Interessante Berichte rund ums Telefon

AWADo- die postalische Nebenstellenanlage fuer den kleinen Mann

Seit einiger Zeit tauchen in den Bundesposthoerigen deutschen Haushalten vermehrt kleine graue Aufputzdosen auf, die der unkundige DBP-Fan leicht mit den ihm wohlbekannten ADo's bzw. VDo's (Anschlu- bzw. Verbindungsdosen) verwechsyeln kann. Alleinigst ein kleines erhabenes Symbol ( ) auf der Oberseite der selben laesst ein geheimnisvolles Gefuehl aufkommen. Schreitet der postbegeisterte Bundesbuerger nun zur Oeffnung derselben um den ordnungsgemaessen Sitz der Kontakte zu ueberpruefen (man will ja keine gesetzes widrigen Manipulationen vornehmen), trifft ihn der kalte HIGH-TECH-Schock.Da ist nichts zu sehen von Steckern und anderen elektromechanischen Wunderwerken. Richtige Schaltelemente auf Siliziumbasis, sogenannte Transistoren, zeigen sich dem staunenden Betrachter! Das ist doch wohl Grund genug, uns mal eingehend mit dem "Automatischen Wechselschalter in der Anschlussdose" (AWADo) zu Befassen:

Technische Daten Der AWADo:

Wer jetzt noch mehr wissen will, beschafft sich am besten die Anschalthinweise AWADo1AP/UP bzw. AWADo2 der Deutschen Bundespost.

Das Notrufsystem 73

Seit 1951 wurde der Ruf nach einem bundeseinheitlichen, kostenlosen Notrufsystem laut. Zuerst wollte man die Gebuehrenfreiheit durch das verplombte Hinterlegen von 20 Pfennigen hinter einer Glasscheibe realisieren, was aber dazu fuehrte, dass die Notgroschen bald anderweitig verwendet wurden. Im April war der Bundespost auch klar, dass diese Art der Umverteilung des Volksvermoegens nicht im Sinne der Erfinder ablief, der ganze Zirkus wurde abgeblasen und eine technische Loesung, die einen wirklich gebuehrenfreien Notruf ermoeglicht, gesucht. So entstand das mittlerweise eingefuehrte und bekannte Notrufsystem 73 mit den Rufnummern 110 und 112.

Mit diesen Nummern erreicht man spezielle Anschluesse, im besten buerokrautenamtsschimmligen Postdeutsch Notrufabfrageeinrichtungen genannt.

Diese haben gegenueber den normalen Bimmelkaesten besondere Merkmale: Blockadefreischaltung - ankommende Anrufe, die die Leitung blockieren wollen, koennen damit abgeworfen werden, Standortanzeige - die schon mal hier angesprochenen 12er Impulse finden sich hier, sowie das Fangen von Verbindungen zum Feststellen des Anrufers.

Die Vermittlung fieselt nach dem 3. Waehler (sprich nach der 3.Ziffer die Notrufe raus und leitet sie an die Notrufzentrale weiter. Der Anruf kommt hierbei in den Zustand der Fangvorbereitung, d.h. der Bediener am Notrufkasten kann, wenn gewuenscht, das Zusammenfallen der Leitung nach dem Auflegen verhindern und die Leitung nachverfolgen lassen. Dies geht in diesem Fall auch recht gut, da die Notrufe jeweils lokal im jeweiligen Fernmeldeamt bearbeitet werden. Diese Fangschaltung kann ja auch fuer Hinz und Kunz gelegt werden, ausserdem kennt jeder den Quatsch aus diversen Krimis. Was da aber nicht erzaehlt wird, ist, dass der ganze Zirkus nur im lokalen Bereich des jeweiligen Fernmeldeamtes funktioniert. Wenn man aus diesem Bereich rauskommt, gehen die Gespraeche ueber Traegerfrequenzleitungen, und da isses aus mit dem Der-Leitung-Nachkriechen. Genau das wird ja auch bei einer Fangschaltung gemacht, irgend ein schlecht bezahlter Post-Hiwi klappert der Reihe nach die Waehler ab und schaut nach, wie die Dinger stehen, wo der Ruf herkommt. Deshalb braucht dieses Fangen auch seine Zeit. Und dann stellt der Postbedienstete auch noch fest, dass der Anruf vom Fernamt kommt und nicht nachverfolgbar ist. So'n Mist, und das bloss, weil der boese Bube auch seine eigene Vorwahl verwendet hat. Doch weiter mit dem Thema. Die Notrufnummern koennen aber nicht nur ueber primitives Eintippen der 112 oder 110 bzw. Drehen am Radl erreicht werden, genauso geht das ueber die in vielen Telefonzellen installierten Notrufmelder mit Hebel, links gehts zur Feuerwehr, rechts zur Polizei. Dabei passiert folgendes:

