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"Der gläserne Privatpatient
... Der gläserne Patient entspringt unzweifelhaft dem Wunsch
der Krankenversicherer. Doch nicht alles, was technisch möglich ist,
wird umgehend realisiert. ... Das heißt jedoch nicht, dass sich nichts
tun wird. Im Gegenteil, die Weiterentwicklung der so genannten Chip- oder
Patientenkarte gibt eine dankbare Spielweise für innovative Krankenkassen
ab. Deren Gedanken mögen grenzenlos sein; doch der Datenschutz wird
sie immer wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurückholen. ...
Auch Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Grüne)
hat das einsehen müssen: Kernpunkt ihrer Gesundheitsreform ist
die geplante Patienten-Datei. Der Protest der Datenschützer hat sie
einknicken lassen. Statt der personenbezogenen Gesundheitsprofile wird
es künftig verschlüsselte Patientenbiografien geben. Dazu sollen
eigens unabhängige Datenannahmestellen ( Körperschaften des öffentlichen
Rechts) geschaffen werden. ... Noch sind lediglich Name, Versichertennummer,
Kasse und Kassennummer, Versichertenstatus, Anschrift, Geburtsdatum sowie
das Gültigkeitsdatum auf der Versichertenkarte gespeichert. Die Überlegungen
gehen aber schon dahin, diese Daten um Notfallangaben wie Blutgruppe, lebenswichtige
Medikamente und ähnliches zu erweitern. ... Solange es sich noch um
eine reine Identifikationskarte handelt, ist der Datenschutz kein Problem.
... ...die Privaten Krankenversicherungen. Sie sammeln und sortieren bereits
erfolgreich Krankheitsinformationen ihrer Kunden. Personenbezogene Analysen
der Krankengeschichten sind dank einzelvertraglicher Zustimmung der Versicherten
kein Problem und werden zunehmend mit krankheitsbegleitender Steuerung
(sog. Disease-, Case- oder Leistungsmanagement), etwa für Diabetker
oder Asthmatiker, kombiniert. ... Die Privaten haben nicht das Datenschutzproblem."
HB 21.10.99 S. B 2
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"Diagnose per Internet / Die digitale Revolution
im Gesundheitswesen erleichtert Ärzten und Versicherern die Arbeit.
Ein Beispiel: Elektronische Gesundheitspässe liefern die komplette
Geschichte des Kranken.
Der Hausarzt kann sich in den nächsten Jahren von den vertrauten
Karteikarten verabschieden. Die für das Gesundheitswesen relevanten
Informationen über die Bürger werden auf Datenbanken gespeichert,
die per Internet abgerufen werden können. ... Trotz der Vorteile gerade
im Bereich der Kliniken sieht Gottfried Dietzel von der Projektgruppe Telematik
im Bundesgesundheitsministerium noch große Einführungsprobleme: Es
fehlen einheitliche Standards, sodass die Insellösungen in den einzelnen
Kliniken nicht miteinander verknüpft werden können. Haftungs-
und Datenschutzfragen sind nicht geklärt, und der Verbreitung der
Patientendaten über das Internet stehen große Bedenken
gegenüber. ... Dietzel erwartet aber in den nächsten Jahren,
dass sich Telematikanwendungen bei Ärzten und Kliniken durchsetzen.
Die integrierte elektronische Patientenakte ermögliche komplexere
Diagnosen. Die gesamte medizinische Biografie der Patienten könne
einbezogen werden. Datenschutzprobleme sieht Dietzel nicht, da Arzt und
Patient gemeinsam entscheiden würden, welche Befunde in die Akte
hereingenommen und was später untersuchenden Ärzten zugänglich
gemacht werden soll. 'Die Daten sich qualitätsgesichert und mit einer
digitalen Unterschrift versehen', sagt Dietzel." HB 21.10.99
S. B 3
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"Erfasst und durchleuchtet? / Computerlesbare Diagnosen und die Gesundheitsreform 2000 schüren die Angst vor dem gläsernen Patienten" FINANZtest 11/1999 S. 87
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"Internet-Nutzer fürchten Datenmissbrauch
Aus Angst vor einem Missbrauch persönlicher Daten
nutzen viele Deutsche die Möglichkeiten des Internets nicht vollständig."
