Der Bart brennt
Feuerspucken aus Sicht der IuK- und Securitybranche
Referent: Maurice Wesseling
Nein, keine Pseudophilosophie im Eröffnungssatz, warum nun ausgerechnet das
Feuerspucken als Workshop auf einen Hackerkongreß gehört. Statt Tulpen gab
es Feuer aus Amsterdam: Maurice Wesseling, Mitarbeiter bei XS4ALL, schleppte
flaschenweise Petroleum und Wasser an und lud vor dem Eidelstedter
Bürgerhaus zur abendlichen Illumination ein.
"Feuerspucken ist ganz einfach", versprach er. Ein paar Regeln vorab:
"Verschlucke nie das Petroleum. Es verätzt die Speiseröhre und tut dem Magen
überhaupt nicht gut. Zweitens: Falls ihr doch welches verschluckt, kotzt es
nicht wieder aus - dann verätzt es die Speiseröhre gleich noch einmal." Für
den Fall der Fälle hatte er ein Fläschlein mit Paraffinöl parat, das
Linderung verschaffen sollte, aber er garantierte, daß die betreffende
Person den Rest des Abends auf der Toilette verbringen würde. Als weiteres
gab er zu bedenken, daß keine brennbaren Gegenstände oder Menschen der
Flamme im Wege stehen sollten und die Windrichtung auch eine nicht ganz
unbedeutende Wichtigkeit hat.
Geübt wurde mit Wasser. Maurice machte es vor. Einen Mundvoll Wasser aus der
Flasche, Lippen aufeinanderpressen, als ob eine Trompete angeblasen werden
soll, und aus dem Bauchfell heraus Luft durch die vibrierenden Lippen blasen.
Das Wasser - und später das Petroleum - muß dadurch gut mit Luft vernebelt
werden. Nichts anderes im Grunde, was auch in einem Ottomotor passiert. Nur,
daß hier die Einspritzpumpe aus einer Kombination von Lunge, Zwerchfell,
Mundhöhle und Lippen besteht. Die Gemischexplosion wird nicht durch eine
Zündkerze ausgelöst, sondern durch eine in einigem Abstand vors Gesicht
gehaltene Fackel.
Er machte es dann gleich vor, und nach und nach trauten sich unter Bravorufen
und Klatschen die Damen und Herren nach und nach etwas weiter vor, um es
ebenfalls einmal auszuprobieren. Auch der Dönerlieferant aus dem Imbiss
gegenüber will - nachdem er das Feuerspucken ausprobiert hatte - demnächst
seinen Ofen durchs Feuerspucken ersetzen...
Eines haben wir zusätzlich noch gratis gelernt: Bartträger sollten besonders
aufpassen, denn so ein Bart steht schnell in Flammen. Das sieht zwar sehr
dekorativ aus - ist aber doch ein bißchen schmerzhaft und sieht eine gewisse
Zeitlang doch eher abenteuerlich aus.
Listen, Beavis: Don't try this at home!
Zum Glück gab es anschließend ein recht scharfes Gulasch. Damit war der doch
leicht unangenehme Nachgeschmack schnell vergessen. Und: Feuerspucken geht
auch ohne Feuer: Einfach nach einem zweiten Eßlöffel mit Tabasco
verlangen...
padeluun