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FAZ; Freitag, 2. Februar 1996. Nr. 28 / Seite 15

Die internationale Telefongesellschaft Global One formiert sich

Deutsche Telekom und France Télécom kaufen Anteile an Sprint / Formelle Bestätigung steht noch aus

gka. BONN 1. Februar. Die Deutsche Telekom und France Telecom haben sich jetzt an der amerikanischen Telefongesellschaft Sprint beteiligt. Die Unternehmung, die sich lange Zeit hinter dem Codenamen Phoenix verborgen hatte, wurde am Mittwoch abend mit dem Namen Global One aus der Taufe gehoben. Wie bereits in einem Teil unserer Auflage berichtet, hat die gemeinsame Tochtergesellschaft der drei großen Telekommunikationsunternehmen ihre Geschäftstätigkeit am 31. Januar 1996 aufgenommen. Global One bestehe aus mehreren Gesellschaften in den Vereinigten Staaten und Europa mit mehr als 2500 Mitarbeitern an 1200 Orten in mehr als 50 Ländern, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, Ron Sommer.

Die Genehmigung von Global One durch die amerikanische Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) sei nun wirksam geworden. Die mit der Europäischen Kommission und dem amerikanischen Justizministerium verhandelten Bedingungen für eine Genehmigung von Global One bedürften jedoch noch einer formellen Bestätigung. Bis zum Zeitpunkt dieser Bestätigung arbeite Global One noch mit einem Restrisiko. Mit der Genehmigung werde aber bis zur vorgesehenen Liberalisierung der alternativen Netze in Deutschland und Frankreich zum 1. Juli 1996 gerechnet, sagte Sommer.

Der Telekom-Chef kündigte Brüssel und das amerikanische Reston als Doppelsitz an. Im ersten Jahr sollen 800 Millionen Dollar umgesetzt werden, für das Jahr 2000 werde ein Umsatz von fünf Milliarden Dollar angestrebt, fügte Michel Bon, Chef der France Télécom hinzu. William T. Esrey, Präsident der Sprint Corporation, erklärte, anders als die Konkurrenten seien die drei Unternehmen nicht einfach eine Vertriebskooperation eingegangen, sondern hätten ein völlig neues Unternehmen mit eigenen Mitarbeitern, eigenem Netz und eigenen Produkten geschaffen. Ein Teil des Geschäfts der drei Gesellschaften wird dabei verknüpft und erweitert, was internationale Kommunikationsverbindungen über eine einzige Kontaktstelle ermöglicht. Über die Rechtsform von Global One wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Sommer berichtete weiter, daß die Deutsche Telekom und France Télécom Vorzugsaktien einer neuen Klasse für insgesamt drei Milliarden Dollar von Sprint erworben haben. Damit halten die beiden europäischen Unternehmen jeweils knapp 7.5 Prozent der Sprint-Stimmrechte. Der restliche Kaufpreis für die Beteiligung an Sprint soll nach der Ausgliederung des Moblifunkgeschäfts (Sprint Cellular Co.) geleistet werden, die in der ersten Jahreshälfte 1996 erwartet wird. Schließlich werden Deutsche Telekom und France Telecom jeweils Stamm-Aktien der Klasse A mit annähernd zehn Prozent der Sprint-Stimmrechte halten, kündigte Sommer in Bonn an. Er erwartet, daß der endgültige Wert der Beteiligung zwischen 3.5 bis 3.7 Milliarden Dollar liegen wird.

Zuletzt geändert:
am 09.02.97

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