HB 21.10.99 S. 33
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"Wirtschaft über digitale Signaturen nur
wenig informiert
... Mit der neuen EU-Richtlinie wird einer Kernforderung
der Wirtschaftsverbände nach klaren Rechtsfolgen entsprochen.
'Danach gilt der Absender einer signierten Datei tatsächlich als deren
Inhaber und übersandte Inhalte als unverfälscht', ... ... Die
digitale Signatur erhöht die Rechtssicherheit entscheidend und trägt
damit auch zur Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten bei. ... Im Rahmen des
Projektes 'Elster' können Münchner Bürger und Institutionen
ihre Steuererklärungen seit Beginn des Jahres beim zuständigen
Finanzamt online einreichen. Ein Signier-Modul zur Authentifizierung
soll in Kürze auch den elektronischen Transfer des Steuerbescheids
ermöglichen." HB 21.10.99 S. 33
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"Ganoven sind gut für Geschäft - mit
Sicherheit / Anbieter von Schutztechnik auf Sitech-Messe - In Berlin verschwinden
jährlich Waren für 450 Millionen Mark
... Am Dienstag öffnet die Messe unter dem Funkturm
ihre Tore. Bis 29. Oktober präsentieren 274 Aussteller aus 18 Ländern
ihr Angebot auf 16 000 Quadratmetern. Gezeigt werden alle Arten von Gefahrenmeldern,
Videoüberwachungs-Installationen, Systeme der Eingangskontrolle
und Brandschutztechnik." WELT 21.10.99 S. 42
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"SECURITATE:
In Rumänien dürfen Opfer der gefürchteten Securitate
ihre Geheimpolizei-Akten einsehen." BerlZtg 21.10.99 S. 8
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"Nie bestätigt, aber auch nie bestritten / Heute wollen 'Hacktivisten' das internationale Abhörsystem Echelon per E-mail sabotieren" BerlZtg 21.10.99 S. 17
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"Von der Schuhgröße bis zur Kreditkarte
/ Microsoft, IBM und Novell entwickeln Internet-'Pässe'
... Den Anfang machte IBM, das Mitte September das IBM
Consumer Wallet vorstellte. Dieses Programm ist auf der Festplatte des
Surfers gespeichert. Die große Frage, wie Vertrauen in die Software
geschaffen wird, hat IBM delegiert: das Consumer Wallet wird nur von Banken
und Sparkassen herausgegeben. ... Im Oktober folgte Novell mit seinem Digitalme:
An einem sicheren Ort im Netz werden alle Daten gespeichert, die ein
Mensch im Lebensraster benötigt. Diese digitale Identität
interveniert automatisch, wenn Daten angefordert werden. Sie gibt Passwörter
ein und füllt Einkaufsformulare aus. ... Auch Microsoft verfolgt bei
seinem Electronic Wallet , das letzte Woche vorgestellt wurde, einen
ähnlichen Ansatz: Die Daten liegen auf einem 'Passwort-Server'
und wandern von dort in die Bestellformulare der Shop-Betreiber. Gleichzeitig
werden die Daten auf dem lokalen Server im Electronic Wallet gespeichert." BerlZtg
21.10.99 S. 17
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LOKALES
Berlin:
"Unheimliche Begegnungen der nächtlichen
Art / Unterwegs zwischen Stuttgarter Platz und Kottbusser Tor und anderen
gefährlichen Orten Berlins
... Davon gibt es zur Zeit 36, von den Polizeidirektionen aus
Kriminalstatistiken und Lageberichten eruiert. An diesen 'gefährlichen
Orten' (GO) dürfen Polizisten ohne besonderen Anlaß Passanten
kontrollieren. Gefährlicher Ort ist, grob gesprochen, die gesamte Innenstadt
mit einem Schwerpunkt in Charlottenburg." Tsp 21.10.99 S. 21
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