Chaos Communication Congress '97
Hamburg, Eidelstedter Bürgerhaus, 27. - 29.12.1997
Chaos-Knoten

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Der Bart brennt

Feuerspucken aus Sicht der IuK- und Securitybranche

Referent: Maurice Wesseling


Nein, keine Pseudophilosophie im Eröffnungssatz, warum nun ausgerechnet das Feuerspucken als Workshop auf einen Hackerkongreß gehört. Statt Tulpen gab es Feuer aus Amsterdam: Maurice Wesseling, Mitarbeiter bei XS4ALL, schleppte flaschenweise Petroleum und Wasser an und lud vor dem Eidelstedter Bürgerhaus zur abendlichen Illumination ein.

"Feuerspucken ist ganz einfach", versprach er. Ein paar Regeln vorab: "Verschlucke nie das Petroleum. Es verätzt die Speiseröhre und tut dem Magen überhaupt nicht gut. Zweitens: Falls ihr doch welches verschluckt, kotzt es nicht wieder aus - dann verätzt es die Speiseröhre gleich noch einmal." Für den Fall der Fälle hatte er ein Fläschlein mit Paraffinöl parat, das Linderung verschaffen sollte, aber er garantierte, daß die betreffende Person den Rest des Abends auf der Toilette verbringen würde. Als weiteres gab er zu bedenken, daß keine brennbaren Gegenstände oder Menschen der Flamme im Wege stehen sollten und die Windrichtung auch eine nicht ganz unbedeutende Wichtigkeit hat.

Geübt wurde mit Wasser. Maurice machte es vor. Einen Mundvoll Wasser aus der Flasche, Lippen aufeinanderpressen, als ob eine Trompete angeblasen werden soll, und aus dem Bauchfell heraus Luft durch die vibrierenden Lippen blasen. Das Wasser - und später das Petroleum - muß dadurch gut mit Luft vernebelt werden. Nichts anderes im Grunde, was auch in einem Ottomotor passiert. Nur, daß hier die Einspritzpumpe aus einer Kombination von Lunge, Zwerchfell, Mundhöhle und Lippen besteht. Die Gemischexplosion wird nicht durch eine Zündkerze ausgelöst, sondern durch eine in einigem Abstand vors Gesicht gehaltene Fackel.

Er machte es dann gleich vor, und nach und nach trauten sich unter Bravorufen und Klatschen die Damen und Herren nach und nach etwas weiter vor, um es ebenfalls einmal auszuprobieren. Auch der Dönerlieferant aus dem Imbiss gegenüber will - nachdem er das Feuerspucken ausprobiert hatte - demnächst seinen Ofen durchs Feuerspucken ersetzen...

Eines haben wir zusätzlich noch gratis gelernt: Bartträger sollten besonders aufpassen, denn so ein Bart steht schnell in Flammen. Das sieht zwar sehr dekorativ aus - ist aber doch ein bißchen schmerzhaft und sieht eine gewisse Zeitlang doch eher abenteuerlich aus.

Listen, Beavis: Don't try this at home!

Zum Glück gab es anschließend ein recht scharfes Gulasch. Damit war der doch leicht unangenehme Nachgeschmack schnell vergessen. Und: Feuerspucken geht auch ohne Feuer: Einfach nach einem zweiten Eßlöffel mit Tabasco verlangen...

padeluun



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