- Ist der Bildschirm leicht drehbar und neigbar?
Der Bildschirm muß drehbar und neigbar sein, damit Sie ihn so
einstellen können, daß Sie in entspannter Körperhaltung an
ihm arbeiten können. Gegebenenfalls ist es angenehmer für Sie,
wenn der Monitor etwas nach hinten geneigt ist. Unterschiedlich große
Benutzer können sich den Monitor so einstellen, daß ihr Blick im
15 bis 30 Grad Winkel aus einer aufrechten Sitzposition heraus auf die
Bildschirmoberfläche fällt. Wenn Sie häufig am Bildschirm
arbeiten, sollten Sie ihn direkt vor sich aufstellen.
- Empfinden Sie den Kontrast zwischen den Zeichen und
Zeichenhintergrund auf dem Bildschirm als angenehm?
Die Bildschirmoberfläche muß so gestaltet sein, daß sich
die Zeichen deutlich vom Hintergrund abheben und leicht zu lesen sind.
Günstig ist dabei die Darstellung von schwarzen Zeichen auf hellen
Grund = Positivdarstellung, da sich die Augen hierbei am wenigsten
anstrengen müssen. Insbesondere gilt dies, wenn nach papiergebundener
Vorlage (i.d.R. schwarze Schrift auf weißem Grund) gearbeitet wird.
- Werden die Zeichen scharf und deutlich dargestellt?
Die Zeichenschärfe schließt Verwechselungen von Zeichen aus: Zum Beispiel
"5" und "S", "0" und "O", "1" und "I", "2" und "Z", "8" und "B". Dies können
Sie dadurch testen, daß Sie einige Reihen dieser Kombinationen eingeben. Die
Zeichenränder müssen dabei eine Linie bilden.
- Ist Ihr Bildschirm flimmerfrei?
Flimmern wird im seitlichen Gesichtsfeld wahrgenommen, sofern es auf der
Bildschirmoberfläche nicht offensichtlich ist. Verzerrungen erkennen Sie,
wenn Sie von rechts nach links über die Bildschirmoberfläche schauen. Sind
keine Unregelmäßigkeiten, wie Farbveränderungen, wandernde Zeichen oder
Streifen zu erkennen, ist der Monitor flimmerfrei. Ein stabiles Bild
ermöglicht ermüdungs- und beschwerdefreies Arbeiten am Computer.
- Beträgt der Sehabstand "Auge-Bildschirm" mindestens 50 cm?
Die Anordnung des Monitors muß ein ermüdungsfreies Arbeiten ermöglichen.
Hierzu soll der Abstand zwischen Augen und Oberfläche möglichst größer als
50 cm sein. Dieser Abstand ermöglicht bei aufrechter Körperhaltung und
leicht geneigtem Kopf ein optimales Sehen. Der genaue Abstand hängt ab von
der Größe des Monitors und der Sehaufgabe. Der Monitor darf übrigens nicht
über die Arbeitsplatte herausragen.
- Liegt die oberste Bildschirmzeile maximal in Augenhöhe?
Die Anordnung des Monitors muß ein ermüdungsfreies Arbeiten ermöglichen. Der
Kopf darf nicht in den Nacken gelegt werden, wenn Sie auf den Bildschirm
schauen. Günstig ist, wenn der Blick zwischen 15 - 30 Grad - von der
horizontalen Augenachse aus gesehen - auf die Monitoroberfläche trifft.
- Können mögliche Blendungen verhindert werden?
Die Zeichen lassen sich sowohl auf Beleg als auch auf Bildschirmoberfläche
nur mit Anstrengung erkennen, wenn hierauf Blendungen auftreten. Es ist
nicht im Sinne des Erfinders, wenn der Benutzer eine Zwangshaltung einnimmt,
um den Blendungen auszuweichen und trotzdem etwas am Bildschirm lesen zu
können. Blendungen können durch Veränderung der Position des Monitors oder
der Lichtquelle behoben werden. Dies soll bewirken, daß die Darstellungen
klar und kontrastreich zu lesen sind.
