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Wissenschaftliches Hochschulnetz
Die deutschen Universitaeten und Forschungsinstitute sind derzeit ueber das EARN (European Academic Resaerch Network) zusammengeschlossen. Allerdings hat IBM Ende 1988 die Finanzierung des EARN eingestellt. Daraufhin hat das BMFT das Geld zugeschossen. Leider werden Ende 1989 diese Zahlungen auf Druck der Bundespost ebenfalls eingestellt. Schon vor Jahren hat sich der DFN Verein gegruendet, um ein deutsches Forschungsnetz aufzubauen. Dieses sollte 1990 das EARN grossflaechig ersetzen. Jetzt sind aber verschiedene Probleme aufgetaucht; weder sind die Implementationen fuer die verschiedenen Betriebsysteme wie VMS, VM/CMS, UNIX, etc abgeschlossen, noch koennen die derzeit moeglichen Dienstleistungen das EARN ersetzen. Deswegen sind die Universitaeten der Post auf's Dach gestiegen. Das hat zur Folge, dass die Telecom dem DFN angeboten hat, dass der DFN Verein ihren Mitgliedern fuer 10 Jahre ein wissenschaftliches Hochschulnetz (WHN) zur Verfuegung stellt. Dabei handelt es sich praktisch um die Nutzungsrechte fuer Datex-P, allerdings pauschal tarifiert. Die Uebertragungsgeschwindigkeiten sind entweder 9600 Bps (dann kostet ein Anschluss 1.500 DM) oder 64KBps (fuer 5.000 DM). Bis Ende 1990 soll sogar eine Uebertragungsgeschwindigkeit von 2 MBps moeglich sein. Gerade solche Geschwindigkeiten sind fuer den Forschungs- bereich zum Austausch von grossen Grafiken und zur Installation von verteilten Rechnersystemen noetig. In den USA sind Geschwindigkeiten von 1,5 MBps schon auf NSF-Forschungsnetzen ueblich und sollen bis 1996 auf 3 GBps aufgeruestet werden. Das WHN wird seit Herbst 1989 installiert und sollen bis Sommer 1990 abgeschlossen sein. In Niedersachsen ist es geplant, auf Basis des WHN einen niedersaechsischen Rechnerverbund (NRV) aufzubauen. Die Nieder- saechsischen Universitaeten, sowie Kiel und Berlin sollen dann gemein- sam die Rechenzeit von Supercomputern in Kiel und Hannover nutzen koennen. Ebenfalls wurde im August 1989 in Gespraechen zwischen Universitaeten und der GMD (Betreiber vom deutschen EARN) besprochen, auch ueber 1989 hinaus den Anschluss am Bitnet (EARN ist ein organisatorisch abgetrennter Teil vom Bitnet) bestehen zu lassen. Dieses wird ebenfalls ueber das WHV geschehen. Bei der zentralen Stelle fuer UUCP und InterEunet (Uni Dortmund) wurde ebenfalls auf dem diesjaehrigen EuNet-Treffen darueber geredet, den Teilnehmern die an Unido angeschlossen sind und am WHV teilnehmen koennen, UUCP und InterEunet ebenfalls ueber WHV anzubieten. Da es sich beim WHV um ein pauschaltarifiertes und nicht ein volumen- tarifiertes Netz handelt, kann man abschliessend hoffen, dass in Zukunft mehr Studenten auf diese Netze Zugriff haben werden, da dieser meistens ziemlich restriktiv gehandhabt wird, obwohl Netzbenutzung eine wichtige Aufgabe der zukuenftigen Akademiker sein wird. Quelle: MIK Magazin / Redaktion Chalisti ----------------------------------------------------------------------------- |
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