DAT ist praktisch
DAT, digitales Audiotape, ist auch für die Datensicherung bei Computersystemen mit Massenspeichern
praktisch. Hewlett Packard hat hier etwas neues herausgebracht. Das DAT-Laufwerk 35480A ist so klein
wie ein 3 1/2 Zoll Floppylaufwerk und verfügt über einen SCSI-Anschluß zum Computer.
Und eine gewöhnliche DAT-Kassette bietet - je nach Datenkompression - Platz für 5 bis 9
Gigabytes. Das entspricht etwa der Datenmenge, die auf ein Dutzend CD-ROMS von je 550 Miobyte fest
eingebrannt drauf paßt. Bei DAT kann immer wieder neu bespielt werden, wie bei einer
Compactcassette. Am Bandanfang ist ein System-Logbuch mit der Anzahl der Ladevorgänge, der
gespeicherten Datenmenge sowie Fehlerkorrekturstatistik und anderem mehr. Auch wenn die Daten schon
gepackt waren, lassen sich noch 2,2 Gigabytes speichern. Zudem ist die Geschwindigkeit mit 423 bis 789
kBit/Sekunde zum Band hin recht schnell. Bei SCSI geht es ja mit 5 MBit/s synchron oder 1,5 MBit/s
asynchron und das Nadelöhr liegt an der Schnittstelle zum Band. Eine Platine voller ICs sorgt
für die ausgeklügelte Steuerung und die Verdichtung (DataCompression LZ). Über einen
zweiten Kopf wird das geschriebene wieder gelesen und geprüft. Auch das Herausfischen von Daten
ist wohl organisiert, Gesucht wird mit der 200fachen Geschwindigkeit und dabei findet die Kiste noch
sicher die richtige Stelle. In Zusammenarbeit von SONY und HP wurde das Format von Audio-DAT DDS,
Digital Data Storage, festgelegt. Diese Form der Datenorganisation sorgt zusammen mit der
Hinterbandkontrolle für ein hinreichend sicheres Archivierungsverfahren. Als Härtetest
wäre vorzuschlagen, mal ein halbes Dutzend CDRoms irgendwie auf so eine DAT-Kiste zu ziehen und zu
schauen, welche Langzeitstabilität sich bei häufigem Gewickel ergibt. Praktisch wären
etwa verDATete CD-ROMS mit Public Domain Software an einer ISDN-Mailbox über Telefon. Beim ersten
Lockanruf würde nur der Index rausgesaugt. Die durchschnittliche Zugriffswickelzeit von 20
Sekunden auf ein Programmpaket ist eigentlich sogar im Ferntarif ebenso erträglich wie der
Binärversand einer 360 KB-Disk in weniger als einer Minute. wau
(Q: miniMicromagazin 3/1991)
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