- Ist der Bildschirm frei von störenden Reflexionen?
Reflexionen und Spiegelungen auf der Bildschirmoberfläche und dem Beleg sind
ungünstig, da sie für das Sehvermögen eine besondere Anstrengung bedeuten.
Damit sich die Augen nicht ständig an unterschiedliche Helligkeiten anpassen
müssen, ist zu beachten, daß keine Reflexionen und Spiegelungen auftreten.
- Ist die Tastatur angenehm zu bedienen?
Die Bedienung der Tastatur ist insbesondere für Vielschreiber und Personen,
die das Zehn-Finger-System beherrschen und anwenden wichtig. Die Interaktion
mit dem Computer geschieht über-wiegend durch die Eingabe über die Tastatur.
Deshalb muß darauf geachtet werden, daß sich bei der Eingabe weder
Verdrehungen des Körpers noch einseitige, körperliche Belastungen häufen.
Bei häufiger Dateneingabe ist die frontale Anordnung der Tastatur zum Körper
günstig. Wichtig ist, daß die Hände möglichst waagerecht und die Finger von
oben herab auf den Tasten liegen. Gelegentlich können die Handgelenke
aufgestützt werden. Deshalb muß vor der Tastatur ausreichend Raum zum
Auflegen vorhanden sein. Die Schultern dürfen beim Bedienen der Tastatur
nicht hochgezogen und angespannt sein.
- Hat der Arbeitstisch eine reflexionsfreie Oberfläche?
Matte Oberflächen führen zu geringen Reflexionsgraden und fördern
ermüdungsfreies Sehen bei der Bildschirmarbeit.
- Ist die Arbeitsfläche ausreichend groß?
Ausreichend groß ist die Arbeitsfläche dann, wenn Sie Ihre Arbeitsmittel wie
Bildschirm, Tastatur, Schriftgut, Kommunikationsgeräte und sonstige
wichtigen Arbeitsmittel je nach Arbeitsaufgabe flexibel anordnen können. Die
Bedienung Ihres Bildschirms muß dabei in einer aufrechten Körper-haltung im
Sitzen oder Stehen möglich sein. Verdrehungen des Oberkörpers und
Anspannungen der Nackenmuskulatur durch Zwangshaltungen sind in jedem Fall
zu vermeiden. Entscheidend für eine gesunde Körperhaltung ist die
Einstellung der Arbeitshöhe. Diese muß so bemessen sein, daß wenn Ihre
Unterarme auf der Arbeitsfläche liegen, sie zu den Oberarmen etwa einen
rechten Winkel bilden. Günstig ist es, wenn Sie Ihre Arbeitsmittel so
anordnen können, daß Sie gelegentlich im Stehen arbeiten können; z.B. beim
Telefonieren oder beim Aktenstudium. Ein ausreichender Raum ermöglicht
Ihnen, sich in unterschiedlichen Positionen zu bewegen.
- Ist der Beinraum unter dem Tisch ausreichend groß?
Ausreichende Beinfreiheit haben Sie dann, wenn Sie wechselnde Sitzhaltungen
einnehmen können und Sie nicht durch Gegenstände, Tischbeine oder
Schubladenelemente behindert werden.
- Sitzen Sie auf einem stabilen Arbeitsstuhl?
Ihr Arbeitsstuhl darf nicht wackeln. Er muß sicher und standfest auf dem
Fußboden stehen. Handelt es sich um einen Bürodrehstuhl, garantiert ein
fünfachsiger Drehfuß ausreichende Stabilität für sicheres Sitzen. Achten Sie
auch darauf, daß Ihr Arbeitsstuhl mit weichen Rollen ausgestattet ist, wenn
der Untergrund hart ist (z.B. Parkettboden) und mit harten Rollen versehen
ist, wenn der Fußboden eher weich ist(z.B. Teppich). Die richtigen Rollen
vermeiden einseitig belastende "Hüftschwünge", um nach rechts oder links zu
rollen.
