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uucp, usenet, subnet UND DER REST DER WELT1. Folge: Die geschichte von uucp
Viele haben schon davon gehoert. Der eine oder andere hat bereits Mails mit diesen Nachrichtenkoepfen gesehen, in denen sich klammeraffendurchsetzte Wortstrnge auftuermen. Einige wenige gar kennen jemanden, der behauptet, er wisse, was das alles zu bedeuten hat und wie es laeuft. Einer dieser Eingeweihten hat sich bereit erklaert, das Geheimnis fuer's LABOR zu lueften und uns von der historischen Entwicklung, den Funktionen und der praktischen Anwendung der UNIX-Netze zu erzaehlen.
uucp - DIE GRUENDE 1977 entwickelten die AT&T Bell Laboratories das UNIX Betriebssystem. Nachdem es in den Vertrieb gegangen war, erhoehten sich AT&T's Kosten fuer Software-Update und Wartung dermassen, dass man sich Gedanken ueber eine Vereinfachung der Vertriebswege zu machen begann. Zu diesem Zeitpunkt war es bei AT&T ueblich, an alle Kunden Magnetbaender mit Updates per Post zu verschicken, bzw. Systemfehler durch einen Servicemann beim Kunden vor Ort beheben zu lassen. Bei einer ueberschaubaren Anzahl von Kunden war diese Methode noch vertretbar gewesen; die rasch wachsende Anwenderschar machte sie allerdings zunehmend aufwendig und unrentabel. Also entwickelte man bei AT&T eine Moeglichkeit, Software- Updates mit Hilfe von Datenfernuebertragung an die Kunden auszuliefern. Dazu wurde ein sternfoermiges Netzwerk aufgebaut, dessen Zentrum ein Host (Grossrechner) bildete, der die anderen Anlagen mit den Updates belieferte. Dieses System deckte allerdings nur einen Teil der Beduerfnisse der Netzwerk-Teilnehmer. Einige der angeschlossenen Anlagen, etwa das 'Switching Control Center System', fungierten wiederum als Zentral-Hosts fuer weitere Stationen, die mit Software fuer Sonderanwendungen beliefert wurden. Andere Hosts wiederum mussten Daten ueber grosse Entfernungen weiterleiten ('switching research'). Das Netzwerk-Projekt wurde simultan in New Jersey, Illinois, Ohio und Colorado betrieben. An vielen UNIX-Systemen wurden - und werden - Software-Hilfsmittel produziert und Modifikationen am Betriebsystem selbst durchgefuehrt, weshalb es von vornherein uneffizient gewesen waere, Software-Verteilung ueber elektronische Einbahnstrassen durchzufuehren. Das Verteilen von Software war zudem nur eine Seite des Problems. Ein grosses Projekt kann die Kapazitaeten eines einzelnen €Systems uebersteigen. Es ist oft zweckmaessiger, wenn es von verschiedenen Arbeitsgruppen und auf unterschiedlichen System durchgefhrt werden kann. Diese Art von nicht ortsgebundenem Teamwork klappt aber nur dann richtig, wenn den gegebenenfalls quer ueber den Globus verstreuten Mitarbeitern eines Projekts wirkungsvolle Moeglichkeiten zum Nachrichten- und Datenaustausch zur Verfuegung stehen.
DIE ENTWICKLER UND IHRE ZIELE Das Problem war verschieden Gruppen schon frueh klar gewesen, und sowohl von den Bell Laboratories selbst, als auch von anderen Firmen wurden ansatzweise Loesungen entwickelt, die jedoch samt und sonders den gestellten Anforderungen nicht entsprachen. 9[....................................................]001 1978 konzipierten und entwickelten D. A. Nowitz und M. E. Lesk, Mitarbeiter der Bell Laboratories, ein neues System, das endlich alle Notwendigkeiten und Wuensche unter einen Hut bringen sollte. Dies war das Geburtsjahr von UUCP - 'Unix to Unix File CoPy' (der Befehl zum Kopieren von Dateien heisst unter UNIX 'cp'). Fuer Nowitz und Lesk waren bei der Entwicklung folgende Eigenschaften massgeblich gewesen: - Niedrige Installationskosten. -Keine Betriebssystem-Aenderungen, um UUCP benutzen zu koennen. -Verbindung der einzelnen Hosts ueber Waehlleitungen; wobei Standleitungen auch moeglich sein sollten. - Einfache Befehle zum Senden und Empfangen von Dateien. -Der Ausfall eines Hosts sollte auf keinen Fall zum Datenverlust oder Zusammenbruch des Netzes fuehren. -Die zu sendenden Dateien sollten 'gespoolt' (neben der laufenden Arbeit im Hintergrund abgewickelt) werden. UUCP - bis auf die notwendigen Modems vollstaendig auf Software basierend - konnte alle gestellten Anforderungen erfuellen.
uucp IN DREI SAETZEN UUCP funktioniert im Grunde sehr einfach; ich werde in der naechsten Folge noch ausfuehrlicher darauf eingehen. Auf jedem angeschlossenen Rechner ('Site') befindet sich ein Verzeichnis ('Spool Directory', /usr/spool/uucp), in dem die auszufuehrenden Arbeiten - Programme, Dateien usw. - gespeichert werden. Ein spezielles Programm ('uucico') fuehrt saemtliche Uebertragungen aus. (Wird fortgesetzt)
€Esco
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