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"EU regelt Signatur im Internet / Mehr Rechtssicherheit
im elektronischen Handel
Die EU-Staaten und das Europaparlament haben sich nach zweijährigen
Beratungen auf einen europäischen Rechtsrahmen für elektronische
Signaturen verständigt. Die Richtlinie ist ein erster gemeinsamer
Beschluss, mit dem die Rechtssicherheit im elektronischen Handel verbessert
werden soll.
... Die elektronische Signatur ist ein wichtiger Bestandteil des
elektronischen Geschäftshandels. Mit ihr können sich Käufer
und Verkäufer identifizieren. ... Die elektronische Unterschrift
wird künftig in Streitfällen EU-weit dieselbe Bedeutung haben
wie herkömmliche Unterschriften unter Kaufverträgen. ...
Die Richtlinie unterscheidet zwischen einer einfachen Signatur, der elektronische Daten
hinzugefügt werden, und einer fortgeschrittenen Signatur, die ausschließlich
einem Unterzeichner zugeordnet ist und somit im Nachhinein seine Identifizierung
ermöglicht. Die Bundesregierung, die noch einen Vorbehalt gegen
die Direktive hat, muss das deutsche Signaturgesetz nach Inkrafttreten
der Richtlinie ändern, da diese weiter geht als das deutsche Gesetz."
HB 27.10.99 S. 9
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"Der steinige Weg zur Cyber-Kanzlei
Datenschutz, Makroviren, Werbeverbote - ein Berg von Problemen steht
der Nutzung des Internets durch die Anwaltschaft im Wege. Auf der
1. IT-Anwaltskonferenz in München wurde aufgezeigt, wo die Haken
liegen und wo die Lösungen zu suchen sind.
... Vor allem die Kommunikation per E-Mail bringt der Anwaltschaft
offenbar nichts als Scherereien mit sich: ... . Inhalt, Authentizität,
Zugang von E-Mails - nichts von dem lasse sich vor Gericht beweisen. Zudem
bestehe die Gefahr einer Virusinfektion aus dem Netz. ... Der Hamburger Anwalt
Jürgen S.(...) legte seinen Kollegen ans Herz, ihre elektronische
Post durch Verschlüsselungsverfahren wie etwa dem Programm 'Pretty
Good Privacy' (PGP) zu schützen. ... Zumindest Kanzleien, die via
Standleitung ans Internet angebunden seien, müssten sich daher durch
sogenannte 'Firewalls' gegen die Ausspähung ihrer sensiblen Daten
schützen." HB 27.10.99 S. 59
Kommentar:
"Berechtigte Ängste" HB 27.10.99
S. 59
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"Streifendienst im Internet soll verstärkt
werden / G-8-Staaten wollen Kriminellen im Cyberspace das Handwerk legen
- Daten-Austausch über die Landesgrenzen hinweg geplant
... Der Zugriff auf die Verbindungsdaten und Netzwerke ist die
erste Voraussetzung, um Attacken verfolgen zu können. Die Minister
haben sich deshalb darauf geeinigt, alle rechtlichen und technischen Voraussetzungen
zu treffen, um eine schnelle und sichere Datenspeicherung vornehmen zu
können. Auf Anfrage eines anderen Staates sollen die Daten dann auf
Grundlage der nationalen Gesetze freigegeben werden können. Dafür
darf der Staat auch Methoden verwenden, die per Gesetz dem anfragenden
Staat nicht erlaubt sind. Für Datenschützer kommt dies einer
Einladung zum Befugnis-Hopping gleich: ... ." MoPo 27.10.99 S. 16
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"Hinrichtung im Internet / Heftige E-Mail-Debatte über Tod auf elektrischem Stuhl" ND 27.10.99 S. 6
"Hinrichtungsfotos im Internet veröffentlicht
Das Oberste Gericht des amerikanischen Bundesstaates Florida
hat Bilder von der Leiche eines hingerichteten Verbrechers ins Internet
gestellt." taz 27.10.99 S. 11
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"Steuererklärung einfach per Internet
... Der amerikanische Fiskus verpflichtete sich gegenüber
dem Kongress, die Zahl der elektronisch abgegebenen Steuererklärungen
von heute 20 Prozent auf 80 Prozent bis zum Jahre 2007 zu erhöhen.
... In Deutschland ist die elektronische Steuererklärung seit Januar
1999 möglich. Voraussetzung dafür ist ein PC-Programm eines Steuersoftware-Herstellers,
dass das ELSTER ( ELektronische STeuerERklärung) unterstützt,
und die Teilnahme des zuständigen Finanzamtes am bundesweiten
Online-Verfahren (mehr Infos: www.elster.de/anwender/info.htm)." taz
27.10.99 S. 8
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"Spitzeln als Bürgerpflicht / Per Gesetz
sollen die Dänen gezwungen werden, Sozialbetrug aufzudecken
... Das Innenministerium hat dem Parlament einen Gesetzesentwurf
vorgelegt, der alle dazu verpflichtet, Kenntnisse jeder Art dem Staat mitzuteilen.
Telefongesellschaften und die Stromwerke müssen in Zukunft mitteilen,
an welche Adresse die Rechnungen geschickt werden. ... In Dänemark
macht sich langsam die Angst breit, dass aus dem gemütlichen Königreich
ein Überwachungsstaat wird. Datenschutz-Experte Peter Blume: 'Wir
haben ja den Trend, dass alle auf alle aufpassen. Aber das ist übertrieben.'"
MoPo 27.10.99 S. 1
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LOKALES
Brandenburg:
"BESSERER DATENSCHUTZ:
Eine Neuordnung des Adresshandels hat der Datenschutzbeauftragte
Alexander Dix gefordert. Der Handel mit personenbezogenen Daten
habe ein Ausmaß angenommen, das bisherige Regelungen zum Schutz der
Privatsphäre teilweise unwirksam werden lasse, sagte Dix." BerlZtg
27.10.99 S. 26
"Datenschützer: Gesetz über Akteneinsicht
verbessern
Der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationszugang,
Alexander Dix, hat Nachbesserungen am brandenburgischen Akteneinsichtsgesetz
gefordert. ... 'Wir sind am Anfang eines längeren Prozesses', sagte Dix.
Als Probleme nannte der Landesbeauftragte, dass er nur aktiv werden könne,
wenn sich Bürger beschwerten. ... Dix mahnte gleichzeitig eine
Gebührenordnung für die Akteneinsicht an. Die Entgelte dürften
aber keine Hürde für die Informationswilligen sein. ... Am Vortag
hatte der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Claus-Henning
Schapper, angekündigt, dass das Bundesdatenschutzgesetz im kommenden
Jahr vorgelegt werden solle. Ein eigenes Gesetz zum Informationszugangsrecht
solle noch in diese Legislaturperiode verabschiedet werden. Alexander Dix
forderte eine Zusammenfassung des Datenschutzes im öffentlichen und
privaten Bereich beim Landesbeauftragten." MoPo 27.10.99 S. 43
"Datenschutz: Dix fordert Nachbesserungen" WELT 27.10.99 S. 43
"Datenschützer fordert Fristen für Akteneinsicht" ND 27.10.99 S. 20
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