Dr. Wau's Sammelsorium
Ariane Panne Nummer 5
In Kourou, dem französischen Kolonialgebiet am Satellitenäquator, passierte wieder eine Panne.
Kourou, wo Frankrelch früher Gefangene hielt, ist wegen der Bedeutung als Raketenstartptatz besser
gesichert als einst die Berliner Mauer. Trotzdem gab es, einen weichen Fehler bei den 26 Meter langen
Feststoff-Hilfsraketen. Dabei wird in 10 Meter lange Rohre eine zähflüssige Treibstoffmasse
gefüllt, die mit einem Härter versehen wird. Davon wurde nicht genug zugegeben und die Suppe
blieb weich. Deshalb verschiebt sich der für März 1992 vorgesehene Test der
Feststoff-Hilfsraketen um mehr als ein halbes Jahr. So ein komplexes Projekt durchzuziehen, ist nicht
einfach. Ein andermal wurde ein Stofflappen, der zur Reinigung gedacht war, in der Ariane vergessen. Das
ist sowas ähnliches wie eine bei einer Operation im Bauch vergessenen Zange eines Arztes. Insgesamt
ist die Zuverlässigkeit von Arianes jedoch recht hoch.
Wanderfeldröhren
Als beim Satellit OLYMPUS eine Wanderfeldröhre den Geist aufgab, wurde auf die Ersatzröhre
umgeschaltet. Das geschah im Oktober 1989. Nun wird eine Fernheilung der Ersatzröhre versucht, weil
die auch nicht mehr will.
Auch bei Intelsat VI-FI spukt eine Wanderfeldröhre. Nach dem Start am 29.11.91 bemerkten Techniker
Störungen des Spotbeams. Ursache scheint ein lockeres Metallteitchen in der Röhre zu sein. Die
Leitstelle will nun durch Beschleunigung und Abbremsen des Satelliten das Klappern beseitigen.
ariane.tex
wau
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