- Ist Ihr Arbeitsstuhl auf Ihre Körpergröße eingestellt?
Ihr Arbeitsstuhl ist dann auf Ihre Körpergröße eingestellt, wenn - Sie sich
auf die Sitzfläche setzen können und den Eindruck haben, "gehalten" zu
werden; - die Knieinnenseite darf durch die Tiefe des Sitzes nicht gedrückt
werden; - die Füße setzen ganz auf dem Boden auf, dabei berühren die
Oberschenkel nicht die Unterseite des Tisches - können Sie Ihre Füße nicht
ganz aufsetzen, benötigen Sie eine Anpassung der Tischhöhe oder eine
Fußstütze; - bei richtiger Einstellung des Systems "Tisch und Stuhl"wird
Ihnen ermöglicht, im Sitzen zwischen Ober- und Unterarm etwa einen rechten
Winkel zu bilden, wenn die Finger auf der Tastatur liegen; - richtig am
Bildschirmarbeitsplatz sitzen bedeutet, beweglich zu sitzen; Ihre
Rückenlehne stützt Sie vor allem in der Bewegung nach hinten.
- Ist an Ihrem Arbeitsplatz ausreichend Raum für wechselnde
Arbeitshaltungen- und Bewegungen vorhanden?
Eine aufrechte Körperhaltung ist die Basis für die Körperbalance, also für
eine gleichmäßige Belastung. Eine ausgeglichene und gut ausgebildete
Muskulatur ist wichtig für alle Bewegungen des Alltags und praktisch der
einzige Schutz für Wirbelsäule und Gelenke. Die Zunahme der Beschwerden der
Haltungs- und Bewegungsorgane steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem
Verlust an Vielfalt und Abwechslung der Bewegung und dem Verlust des
gesundheitserhaltenden Wechsels zwischen körperlicher und geistiger Be- und
Entlastung. Bei der Bildschirm-Arbeits-platzgestaltung kommt es deshalb
darauf an, sitzende als auch stehende Tätigkeit zu ermöglichen. Durch
kurzzeitige dynamische Muskeltätigkeit kann der Stoffwechsel angeregt
werden, was eine Reduzierung der Muskelbelastung insgesamt zur Folge hat.
- Haben Sie ungehinderten Zugang zu Ihrem Arbeitsplatz?
Die Wege zu Ihrem Arbeitsplatz, wie zum Beispiel zum Aktenschrank,
Schreibtisch und Geräten, sind frei. Sie stoßen sich nicht an Ihrem
Arbeitsplatz oder anderen Dingen in Ihrem Raum. Stolperfallen, wie zum
Beispiel lose Kabel oder Kartons, die in den Verkehrsweg hineinragen, sind
nicht vorhanden. Um bestimmte Arbeitsmittel zu erreichen, brauchen Sie sich
nicht um andere Gegenstände zu schlängeln.
- Wird Ihr Arbeitsplatz ausreichend beleuchtet?
Bildschirmarbeit bedeutet die Wahrnehmung hoher Sehaufgaben. Hierfür ist
eine optimale Beleuchtungssituation am Arbeitsplatz erforderlich. Die
Beleuchtung muß der Art der Sehaufgabe entsprechen und an das Sehvermögen
der Benutzer angepaßt sein; ein jüngerer Mensch benötigt gegebenenfalls nur
die Hälfte der Lichtmenge wie ein älterer Mensch. Ein angemessener Kontrast
zwischen Bildschirm und Arbeitsumgebung ist dabei herzustellen. Durch die
Gestaltung des Bildschirmarbeitsplatzes sowie die Auslegung und Anordnung
der Beleuchtung sind störende Blendwirkungen, Reflexionen oder Spiegelungen
auf dem Bildschirm und den sonstigen Arbeitsmitteln zu vermeiden.
- Können Sie an Ihrem Arbeitsplatz von Lärm ungestört arbeiten?