Es wird also zuerst ein etwa vom der zugehoerigen Zehnerlkiste (vulgo Muenzfernsprecher) gefuehrtes Gespraech definitiv beendet, indem 1,2 Sekunden lang die Leitung unterbrochen wurde (Anschluss hochohmig = aufgelegt). Dann wird 2,5 Sekunden lang die Leitung kurzgeschlossen, um den 1.Gruppenwaehler sicher aus seiner Lethargie zu reissen, anschliessend das Groschengrab kurzgeschlossen, um etwaige Stoerung durch die Waehlapparatur der Kiste auszuschliessen und dann die 110 bzw. 112 gewaehlt. Weiter werden die ominoesen 12 Impulse auf die Leitung gehustet, schliesslich 4-stellig die Nummer des Melders durchgegeben. Es folgen 44 ms wieder Kurzschluss, um die Fangmoeglichkeit sicherzustellen, dann geht der Kontakt wieder auf, um ein Gespraech zu ermoeglichen. In jedem Fall lauscht die Notrufzentrale nach Eintreffen einer 110/112 drei Sekunden nach der dritten Ziffer, ob da noch was nachkommt. Wenn ja, und das nicht der obige 12-Impuls-Block ist, so wird die Leitung automatisch wieder abgeworfen. Wird nach diesen drei Sekunden aber alles klar signalisiert, so gelangt der Anruf in den Zustand der Fangvorbereitung. Wird vom Personal in der Notrufzentrale das Fangen der Verbindung beantragt, so wird ein Wobbelton (so eine billige Sirenenimitation) auf die Leitung gequetscht, um den Eumeln (O-Ton: 'geschultes Personal der DBP') das Erkennen der Leitung zu erleichtern und von Frei- und anderen Zeichen zu unterscheiden.

Gebuehrenzaehler und Aehnliches

Ein geschichtlicher ueberblick: Vor einigen Jahre noch gab es keine Zeittak im Nahbereich (sprich: Ortsgespraechen- aber Nahbereich klingt so schoen postdeutsch). Dies fuehrte dazu, dass clevere Mitarbeiter groesserer wie kleinerer Firmen die im selben Nahbereich (Muenchen/Sendlin und Muenchen/Perlac) beispielsweise Zweigstellen unterhalten bei Arbeitsbeginn den Hoerer einer der zahlreich vorhandenen Telefone nahmen und eine der ebenso zahlreich vorhandenen Telefone in der Zweigstelle anriefen. Dann wurde der Hoerer bei- seite gelegt. Wenn sich eine der beiden Seiten zu weitergehender Kommunika- tion aufgerafft hatte, musste die sich eben durch Pfeifen/Schreien oder sonst was bemerkbar machen. Als dieses Treiben der DB zu bunt wurde - einige andere Faktoren moegen auch zu dieser Entscheidung beigetragen haben - wurde der Acht-Minuten-Tackt eingefuehrt. Nun klickert also in regelmaessigen Zeitabstaenden der Zaehler im zustaendigen Fernmeldeamt. Und damit der Endbenutzer davon auch was mitkriegt, wird der Gebuehreneinzug als 1 kHz-Impuls ueber die Leitung geschickt. Na ist da prima sagten sich findige Koepfe, den Impuls machen wir nieder. Zum Beispiel so wie es in der letzten POWERBIT als Blue-Box beschrieben wird. Man verzoegert den Impuls um eine Halbwelle und sendet ihn wieder auf die Leitung. Da er nun genau gegenphasig auftritt, ist die daraus resultierende Spannung Null - in einfachen Worten gekleidet: der Zaehlimpuls ist nicht mehr da. Nachdem diese Tatsache durch die Muehlen der Buerokratie der Post gesickert war, wurden entsprechende Vorsichtsmassnahmen getroffen so dass der Zaehlimpuls den normalen Teilnehmer nicht mehr erreichte. Aus wars. Na und, dann zahl ich halt die paar Mark fuenfzig mehr und bestell mir einen Gebuehrenzaehler fuer meinen Anschluss. Dann muss die Deutsche Bundespost den Zaehlimpuls bis zu mir durchlassen. Richtig gedacht, doch reagiert der Zaehler inzwischen nur noch auf die abgehenden - nicht mehr auf eventuell auch ankommende Impulse. Das war naemlich eine andere Idee einiger findiger Koepfe. Wenn das Ding bei 1 kH anzieht, warum dann nicht einfach bei Gespraechsbeginn einen 1 kH - Ton auf die Leitung gelegt, das der Zaehler einmal anzieht und nicht mehr abfaellt. Na klar, das ging ja auch eine gewisse Zeit, geht jetzt aber auch nicht mehr so einfach. Bestenfalls stopt man damit seinen eigenen Zaehler, aber der Erfolg haelt nur bis zur naechsten Rechnung an. Die fortgeschrittensten Telefonbenutzer der Neuzeit koennten sich z.B die gebuehrenfreie Notrufnummer des Notrufsystem zu Nutz machen, bzw. die Tatsache, dass die 0131- Vorwahl zu ebenfalls gebuehrenfreien Anrufen verhilft. Normalerweise landet man damit ja ins PA Frankfurt. Eine weitere Moeglichkeit besteht in der Ausnutzung des Automatischen Pruefplatzes der Post selbst: Man waehlt 1177 und im Anschluss die eigenen Rufnummer wobei man die erste Nummer weglaesst. Auflegen! Nach Leitungscheck erfolgt innerhalb kurzer Zeit der Rueckruf. Ein Ton von 80 Hertz signalisiert: Alles o.k. deine Anbauten ans Telefonnetz sind in Ordnung. Kommt ein tieferer Ton von 45 Hertz als unterbrochener Ton rueber, sollte man seine Anbauten noch etwas ueberarbeiten. Um beim automatischen Pruefplatz zu bleiben. Die Post bietet gegen entsprechendes Entgeld- dass Familientelefon an. Dabei gibt es mehrere Telefonapparate in einer Wohnung. Manche Freaks meinen nun, dasselbe billiger zu bekommen. Man schliesse einen oder mehrere Telefone an denen man die Klingel entfernt hat einfach parallel zu a- und b-Leitung des urspruenglich einzigen Apparates. Doch aufgepasst auch wenn durch das Abklemmen der Klingel bis auf einen Apparat die Chose nicht mehr anmessbar ist (bei jedem anstaendigen Telefon trennt der Gabelumschalter den Sprechkreis vom Netz, sobald aufgelegt wird- es verbleibt einzig und allein der Wecker als Reihenschaltung der Klingelspule und einem 1 Mikro-Farrad- Kondensor am Netz) bietet ein solches Vorgehen doch die Gefahr, dass missliebige Familienmitglieder einfach einen der zahlreichen "Familien"- Apparate abheben und mithoeren koennen . Andererseits werden dadurch Moeglichkeiten der Konferenzschaltung geschaffen. Aber auf jeden Fall stellt jeder eigenmaechtige Eingriff in das Telefonsystem einen Verstoss gegen das Fernmeldeanlagengesetz dar.

