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"Schweden schützt genetische Daten
... Anlaß war die Gründung der Genforschungsfirma
Uman-Genomics. Die Ethik-Richtlinien sind ganz auf den Schutz der persönlichen
Daten ausgerichtet, die von öffentlichen Institutionen, etwa Universitäten,
verwaltet werden sollen. Im Gegensatz zu Island, wo allein die Firma deCode
die Gendaten der Bevölkerung nutzen kann, lehnt Schweden ein solches
Monopol ab. Hochschulforscher sollen freien Zugang zu den Datenspeichern
haben. ... Das Unternehmen will die seit 1985 vom Gesundheitsdienst systematisch
gesammelten Blutproben der schwedischen Bevölkerung nutzen, um die
Ursachen von Leiden zu erforschen, die in bestimmten Landesteilen auffallend
häufig auftreten. ... Von den 'Spendern' der Blutproben ist jeweils
eine neue Zustimmung einzuholen, wenn das Genmaterial für weitere
Untersuchungen genutzt werden soll." FAZ 4.8.99 S. N 2
*
Lokales
Berlin
"Missbrauch von Sozialhilfe ermittelt
In Berlin sind für das letzte Quartal 1998 über 2300
Fälle vom Sozialhilfe-Missbrauch ermittelt worden. Im vergangenen
Jahr sei ein Gesamtschaden von rund 4,4 Millionen Mark entstanden, sagte
Berlins Sozialsenatorin Beate Hübner (CDU). ... Diese Zahl entspreche
einer Missbrauchsquote von 2,02 Prozent. ... 1929 der 2309 ermittelten
Personen verstießen gegen das Bundessozialhilfegesetz, weil sie zugleich
als geringfügig Beschäftigte tätig waren. Wegen des Verstosses
gegen das Asylbewerberleistungsgesetz wurden lediglich 81 Personen festgestellt.
... Insgesamt waren knapp 350 000 Datensätze bei den verschiedenen
Trägern der Sozialhilfe abgeglichen worden. ... Ab Herbst 2000 sollen
in Berlin auch die Daten von Leistungsempfängern mit der Kfz-Zulassungsstelle,
den Wohnungsämtern, Meldestellen der Ausländerbehörde in
den Abgleich einbezogen werden. Bisher wurden Daten unter anderem bei den
Bezirksämtern, der Bundesanstalt für Arbeit und dem Landesamt
für Gesundheit und Soziales abgefragt." FR 4.8.99 S. 5
"Schwarze Schafe verursachen einen erheblichen
Schaden
4,4 Millionen Mark durch Sozialhilfemissbrauch ...
'Knallharte Daten' hat Sozialsenatorin Beate Hübner (CDU) am Dienstag
den Journalisten versprochen. Noch nie sei der Sozialhilfemissbrauch so
konsequent nachweisbar gewesen wie jetzt, sagte die Fachsenatorin. Möglich
sei dies durch die sogenannte 'Sozialhilfedaten-Abgleichsverordnung', die
zum 1. Januar 1998 in Kraft trat. ... Gleichzeitig kritisierte Hübner,
dass die Bezirke 'mit unterschiedlicher Konsequenz gegen den Missbrauch
vorgehen'. So liege der ermittelte Missbrauchsquote in Kreuzberg mit 25
Fällen bei nur 0.1 Prozent, in Friedrichshain dagegen mit 439 Fällen
bei 15,8 Prozent. Der Friedrichshainer Sozialstadtrat Lorenz Postler (SPD)
relativierte jedoch diese Zahl, die nur als Verdachtsmoment existiert.
'Wir haben noch nicht einen einzigen Fall von Sozialhilfemissbrauch nachweisen
können', sagte der Stadtrat. Empört reagierte Kreuzbergs Sozialstadträtin
Ingeborg Junge-Reyer (SPD) auf den Vorwurf, dass der Bezirk nicht konsequent
genug Sozialhilfe-Betrug aufdecke. ... Von 27 000 Sozialhilfe-Empfängern
würden 300 'sehr genau' überprüft. 'Wir leisten Detektiv-Arbeit',
sagte die Stadträtin. ... 'Wir haben der Senatsverwaltung nur die
Fälle von Missbrauch mitgeteilt, bei denen wir auch sicher sind'm
erklärte sie. Und das seien 25." WELT 4.8.99 S. 34
"Betrug bei Sozialhilfe: Vier Millionen Mark Schaden
Vergleich von Daten brachte Missbrauch an den Tag ... Ab Herbst
2000 will man auch Informationen der Kfz-Zulassungs- und Polizeimeldestellen,
der Wohnungsämter und Ausländerbehörden nutzen. Dann könnte
laut Senatorin auch festgestellt werden, ob Sozialhilfeempfänger beispielsweise
teure Autos fahren oder Eigentumswohnungen besitzen." MoPo 4.8.99
S. 11
"Kein Volk von Betrügern
Erster bundesweiter Datenabgleich ergibt, dass nur zwei Prozent
unrechtmäßig Sozialhilfe beziehen. Sozialsenatorin Beate Hübner
(CDU) für genetischen Fingerabdruck bei Asylbewerbern ... Um Verstöße
insbesondere gegen das Asylbewerberleistungsgesetz besser aufspüren
zu können, plädierte Frau Hübner für den umstrittenen
'genetischen Fingerabdruck'. Mit dem derzeitigen Datenabgleich seien 'kriminelle
Energien' wie Doppelidentitäten und die Mehrfachanmeldung von Kindern
nämlich nicht überprüfbar." taz 4.8.99 S. 20
"Sozialhilfe: Betrug ist selten
Mißbrauch bei ein Prozent ...Wie
Beate Hübner sagte, sei es nach wie vor schwer, Doppelbeziehern durch
das Asylbewerberleistungsgesetz zu erfassen: 'Das geht nur mit Fingerabdrücken.
