|
! Kurzmeldungen !
----------------- 1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1 US-Kongress befasst sich mit Geheimdienstkontrollen von Sicherheitssoftware Zum zweiten Mal innerhalb von neun Tagen befasste sich ein Unterausschuss des "Judiciary Committee" des US- Repraesentantennhauses im Rahmen einer Anhoerung mit den in den USA gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen fuer kryptographische Sicherheitssoftware. Grundsaetzlich muss der Kongress entscheiden, ob Gesetzgebungsverfahren eingeleitet werden, die den US-Geheimdiensten weitreichendere Moeglichkeiten zur Kontrolle kommerzieller Sicherheitssoftware einraeumen. An dieser Absicht des Gesetzgebers wird von Seiten der US-Softwareindustrie zunehmend Kritik geuebt. Industrievertreter wollen entsprechende Kontrollbefugnisse der "National Security Agency" (NSA), die sich sowohl auf den Export als auch auf den kommerziellen Einsatz entsprechender Softwarepakete innerhalb der USA beziehen, eher eingeschraenkt sehen. Praesident Bush hat zwischenzeitlich angekuendigt, gegen eine Deregulierung der bestehenden Kontrollgesetze aus sicherheitspolitischen Gruenden sein Veto einzulegen. In seinem Schlusswort erklaerte der Vorsitzende des Unterausschusses, der demokratische Abgeordnete Jack Brooks aus Texas, die Industrievertreter erhielten auf der naechsten Sitzung Gelegenheit zur Erlaeuterung ihrer Rechtsauffassung. "Wir muessen die Einwaende der Softwareindustrie genauestens abwaegen, die derzeitigen Versuche der NSA, die Kommerzialisierung kryptographischer Sicherheitssoftware einzuschraenken, beeintraechtige den Datenschutz und den technologischen Fortschritt auf diesem Gebiet." Die US-Softwareindustrie hatte urspruenglich einen Gesetzentwurf unterstuetzt, der die Befugnis zur Durchfuehrung von Exportkontrollen fuer kryptographische Sicherheitssoftwareie von der NSA auf das "US Department of Commerce" verlagern sollte. Wegen der Androhung des US- Praesidenten, gegen diesen Gesetzentwurf sein Veto einzulegen, bemuehten sich dann Vertreter der US- Softwareindustrie darum, ihre Differenzen mit der NSA in Geheimgespraechen auszuraeumen. Meinungsverschiedenheiten unter den Industrievertretern und die Anhoerungen im Kongress haben die Auseinandersetzungen jedoch nunmehr publik gemacht (wir berichteten in FITNUS14-3). Die in die gescheiterten Geheimverhandlungen eingebundenen Industrievertreter erklaerten jetzt, sie haetten mit steigender Ungeduld darauf gewartet, dass die NSA zumindest die Exportgenehmigung fuer die eingeschraenkte Version eines von der RSA Data Security Corp. entwickelten Sicherheitspaketes erteilt. Unter Vorbehalten sei man bereits uebereingekommen, dass der Export entsprechender Sicherheitssoftware, die einen abgekuerzten Verschluesselungscode von nur 40 Bit verwendet, keinen Restriktionen unterworfen werden sollte. Die Originalversion der RSA-Software enthalte Verschluesselungscodes von mehreren hundert Bit. Marc Rothenberg, der Direktor der informations- bzw buergerrechtlichen Fachvereinigung "Computer Professionals for Social Responsibility" erklaerte - "Die NSA muss notwendigerweise die oekonomischen Notwendigkeiten des Landes konterkarrieren, die die Entwicklung von High-Tech Produkten auf Grundlage kryptographischer Sicherheitssoftware mit einschliessen." Aus: FITUS19-1, GMD, WIJO-Verteiler 2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2 Telefonunternehmen planen nationalen Datennetzwerk