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"George Orwells Erbe / Big-Brother-Preis für
die schlimmsten Verletzungen der Privatsphäre bald auch in Deutschland
... Der Preis geht an Behörden, Personen und Organisationen,
die in besonderer Weise die Sicherung der Privatsphäre aushöhlen
und 'uns eine Zukunft als gläserne Menschen bescheren wollen'. ...
Der Preis für das 'Lebenswerk' ging im vergangenen Jahr an die Betreiber
der Überwachungsanlage Menwith Hill in Großbritannien, einer
der Hauptstationen des weltweiten Abhörsystems Echelon. ... Mitte
Oktober wurde der Preis nun zum zweiten Mal in Großbritannien vergeben.
... Den Hauptpreis erhielt wie bereits im Vorjahr das britische Innenministerium:
Diesmal für den 'Interception of Communications Act', der die
lückenlose gesetzliche Überwachung des Internet ermöglicht,
sowie für den kontinuierlichen Aufbau von Überwachungskameras
im öffentlichen Raum. ... Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr auch
in Österreich der Big-Brother-Preis verliehen. Die österreichische
Jury bestand aus mehreren Organisationen, die sich dem Schutz personenbezogener
Daten verschrieben haben, wie etwa die Österreichische Gesellschaft
für Datenschutz (www.ad.or.at/office) und der Verein zur Wiederherstellung
der Bürgerrechte im Informationszeitalter (www.quintessenz.at).
... In der Kategorie Politik erhielten alle österreichischen
Europaparlamentarier den Preis, die im Mai diesen Jahres für die Enfopol-Pläne
gestimmt hatten. Diese sehen den grenzüberschreitenden Zugriff
auf den Telekommunikations- und Internetverkehr vor. ... Der Bielefelder
Verein für sozialverträgliche Technikgestaltung FoeBuD (www.foebud.org)
will nun im nächsten Frühjahr den Big-Brother-Preis auch
nach Deutschland holen. ... Bislang wollte sich keiner der alternativen
Informatik- und Datenschutzvereine wegen akuter Arbeitsbelastung die Organisation
aufhalsen. Die Bielefelder Netzaktivisten zeigen sich jedoch jetzt
entschlossen: 'Wir machen das!' Thilo Weichert, Vorsitzender der Deutschen
Vereinigung für Datenschutz DVD (www.aktiv.org/DVD) sagte eine Beteiligung
bereits zu. Eventuell werden sich auch das Forum InformatikerInnen für Frieden
und gesellschaftliche Verantwortung (FifF) sowie der Chaos Computer Club
(CCC) der Big-Brother-Aktion in Deutschland anschließen." MoPo
3.11.99 S. 22
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"Röntgenbilder gehen im Internet auf die Reise
/ Software beschleunigt den Transport von Befunden
... In Zukunft wird Jive indes nicht nur innerhalb von Kliniken
(Intranet) Daten übertragen. Über das Internet sollen auch Mediziner
von außen auf die Aufnahmen zugreifen können. ... Einen Missbrauch
der Daten schließen die Wissenschaftler aus: 'Wir sichern die
Informationen gleich dreifach', sagt Klaus Kleber, Entwicklungsleiter des
Jive-Projektes. 'Erstens erhalten nur berechtigte Benutzer Zugang zu dem
Programm, und zweitens wird die Information verschlüsselt übertragen.' Darüber
hinaus sorge eine Anonymisierung der Daten für Sicherheit." BerlZtg
3.11.99 Teil Wissenschaft S. 1
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"Elektronischer Ausweis für Hund und Katze
/ Transponder zur sicheren Identifizierung / Noch großer Nachholbedarf
in Deutschland
... Im Jahr 1996 hat man sich auf einen international gültigen
Standard (Iso) für Transponder geeinigt. Das bedeutet, dass ein solcherart
gekennzeichnetes Haustier wieder an seinen Besitzer vermittelt werden kann,
wenn es irgendwo auf der Welt verloren gegangen ist. Derzeit sind von den
ungefähr 10 Millionen Hunden und Katzen in Deutschland schätzungsweise
1,3 Millionen in den Haustierregistern erfasst, 300 000 davon mittels elektronischer Identifizierung.