Handwerkszeug

Haeufig erwacht ja in einem lebensbejahenden DFUe-Benutzer der Wunsch nach einem neuen Telefon, zumindest nach einem, das anders ist, als das vorhandene (womoeglich noch mit Radl...). Gesagt, getan, schliessen wir unser neues Telebim eben ganauso an wie das alte. Ja, ganz einfach, solange wir auch bisher nur einen stinknormalen Hauptanschluss mit einem Apparillo hatten. Dann geht man mit den beiden Anschluessen des neuen, wesentlich lebensbejahenderen Telefons einfach auf die beiden Klemmen, auf denen der bisher gebraeuchliche Klapperkasten angeschlossen war. Tja, soweit, so einfach. Aber was ist, wenn die Post beim Versuch, eine Anlage mit getrenntem Gebuehrenzaehler, oder eine Kruecke mit zwei Steckdosen und separatem Wecker, oder was der Telefonprospekt sonst noch bieten mag, nur einen heillosen Kabelsalat hinterlassen hat? Wie soll sich da ein normaler und lebensbejahender DFUe-Benutzer noch durchfinden?

Um das geliebte neue Telebim anzukoppeln, muessen wir rauskriegen, auf welchen Leitungen die Sprechsignale gefuehrt werden (im Postmund a und b genannt). Dazu basteln wir uns - je nach Geschick und Laune mehr oder weniger kompakt und wohlgeformt - einen Pruefstift zusammen. Und nun die Pruefspitzen gespitzt und ran an die Draehte, die die Post beim letzten Besuch in der Wohnung vergessen hat. Zunaechst einmal lassen wir den Hoerer noch auf der Gabel rumliegen. Wenn wir die richtigen Draehtelein ertappt haben, leuchtet die Leuchtdiode 1 auf - ganz klar, denn im Leerlauf liegt auf den Rufleitungen eine Spannung von ca 60 Volt an - sobald abgehoben wird, bricht diese Spannung allerdings sinnlos zusammen und krebst hinford und heropel so in der Gegend von mickrigen 10 bis 15 Volt rum. Die Leuchtdiode 1 geht also beim Abhebeln des Hoerers schlagartig aus. Nun aber, um uns nochmals genauer zu vergewissern, ob wir nicht irgend welchen anderen Super-Differential-Wackeldraht-Multidreher- Schaltungen der gelben Blauroecke aufgesessen sind, druecken wir mit tastaturgestaehltem Finger flugs unseren Taster - und dies ist der Moment, in dem sich a und b von allen anderen scheiden: Jetzt muss naemlich als Ersatz fuer die ausgegangene LED 1 LED 2 aufleuchten.

do while not hinhaut and
 cable in uefirst_cable..last_cable]
    replace(cable,another_cable);
 
Dank des Gleichrichters ist es dem Pruefstift mindestens ebenso egal wie dem Telefon, wie rum man ihn/es anklemmt.

Die teilnehmereigene Nebenstellenanlage

Achtung: Was hier zum Allerbesten gegeben wird, darf selbstverstaendlich nur an der postkompatiblen Haustelefonanlage Ihres reichen Kaugummionkels aus dem Land der Mickymaus oder so gemacht werden. Und das auch nur dann, wenn selbige keinen Zugang zum bundesdeutschen Postnetz bietet.

Wenn Ihr Onkel nicht moechte, dass Sie zum Beispiel ein Zweittelefon oder einen zusaetzlichen Tastenwahlblock anschliessen, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen, was wiederum ob Ihrer mangelhaften Englischkenntnisse auf ernsthafte Schwierigkeiten stoesst, so sollten Sie einige Puenktchen beachten:

Bei Betriebsstoerungen, Beschwerden (da aber erst nach dem dritten Anruf) wird Ihr Onkel seinen zustaendigen Messknecht antreiben, und dieses bedauernswerte Objekt als verlaengerter Arm des personifizierten Neffen Aergerers saemtliche Telefone durchmessen. Deshalb empfiehlt es sich, die elektrischen Werte des Anschlusses nicht zu veraendern (hmmm?) oder zumindestens wieder zu korrigieren (aha!). Besonders wichtig ist, dass das Telefon seine Kapazitaet bei aufgelegtem Hoerer beibehaelt. Die Normalkapazitaet betraegt 1 mikro Farad.

Werden nun zwei Telefone parallelgeschaltet (igitt), wird nun nach Adam Riese, Ihr da Ohm und Herren Farad eine Kapazitaet von zwei mikro Farad erreicht, was absolut verdaechtig wirkt.