in den USA Neun fuehrende Telefonunternehmen des Mobiltelefonbereichs planen ein gemeinsames Netzwerk, welches die kabellose Uebertragung von Daten nationenweit vereinfachen bzw. erst moeglich machen soll. Der Plan der regionalen Telefongesellschaften Bell Atlantic, Amertech, Nynex, Pacific Telesis Group, Southwestern Bell, US West, GTE, Contel Cellular und McCaw Cellular Communications sieht vor, IBMs Paketuebertragungssystem Celluplan II gemeinsam als Standarduebertragungsmethode zu verwenden. Die Daten werden dabei nicht mit den "Voice-Calls" vermischt, sondern die Luecken bei Konversationen zur Uebertragung genutzt; ein eigener (Radio-) Kanal muss fuer die Uebertragung somit nicht reserviert werden. Die Gruppe deckt derzeit etwa 95% der Flaeche der USA ab und beinhaltet die zwei derzeit groessten Anbieter von Mobiltelefon-Dienstleistungen (McCaw Cellular Communications und GTE). Die vorgesehene Uebertragungsrate ist 19.200 bits/s. Die neue Dienstleistung soll ca. Anfang naechsten Jahres angeboten werden; erste Testkunden exisieren bereits. Die notwendigen Investitionen, um die existierenden Netzwerke der Gruppe anzupassen, werden mit nur 5 -10% der derzeitigen Gesamtinvestitionen in Hoehe von $8 Mrd. als sehr niedrig angesehen. Es ist geplant, die Spezifikationen fuer die Uebertragungstechnik zu veroeffentlichen, um so eine Standardisierung zu foerdern. Die notwendige Hardware zum Senden und Empfangen (eine quadratzentimergrosse Karte) soll nur ca. $ 25 in der Herstellung kosten. Aus Fitnus 17, GMD, WIJO-Verteiler 3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3 Neuer Institutsleiter in der GMD Prof. Dr. Thomas Lengauer, PhD, Professor fuer Informatik an der Universitaet - Gesamthochschule Paderborn, ist am 3. April 1992 in die Leitung des Instituts fuer Methodische Grundlagen der Gesellschaft fuer Mathematik und Daten- verarbeitung mbH (GMD) eingetreten. Verbunden mit der Institutsleitung ist eine ordentliche Professur an der Universitaet Bonn. Als Nachfolger von Prof. Dr. Carl Adam Petri wird Lengauer den neuen Forschungsschwerpunkt "Effiziente Algorithmen und ihre Anwendungen in Naturwissenschaft und Technik" in der GMD aufbauen. Zu den algorithmischen Anwendungen, denen sich das Institut widmen wird, gehoert neben Problematiken aus dem Schaltkreisentwurf und der industriellen Fertigung auch und insbesondere das bundesweit fuer die Informatik neue Gebiet der "Molekularen Bioinformatik". In diesem Gebiet werden computergestuetzte Entwurfs- und Ana- lyseverfahren fuer komplexe Biomolekuele, etwa Eiweisse, entwickelt. Diese Verfahren sollen die Entwicklung sicherer und umweltschonender biochemischer Wirkstoffe, wie Medikamente, Duengemittel, Pestizide etc., ermoeglichen und den Bedarf an kontroversen Experimentiermethoden wie Tierversuchen einschraen- ken. Die hier verwendeten Computermethoden schliessen unter anderem hochleistungs- faehige Grafik und paralleles Rechnen ein. Ein entsprechendes Forschungs- programm "Molekulare Bioinformatik" war im Jahre 1991 im Bundesforschungs- ministerium konzipiert worden. Die Ansiedlung dieser neuen Forschungsthemaik in der GMD traegt wesentlich zu der Umsetzung der Absicht der GMD bei, ihren Anteil an anwendungs- orientierter Forschung, die ueber die Kerngebiete der Informatik hinausreicht, wirksam zu verstaerken. Quelle: Pressemitteilung der GMD 4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4-4 Neuartige Anwendung der Bioinformatik