Zwei Monate Modembetrieb ohne Offenbarungseid
Mit Beginn der Datenübertragung wird sich ersteinmal bei der
Post beschwert. Und zwar schriftlich darüber, dass laufend
Doppelverbindungen (Einschaltungen in bestehende Verbindungen)
auftreten. Daraufhin kommt dann irgendwann ein Posttrupp und
prüft eure Leitung. Selbstverständlich habt ihre Eure Modems
(wenn ohne ZZF-Nr) abgeklemmt. Da der Stördienst nichts
findet wird der Fehler im Wähleramt vermutet. Nun trifft Eure
Tel.-Rechnung ein. Natärlich ist die sehr hoch. Also wird ein
Brief an die Rechnungsstelle des Fernmeldeamtes geschrieben.
Darin schildert Ihr Eure Doppelverbindungen "ich wähle, und
plötzlich höre ich da Leute quatschen" und zweifelt die
Rechnung an. Gebt in dem Schreiben ruhig an, dass ihr mehr
telefoniert habt (kurzes Auslandsgespräch mit Tante Karla).
Akzeptiert in dem Schreiben einen Betrag, der Euren späteren
Rechnungen gerecht wird. Der Differenzbetrag ist nur durch
Fehlverbindungen möglich. Dann passiert ne Weile nichts. Die
zweite Tel.-Rechnung trifft ein. Jetzt geht der Senf nochmal
an die Post, aber ein bisschen agressiver. Normalerweise
meldet sich jetzt der Stördienst nochmal bei Euch. Ihr
beklagt Euch immer noch ueber den Fehler, aber nicht mehr so
häufig. Nun folgt ein Schreiben der Post welches Euch über
die ausgeführten Prüfarbeiten unterrichtet, versehen mit dem
Hinweis "unter besonderen Voraussetzungen ist eine
Gebührenbeeinflussung nicht auszuschliessen". Na nun ist doch
alles klar! Was jetzt noch fehlt, ist der Anruf der
Fernmelderechnungsstelle, in dem Euch Einheiten zur Gutschrift
angeboten werden. Ein paar Hunderter kommen da schon zusammen.
Jetzt ist es nur wichtig, dass Eure nächste Rechnung sich
wieder in normalen Grenzen haelt. Sonst werden die in der
Rechnungsstelle stutzig (gar nicht gut). Aber da bei Euch
sowieso ständig besetzt ist, habt ihr sicherlich schon den
preiswerten Doppelanschluss bestellt. Kostet DM 100.- beim
Anschluss sowie DM 13.- mtl. und lässt sich so prima
bezahlen.
Jack Pot
Dieser Artikel wurde uns von einem Leser zugesandt. Kommentar
von Max Bell, unserem zuständigem Fernmeldewesen.
1. Nähere Infos zur Beamtengerechten Beantragung von
Gebührenrückerstaatung finden sich im entsprechenden Heft
der "Unterrichtsblätter der Deutschen Bundespost, Teil B,
Fernmeldewesen." Ein MUSS fuer jeden Phreak. Keine 10 DM im
Jahr. Zu bestellen bei jedem Postamt. Nur hartnäckig sein,
Postler selbst wissen nicht ueber eigene
Weiterbildungsmoeglichkeiten.
2. Gewählt Verbindungen können von der Pest zwecks Kontrolle
(Nummer/Datum/Uhrzeit/Einheiten) mitprotokolliert werden. In
der Regel geschieht dies zur Beweisführung (nach einer
Beschwerde). Meistens erst dann, wenn Ihr die Sache
übertreibt. Ihr könnte Euch trotzdem auf Doppelverbindungen
und dadurch gestörte Gespräche (Übertragungen) berufen,
solltet aber im Zweifellsfalle lieber zahlen. Ein
Betrugsversuch ist schwer nachweisbar.
modem.d02