Zur Abhilfe gibt es 4 Moeglichkeiten:

  1. Aus einem Telefon wird der 1 mF Kondensator entfernt, resp. der Bimmelmann abgehaengt. Nachteil: Nur das intakte Telefon klingelt.
  2. In beide Telefone wird ein 0,5 mF Kondensator eingebaut.
  3. Sie beantragen bei Ihrem Onkel eine 2. Klingel, die ebenfalls eine Zusatzkapazitaet von 1 mF auf die Leitung wirft und ersetzen diese durch das zweite Telefon.
  4. Sie haengen das zweite Telefon dran und schalten von Zeit zu Zeit noch so ca. 5 - 100 mF dran. Der Messknecht versteht die Welt nicht mehr und ergibt sich der Trunksucht.
Achten Sie aber darauf, dass nie beide Telefone zugleich abgehoben werden (keine Lauscher in der Leitung, im gehobenen Sprachgebrauch Konferenzschaltung genannt), da sonst der Schleifenwiderstand von 600 Ohm unterschritten wird, was wiederum schlafende Onkels wecken koennte. Bei einer eigenen Untervermittlung ist weiterhin darauf zu achten, dass keinerlei Erdverbindung hergestellt wird.

Wer ausserdem sich nicht von seinem Grossmuttertelefon aus Bakelit mit Waehlscheibe trennen kann - das Ding passt einfach besser zum Biedermeiermonitor auf dem Nierentisch, der kann auch einfach einen Tastenwahlblock in Reihe zum Telefon haengen und ein Spitzendeckchen drueber legen. Beim TWB 75 gibts sogar Wahlwiederholung. Um Kabelsalat zu vermeiden - nur Pin 1 und 2 sind interessant.

Aufspueren von Wanzen und anderen Krabbeltierchen

"A" kennzeichnet eine sehr beliebte Wanze, die nur waehrend des Gespraechs das Gelaber uebetraegt und deshalb auch nur in dieser Zeit anmessbar ist. Sie kann aufgespuert werden, indem man die Spannung U2 mit der Spannung W2 an den Kontakten der Waehlscheibe vergleicht. Ist die Spannungsdifferenz bei abgehebeltem Lauschknochen etwa 1,5 bis 3 Volt, sollte man sein Telefon etwas genauer in Augenschein nehmen.

Leichter aufzuspueren ist der Typ "B" mit dem man sogar bei aufgelegtem Hoerer Gespraeche, die im Raum gefuehrt werden, abhoeren kann. Hierzu misst man einfach den Strom, den das Telefon bei aufgelegtem Hoerer aufnimmt. Bei ordnungsgemaessem Bimmelmann (jetzt wirds schwierig,gelle) sollte das Ding 0,00 Milli Ampere verspeisen (Energiesparmassnahmen). Auch sollte die Leerlaufspannung der Leitung ca. 60 Volt betragen. Ist dies nicht der Fall, zuerst mal die eigenen Ein-, An- und Umbauten rausrupfen und nochmal messen. Wenn das Telefon dann immer noch mehr an der Leitung nuckelt, als vorgesehen, sollte man nach Einbauten Dritter fahnden.

Noch einfacher arbeitet der Typ "C", die sogenannten Harmoniumwanzen. Sie arbeiten nicht ueber Funk, sondern direkt ueber die Leitung, indem sie das Auflegen durch ueberbruecken des Gabelkontaktes verhindern. Normalerweise bestehen die Krabbeltiere des Typs "C" aus einem frequenzselektiven Schalter und einem gepolten Relais. Kommt nun ein Anruf, so hoert man nur einen Pfeifton von 200-1000 Hertz schmertz und denkt womoeglich an einen in der Irre tapsenden Mailboxer. Doch weit gefehlt, damit aktiviert der doch nicht so Fehlgeleitete die Wanze, die flugs die Gabelkontakte brueckt. Nun bleibt die Leitung stehen und alle Gespraeche, die in der Umgebung des Telefons gefuehrt werden, koennen mitgelauscht werden. Wenn dem Lauscher an der Leitung nun ob des Gelabers der Geduldsfaden wieder reisst, oder er das, was da in seiner (koerperlichen) Abwesenheit ueber ihn an unbequemen Wahrheiten rauskommt, nicht mehr ertragen kann, sendet er einfach noch einen Pfeifton, und die Wanze legt artig wieder auf.

Um einen solchen Wuzl aufzuspueren, sollte man nach dem ominoesen Anruf (Pieeeep) den Hoerer am Ohr behalten und kurz auflegen. Sind dabei nicht die ueblichen Krachgeraeusche zu hoeren, sollte man das Telefon bei wichtigen Gespraechen besser in den Kuehlschrank stellen.

BTW - oberhalb des Bodens der Freiheitlich Basis Demokratischen Grund Ordnung bringt der Besitz eines Wanzentieres bis zu 2 Jahren Knast, normalerweise ohne Bewaehrung. Anders ist das z.B. wenn man in deutlich trunkenem Zustand Leute in Autobahnabfahrten plattmacht, da gibts dann schon eher Bewaehrung....