kombiniert Halbleiter und lebende Zellen Wissenschaftler der "Molecular Devices Corp." in Menlo Park (Calif.) haben ein Sensorsystem entwickelt, dass lebende Zellen mit Halbleitern kombiniert. Diese Kombination von Biologie und Halbleitertechnologie soll zum besseren Verstaendnis bestimmter Krankheitsbilder und zur Entwicklung neuer bzw. Verbesserung herkoemmlicher Arzneimittel beitragen. Zusaetzlich verspricht man sich vom Einsatz dieser neuartigen Technologie eine Reduktion von Tierversuchen beim Testen von Arzneimitteln und Kosmetika. Der sog. "Cytosensor Microphysiometer" registriert Veraenderungen in den chemischen und physikalischen Prozessen lebender Zellen. Er misst die Reaktion der Zellen auf eine grosse Bandbreite unterschiedlicher biologischer und chemischer Stimuli. Herkoemmliche Methoden zur Messung biochemischer Zellreaktionen, z.B. die Injektion fluoreszierender Loesungen und die Auszaehlung fluoreszierender Zellpartikel unter dem Mikroskop, sind zu traege, oft nicht besonders aufschlussreich und haeufig mit unerwuenschten Nebeneffekten verbunden. Verglichen damit ist der Cytosensor vergleichbar unaufdringlich. Er greift kaum in die natuerlichen Zellvorgaenge ein, ist hochautomatisiert und misst Zellreaktionen mit der Praezision, die die Computertechnologie heutzutage zur Verfuegung stellt. J. Wallace Parce, der Vizepraesident der "Molecular Devices Corp." erlaeuterte die Arbeitsweise des Cytosensors auf einer Pressekonferenz. Die Systementwicklung sei auf eine Grundhypothese abgestellt worden: Wenn man eine Zelle zunaechst in einen Ruhezustand versetzt und ihren Energieverbrauch, ihre sog. "metabolic rate" im Ruhezustand moeglichst praezise messen kann, dann wird alles was auf die Zelle derart einwirkt, dass sie chemisch reagieren muss, proportional zu einer entsprechenden Veraenderung der "metabolic rate" zusaetzliche (Zell-) Energie verbrauchen. Unter Metabolismus verstehen Biochemiker alle unterschiedlichen chemischen und physikalischen Vorgaenge in Lebewesen. Der Cytosensor kontrolliert die "metabolic rate", also einen Indikator fuer den Metabolismus einer lebenden Zelle, mit Hilfe eines chemisch sensitiven Transistors, der Unterschiede im Saeuregehalt der Zellausscheidungen registriert. So lange der Zelle bestimmte Naehrstoffe in konstanter Menge und Zusammensetzung zufliessen bleibt der Saueregehalt der Zellausscheidungen konstant. Wird der Zufluss von Naehrstoffen gestoppt, steigt der Sauereregehalt der Zellausscheidungen an. Dies wiederum vermindert die Stromabgabe des chemisch sensitiven Transistors. Die Zufuehrung von chemischen oder biologischen Substanzen, die mit der Zelle reagieren, veraendern ebenfalls den Sauregehalt der Zellausscheidungen und damit die Stromabgabe des chemisch sensitiven Transistors. Im Cytosensor sind lebende Zellen zwischen zwei durchlaessigen Membranen eingelagert. Eine dieser Membranen hat Kontakt mit der Oberflaeche des Transistorchips; Naehrloesungen, bzw. biologische oder chemische Substanzen, werden ueber die andere Membrane an die Zellen herangefuehrt. Der Cytosensor hat insgesamt acht Kammern, eine jede mit einem entsprechenden Transistorchip am Boden, ueber dem sich die in Membranen eingelagerten Zellen befinden. Dies erlaubt die simultane Messung von Zellreaktionen auf acht gleich oder acht verschieden dosierte Naehrloesungen. Die Spannungsunterschiede, die durch Veraenderungen im Saueregehalt der Zellausscheidungen