Dokument zum Jahresbericht 1998 des Berliner Datenschutzbeauftragten:
|
ERSTES BUCH SOZIALGESETZBUCH
SGB I - Allgemeiner Teil |
(Auszug)
Vom 11. Dezember 1975 (BGBl. I S. 3015), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Ersten SGB III-Änderungsgesetzes
vom 16. Dezember 1997 (BGBl. I S.2970).
Inhaltsübersicht:
- § 30
[Geltungsbereich]
- § 35
[Sozialgeheimnis]
(...)
§ 30
[Geltungsbereich]
(1) Die Vorschriften dieses Gesetzbuchs gelten für alle Personen, die ihren Wohnsitzoder gewöhnlichen Aufenthalt
in seinem Geltungsbereich haben.
(2) Regelungen des über- und zwischenstaatlichen Rechts bleiben unberührt.
(3) Einen Wohnsitz hat jemand dort, wo er eine Wohnung unter Umständen innehat, die darauf schließen lassen, daß
er die Wohnung beibehalten und benutzen wird. Den gewöhnlichen Aufenthalt hat jemand dort, wo er sich unter Umständen
aufhält, die erkennen lassen, daß er an diesem Ort oder in diesem Gebiet nicht nur vorübergehend verweilt.
(...)
(1) Jeder hat Anspruch darauf, daß die ihn betreffenden Sozialdaten (§ 67 Abs.1 Zehntes Buch)
von den Leistungträgern nicht unbefugt erhoben, verarbeitet oder genutzt werden (Sozialgeheimnis).
Die Wahrung des Sozialgeheimnisses umfaßt die Verpflichtung, auch innerhalb des Leistungsträgers sicherzustellen,
daß die Sozialdaten nur Befugten zugänglich sind oder nur an diese weitergegeben werden. Sozialdaten der
Beschäftigten und ihrer Angehörigen dürfen Personen, die Personalentscheidungen treffen oder daran mitwirken
können, weder zugänglich sein noch von Zugriffsberechtigten weitergegeben werden. Der Anspruch richtet sich auch
gegen die Verbände der Leistungsträger, die Arbeitsgemeinschaften der Leistungsträger und ihrer Verbände,
die in diesem Gesetzbuch genannten öffentlich-rechtlichen Vereinigungen, die Künstlersozialkasse,
die Deutsche Bundespost, soweit sie mit der Berechnung oder Auszahlung von Sozialleistungen betraut ist, die Hauptzollämter,
soweit sie Aufgaben nach § 304 des DRiiten Buches, nach § 107 Abs .1 des Vierten Buches und
§ 66 des Zehnten Buches durchführen, und die Stellen, die Aufgaben nach § 67c Abs.3 des
Zehnten Buches wahrnehmen. Die Beschäftigten haben auch nach Beendigung ihrer Tätigkeit bei den
genanten Stellen das Sozialgeheimnis zu wahren.
(2) Eine Erhebung, Verarbeitung und Nutzung von Sozialdaten ist nur unter den Voraussetzungen des
Zweiten Kapitels des Zehnten Buches zulässig.
(3) Soweit eine Übermittlung nicht zulässig ist, besteht keine Auskunftspflicht, keine Zeugnispflicht und
keine Pflicht zur Vorlegung oder Auslieferung von Schriftstücken, Akten und Dateien.
(4) Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse stehen Sozialdaten gleich.
(5) Sozialdaten Verstorbener dürfen nach Maßgabe des Zweiten Kapitels des Zehnten Buches verarbeitet oder
genutzt werden. Sie dürfen außerdem verarbeitet oder genutzt werden, wenn schutzwürdige Interessen
des Verstorbenen oder seiner Angehörigen dadurch nicht beeinträchtigt werden können.
(...)
|