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Die Chip Generation
Was ist Chip-Generation ? Chip-Generation ist ein nichtkommerzielles Jugendmagazin und hat einen Club, mit derzeit 64 Mitglieder. Die Mitglieder brauchen keinen Mitgliedsbeitrag zahlen. CGC ist ein nichteingetragener Verein. Das Koelner Jugendmagazin hatte schon vor einem Jahr zusammen mit Jusos in der SPD den internationalen Computer Club (ICC) gegruendet. Dieser Club hatte zuletzt 76 Mitglieder, davon nur 10 JUSOS und zwei Italiener. Wir stellten den Vorsitzenden vom 4-koepfigen geschaeftfuehren- den Vorstand des ICC. Da die Jusos den Club eingetragen hatten, um oeffentliche Gelder zu bekommen sowie einen arbeitslosen Juso eine ABM-Stelle zu vermitteln, sind alle auslaendischen Mitglieder aus dem ICC zurueckgetreten. Uns blieb ca. 3.500 DM Ausgaben und die ganze Arbeit, die wie in die Orga- nisation dieses Vereins steckten. Dann wurde der CHIP-GENERATION-CLUB gegruendet. Diesmal wurde aber mit JUSOS und aehnlichen politischen Organisationen sehr vorsichtig umgegangen. Unser gestoertes Verhaeltnis zu den alternativen sowie linken Deutschen ist dadurch bekraeftigt, als die ZERBERUS-LEUTE wei- gerten uns sog. Sozial-Key zu geben. Das haette bedeutet, das Chip- Generation den normalen Preis von 350 DM haette zahlen muessen. Was sind die Gruende fuer den CGC ? Die jungen Deutsch-Tuerken waren sich in der Gruendungsversammlung am 17. September 1988 darueber einig, dass sie weder in der Tuerkei noch in Deutschland als Menschen aus der Strasse akzeptiert werden (Siehe hierzu das Interview mit dem Mann aus der Strasse CHIP-GENERATION 1/89) Auch diese Menschen, die die meochte gerne Intellektueller zum Teil auch als "Otto-Normal-Verbraucher" bezeichnen, hatten etwas besonderes an sich, was wir nicht haben. Der Grund dieser unterschiedlicher Behandlung sollte nach einer Minder- meinung in unserer Leserschaft (z.B.:aus Berlin oder so..) darin liegen, dass wir eben kein gutes Deutsch sprechen und schreiben koennen, als die sie sich als Deutsche angeben. Diese Mindermeinung hat sich dann aber als falsch erwiesen. Denn es war ja jedem einleuchtend, dass auch ein sog. Gastarbeiter sich in Deutsch besser verstaendigen kann, als ein Aussiedler, dessen Grossonkel mutterlicherseits Deutsch gewesen ist. Auch die unsere aeusserliche Merkmale (gemeint ist hiermit nicht das Muttermal am rechten Kinn, sondern schwarze Koepfe, schwarze Augen) koennen fuer die Nichtanerkennung als Menschen aus den normalen Klassen den Grund darstellen, da auch die Deutschen aus Bayern so aussehen, wie wir, obwohl auch diese nicht gerne "Teds" sein wollen (Antituerken- Test, Frage Nr.6). Da die Kinder von Arbeitsmigranten weder normale Tuerken aus Vorder- asien noch Deutsche im Mittel-europa sind, nannten sie sich als "Die Generation von Chips", die CHIP-GENERATION. Zu dem haben die Chips keine Nationalitaet, damit sie sagen koennten: "Du dreckiger Auslaender oder oder Alamanci" (vgl. hierzu auch RAN Ausgabe Nr.11/89 oder ZDF-Sen- dung ueber die CHIP-GENERATION in der Sendung "Nachbarn in Europa" Anfang Maerz 1990). Diese Benennung von Migrantenkinder als Chip-Generation soll aber nicht vorbehaltslos gelten. In jener Zeit, wo die "kuenstliche Intelligenz" soweit fortentwickelt ist und die Chips anfangen wuerden, uns wegen un- serer Nationalitaet als Deutsch-Tuerke zu bevormunden, sollte eine Um- benennung stattfinden. Bis dahin heissen wir Chip-Generaltion. Der am 25.10.1989 gegruendete Chip-Generatlion-Club ist der Club von Chip-Generation, der sich fuer den Ensatz von Informationstechnologie unter den schwachen Bevoelkerungsgruppen und gegen die nationalistische Beeinflussung von CHIPS einsetzt. Mitglied beim Chip-Generation-Club werden oder schreiben bei Chip- Generation kann jeder, der sich wegen seiner Nationalitaet nicht als be- sonderes einschaetzt und sich von jeglicher Arbeit in einer Partei dis- tanziert. Am 9. April 1990 uebernahm der Landesministerpraesident von NRW Johannes Rau die Schirmherrschaft vom Chip-Generation-Club. In einen Brief lobte er das Engagement des CGC`s, Menschen unterschiedlicher Herkunft einandern naeher zu bringen. Ministerpraesident Rau hielt es ebenfalls fuer wichtig, vor den Gefahren der Kriegscomputerspiele aufmerksam zu machen. Was macht Chip-Generation ? In verschiedenen Brettern im GeoNet, MausNet und FidoNet werden regelmaessig Nachrichten zu Themen der Chip-Generation ver- breitet. Informationen ueber aktuelle technische Neuerungen, aber auch Auslaendergesetze und gesellschagtspolitische Probleme sind dort abrufbar. Chip-Generation engagiert sich aber auch in der praktischen Politk. Beispielsweise hat die Jugendliste der CG im Bezirk Kalk bei den Wahlen zum Auslaenderbeirat der Stadt Koeln 17 % der Stimmen errungen. CG hat aber auch Vorschlaege zur Aenderung des Auslaender- gesetzes gemacht und diese an die zustaendige Kommision des Bundestages geleitet, wo dieser demnaechst verhandelt werden sollen. Chip-Generation-Club ist zugleich SYSOP von MAUSNET in Koeln und wird demnaechst das erste tuerk. Mailbox in Istanbul gruenden. Die Mailbox wird auf einen 386er laufen und ans MausNet und ans FidoNet angeschlossen sein. Weiterhin veranstaltet CGC Seminare fuer die Aufklaerung ueber rassistische, voelkerverhetzende Computerspiele. Kontaktadresse: Chip-Generation, Robertstr. 5-7, D-5000 Koeln 91 Tel.: 0221/ 87 60 70 ------------------------------------------------------------------------------ |
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