bewirkt werden, werden zunaechst von einem Mikroprozessor, der ebenfalls in den Cytosensor eingelagert ist, aufbereitet und dann an einen Apple-Macintosh weitergegeben. Mit Hilfe von Spezialsoftware, die ebenfalls von "Molecular Devices" entwickelt wurde, plottet der Macintosh-Rechner innerhalb von Sekunden entsprechende Response-Kurven. Aus diesen Kurven koennen Fachwissenschaftler das Ausmass der Zellreaktion auf unterschiedliche chemische oder biologische Stimulanzen ablesen. Der gesamte Vorgang kann bis zu zwei Stunden dauern - verglichen mit einer Zeitdauer von mehreren Tagen bei herkoemmlichen Zell- bzw. Tierversuchen. Normalerweise sind die Variationen im Saeuregehalt der Zellausscheidungen nicht schaedlich und die Zellen koennen ueber Tage hinweg am Leben erhalten werden. Eine Hauptanwendung fuer den Cytosensor wird der Test sog. "Rezeptor-basierter Arzneimittel" sein. Rezeptoren sind Proteine auf der Zelloberflaeche, die spezielle Substanzen in die Zelle hinein weitergeben. Die meisten therapeutischen Arzneimittel wirken entweder durch Anbindung an diese Rezeptoren oder durch Blockierung bzw. Modifizierung entsprechender Rezeptorfunktionen. Je selektiver ein Arzneimittel einen Rezeptor anspricht, desto gezielter entfaltet es seine Wirkung und desto geringer sind potentielle Nebeneffekte. Heutzutage koennen Wissenschaftler bereits eine grosse Anzahl unterschiedlicher Rezeptoren isolieren und zu Testzwecken auf Zellkulturen unterbringen. Plaziert man dies Zellkulturen in einen Cytosensor, so ergeben sich voellig neue Moeglichkeiten fuer das Austesten biologischer und chemischer Substanzen und damit Moeglichkeiten einer gezielteren Krankheitsbekaempfung durch gezieltere Zusammenstellung von Arzneimitteln. Wuerde der Cytosensor im derzeitigen Entwicklungsstadium vermarktet, ware er zu einem Preis von $95.000 zu haben. Letzten Monat hat "Molecular Devices" jedoch entschieden, das Geraet zunaechst nur im "Leasing-Geschaeft" anzubieten. Der Grund - man moechte dem Bedarf nach Systemupdates auf der Grundlage praktischer Anwendungserfahrungen und der unmittelbaren Weitergabe dieser Updates an die Kunden nachkommen. Quelle: FITNUS 13-2, GMD, WIJO-Verteiler 5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5-5 Computer Fernbedienung via Fax Die "Xerox Corp." hat Mitte dieser Woche ein neuartiges Verfahren vorgestellt, mit dem faxfaehige PC von praktisch jedem Ort der Welt, an dem eine Faxmaschine zur Verfuegung steht bedient werden koennen. So ueberschreibt das "Wall Street Journal" einen entsprechenden Fachartikel auch mit der Ueberschrift - "Xerox Corp. Turns Facsimile Machines Into Computer Keyboards". Das neue Produkt mit der Bezeichnung "Dubbed PaperWorks" ist am Xerox-Forschungszentrum in Palo Alto (Calif.) von einem Team aus Systemingenieuren und Sozialanthropologen entwickelt worden, die zuvor den Gebrauch von Papier und Faxmaschinen durch Geschaeftsleute untersucht hatten. Es versetzt reisende Geschaeftsleute in die Lage, ihren heimischen PC per Fax Retrieval- und Speicheranweisungen oder Anweisungen zum Dokumentenversand und aehnliches mehr zu geben. Die Eingabe entsprechender Kommandos erfolgt durch Ankreuzen von vorformatierten Feldern auf einem Formblatt, das per Fax an den PC abgesendet wird. Es gibt in den USA zwar bereits marktgaengige Software, die eine PC-Bedienung ueber "Touch-Tone Telephone" und PC-Modem erlaubt. John Seely Brown, Xerox-Vizepraesident und Direktor des