[Abkürzungen der
ausgewerteten Tageszeitungen] [NEU: Zur
Suche über alle bisherigen Ausgaben]
[Überblick über sonstige Veröffentlichungen
zum Datenschutz][Hauptseite]
*
"Datenschützer kämpfen gegen den gläsernen
Patienten / Gesundheitsreform soll lückenlose Erfassung der Krankheitsprofile
aller Versicherten bringen
Die Gesundheitsreform muss nachgebessert werden, weil das Gesetz
der grünen Ministerin Fischer gegen elementare Datenschutzregeln verstößt.
Peinlich für die Grünen: Sie hatten sich in der Opposition
beim Thema Gesundheit als Gegner des Überwachungsstaats gezeigt.
... Aufgeschreckt durch einen parteiübergreifenden Brandbrief
der Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern sieht sie sich
mit gravierenden Mängeln des Gesetzentwurfs von Gesundheitsministerin
Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) konfrontiert. Die Gesundheitsreform
2000 schaffe den 'gläsernen Versicherten', warnt Helmut Bäumler,
Datenschützer des Landes Schleswig-Holstein. Sein sächsischer
Kollege Thomas Giesen formuliert es noch deutlicher: 'Die
Erlaubnis zu einer vollständigen Sammlung personenbezogener medizinischer
Daten birgt eine immense Gefahr des Missbrauchs, der kaum begegnet werden
kann.' ... Das Gesundheitsministerium hätte das Problem bei frühzeitiger
Abstimmung mit den Datenschützern vermeiden können, wird im Kanzleramt
kritisiert. ... Weil inzwischen auch Gesundheitsministerin Fischer die Sache
nicht mehr geheuer ist, sollen die Patientendaten jetzt 'pseudonymisiert'
werden. Darauf hat sich das Ministerium mit den Datenschützern geeinigt.
... Schon diese Woche sollen deshalb die Datenschützer in einer
weiteren Sitzung dem Ministerium mögliche Modelle präsentieren." HB
20.9.99 S. 6
*
"Internet / 'Brust' raus! / Erbittert
streiten Wirtschaft und Politik um die Zukunft des Milliardengeschäfts
im World Wide Web. Welche Kontrollen braucht es? Wer haftet für die
Inhalte der Cyberwelt? Zwischen den Fronten wartet eine kleine Abteilung
des Bundeskriminalamts auf Regeln.
... ...einer von 20 Internet-Fahndern des Bundeskriminalamts
(BKA), die seit Anfang des Jahres das Internet durchstöbern. ... ...seine
Kollegen könnten annähernd alles, dürfen aber fast nichts.
Sie dürfen andere Surfer nicht mit Lockangeboten 'ködern'. Sie
müssen sich brav ausweisen, wenn sie am Rand des Daten-Highways nach
ihrer Identität gefragt werden. ... Die allgegenwärtige Grauzone
führt zu komplizierten Debatten. So mäkelt der Bundesdatenschützer
Joachim Jacob, BKA-Beamte dürften sich in Chaträumen nicht unter
- dort üblichen - Spitznamen einklinken. Das sei bereits verdeckte
Ermittlung und damit unerlaubt." DER SPIEGEL 38/1999
20.9.99 S. 101 f.
*
"Kryptografie / Widerwillige Reform
Die USA wollen das strikte Exportverbot für wirkungsvolle
Verschlüsselungs-Software aufheben. ... Das FBI bekommt zusätzlich
80 Millionen Dollar zum Aufbau eines geheimen 'technischen Unterstützungszentrums',
das die Codes von Bösewichten brechen soll." DER SPIEGEL 38/1999
0.9.99 S. 294
*
"Recht auf Ruhe / Warum im Besucherraum einer
Haftanstalt abgehört werden darf / Der Hafenstraßenprozess
... Der 3. Strafsenat des BGH ... urteilte, die Lübecker
Kammer habe den Besucherraum der Justizvollzugsanstalt zu Unrecht als Wohnung
bewertet. Zwar sei dieser Begriff weit auszulegen, doch umfasse er, wie
das Bundesverfassungsgericht in seinem Beschluss aus dem Jahre 1996
festgehalten habe, nicht etwa Hafträume ... ." FAZ 20.9.99 S.
16
*
"BKA sucht Verbündete:
Das Bundeskriminalamt will die Anbieter von Internetzugängen
in den Kampf gegen die zunehmende Internetkriminalität einbinden.
... Der Verband der deutschen Internetwirtschaft sehe dagegen weder Bedarf
noch eine gesetzliche Rechtfertigung dafür, dass Provider die privaten
Homepages oder Diskussionsforen ihrer Kunden durchsuchen sollen, hieß
es weiter." BerlZtg 20.9.99 S. 20
*