Etwas gewitzter als diese Lauschangriffsmarschflugkoerper, die auch problemlos im hauseigenen konspirativen Bastelkeller zusammengeloetet werden koennen, (dies stellt nur die theoretische Moeglichkeit eines solchen Tuns das und ruft ganz im Gegenteil dazu auf solchiges auf alle Faelle zu unterlassen wir werden den Teufel tun und uns aufs Glatteis des neugeschaffenen Gummiparagraphen 130a wagen) und funktionieren einige Abhoeranlagen der Firma T&N. Bei ihnen ist auf Bestellung ein Raummikrofon im Tastenblock integriert. Dieses Mikrofon funkt auf eine (weitere) freie Leitung. Gerade in Bueros (mehrere Leitungen) ist dieser Typ zu finden. Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, da aus dem Leitungswahlblock 3 Kabel zusaetzlich undefinierbar hinter einer kleinen Taste, die sich nicht druecken laesst, mit Loch (ca.1,5 mm) verschwinden, und zu einem ECM (fuer die Ingenieure unter den Lesern: Electret Condensor Mikrofone) fuehren. Dieses Telefon wird nur auf Sonderwunsch (von wem denn???) installiert und meist an kleineren Nebenstellenanlagen z.B. 1/3 betrieben. Zum ueberpruefen steckt man einfach einen Zahnstocher oder einen aehnlichen Gegenstand in dieses Loechelein. Geht er weiter als 4 mm rein, ist das Telefon wanzenfrei. Stoesst man dabei auf eine Membran, so sollte man SCHWEIGEND nach einem stabileren duennen Gegenstand suchen- Schraubenzieher o.ae. und koennte dann das Telefon nachtraeglich wanzenfrei machen. In manchen Faellen ist das erwaehnte Loechelein auch an der hinteren Seite des Telefons zu finden.

Telefone mit serienmaessigen Wanzen

Ein Grossteil alle Telefone mit Gebuehrenzaehler (FeTap 611-?) laesst sich mit einem normalen Langwellenempfaenger belauschen. Das ganze ist natuerlich nur ein bedauernswerter technischer Zufall. Privatleute sind kaum betroffen, da praktisch alle Apparate in Behoerden und vor allem in kleinen bis mittleren Privatunternehmen stehen. Sag einer nochmal, die Post arbeite nicht schon in der Planung kooperativ mit anderen staatlichen Stellen zusammen...

Die Fangschaltung

Heute etwas ueber eine meist nuetzliche (fuer Hacker, DFUe-Fans, Bespitzelte (legal) aeusserst schaedliche) Einrichtung der Post. Die Fangschaltung dient zum Aufrechterhalten einer bestehenden Telefonverbindung, bis ein Postler die Leitung bis zum Anrufer verfolgt hat und die Leitung wieder freigibt. Hauptsaechlich wird sie bei allgemeinen Notrufnummern eingesetzt, um Leuten, die waehrend des Notrufs umfallen oder einfach auflegen trotzdem helfen zu koennen. Auch der Privatmann kann sich so ein Wunderding leisten: Nachdem z.b. ein durch Telefonterror genervter Postkunde sich fuer ein Vermoegen eine Fangschaltung installieren laesst waehlt er meist nur eine 2, wenn der Terrorist anruft, wodurch die Verbindung gehalten wird. Jetzt beginnt der Postler den Anrufer zu ermitteln und stellt meist nach 3 - 20 min fest, dass der Anruf aus einer Zelle kam. Die Funktion der Fangschaltung ist jedoch auf einen Ort (Vorwahl) begrenzt und versagt in den meisten Orten bereits, wenn die eigene Vorwahl vorgewaehlt wird. Einige Ortsnetze ignorieren leider die eigene Vorwahl. Bei computergesteuerten Vermittlungsnetzen ist das Ermitteln eines Anrufers noch leichter. Hier dauert das Ermitteln des "Hilfesuchenden" nur ca.30 sec. Das ist sowieso wurscht, weil alle Daten der Verbindung ohnehin abgespeichert (Datenschutz, na und) werden. Wenn sie selbst in den Genuss dieser Fangschaltung gekommen sind, merken sie das daran, dass sie die besagten 3-20 min. kein Freizeichen zu hoeren bekommen, aber stattdessen vielleicht unverhofft die Tuerklingel vernehmen... Ein Entkommen aus einer Fangschaltung ist kaum moeglich ,da die Leitung, die den Gespraechsstatus uebermittelt, von den beiden anderen, welche das Gespraech uebertragen, getrennt sind. Ausserdem endet diese Leitung in der Vermittlungsstelle und geht nicht zum Kunden. Ob das Telefon abgehoben ist oder nicht, stellt die Vermittlungsstelle durch den Strom, den das Telefon zieht, fest. Dieser wird durch die Fangschaltung simuliert, was das auflegen aeusserst erschwert.

Das Geheimnis des elektr. Mikrofons im Telefon

Wie wohl jeder weiss, gibt es bei der Post zwei verschiedene Arten von Telefonkapseln. Die veralteten Kohle Mikrofon und die neuen dynamischen Mikrofonkapseln die bei der Post elektronische Mikrofone genannt werden, da in ihnen mehr steckt, als man vermutet (doch mehr dazu spaeter ...) Wenden wir uns einmal der Funktionsweise der beiden Mikrofone zu. Das Kohle-Mikrofon ist, wie der Name schon sagt, mit Kohlekugeln aufgebaut, die einen bestimmten Widerstand ergeben. Durch die Schallwellen kommen die Kohlekoerner in Bewegung, und der Widerstand aendert sich. Beim normalen Sprechbetrieb ist das zumindest fuer einige Jahre recht brauchbar, doch beim Akkustikkoppler Betrieb kann es vorkommen, dass sich die Kohle Koerner verklumpen, da die staendig gleichbleibende Frequenz die Kohlekoerner nicht mehr 'zerstaeubt'. die hierfuer angebotenen Tricks, wie auf die Seite legen des Ak's. sind keine ausreichende Hilfe. Doch zum Glueck gibt es ja die elektronischen Mikrofone der Post ... (kosten uebrigens im Handel nur ca. 100 Einheiten). Die elektr. Mikrofonkapsel besteht aus einer dynamischen Mikrofonkapsel und, da eine dynamische Mikrofonkapsel Schallwellen in kleine Spannungen umwandelt, einer kleinen Schaltung (siehe Abbildung). Diese Schaltung verstaerkt die geringe Mikrofonspannung und wandelt sie dann in dem Kohle Mikrofon aehnliche Widerstandsaenderungen um. Mit dieser Schaltung duerfte jeder richtige Hacker noch mehr Nutzen ziehen koennen, wie z.B. Einspeisen von Signalen, ohne dass sich was an den kapazitiven 600 aendert.

