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T-Card

Endlich können wir global kommunizieren!
Das verspricht uns zumindest die T von ihrer gleichnamigen Plastikkarte. Mit der T-Card soll nun auch dem Deutschen das - in den USA seit Jahren bekannte - Prinzip der Callingcard nahegebracht werden: Man ruft eine gebührenfreie Nummer an, gibt seine Kartennummer und anschließend die eigentliche Zielrufnummer ein. Über die Kartennummer wird festgestellt, auf wessen Kosten das Gespräch geht. Diesen Service läßt sich die T gut bezahlen: Zu den Gesprächsgebühren kommt eine einmalige Gebühr von DM 2,50 bei nationalen und DM 3 bei internationalen Gesprächen. Außerdem wird im Minutentakt abgerechnet: So kostet denT-Card-Benutzer ein 30-Sekunden-Gespräch nach Japan DM 6,22, während man bei Direktwahlaus Deutschland mit DM 1,61 davonkommt.
Außerdem wäre die T nicht die T wenn alles so laufen würde wie geplant. Auch das T-Card-System weißt etliche Lücken und Fehler auf. So wurden z.B. kurzfirstig die einmaligen Gesprächsgebühren bis 31. Mai ausgesetzt - keine Großzügigkeit, sondern Probleme mit dem Spracherkennungssystem der T-Card. So will die T Beschwerden von Kunden vorbeugen, die Unsummen für Fehlverbindungen zahlen müssen. Die Sicherheit des Systems läßt ebenfalls zu wünschen übrig: Die 25 DM Guthabenkarte, die im Gegensatz zu der Buchungskarte nach einmaligem vertelefonieren des Guthabens wertlos ist, jedoch den Vorteil hat, daß sie anonym ist, besteht nur aus einer festgelegten 12stelligen Nummer, von der zur Zeit die ersten drei Stellen immer gleich sind (102). Eine PIN ist nicht vorhanden. Was also, wenn jemand mal ein paar Nummern ausprobieren würde? Der Sprachboxdienst der T-Card (Aufnahme einer Nachricht, die später an eine Rufnummer übermittelt werden soll) ist zwar prinzipiell sehr interessant, praktisch jedoch nutzlos, da die Übermittlung der Nachrichten eher sporadisch erfolgt. Es ist auch schon vorgekommen, daß Gebühren für die Übermittlung einer Nachricht abgebucht wurden, diese ihren Empfänger jedoch nie erreichte. Wer also ein böses Erwachen mit einer überhöhten Rechnung vermeiden will, sollte auf die T-Card verzichten, bzw. auf die (bis auf 25 DM) risikolose T-Card 25 zurückgreifen. Auch nach dem 31. Mai lohnt sich die T-Card noch für lange Gespräche von Mobilfunktelefonen ins Festnetz tagsüber. (Je nach Tarif ab 2 - 7 Minuten.) Vielleicht sollte man dafür aber auch einfach eine T-Zelle in betracht ziehen.
Alles in allem verdanken wir der T mal wieder ein schönes Spielzeug.
Noch eine Anmerkung zur Berichterstattung über die T-Card in der connect 6195, Seite 3: Keiner der dort beschriebenen Fehler imT-Card-System hat etwas mit demselben zu tun. Der Abhörfehler wurde bereits auf dem CCCongress '94 präsentiert - also noch vor Existenz der T-Card. Dieser Bug ist ein reiner Vermittlungsstellen-Software-Fehler. Auch die weltweiten kostenlosen Gespräche aus Telefonzellen sind ein alter Hut und sind schon möglich seit es R-Gespräche gibt. Hoffentlich wird bei der connect nicht immer so schlampig recherchiert.

 

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