Palo Alto Research Center, wendet jedoch ein, "Dubbed PaperWorks" sei das erste Produkt, das - neben anderen Instruktionen - auch den Gebrauch einer Faxmaschine zur Veranlassung einer Dokumentenzusendung durch raeumlich entfernte PC erlaubt. Um beispielsweise ein Dokument aus dem Speicher des heimischen PC abzurufen muss dieses Dokument lediglich an einer bestimmten Stelle des Formblattes spezifiziert werden. Der PC laedt das Dokument nach Eingang des Faxes in den Hauptspeicher und faxt es dem anfordernden Benutzer zu. Seely Brown bezeichnet einen mit "Dubbed PaperWorks" ausgeruesteten PC dementsprechend als "24- Stunden Assistenten". Der neuen Technologie unterliegt bislang die Einschraenkung, dass die dazu notwendige Software nur unter "Microsoft-Windows" laeuft. "Dubbed PaperWorks" wird in den USA fuer $249,95 angeboten. Quelle: FITNUS 13-3, GMD, WIJO-Verteiler 6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6 Hacker als Kriegsdienstverweigerer anerkannt (Hannover/Koeln/Dresden). - "Computerhacking" als Weltanschauung ist ein Grund, um den Wehrdienst zu verweigern. Dieses bestaetigte die Kammer fuer Kriegsdienstverweigerung bei der Wehrbereichsverwaltung III in Duesseldorf dem Koelner Totalverweigerer Juergen Christ. Nachdem bereits der Ausschuss fuer Kriegsdienstverweigerung beim Kreiswehrersatzamt Koeln im Juli 1990 einen positiven Bescheid gab, machte der dortige Amtsleiter von seinen Widerspruchtsrecht Gebrauch und zwang so die vorgesetzte Landesbehoerde zur Neuaufnahme des Verfahrens. Im Maerz dieses Jahres, etwa 28 Monate nach Antragsstellung, bestaetigte die Kammer die positive Ent- scheidung des Koelner Ausschusses mit dem Aktenzeichen Az 24-11-02 K32/90. "Hacker ist eine Berufung, die weder kriminelle noch kommerzielle Hinter- gruende hat. Information ist ein oeffentliches Gut, das frei verfuegbar sein sollte", meint der 30jaehrige Journalist, der in der Hacherszene auch "Bishop" benannt wird. Die Philosophie der Hacker kennt keine Begrenzung von Informationszugriffen nach dem Motto "free flow of information". Hacker wurden in den Medien wiederholt durch spektakulaere Dateneinbrueche bekannt. Christ begruendet den Antrag mit den Regeln des "Freedom of Information Act" der Vereinigten Staaten und dem internationalen Fernmeldevertrag, der eine ungehinderte Informationsverbreitung mit Unterstuetzung der UNESCO vorsieht. "Beide vertragen sich nicht mit der Geheimhaltungsstrategie beim Militaer, die der Verbreitung von Informations zu friedlichen Kommunikationszwecken entgegensteht." Am 2. August 1990 erging ein positiver Bescheid an den Antragssteller. Bereits einen Tag vorher erhob der Leiter des Koelner Kreiswehrersatzamtes Einspruch. Dieses Verfahrensfehler fuehrte anschliessend zu einen 19monatigen Schrift- wechsel, in dem der Verweigerer wiederholt aufgefordert wurde, den Wider- spruch anzuerkennen. Erst vor wenigen Tagen wurde der erneute Anhoerungs- termin aufgehoben. Von dieser Entscheidung, die das deutsche Grundgesetz bestaetigt, sind alle betroffen, die sich mit Informationsverbreitung zu friedlichen, nicht kriminellen Zwecken befassen. Diues koennte beispielsweise auch Journalisten, Kommunikationsarchitekten, Netzwerker, Pressereferenten und Systemoperatoren betreffen. Quelle: Pressemitteilung "Chancen 2000 aktuell - FoeBud eV", 14.3.1992 ------------------------------------------------------------------------------ |
[Contrib]
[Chalisti]
[19]
! Kurzmeldungen !