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Eine Begegnung der dritten ArtEine Zusammenfassung eines Gesprächs des CCC mit der Firma IBM im Hamburger Fersehturm.Die Fragen der IBM, "Wie ist die Showcase CD geknackt worden?", "Wird der CCC den Crack der Showcase CD veröffentlichen?", "Was wird der CCC in bezug auf weitere CDs der IBM unternehmen?", zeigten, wie wenig die IBM über die Motive und den Antrieb des Chaos Computer Club wirklich weiß. Allein die erste Frage - als rein technische - steht gut dar. Die Antworten auf die zwei weiteren Fragen sollte eigentlich jedem klar sein. Nein und Nichts. Beziehungsweise "Das kommt darauf an.". Und so wurde das Gespräch eine Diskussion über Motive, gesellschaftliche Zusammenhänge, Ursachen und die Bekämpfung von Symptomen. Das Titelblatt dieser Datenschleuder wird viele an eine Anzeigenkampange der IBM "Die besten Hacker sitzen nicht im Kast, sondern bei der IBM" erinnern. Soll es auch. Wer Betriebssysteme für den Netzwerkeinsatz mit Sicherheitslöchern (Löchern? Da kann man eine Boing 747 durchschieben und keiner hat was gesehen!) in zweistelliger Zahl ausliefert, sollte so etwas nicht von sich behaupten. Aber solange Hacker nicht für Vertriebskonzepte zuständig sind, werden wohl noch eine Menge Firmen versuchen, das längst gescheiterte Vertriebskonzept "Verschlüsselte Programme zum Freischalten auf CD" auf ihre Weise umzusetzen. Wir jedoch behaupten, Verschlüsselung ist Freiheitsberaubung und Demoprogramme mit eingeschränken Funktionen entsprechen dem Tatbestand der Körperverletzung. Sechzig Tage währende Testversionen in voller Funktion mit anschließend möglicher Freischaltung ohne Neuinstallation ist das Minimum. Letztendlich aber muß die Gesellschaft eine Bewußtseinserweiterung erfahren, um die "Raubkopie" als solche überflüssig zu machen. Daß der Staat nicht in der Lage ist, dies zu fördern, haben die noch nicht begriffen, die sich für eine Kriminalisierung des einzelnen per Gesetz aussprechen. Also muß mensch die Sache selbst in die Hände nehmen - und woraus bestehen auch multinationale Konzerne, wenn nicht aus Menschen, die lernen können? |
[Datenschleuder]
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Eine Begegnung der dritten Art