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CCC-92: Blueboxing

Die Veranstaltung sollte einen Überblick über die Ereignisse im Blueboxing- Bereich im Jahr 1992 geben und die zukünftigen Betätigungsfelder der Phreaks darstellen,

Andy vom CCC stellte fest, daß die Telekom durch die amerikanische Telefongesellschaft. AT&T und einige kleinere Gesellschaften zum Handeln gezwungen wurde nachdem publicity- und geldgeile Kids sich in der Öffentlichkeit als Blueboxexperten in diversen Magazinen produziert hatten. Dabei war weniger der finanzielle Schaden für die Telekom relevant sondern eher der Imageverlust. Die Folge war die Anschaffung teurer Geräte von British Telecom, die einige für die Vermittlungsrechner eigentlich zu  kurze C5-Codes erkennen und zurückschicken. Einfache Filter würden nicht helfen, weil sie durch die Erhöhung der Lautstärke bzw leichte Frequenzschwankungen unwirksain würden und sie auch die normale Sprach- und Datenkonimunikation stören würden. Diese Vorrichtungen machen den meisten Nur-Anwendern, die einfach PC- bzw. Amiga-Programme einsetzen das Leben/Telefonieren schwer, für die wahren Phreaks jedoch, die das technisclie Verständnis mitbringen, sind sie aber keine unüberwindliche Hürde. Bei digitalen Vermittlungsstellen kamen zusätzlich noch Fangschaltungen bei potentiellen Blueboxern hinzu. Dem CCC sind jedoch keine konkreten Anschuldigungen der Telekom gegenüber einzelnen Personen bekannt. Die Meldungen von Hausdurchsuchungen scheinen Panikmache einer bestimmten Gruppe zu sein. Anzeigen gab es nur gegen einige Anbieter, die kommerziell sogenannte Freephones verkauften, selbst diesen Leuten war jedoch nur mit dem Vorwurf des unlauteren Wettbewerbs beizukommen und nicht mit einer Strafanzeige wegen Erschleichung von Dienstleistungen oder Aufruf zu einer Straftat. Das zeigt die schwache rechtliche Position der Telekom im Bereich Blueboxing. Der CCC hatte auch die Telekom zur Podiumsdiskussion eingeladen um eine Stellungnahme aus erster Hand  zu erhalten. Leider sei jedoch kein Mitarbeiter abkömmlich gewesen.. Neben diesen technischen Vorrichtungen drohte die Telekom auch mit strafrechtlichem Vorgehen gegen Blueboxer, es ist jedoch fraglich, inwieweit die Aktionen beweisbar sind und ob sich der Aufwand für die Telekom lohnen würde. Rop von Hacktic (Holland) meinte dazu, daß diese Unregelmäßigkeiten von der holländischen Post in der Regel nicht verfolgt werden, weil der Aufwand größer als der Nutzen sei. Oft sind sie sogar froh darüber, daß die Phreaks Sicherheitslöcher im Telefonnetz aufdecken, auch wenn sie meistens nicht in der Lage sind, sie schnell und ausreichend zu stopfen.

Ganz anders sehen es die Vertreter der SBI, einer internationalen Vereinigung für Computersicherheit mit engen Verbindungen zu CIA, NSA, usw. Die Leiter der SRI (Parker/USA und Lindup/GB) haben bereits Kontakte zur holländischen und deutschen Blueboxerszene aufgenommen um abzuklopfen, ob sich hier ein sicherheitsrelevanter Bereich auftut, der entsprechend kommerziell abgedeckt werden kann um die Sicherheit des Welttelefonnetzes auch in Zukunft durch neue Technik bzw. neue Gesetze garantieren zu können. In Zukunft werden die Phreaks sich vermehrt mit den C7-Codes und digitalen Ortsvermittlunggstellen beschäftigen, bei denen Sprech- und Zeicheagabekanal getrennt sind. Dies wird zwar noch schwieriger, bietet aber auch mehr interessante Möglichkeiten. Man wird sehen...

Henne

 

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