Dazu fehlt uns die gesetzliche Grundlage.'" BerlZtg 4.8.99 S. 20
Kommentar
"Abschied vom lieb gewonnenen Vorurteil
Gerade ein Prozent aller Sozialhilfeempfänger in Berlin
betrügt die zuständigen Ämter. Die Schadenssumme beträgt
dabei in den meisten Fällen weniger als 2000 Mark. ... Nichts gegen
die Kreuzberger, aber nur 25 Fälle in einem der größten
Sozialämter der Stadt? Der Verdacht von Sozialsenatorin Beate Hübner
(CDU), dass offenbar nicht in allen Ämtern so genau nachgeforscht
wurde, darf da wohl als begründet gelten. Sie hat sich deshlab für
die Einführung eines Fingerabdruck-Systems ausgesprochen, mit dem
Doppel-Identitäten und Mehrfach-Anmeldungen von Kindern unmöglich
gemacht werden sollen. Eine gute Idee. Die Möglichkeiten, den Missbrauch
von Sozialleistungen zu überprüfen, sollten ruhig weiter ausgebaut
werden." BerlZtg 4.8.99 S. 19
Kommentar
"Sozialhilfe-Missbrauch
Die Jagd nach dem Phantom ... Das Ergebnis
der neuesten Prüfung, das Sozialsenatorin Beate Hübner (CDU)
gestern bekannt gab, ist für die Missbrauchbekämpfer dennoch
ernüchternd: Gerade mal 2.309 Missbrauchsfälle wurden im dritten
Quatal 1998 aufgedeckt. Eine Zahl, die man getrost vernachlässigen
kann." taz 4.8.99 S. 19
*
"Bezirksämter mahnen Rechnungen doppelt an
Computerumstellung verärgert Tausende Bürger"
BerlZtg 4.8.99 S. 22
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Hamburg
"Finanzgericht Hamburg startet Pilotprojekt für
elektronische Prozessführung - Rechtsgrundlage noch unsicher
In Hamburg kommen Klagen jetzt per E-Mail
... 'Das Steuergeheimnis verbietet es, Steuerdaten an Dritte
weiterzugeben', betonte Grotheer. Daher müssten die übertragenen
Texte verschlüsselt werden. Das geschieht mit einem privaten und einem
öffentlichen 'Schlüssel', so Michael Leistenschneider, Vorstandsmitglied
der Datev. Mit einer sogenannten Smartcard können die Absender die
Klagen verschlüsseln und mit einer elektronischen Signatur versehen.
Der Empfänger kann den Text nur mit einem eigenen Schlüssel decodieren
und durch die Signatur vresehen. Der Empfänger kann den Text nur mit
einem eigenen Schlüssel decodieren und durch die Signatur feststellen,
von wem die Klage gekommen ist. Ein Abgleich mit einem elektronischen Berufsregister
soll künftig zusätzliche Sicherheit über den Absender geben.
... Zudem die Datensicherheit wird nach seinen Angaben dabei gewährleistet.
Mit einer doppelten Verschlüsselung würden die auf dem elektronischen
Wege verschickten Daten geschützt. Die Methode sei bereits firmenintern
ausprobiert worden und 'absolut sicher'. ... 'Die Zulässigkeit der
digitalen Signatur ist gesetzlich noch nicht geregelt', erklärt Grotheer.
Der Gemeinsame Senat der oberen Bundesgerichte müsse erst noch entscheiden,
ob eine E-Mail-Klage mit elektronischer Unterschrift rechtens sei. Daher
faxen die Teilnehmer des geschlossenen Versuchs die Klagen parallel dazu
ans Gericht." HB 4.8.99 S. 8
"Gericht nimmt Klagen per E-Mail entgegen" FR 4.8.99 S. 38
"Gericht nimmt Klagen per E-Mail entgegen" SZ 4.8.99 S. 6
"Anwälte klagen per E-Mail
Weniger Papier, weniger Akten, weniger Arbeit: Wie das Internet
die Gerichte entlasten kann" WELT 4.8.99
S. 1
"Gericht nimmt Klagen per E-Mail entgegen
... Alle Mails werden mit einer von der Softwarefirma Datev
entwickelten Methode verschlüsselt, um sie vor dem Zugriff Dritter
zu schützen." 4.8.99 S. 29