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Chaos Communication Congress ChaotischSchon bei der Vernetzung zeigte sich echter Chaos-Geist. Es wurden ca.8 Kilometer Kabel in 6 Räumen zu verteilen versucht, was nach 10 Stunden und diversen Kilo Tabak usw. auch zu gelingen schien.Donnerstag den 27.12.84 um 8 Uhr früh hat uns schon die Nachtwache (Karateclub) durch gezielt plazierte Tritte dem Schlafe entrissen. Das Fotokopiererteam wollte endlich seinen Kopierer abliefern. Eine Stunde später konnten bereits die ersten subversiven Schriften vervielfältigt werden. Als Bemerkung gleich anbei: Am Ende des Congresses waren insgesamt 15.000 (in Worten fünfzehntausend) Kopien gemacht worden. Zu diesem Zeitpunkt versuchten schon die ersten Gäste die Tür einzutreten und den Eingang zu stürmen, aber wir blieben hart. Pünktlich mit 10 Minuten Verspätung ließen wir die ersten Gäste zum Sicherheits-Check vor. Kaum hatten wir eröffnet, fing der Sturm auf die Kasse an (klingel). Die meisten Gäste stürzten sich sofort auf das Hackcenter (gleich neben dem Eingang), teils um sich der edlen Kunst des Hackens hinzugeben, teils auch nur um schnöde zu böllern, Dann fingen in der Aula die ersten angekündigten Workshops und Vorträge an, von denen der erste schon einen gewissen Höhepunkt darstellte. Tosender Beifall erhob sich schon nach der Eröffnung des Referenten: Zitat: "Mein Taxi is kaputt... ich muss jetzt improvisieren" Zitat Ende. Nach dieser rhetorischen Meisterleistung beruhigte sich der Saal langsam wieder und es wurde schnellstens ein Rednerwechsel vorgenommen. Währenddessen war der Sysop der Kongress-Mailbox immer noch dabei, die rauchenden Teile seiner Resthardware zu sortieren, die in der vorherigen Nacht entweder durch unsachgemäße Bedienung, Kaffee/Aschematsch in der Floppy oder rein aus Zufall explodierte. Nach 48 Stunden intensiver Bastel- und Löterei an der Mailbox sah diese zwar nicht mehr wie eine Mailbox aus, funktionierte aber auch nicht. Im Hackcenter eröffnete sich ein paar fleißigen Hackern, rein zufällig, der Weg in die Rechner einer großen Institution (wir meinen natürlich NICHT die Haspa!!). Als Folgeerscheinung zu diesem Ereignis verbrachten eine Reihe von Kids eine oder mehrere schlaflose Nächte vor ihren Heimterminals und trieben die elterliche Telefonrechnung in die Höhe. In der Nacht zum 2. Tag fand sich ein Kreis von Nachtarbeitern, dem MehlBoxen zu frönen. Am anderen Ende des Drahtes befand sich die DELPHI-VAX Cambridge/ Mass. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Herstellung der Verbindung, die mit Hilfe von amerikanischer Seite behoben worden waren, taten sich völlig neue Perspektiven auf. Dana und Robert (unser internationales Alibi) führten uns in einer 4-stündigen Online-Session die Möglichkeiten einer VAX vor, die ausschließlich als Kommunikationssystem genutzt wird. Am interessantesten für uns war die Möglichkeit, weltweite Konferenzen zu realisieren. Bei den vorbereitenden Direktgesprächen (Voice) mit den Staaten, stellten wir fest, daß ein Gebührenzähler am Telefon sehr unpraktisch ist. Das Rattern war nämlich fast so laut wie der Mithörverstärker. Am nächsten Tag kam auch die Staatsaufsicht auf den Hund. Sie schickten ihren Vertreter in Form eines Bernadiners. Natürlich konnte er frei, ohne Bezahlung des geringen Entgeltes und nach Beschlagnahmung des Schnapsfasses passieren. Eine kleine Schwierigkeit ergab sich jedoch, als sein Konterfei abgelichtet werden sollte; es mußten drei Aufnahmen gemacht werden, da er sich bei den ersten beiden standhaft weigerte, stillzuhalten. Nachdem sich die angereisten Reporter nach der Pressekonferenz wieder zerstreut hatten, fingen in der Aula die großen Vorführungen an. Als Höhepunkt des 2. Tages führte Robert die DELPHI-Mailbox über einen Großbildprojektor öffentlich vor. Nachdem die Probleme mit den Telefonanlage (Feldtelefon mit Handvermittlung) behoben worden waren, konnte der angeschlossene C64 eine interessante Konferenz mit diversen Teilnehmern aus allen Teilen Amerikas führen. Hier wurden wiederum in Deutschland völlig unbekannte Möglichkeiten demonstriert, zum Beispiel die Möglichkeit, mit vielen Teilnehmern gleichzeitig ein elektronisches Gespräch zu führen und Beschlüsse zu fassen. So etwas ist bei uns leider nur in extremst eingeschränktem Maße (Leue-Box) möglich. Nach dieser beeindruckenden Demonstration klang der Congress langsam aus. Auch die letzten Grüppchen im Hacker-Cafe verliefen sich. Alles in allem läßt sich jedoch sagen, daß der Congress ein Erfolg war und wohl nicht der letzte gewesen sein wird. Traurig finden wir jedoch die Tatsache, daß einige Leute zu dämlich waren, die Chance zu nutzen, sich superbillige Kopien zu machen, sondern die Originale geklaut haben. PS: Auf dem Congress sind sämtliche Vorträge und Workshops auf Videoband mitgeschnitten worden. Eine genaue Auflistung der Videos und die Bestelladresse der Kopien wird in der DS-11 bekanntgegeben. Deep Thought + Frodo Bytlin
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[HaBi 1]
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