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Informatik & Ethik


Teilnehmer:
Prof. Schefe, Uni Hamburg
Kai Rennberg, TU Berlin (FB Informatik), Gesellschaft fuer Informatik
Frank Moeller, Student Uni Hamburg, Politologie

Vortrag von Kai Rennberg
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Moegliche Konfliktfelder der Informatik und Ethik:

        - Rationalisierung ("Jobkiller Computer")
        - Arbeitsplatzgestaltung ("Verdummung der User")
        - Mensch und Computer ("Computerisierung der User")
        - Informatik und Militaer ("Kriegsfoerderung durch Informatik")
        - Inviduum und Staat ("Datenschutz")

Welche Organisationen betaetigen sich schon auf diesem Gebiet?
Die "IFIP" (International Federation for Informatik Processing) auf
internationalem Gebiet, die "CEPIS" (Council European Professional
Infomatik Society) auf europaeischen Gebiet sowie die GI (Gesellschaft
fuer Informatik) in Deutschland.
Von diesem Organisationen wurden schon verschiedenlich Versuche
unternommen, so etwas wie "die zehn Gebote" fuer Informatiker zu
formulieren. Bsp. 89/90 "ethischer Code", IFIP; "Informatik &
Verantwortung", GI.

Herausgestellt hat sich aber, dass diese Papiere aufgrund der Anzahl der
daran Beteiligten immer nur Minimalloesungen sein koennen. Einig war man
sich darueber, dass die Informatik als Wissenschaft nur Werkzeug der
Informationsverarbeitung, nicht Selbstzweck sein darf.

Weiterhin existiert ein "Ampelpapier" auf dem man -im gruenen Bereich-
festgehalten hat, was man tun sollte, und im roten, was auf keinen Fall.
Im groessten Bereich, im gelben, stehen die Sachen, die man noch nicht
endgueltig beurteilen kann.

Vortrag von Prof. Schefe
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Sollte es einen ethischen Code fuer den Informatiker geben?

Nein, denn:
Ein Regelcode wuerde bisheriges Verhalten der Informatiker bestaetigen,
nur innerhalb ihrer (Fach-)Disziplin kompetent zu sein und weiterhin kein
Blick fuer Folgen in der Gesellschaft zu haben.
Zur weiteren Ausfuehrung die Klaerung des Moralbegriffes: "Beschraenkung
eigener Aktivitaet zur Wahrung der Interessen anderer."
Moral ist heute wichtiger denn je, da die Moeglichkeiten der eigenen
Handelns auf Grund technischer Moeglichkeiten immer groesser werden,
wobei die Fogen immer weniger absehbar bleiben.
Die Gesellschaft hat sich in einen "Technischen Galopp" (Jonas) begeben,
in dem der Techniker nicht noch zusaetzlich fuer sein Handeln die Folgen
ueberblicken kann.
Immer globalere Strukturen der Information und der Kommunikation bringen
positive (z.B. Unterstuetzung der Putschgegner in der UdSSR) und negative
Folgen (Zunahme des Verkehr mit allen oekologoschen Konsequenzen) mit
sich, alle Vorgaenge werde komplexer und damit unueberschaubarer
("organisierte Unverantwortlichkeit").
Aus dieser Beschreibung kann sich nur die Forderung nach Erweiterung des
Horizonts der Informatiker in Hinblick auf die Gesellschaft ergeben, die
nicht in einen moeglichen Ethikcode fuer eine Berufsschicht (eben den
Informatiker) pressen lassen. Zudem sollte Ethik allgemein gueltig sein.
Diese Forderung wiederum fuehrte zu einer Abschaffung des
Informatikberufes, wie er bisher bekannt ist.

Inhalt der anschliessenden Diskussion
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In jedem Falle gibt es keinen weltweit gueltigen Ethikcode, zu unterschiedlich
sind die Kulturen. Eine Ethik sollte auch allgemein gueltig bleiben.
Die "zehn Gebote" duerften in jedem Falle nur Diskussiongrundlage bleiben,
kein Standardwerk. Allerdings waere ein Handbuch fuer die Praxis immerhin ein
Fortschritt gegenueber der bisherigen Situation. Ausserdem besteht die
Moeglichkeit, dass andere (z.B. der Staat gesetzgebend) regulativ eingreifen,
was zumindest schlechter ausfallen koennte.

alex@connect.de


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