Digitale Vermittlungsstellen

In den letzten Jahren ging die Post immer mehr und mehr dazu ueber mechanisch gesteuerte Vermittlungsstellen durch Digitale zu ersetzen. Hier sieht man fuer die Zukunft eindeutige Vorteile fuer den Kunden. Nur durch die Einfuehrung dieser digitalen Vermittlungsstellen ist die geplante bundesweite Einfuehrung von ISDN moeglich. In vielen Orten gibt es bereits diese Vermittlungsstellen. Aber was fuer den normalen Kunden eine Freude ist kann fuer einige andere zum Verhaengnis werden. Denn nicht nur der Kunde, sondern auch die Post erwartet einiges von der neuen Technik. Bei der Post will man durch die neuen Leistungsmerkmale die Betriebsguete verbessern, das heisst, Stoerungen und Beeintaechtigungen des normalen Telefonverkehrs schneller und gezielter beseitigen. Noch hoert sich alles ganz normal an, aber betrachten wir die Sache doch mal aus der Naehe: Rechnergesteuerte Anlagen haben ein gutes Gedaechtnis, sie koennen sich merken, wer gerade mit wem telefoniert, oder wer gerade wen stoert, zum Beispiel durch naechtliche Anrufe, bei denen dann nur so ein komischer Pfeifton zu hoeren ist. - Und das im ganzen Bun- desgebiet - Also ist das mit dem Autodial in Zukunft etwas vorsichtiger an- zugehen. Ein Modem mit Falschwahl ist dann schneller ermittelt. Aber das ist ja alles noch harmlos, man kann ja auch mal gerne in Erfahrung bringen wollen, wer denn so alles bei dieser oder jener Mailbox anruft. (Natuerlich nur Boxen mit Postmodem) Es ist kein Problem, mal eben alle Anrufer auszudrucken. - Und die muessen ja nicht immer ein Postmodem haben, aber das weiss die Anlage natuerlich schon lange.- Man koennte auch auf die Idee kommen, bestimmten Teilnehmern (PAD's oder so) die Telefonnummer des anrufenden Teilnehmers mitzuteilen, um so evtl. die Berechtigung zu pruefen. Es waere dann nicht mehr ratsam, mit fremder Kennung vom eigenen Anschluss aus zu arbeiten,und in der Telefonzelle ist es im Winter auch nicht immer angenehm. Natuerlich bietet das System noch einige andere Vorteile fuer die Post, es wird jede Menge Personal eingespart, denn Teilnehmer werden automatisch und regelmaessig vom System ueberprueft. Unregelmaessigkeiten auf der Leitung (zweiter Apparat, Modem) werden morgendlich ausgedruckt. Stoerungen werden viel schneller gefunden. Aber nicht nur diese Vorteile bietet die neue Technik. Die Leistungsmerkmale der neuen Anlagen bieten jedem etwas: Impuls- und Tonwahl fuer alle Gebuehrenueberwachung, sperren fuer bestimmte Nummern, fangen boeswilliger Anrufer, umlenken ankommender Gespraeche auf die Nummer, unter der man zu erreichen ist. Besetztfaelle im System kommen nicht mehr vor, 2 Mbit Datenleitungen zu jedem Teilnehmer moeglich, 64 Kbit zu jedem Telefon (bei ISDN) geraeuschfreie saubere Leitungen uvm. Aber auch fuer den Hacker tun sich neue Welten auf: Die Post plant fuer 1988 die einzelnen Vermittlungsstellen ueber das oeffentliche Netz von zentraler Stelle aus zu betreiben, d.h. Sysopprioritaet fuer jeden, der das PW kennt!

Einfuehrung ins nationale und internationale Telefonnetz

Das Telefonnetz hat sich im Laufe der Zeit von vereinzelten und isolierten nationalen Netzen zu einem internationalen Netzwerk entwickelt. Inzwischen ist es auch moeglich, von der BRD aus fast alle anderen Laender per Selbstwaehlverkehr zu erreichen, obwohl in anderen Laendern das Telefonnetz teilweise ganz anders organisiert ist. So wird bei uns immer noch das inzwischen technisch etwas ueberholte Impulswahlverfahren verwendet. Der Waehlvorgang, typisch ueber eine Waehlscheibe eingeleitet, schliesst periodisch die a- und b- Ader der Telefonleitung kurz, und in der Vermittlung tackert ein Dreh- oder Hub-Drehwaehler seinen Kontaktarm an die gewaehlte Leitung.