... Im europäischen Vergleich ist die Akzeptanz in Deutschland immer
noch gering. In den Niederlanden beispielsweise müssen Rassehunde
seit drei Jahren elektronisch gekennzeichnet werden." FAZ 3.11.99
S. N 4
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"Washington gibt Akten über NS-Zeit frei
... Die US-Behörden hatten Historikern, Journalisten, Anwälten
und Überlebenden Jahrzehnte lang den Zugang zu den Akten mit dem Hinweis
auf die nationale Sicherheit verweigert." MoPo 3.11.99 S. 6
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"Letztlich schützt das Bankgeheimnis nur die Steuerhinterzieher / Wie das Konzept von Bündnis 90/Die Grünen für mehr Gerechtigkeit in der Steuerpolitik aussehen sollte" FR 3.11.99 S. 7
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"Streit über Kontogebühren führt Existenzgründer
in Daten-Dschungel / Auseinandersetzung mit Geldinstitut beschert Schufa-Einträge
und den Makel mangelnder Kreditwürdigkeit
'Ich wollte eigentlich nicht Datenschutzexperte werden', sagt
Hans-Hermann S.(...). ... Aber da kam ihm die Deutsche Bank mit umstrittenen
Meldungen an die Auskunftei Schufa dazwischen. Seitdem kämpft er hartnäckig
um eine eindeutige Korrektur der Einträge und hat sich dabei zum Datenschutzfachmann
entwickelt, bei dem sogar Bundestagsabgeordnete Rat suchen. ... Die Schufa
versichert zwar, es gebe nur 'sehr selten' Falsch-Eintragungen. Für
den Fall der Fälle schlägt Josef Falke vom Bremer 'Zentrum für
europäische Rechtspolitik' Betroffenen aber vor, sich zwecks
besserer Gegenwehr zusammenzutun - zum Beispiel als 'Verein der Schufa-Geschädigten'." FR 3.11.99
S. 14
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"Online-Betrüger lauern an der Datenautobahn
/ Bezahlen mit Kreditkarten via Internet birgt ein Risiko
Ob Hacker, Betrüger oder Spione - das Internet wird immer häufiger Schauplatz
von Verbrechen. Doch nicht nur Cybergauner zocken unvorsichtige Surfer
ab, auch Geheimdienste nutzen die Datenautobahn.
... Das häufigste Vergehen im Internet ist der Missbrauch von
Kreditkarten. Den Gaunern wird es dabei oft leicht gemacht: Die Daten werden
über unverschlüsselte Leitungen preisgegeben. ... Auch Viren
und Hacker sind eine reale Gefahr. So berichtet das Schweizer
Magazin 'Facts', dass zwischen 1993 und 1996 vierzig Bankhäuser in
New York und London 1,2 Mrd. DM Schutzgeld bezahlten, weil Hacker
drohten, elektronische Bomben und trojanische Pferde in die Systeme
zu schleusen. ... Die Statistik des Polizeipräsidenten München
weist für 1998 fünf Anzeigen wegen Einbruchs in die Datennetzwerke
aus. Doch die Dunkelziffer ist viel höher, denn Sicherheitsmängel
werden von vielen Firmen aus Angst vor dem Imageschaden verschwiegen." HB 3.11.99
S. 29
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"'Dolmetscher erklären oder verschweigen' / Übersetzer beeinflussen Verfahren durch ihre Loyalitätsprobleme, sagt Jacqueline Parada, die über die 'Kommunikationssituation vor Gericht mit Einsatz von Dolmetschern' promoviert" taz 3.11.99 S. 2
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"Elektronischer Handel / Mehr Rechtssicherheit
für Verbraucher / Pläne der EU-Kommission stoßen bei Wirtschaftsverbänden
auf Kritik
... Der elektronische Handel über das Netz ist
ein grenzenloser und wenig regulierter Wachstumsmarkt, auf dem die Verbraucher
ihre Rechte kaum kennen, denn sie sind bisher so gut wie nicht definiert.
Mit den grenzüberschreitenden Regeln für den E-Handel befasst
sich derzeit die Europäische Union: Eine Richtlinie über
den elektronischen Geschäftsverkehr im europäischen Binnenmarkt
ist in Arbeit, eine weitere soll zum Zeitpunkt des virtuellen Vertragsabschlusses
greifen und regelt die Gültigkeit elektronischer Signaturen.
Und schließlich soll eine weitere Übereinkunft festlegen, welches
Recht gilt, wenn es nach Abschluss eines Vertrages zu Streitfällen
kommt: Das Landesrecht des Kunden oder des Anbieters? Eine weitere
'Fernabsatzrichtlinie' regelt den elektronischen Vertrieb von Finanzdienstleistungen
und sieht eine Widerspruchsfrist von mindestens 14 Tagen nach Vertragsabschluss
vor. ... Für mehr Transparenz im Netz soll auch die Bestimmung
sorgen, dass Werbung auf Internet-Seiten eindeutig identifizierbar sein
soll. ... In Deutschland etwa ist das Versenden von unerwünschten
e-mails quasi als unerlaubter Einbruch in die Privatsphäre generell
verboten." SZ 3.11.99 S. 27
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LOKALES
Berlin:
"Kripo bei Verfassungsschutz / Behördenchef Vermander
in der Klemme - Justiz ermittelt wegen Aktenvernichtung
... Dem Vernehmen nach ging es dabei um die Vermander zur Last
gelegte Aktenvernichtung im Zusammenhang mit dem PKK-Angriff auf das israelische Generalkonsulat
am 17. Februar 1999." MoPo 3.11.99 S. 33
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