DIRC - Digitale Inter Relay Communication
DIRC ist eine völlig neuartige Kommunikationstechnologie.
Referent: Winrich Hoseit
Das DIRC-Netz besteht vom Systemansatz her aus einer großen Anzahl
gleichartiger intelligenter Funk-Endgeräte, die ihrerseits mit jeweils
3 bis maximal 8 Nachbarstationen permanent in Verbindung stehen, maximale
Distanz 5 km. Die DIRC-Stationen sind vergleichbar mit Basisstationen von
Schnurlos-Telefonen, nur daß sich diese zeitgleich und dauerhaft mit
ihren Nachbarstationen über alle verbindungsrelevanten Parameter
"unterhalten", wie freie Kanäle, Qualität der
Übertragung, geografische Position (über GPS oder
Laufzeit-Berechnung), public key für die RSA-Verschlüsselung,
ID-der Station usw. Die einzige zusätzliche Infrastruktur
außer den jeweiligen Endgeräten wie Telefon, Fax usw., die
jeweils regional zusätzlich gebraucht wird, ist ein
Initialisierungsrechner mit der Datenbank für die Namen aller
Subscriber, die dazugehörigen in Silicium eingebrannten IDs der
Stationen, public keys, und x/y-Koordinaten der Standorte der
DIRC-Stationen. Diese sind zunächst Feststationen. Die
Initialisierungsrechner sind mit ihrer Datenbank zugleich Auskunftsrechner
für alle anderen DIRC-Teilnehmer.
Will ein Teilnehmer eine Verbindung aufbauen, holt er sich das Infopaket
über den Zielteilnehmer, schreibt sich diese Daten in seinen
Routingspeicher, errechnet den Vektor aus Richtung und Entfernung und fragt
die Station in seiner Nachbarschaft, die am dichtesten zu der gerufenen
Endstation steht, sofern ein freier Kanal zur Verfügung steht und die
Verbindungsqualität die Mindestanforderung erfüllt. Die Nachbarstationen
verfährt nach dem selben Muster bis die Zielstation erreicht ist. Jede
dazwischen liegende DIRC-Station arbeitet als Relais für die Verbindung
anderer und stellt das gelernte Routing neuen Verbindungsversuchen zur
Verfügung. Bis zu 1.000 solcher Knoten können an einer Verbindung
teilnehmen, erst dann wird die erlaubte Verzögerung für eine Verbindung
überschritten. Die Verschlüsselung erfolgt über RSA zwischen den
Endteilnehmern mit deren jeweiligem public key. Jede DIRC-Station kann bis
zu 105 verschiedene Duplexverbindungen a 2 x 40 kbit/sec zeitgleich
switchen, mehre Duplexverbindungen können bei Bedarf und soweit frei
dynamisch für einen breitbandigeren Datenverkehr zusammengeschaltet
werden.
Da jeder DIRC-Teilnehmer zugleich Nutzer und "Teilnetzbetreiber"
ist, werden auch keine zeit- oder distanzabhängigen Gebühren mehr
erhoben. Die DIRC-Stationen werden für die Monatsmiete von DM 49,-
vermietet, dafür kann er soviel telefonieren wie er will. Eine
Vorrichtung zum Schutz vor nutzloser Dauerbelegung wird noch gesucht. Die
Telefonrechnung braucht innerhalb des DIRC - Netzes nie höher als die
Monatsmiete zu sein. Über einen in der DIRC-Station enthaltenen
Leseschlitz für EC- oder Geldkarten können bei Bedarf
zusätzlich Zahlungen zwischen den Teilnehmern erfolgen. City- und
Country-Carrier, die die DIRC-Stationen an die Subscriber herausgeben und
die Gerätemiete einnehmen, müssen ebenso kostenlose
Internetzugänge (Internettelefonie für internationale
Kommunikation) zur Verfügung stellen wie zwei Lichtwellenleiter zu zwei
unterschiedlichen anderen DIRC - Carriern. Damit wird das Wachsen eines
Backbones erreicht, mit dem dann auch grenzüberschreitend in allen
Regionen alle Teilnehmer erreicht werden können, sofern sie über
eine DIRC-Station verfügen. Über Serviceprovider wird der jeweils
lokale Übergang zu Telekom-Teilnehmern angeboten, damit
Ferngespräche zu diesen zum Ortstarif möglich sind. Steht dieses
DIRC-Festnetz, werden mobile DIRC-Stationen an die Inhaber von Feststationen
verkauft, die dann innerhalb des Netzes - ohne Relaisaufgaben - die mobile
Kommunikation erlauben. Zusätzliche kleine Empfänger im
Sendebereich der Basisstationen mit zugewiesenen TCP/IP-adressen steuern und
regeln.
Winrich Hoseit