Aufbau und Schnittstellen von GSM-Geräten
Referent: Frank Rieger
Handys bieten neben ihren dokumentierten Features eine Reihe von weiteren
undokumentierten Fähigkeiten. Beispielsweise läßt sich bei
der billigeren Version des Motorola StarTa-Handys die eingebaute (aber
standardmäßig nicht aktivierte) Uhr einschalten. Bei vielen
Modellen lassen sich die versteckten Features durch bestimmte Tastaturcodes
aktivieren.
Häufig muß aber direkt der Speicher des Handys verändert
werden. Im Speicher des Handys ist u.a. deren eindeutige Identifikation
(IMEI) abgespeichert. Diese Nummer wird von den Netzbetreibern (D1/D2 oder
Eplus) benutzt, um bei gesperrten Handys das Einbuchen in das Netz zu
verhindern. Zum Aufspüren von gestohlenen Geräten existieren sog.
Grey-Listen. IMEIs, die dort aufgeführt sind, können sich
einloggen. Allerdings werden alle Verbindungsdaten an die Polizei
weitergegeben.
Ein weiteres Feature ist die Priorität. Für Ärzte oder Polizei
existieren spezielle Geräte, die beim Einbuchen ins Netz ggfs. Karten
niedrigerer Priorität verdrängen.
Allgemein erschweren Prüfsummen die Manipulation des Handyspeichers. Je
nach Typ ist der gesamte Speicher oder nur Teile geschützt. Der
Algorithmus ist in den meisten Fällen nicht bekannt. Es existieren
Programme für Servicemitarbeiter, mit denen der Speicher verändert
werden und anschließend die Prüfsumme neu berechnet werden
kann.
Anstatt den Speicher zu verändern, kann der Speicher auch komplett
kopiert werden. Dadurch können die Einstellungen von einem Handy auf
ein anderes transferiert werden. Bei neueren Handys ist ein Kopieren des
Speichers nicht möglich, da die Einstellungen für die Sendeeinheit
des Handys, die je nach Handy unterschiedlich sind, in dem Speicher abgelegt
werden.
Weitere Informationen zu diesem Thema können unter http://www.mobileworld.org
nachgeschlagen werden.
Ralph-Thomas Aussem