Bildschirmarbeit erfordert ein hohes Maß an Konzentration, das durch Lärm am
Arbeitsplatz nachteilig beeinflußt wird. Deshalb sind störende Geräusche,
z.B. verursacht durch häufige Gespräche im Raum oder Lärm, der von Geräten
in Ihrem Büro ausgeht, zu vermeiden. Auf eine ruhige Umgebung ist nach
Möglichkeit zu achten.
- Die Arbeitsmittel verursachen keine Wärmebelastung?
Die Temperatur am Arbeitsplatz wird durch das Raumklima, die hierin
arbeitenden Menschen, die benutzten Geräte und durch das Außenklima
bestimmt. Bei überwiegend sitzender Tätigkeit wird eine Temperatur von 21
bis 23 Grad als behaglich empfunden.
- Empfinden Sie die Luftfeuchtigkeit als angenehm?
Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit verhindert ein vorzeitiges Austrocknen
der Schleimhäute und bildet die Basis für ermüdungsfreies Sehen bei der
Arbeit. Luft-feuchtigkeit wird jedoch individuell unterschiedlich empfunden.
Es wird empfohlen, im begründeten Fall, eine fachkundige Person, z.B.
Fachkraft für Arbeitssicherheit, hinzuzuziehen.
- Haben Sie ausreichend Gelegenheit erhalten, sich mit Ihrem
EDV-System vertraut zu machen?
Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit der im
Unternehmen benutzten Software garantieren ein störungs- und
belastungsfreies Arbeiten. Ausreichend geschulte Personen sind in der Lage,
die Software entsprechend ihrer Aufgabenangemessenheit, Steuer- und
Dialogfähigkeit richtig anzuwenden.
- Können Sie mit Ihrem Programm die Arbeitsaufgabe zu Ihrer
Zufriedenheit erledigen?
Die Software muß an die auszuführende Aufgabe angepaßt sein. Sie ist
aufgabenangemessen, wenn der Dialog zwischen Mensch und Computer die
Erledigung der Arbeitsaufgabe unterstützt. Das System muß dabei die
Beeinflussung der jeweiligen Dialogabläufe ermöglichen sowie eventuelle
Fehler bei der Handhabung beschreiben und deren Beseitigung mit begrenztem
Arbeitsaufwand ermöglichen.
- Haben Sie den für Ihre Arbeit nötigen Arbeit Sicht- und
Sprechkontakt zu Ihren Kolleginnen und Kollegen?
Sicht- und Sprechkontakt ist die Grundvoraussetzung für zwischenmenschliche
Beziehungen und den Austausch von Informationen. Bei der Bewältigung von
Arbeitsaufgaben mit Unterstützung des Bildschirmgerätes ist es wichtig,
Gelegenheit zur Kommunikation zu haben, um psychischen Belastungen
vorzubeugen.
- Ist Ihre Arbeit abwechslungsreich?
Psychische Belastungen können durch einseitige und eintönige Tätigkeiten
ausgelöst werden. Die Tätigkeit ist so zu organisieren, daß die tägliche
Arbeit an Bildschirmge-räten regelmäßig durch andere Tätigkeiten oder durch
Pausen unterbrochen wird, die jeweils die Belastung durch die Arbeit am
Bildschirmgerät verringern. Die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit wird
durch abwechselnde geistige und körperliche Aufgaben erhalten oder sogar
gesteigert.
- Haben Sie den Eindruck, grundsätzlich ausreichend Zeit zur
Erledigung Ihrer Arbeit zu haben?
Die Aufgabe ist dann ausführbar, wenn die Fähigkeit, Eignung und Kenntnis
jedes einzelnen sowie Zeit zur Aufgabenerfüllung vorhanden ist. Dem steht
grundsätzlich nicht entgegen, wenn zu Zeiten hoher Arbeitsverdichtung länger
gearbeitet werden muß.
Eine Software, unter anderem mit dieser Test-Liste, kann gegen eine
Schutzgebühr von DM 10.- beim Ministerium für Arbeit und Sozialordnung
angefordert werden und enthält folgende Punkte: