Falsche Namen, echte Ausweise
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rev Unna - Mt einem Trick hat ein 28 Jahre alter städtischer Angestellter in Bergkamen (Kreis Unna) die Unterwelt mit falschen Personalausweisen versorgt: Als Sachbearbeiter für Ausweise im Einwohnermeldeamt gab er die Antragsformulare mit frei erfundenen Namen, Anschriften und Daten auf den Dienstweg und erhielt so korrekte Pässe von "Phantom-Bürgern".
Als er von Beamten des Landeskriminalamtes an seinem Arbeitsplatz festgenommen wurde, ging es um drei Einzelfälle. Staatsanwalt und Polizei vermuten einen Handel größeren Stils.
Der Schwindel war aufgeflogen, als die Staatsanwaltschaft Darmstadt gegen eine 30köpfige Autoschieberbande ermittelte. Bei der Vernehmung gestand ein Beschuldigter, daß er im Ruhrgebiet einen Mann kenne, der für 3000 Mark neue, fahndungssichere Ausweise besorge.
Bei einer Polizeikontrolle können die Fälschungen nicht auffallen, weil alle Daten ordnungsgemäß registriert sind, sagte die Staatsanwaltschaft. Beim Abfragen im Polizei-Computer ergäben sich aus den "gesäuberten Daten" keinerlei Hinweise auf Unrechtmäßigkeiten.
Für Heinrich Brüggemann, Verwaltungschef der 50.000-Einwohner-Stadt Bergkamen, ist es schwierig, nach den nicht existierenden Bürgern" zu fahnden. Er verweist auf das Urteil des Bundesgerichtshofs zur Volkszählung, das wegen des Datenschutzes eine detaillierte Nachprüfung im Rechenzentrum nicht gestatte.
[Hamburger Abendblatt 09.02.1984]
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