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DreiundzwanzigEs war einmal, vor gar nicht all zu langerZeit, da passierte das, was niemand wollte: Hacker gaben auf ihre heilige Hackerethik einen Scheiß und karrten ihre Protokolle in den Osten für Geld. Der Himmel hing schief im Hackerland und viele Leute schrieben vieles über einen Sachverhalt, den so recht keiner begriff, über den aber jeder was erzählen wollte. Am Ende der Geschichte stand der mysteriöse Tod des Hackers Karl Koch, der verbrannt in einem Wald bei Hannover aufgefunden wurde. Der Super-GAU war eingetreten und die Presse drehte nun natürlich ganz durch. Viele mehr oder wenig schlecht recherchierte Bücher sind zu dem Thema erschienen (z.B. »Hacker für Moskau«, »Das Kuckucksei«), doch blieb die Geschichte sicherlich für die meisten immer noch sehr verworren. Was sie auch war. Fast zehn Jahre später wird die Öffentlichkeit die Geschichte von Karl in einem neuen Aufguß in den deutschen Kinos vorfinden. "23" heißt dieser Film und trägt im Untertitel den Satz, den wir dieses Jahr nicht ohne Hintergedanken auch als Kongreßmotto ausgewählt haben: Nichts ist wahr, alles ist erlaubt. Über den Film, der im Moment gerade gedreht wird, wollen und können wir hier nicht viel sagen. Nur dieses: es ist die Geschichte von Karl und kein detailliertes Protokoll des KGB-Hacks und damit auch nur eine Meinung von vielen. Doch uns ist bewußt, daß dieser Film wieder viele Fragen aufwerfen wird, die nach Klärung und Diskussion verlangen. Auf dem Chaos Communication Congress in diesem Dezember werden wir daher den Film in einer vorläufigen Rohfassung zeigen und zur Diskussion stellen. Wer sich mit der Geschichte der damaligen Ereignisse befassen möchte, der sei auf die Dokumentation zum Tod von Karl Koch verwiesen, die beim Chaos Vertrieb erhältlich ist. [Und auf dieser CD - Red.] WENN DIE NACHT AM TIEFSTEN, IST DER TAG AM NÄCHSTEN. tim@ccc.de
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[Datenschleuder]
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Dreiundzwanzig