Uebersetzungstabelle:
Ziffer 1 --> 1 Impuls
Ziffer 2 --> 2 Impulse...
...
Ziffer 0 --> 10 Impulse

Damit ist aber das Repertoire noch lange nicht erschoepft. 11 Impulse halfen vor einiger Zeit, als der Selbstwaehlfernverkehr noch nicht so selbstverstaendlich war, ins gerade aufgebaute Fernnetz. Heute landet man damit in der sog. 2. Fernebene, das ist ein zweites Fernvermittlungsnetz analog zur ersten, mit 10 Pulsen erreichbaren Ebene. Ergo die Null der Vorwahl weglassen, dafuer 11 Pulse rausgeben, und schon ist die vorher noch belegte Fernverbindung frei. Mit 12 Impulsen ist etwas Vorsicht angeraten, das schicken naemlich die Telefonzellen, wenn man den speziellen Notrufhebel umlegt, als Einleitung und hinterher eine 4 stellige Zahl, die den Standort der Zelle angibt. 13 Impulse haben auch wieder etwas zu sagen (bloss was ??). In anderen Netzen (am bekanntesten das, oder genauer die, amerikanischen Netze) funktioniert das Waehlen nicht mehr ueber Impulse, sondern ueber Tonfrequenzen (Touch Tones). Der Vorteil ist ein schnellerer Verbindungsaufbau. Erst mit dem Frequenzwahlverfahren hat das Waehlen per Tasten einen wirklichen Sinn. Die kann jeder Besitzer eines Tastentelefons bestaetigen: Tippt eine laengere Rufnummer ein, und die erste Zeit nach dem Waehlen hoert Ihr bloss mal das Rattern der Waehler. Denn hierzulande wird auch bei den Tastentelefonen die Ziffer wieder in eine Impulsfolge umgewandelt. Ausnahmen sind die wenigen Inseln in der BRD, in denen das EWS (Elektronisches Waehl System) seinen Probebetrieb aufgenommen hat. Beispiel ist der Muenchner Stadtteil Neuperlach (nicht umsonst ist dort auch ein Grossteil von Siemens beheimatet). Auf jeden Fall wird in diesen TouchTone (TT) -Netzen die gesamte Information, die die Vermittlung irgendwas angeht (Telefon aufgelegt/ abgehoben, gewaehlte Ziffern etc.) ueber Frequenzen uebertragen. Damit nun nicht jeder x-beliebige Pieps auf der Leitung wieder irgendwas ausloest, werden immer zwei Toene zugleich uebertragen:

 Freq. 1   Ziffern
 -------------------------
   697     1     2     3
   770     4     5     6
   852     7     8     9
   941     *     0     #
 -------------------------
 Freq. 2  1209  1336  1477

Und mit diesen Frequenzen gab es einen der beruehmtesten Hacks in der Geschichte von Ma Bell, der amerikanischen Telefongesellschaft: Eine Cornflakes-Firma legte ihren Fruehstuecksbroeseln als Webegag ein kleines Pfeifchen bei, das -guenstiger Wink des Schicksals oder war da bei der Pfeifchenfirma ein Unbekannter, der der Menschheit einen Dienst erweisen wollte - genau die Frequenz pfiff, die in der Vermittlung den Gebuehrenzaehler ausser Gefecht setzte. Doch zurueck zum deutschen Impulswahlsystem: Findige Leute bekamen heraus, dass sich die passenden Impulse (60 ms AN, 40 ms AUS, nominal 10 Impulse/s, meist 20 und mehr moeglich) bei einiger Uebung auch durch Rumhaemmern auf der Gabel erzeugen lassen. Dies ist einerseits praktisch bei abgesperrten Telefonen, bei denen die Waehlscheibe/ Tastatur gesperrt sind, andererseits haben auf diese Weise auch einige Leute geraume Zeit aus den alten Muenztelefonen umsonst anrufen koennen. Geht inzwischen nicht mehr, da die Apparate jetzt einen Stossdaempfer an der Gabel haben, der verhindert, dass man die erforderliche Taktfrequenz drauf kriegt.

Das Geheimnis der Waehlimpulse

In Hackerkreisen wird haeufig die Frage diskutiert, was passiert, wenn man mehr als 10 Tacks waehlt. Auch in der B.H.P. ist zu diesem Thema schon mal etwas erschienen. Die meisten bisherigen Infos zu diesem Thema waren aber leider falsch. 11 Tacks bewirken keine freie Leitung beim Ferngespraech, sondern eher das Gegenteil, und auch was der CCC behauptete, 13 Tacks und mehr wuerden eine Bedeutung haben, sind falsch.

Unsere Behauptung laesst sich einfach am Aufbau eines Waehlautomaten begruen- den:

Ein Waehlautomat besteht im wesentlichen aus 112 Kontakten, die auf einem Kreis angeordnet sind. Einen Kontakt koennen wir direkt wieder abziehen, das ist die Anfangs- und Endstellung. Es bleiben also noch 111 Kontakte uebrig. Ein weiterer Kontakt (oder auch Ausgang genannt) ziehen wir fuer den 'Pruefschritt' ab (auf diesen wichtigen Schritt werden wir spaeter noch genauer eingehen). Es bleiben also noch 110 Kontakte (Ausgaenge) uebrig. Diese 110 Ausgaenge teilen wir folgendermassen auf:

9*10 + 1*20 = 110 (oder?) d.h. fuer die Ziffern 1 bis 9 stehen jeweils 10 Ausgaenge zur Verfuegung und fuer die Null (bei der Post sind das uebrigens 10 Impulse) stehen 20 Ausgaenge zur Verfuegung. Die 20 Ausgaenge fuer die Null wurden geschaffen weil in der Richtung 'Null' (sprich Ferngespraeche) mehr Verbindungen stattfinden. (damit kann ja auch mehr Geld gemacht werden).

Beispiel: Waehlst Du z.B. eine 3, dann stehen Dir 10 Ausgaenge (hinter jedem Ausgang befindet sich eine Leitung) zur Verfuegung. Es wird nun automatisch eine freie Leitung (Ausgang) gesucht. Wird keine freie Leitung gefunden, so bekommst Du besetzt. (ca. 5%). Waehlst Du nun aber eine 'Null', wird aus 20 Leitungen eine freie gesucht. Wenn Du nun 'elf' Tacks (Impulse) waehlst, so landest Du zehn Ausgaenge hinter der null, also in der Mitte (weil wir bei der null ja 20 Ausgaenge haben). Es werden also nur noch 10 Leitungen auf eine freie abgesucht und die Wahrscheinlichkeit eine Freie zu finden ist geringer!

