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Atari auf Dummdos-Wegen
Diesmal gehts um die lang erwarteten (von wem eigentlich?) MS-DOS Emulatoren. Da der PC-Ditto II. wieder ins Computernirwana abgedriftet ist, stehen im Moment nur der PC-Speed und der legendaere Super-Charger zur Wahl. Da in den diversen "Fach"-Zeitschriften schon genuegend ueber die beiden Kontrahenden geschrieben wurde, erspare ich mir Zeitangaben ueber Norton, Landmark und wie sie alle heissen. In der reinen Rechengeschwindigkeit tun sich die beiden nicht viel, da beide mit dem gleichen Prozessor (NEC V30) und mit der gleichen Taktfrequenz laufen. Nun eine tabellarische Uebersicht der Vor- und Nachteile der beiden Systeme: SuperCharger ------------ Vorteile: Einbau ohne Eingriff in den Rechner Verwendung des 8087 moeglich DOS 4.01 wird mitgeliefert Etwas kompatibler bei kopiergeschuetzter Software Gute Mausunterstuetzung Nachteile: Quaelend langsames Scrolling Kein Zugriff mehr auf die MS-DOS Partition unter TOS Nur 512KB RAM im Lieferumfang In der getesteten Version sehr absturzgefaehrdet Serielle Schnittstelle nicht nutzbar Keine Hercules Aufloesung PC-Speed -------- Vorteile: Sehr schnelles Scrolling Nutzt den Speicher des ST Serielle Schnittstelle nutzbar Absturzfreies Arbeiten Hercules, Olivetti und CGA Modi nutzbar Freier Zugriff unter TOS auf die MS-DOS Partition Nachteile: Zum Einbau muss der Rechner geoeffnet werden Es wird kein DOS mitgeliefert Schlechte Unterstuetzung der Atari-Maus Uninformative und lueckenhafte Dokumentation Aus dieser Aufzaehlung muss nun jeder entscheiden, welche Nachteile Er akzeptieren kann und welche nicht. Ich habe mich nach dem Test beider Geraete fuer den PC-Speed entschieden, da dessen Nachteile fuer mich akzeptabel sind bzw relativ leicht behoben werden koennen. Eine serielle Maus ist zwar aergerlich, behebt aber den Mangel. Allerdings ist es dann ja ebenso wie beim SuperCharger geloest, vielleicht sollte sich der Herr Sack ueberlegen, ob die Umsetzung der Maus auf COM1 nicht besser waere. Der Supercharger reizt meines Erachtens seine Moeglichkeiten nicht aus. Wenn schon ein externer Rechner, warum dann keine Slots? Damit haette er sicher unbestreitbare Vorteile gegenueber dem PC-Speed, dies waere vor allem wegen der fehlenden Hercules Unterstuetzung noetig. Der Satz im Handbuch ist ja wohl ein Witz, dass es deswegen nicht geht, weil der Atari nur 640 Punkte in der Horizontalen darstellt. Ferner ist beim SuperCharger unbedingt die Aufruestung auf 1MB noetig, um ueberhaupt vernuenftig arbeiten zu koennen. Es ist schon frustrierend, wenn man in seinem Atari 2MB zur Verfuegung hat, von den MS-DOS Programmen aber die Meldung "Not enough Memory" bekommt. Was ich an beiden gleichermassen kritisiere ist der zu hohe Preis. Besonders der PC-Speed mit der Nacht- und Nebelpreiserhoehung um 100.-DM tut sich hier hervor. Die Materialkosten des PC-Speed duerften bei etwa 43.95 DM liegen, beim SuperCharger kommt man auf etwa 112.85 DM. Witzigerweise wird aus Insiderkreisen berichtet, dass der Herr Sack mit im Entwicklerteam des SuperChargers gearbeitet hat und sich fruehzeitig mit den Rechten am PC-Speed abgeseilt hat. Offenbar hielt die Firma BetaSystems das Konzept fuer eine Sackgasse und liess ihn deshalb gehen. (c) by Yodasoft Inc. 10/89 Quelle und Autor: YODA@IUS (Zerberus) --------------------------------------------------------------------------- |
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