlich setzt die Telekom diesen reichlich hinterhältigen Stil nicht fort.
Sperrung von Auslandsgesprächen
Die Telekom hat angefangen, etliche Karten-Telefonzellen für bestimmte Auslandsgespräche zu sperren. Grund sind die massiven Schadenssummen, die durch Telefonkartensimulatoren entstanden sind. Offenbar hat auch die Ausräucherung einer Fabrik in Südosteuropa nicht viel geholfen, in der Telefonkartensimulatoren in kleinidustriellem Maßstab hergestellt wurden. Bei einem Test durch Servicewatch in Fernostdeutschland waren an einer Zelle vor einem Asylbewerberheim gleich alle Auslandsgespräche gesperrt. Ob es sich dabei um eine Fehlkonfiguration oder Absicht handelte ist unklar.
Wir werden in den nächsten Tagen weitere Tests durchführen, auch unsere geschätzten Leser können sich hier gerne beteiligen. Betroffen sein dürften in erster Linie die Zellen in und vor Asylberwerberunterkünften aber auch bestimmte Bahnhöfe und Innenstadtbereiche, die als "Kriminalitätsschwerpunkt" angesehen werden.
15.12.1997
HLR-Probleme
E-Plus hatte mal wieder Probleme mit der Technik. Betroffene Teilnehmer im Raum Berlin konnten sich nicht mehr ins Netz einbuchen und nicht angerufen werden. Nach Hinweisen von SERVICEWATCH-Informanten haben sich bereits über 1000 Kunden beschwert. Ähnliche Probleme gab es in kleinerem Masstab schon früher. Dabei waren offenbar Datensätze von Karten im HLR verlorengegangen und konnten nicht wieder hergestellt werden. E-Plus Service erschlug das Problem mit Hardware: den betroffenen Kunden wurde eine neue Karte zusandt. Neue IMSI, neues Glück sozusagen.
Free & Easy bedingt betriebsbereit
Wenig Freude an ihrem neuen Gerät hatten für einige Zeit auch Free&Easy-Kunden bei E-Plus. Sie konnten praktisch keine Gespräche führen, ein Rufaufbau erforderte dutzende Versuche. Wenn dann ein Ruf einmal gelungen war, ging es durch das Datensatz-Caching in der Basestation oft besser, solange man sich in der selben Zellenregion befand.
Ursache der Probleme dürfte der massive Zuwachs der Kundenzahl sein, der durch die Free&Easy-Karten ausgelöst wurde. Ziel von E-Plus war es offenbar, mit aller Macht eine Million Kunden bis Ende 1997 zu binden. Wahrscheinlich hatte das Marketing mal wiede rnicht mit der Netztechnik geredet...
SERVICEWATCH führte dazu ein Gespräch mit der E-Plus Free & Easy Hotline:
Kunde: Guten Tag. Ich habe heftige Probleme beim Rufaufbau und konnte schon eine Woche lang nicht richtig telefonieren.
Hotline: Ja, es gibt da Probleme im Netz, die sollten aber mitlerweile behoben sein.
Kunde: Was für eine Entschädigung bekomme ich denn dafür, daß ich eine signifkante Verkürzung der Abtelefonierzeit von 3 Monaten erlitten habe.
Hotline: Da gibt es keine Entschädigung, das ist sowas wie höhere Gewalt.
Kunde: Wenn Sie ihre Computer nicht im Griff haben, ist das ja wohl kaum höhere Gewalt. Ich möchte dafür entschädigt werden, zum Beispiel durch eine Verlängerung der Abtelefonierzeit!
Hotline: Nein, das gibt es nicht. Das ist höhere Gewalt, da kann ich auch nichts machen.
Kunde: Man ist also als Free & Easy Kunde E-Plus Kunde zweiter Klasse.
Hotline: Ja, wenn sie das so ausdrücken möchten...
<Klack>
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