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KurzmeldungenKonto Nr. 1 für SchmiergelderGelegentlich kursieren die wildesten Geschichten über den CCC durch die Szene. Ein Beispiel: Der CCC hätte von einer Bank eine runde Million Mark von Konto Nr 1., dem für Schmiergelder, auf ein Schweizer Nummernkonto transferiert. Die Bank soll abschließend einen Schlägertrupp geschickt haben, der mehrere CCC-ler krankenhausreif geschlagen haben soll. Solche Geschichten brachte ein B. aus Hamburg in Umlauf. Er behauptete außerdem: "Gründungsmitglied" des CCC zu sein und zeigte - als Beweis - seine Eintrittskarte zum Chaos Communication Congress '84. Zu unserer Überraschung gab es eine Reihe von Leuten, die derartiges glauben und tierisch sauer waren, wenn hinterher irgendwas von B. aus Hamburg ausgeliehenes, sei es Hardware oder Geld, nicht zurückkommt. Es ist eine linke Sache, ausgeliehene oder zur Reparatur erhaltene Geräte weiterzuverscheuern (natürlich ohne Geld an den eigentlichen Besitzer weiterzureichen). Die Kehrseite des Medienrummels über Hacker ist blindes Vertrauen in solche Leute. Genau wie mancher spendet, wenn einer an der Tür steht und sagt, er sei vom Roten Kreuz gibt es jetzt mit dem CCC sowas, bloß sind die Türen, an denen angeklopft wird diejenigen von Firmen und Computerfreaks. In Hamburg würde es theoretisch keine halbe Stunde dauern, um einen Verein der B-Geschädigten zu gründen, es gibt ihn aber trotzdem nicht. Vielleicht liegt der Grund darin, daß es jedem peinlich ist, derart plump beschissen worden zu sein. Die Konsequenzen für alle sind einfach: Wer derartig wirre Geschichten erzählt, disqualifiziert sich selbst.Bei Unklarheiten hilft eine einfache Rückfrage bei CCC, KGB o.ä. Hacker haben es nicht nötig, sich zu verstecken. ct burkha13.ws 850922 Behandlung von Computerkrankheiten - Digitales DenkenDas leise Düdelüt von eckigen Zahlen und runden Brüsten.
80 Kalorien lauten die Daten, wenn ich ein Ei esse. Wenn ich meine Scheckkarte in den Automatenschlitz schiebe, bin ich Nummer (gestrichen ds). Meine Identität soll zahlbar meine Sinne meßbar werden, um sie digital zu erfassen. Ich rieche nicht den Rasen des Fußballfeldes beim darüber rennen, ich überprüfe meine Reaktionsgeschwindigkeit beim Computerspiel: 17000 Punkte. Die Theorie sitzt im Kopf. Computermännchen platzen und erscheinen, ungeboren, vom Himmel gefallen, neu auf dem Bildschirm. Mitten in einer Computerzeitschrift zwischen grellbunter Spielreklame und eckigem Design stoße ich auf zwei Seiten Haut und runde Brüste. Ein nackter Frauenkörper wirbt für ein Pornoblatt. Mein Körper nimmt seine Deformation wahr, wenn er seine Bedürfnisse in Zigaretten und Alkohol kanalisiert oder in Therapiesitzungen herausbrüllt, ein weiblicher Körper benutzbar zur Kompensation unterdrückter Sinnlichkeit. Nachdruck (softly extended) eines Leserbrief an die taz von yz, dort abgedruckt am 29.5.84 Das CHAOS-TEAM weist darauf hin, daß eine gewisse Koordination zwischen digitalem/analogen Denken/Tun lebensnotwendig ist und empfiehlt, um die beschriebenen Leiden zu vermeiden, bei der Lektüre derartiger Computerzeitschriften vorsichtig zu sein. Eine ähnliche Warnung zum Werbefernsehen ist in der Hackerbibel und im wissenschaftlichen Extrablatt zur IFA'85 (Beilage zur ds13) unter der Überschrift Verrückt durchs TV abgedruckt und verdient Beachtung. Sichere Heilmethoden sind nicht bekannt. Die Lektüre der datenschleuder soll zwar heilende, aber unklare Einflüsse auf verbissene Spieler ausüben. Es wäre verkürzt, zu behaupten, die datenschleuder sei ein Heilmittel im Sinne des Arzneimittelgesetzes digdnk13.ws 850928 1413Wohin steuert die Welt?"In der westlichen Welt ist das Tempo des Postdienstes seit langem vom Telefon und dem schnellen Telexdienst übertroffen. Eine wirklich wichtige Angelegenheit wird heute zuerst per Telefon und dann erst schriftlich übermittelt. Gleichzeitig ist der Postdienst wesentlich langsamer geworden. Mit zunehmender Beschleunigung bei