Waehlst Du nun aber 12 Tacks, so landest Du hinter der Null beim 111. Kontakt (9*10 + 1*20 +1) auf dem 'PRUeFSCHRITT'.

Auf dem Pruefschritt ist ein sogenannter PZIS (Pegel-Zaehl-Impuls- Sender) zu erreichen. Dieser sendet nun einen 800Hz Ton. (Diesen koennte man irrtuemlicherweise fuer einen Carrier halten). Waehlt man nun eine 1 bis 11 nach, so wird der "Carrier" lauter. Waehlt man nun aber eine 'zwoelf', so verstummt der Ton und es werden 10 Zaehlimpulse gesendet. (2.30DM minus 1%)

Noch mehr Tacks haben nun gar keinen Sinn mehr, denn bei 13 Tacks ist man wieder auf der '1'. Wenn man also endlos 'Tacks'erzeugt, so dreht sich der Waehlautomat immer schoen im Kreis. Nach 5 Minuten geht dann eine rote Lampe an, und dann bekommt man saftig Aerger... uebrigens gibt es noch weitere solcher 'Geheimnummern' versuch doch mal: 013... damit prueft die Post z.B. die Zeittakte bei Ferngespraechen (U.S.A.) u.s.w..

Wahlwiederholung bei Tastenwahlapparaten

Dieser Hinweis ist fuer alle Leute, die einen Tastenwahlapperat ohne Wahlwiederholung rumstehen haben und mehr daraus machen wollen: Mann/Frau nimmt seine rechte Hand und drueckt gleichzeitig die Tasten 3, 5 und 7 nieder. Jetzt schoen langsam die Hand entspannen und nicht traurig sein falls sich nichts getan hat. Sind hingegen alle anderen Tasten des Ziffernfeldes in der Versenkung verschwunden, so ist der Tastwahlblock fuer Wahlwiederholung vorbereitet. Sollte Interesse an dieser Fingerkuppen schonenden Hilfe bestehen, so oeffnet man nun den FeTap (das ist natuerlich nur bei Teilnehmereigenen nicht amtsberechtigten Apperaten erlaubt !!!) und den Tastwahlblock. Unter der (#)-Taste befindet sich ein kleiner Plastikkeil der das Niederdruecken verhindern soll. Dieser wird entfernt und das Telefon wieder zusammengebaut. Natuerlich darf der so veraenderte Telefonapperat nicht mehr an das oeffentliche Netz angeschlossen werden - wir wollen der Post doch nicht die Gebuehren fuer zusaetzliche' Dienstleistungen vorenthalten.

Spass mit dem Telefon

Man moechte es gar nicht glauben: Man kann mit dem Telefon auch ohne irgendwelche Gebuehren eine Menge Spass haben. Als Beispiel folgen nun einige Ansagen, die alle dasselbe bedeuten, sich aber trotzdem sehr unterschiedlich anhoeren.

Die bekannteste Ansage duerfte wohl das gute alte 'Kein Anschluss unter dieser Nummer' sein, das einem - typisch deutsch - kurz mitteilt, dass die gewuenschte Nummer nicht existiert, z.B. 0815 - 4711. In Muenchen reicht es schon, wenn man die Ziffern 2 und 5 waehlt.

Eine der schoensten Ansage bietet der hohe Norden. Versucht mal die Nummer 04567.

Anders sieht es hier im Ausland aus, wo man je nach Land von den verschiedensten Sprechern informiert wird, dass man eine falsche Nummer erwischt hat:

001212 1234567 USA/New York
001213 1234567 USA/Los Angeles
009626 123456  Jordanien/Ammann, sehr laut, man beachte die originelle
               Aussprache des Englischen.
009662  123456 Saudi-Arabien
0021821 123456 Libyen
002601  123456 Sambia
00822   123456 Rep. Korea
008865  123456 Taiwan
0054328 123456 Argentinien
005631  123456 Chile
00506   123456 Costa Rica
00503   123456 El Salvador

Und  zur Krnung des Ganzen eine Nummer in Tahiti, wo man - na ja, probiert
es selber aus...

00689 12345

Europa:
00354 6 123456 Island, Ansagen auf Islaendisch, Englisch und Deutsch

Suedamerika:
00502 33 123    Guatemala
0057 61 1234    Kolumbien
00595 86 123456 Paraguay, (leider keine Ansage)

Suedasien:
0061 8 12345 Australien (Das ist scheinbar eine Digitalaufzeichnung
             (ca. 1KBit/sec), die Ausis haben aber noch hoerbare
             Schwierigkeiten.

0062 711 1234 Indonesien
0063 47 1234  Philippinen (aeusserst schnuckelig)

Ganz interessant ist auch das Kinoprogramm von Lichtenstein:

0041 75 123 (kostet aber leider was)

0081/131/5364 unter dieser Nummer ist die japanische Zeitansage zu
              erreichen

Schon mal James Bond waehrend seiner Mission in Kiew angerufen ?
007-007

Auch eine neue Japannummer ist zu vermelden:

00811555555

Und  wer  unbedingt  Bush  seine  Meinung ueber Star Wars verklickern will,
kann ja direkt im White House anrufen:

001/202-456111414

pannier@cs.tu-berlin.de