rev Unna - Mit einem Trick hat ein 26 Jahre alter städtischer Angestellter in Bergkamen (Kreis Unna) die Unterwelt mit falschen Personalausweisen versorgt: Als Sachbearbeiter für Ausweise im Einwohnermeldeamt gab er die Antragsformulare mit frei erfundenen Namen, Anschriften und Daten auf den Dienstweg und erhielt so korrekte Pässe von "Phantom- Bürgern".
Als er von Beamten des Landeskriminalamtes an seinem Arbeitsplatz festgenommen wurde, ging es um drei Einzelfälle, Staatsanwalt und Polizei vermuten einen Handel grösseren Stils.
Der Schwindel war aufgeflogen, als die Staatsanwaltschaft Darmstadt gegen eine 30 köpfige Autoschieberbande ermittelte. Bei der Vernehmung gestand ein Beschuldigter dass er im Ruhrgebiet einen Mann kenne, der für 3000 Mark neue, fahndungssichere Ausweise besorge.
Bei einer Polizeikontrolle können die Fälschungen nicht auffalen, weil alle Daten ordnungsgemäss registriert sind, sagte die Staatsanwaltschaft. Beim Abfragen im Polizei- Computer ergäben sich aus den "gesäuberten Daten" keinerlei Hinweise auf Unrechtmässigkeiten.
Für Heinriech Brüggemann, Verwaltungschef der 50 000- Einwohner Stadt Bergkammen, ist es schwierig, nach den nicht existierenden "Bürgern" zu fahnden. Er verweist das Urteil des Bundesgerichtshofs zur Volkszählung, das wegen des Datenschutzes eine detaillierte Nachprüfung im Rechenzentrum nicht gestatte.
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