den allgemeinen Dienstleistungen kommt es zu einer Verlangsamung des alten Systems. Ineffizienz ist eine natürliche Begleiterscheinung jeder Beschleunigung, da sie das alte System zerrüttet. Wenn das alte System zu zerfallen droht, ruft man nach Spezialisten. die es mit Hilfe der neuesten Technologien stützen sollen. Die Temposteigerung, die mit dem Postauto angefangen hat und dann mit der Luftpost fortgesetzt wurde, hat im Bereich der Postsortierung zu Stockungen geführt." (McLuhan, Wohinn steuert die Welt?) [Anm. CD-Red.: Marshall McLuhan, Erfinder des Begriffs vom »Globalen Dorf«.] Zuviel Werbung!Bei Postversand der Subskiptionsexemplare der Hackerbibel Teil 1 blieb unsere Sendung beim amtlichen Gebührenprüfer hängen. Begründung: Werbung am falschen Ort. Die verdächtige Seite 37 ("Hat ihr Rechner Husten oder Schnupfen? Kaufen Sie BlitzBug!")klärte sich als Aprilscherz, aber wegen des Preises beim Bezugshinweis auf TAP Ausgaben, die in der Hackerbibel keinen Platz mehr fanden, mußte aus allen Exemplaren eine Seite entfernt werde. Die Redaktion beschloß, die letzte Seite mit Werbung des Verlegers und der Datenschleuder rauszureißen. Um die Verwirrung um die merklich verschwundene Seite zu lösen und klarzustellen, daß Sie nicht zensiert wurde, drucken wir Sie nebenstehend ab. [Anm. CD-Red.: Auf der CD ist die Seite in der Hackerbibel am rechten Platz.] GeldscheinfresserSie vermehren sich anders als Kaninchen, aber genauso schnell: die Scheinschlucker. Anfangs prüften sie die Echtheit der Geldscheine ähnlich wie bei Münzen: stimmen Länge, Breite und Dicke? Jeder Zettel im richtigen Format wurde angenommen. Irgendwann ging das nicht mehr, weil an ein paar Stellen die Helligkeit gemessen wurde. Auch das genügte nicht. Ein ds-Leser schickte einen Zeitungsbericht: Die betroffenen Automaten schluckten leere Zettel, auf denen nur ein paar Punkte markiert waren. Aber auch gute doppelseitige Fotokopien, die Grautöne wiedergaben, kamen nicht wieder raus. Die Papierqualität war wegen der Probleme mit der Dickenmessung problematisch. Alte Geldscheine quollen durch Handschweiß (grabbeln) auf. Zudem waren die höchstgenauen Meßapparaturen sehr teuer und empfindlich. Die Automaten lehnten teilweise sogar druckfrische Originalscheinchen ab. Seit 1976 wurden modernere Automaten eingesetzt. Sie maßen die Intensität von verschiedenen Wellenlängen eines Prüflichts, das das vom Geldschein reflektiert wurde (auch um nicht sichtbaren Bereich). Die Sensoren wurden vor jeder Messung elektronisch nachgeeicht. Die Lichtmeßpunkte waren eher Felder von ein bis zwei Quadratzentimetern Größe, weil so Verschmutzungen und Druckabweichungen von bis zu 2 bis 3 mm ausgeglichen wurden. Das Gerät wurde in der Schweiz hergestellt und zuerst eingesetzt und kostete um die 4000 Mark. Aus einigen Kanonen ähh, Kantonen wurden bald größere Abweichungsquoten gemeldet. Schuld waren geringe Farbabweichungen von Neudrucken der Nationalbanken. 1981 wurde dieses Problem durch Einsatz eines Mikroprozessors gelöst. Der ermittelte nach jeder angenommenen Banknote einen neuen Farbmittelwert und wurde bei der Installation vom Monteur mit ca 15 Random-Noten aus Supermärkten der Umgebung gefüttert (was passiert bei je fünf blauen, gelben und roten Scheinen?) Mit dieser Methode werden nur rund 1-3% der echten Scheine zu Unrecht abgewiesen. Das scheint ein Kompromiß zwischen Benutzbarkeit und Sicherheit zu sein. Daß bei uns auch der Metallfaden geprüft wird, versteht sich inzwischen. Die nächste Automatenversion wird noch mehr prüfen, aber auch mehrere Scheinsorten, ganz gleich, in welcher Richtung sie eingeschoben werden, annehmen können. Die Banken debattieren gegenwärtig über die Einführung maschinenlesbaren Geldes - mit Strichcode??? Zukunftsvision: Kärtchen reinstecken und einzahlen oder abheben. Bei gesperrtem Konto Fallgitter von hinten. Is42 Quellen: Archiv und vdi 1985-37 geldpr13.ws 850929 2140. |
[HaBi 2]
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