Das erste Programm, das in Deutschland verschluesselt ausgestrahlt wurde, war Premiere. Sofort entstand eine Industrie, die mit ihren Produkten und Loesungen TV Piraten bediente. Die Piratenindustrie ist seitdem ein florierendes Geschaeft, da viele Zuschauer gerne Softpornos sehen wollen, ohne monatliche Abonnementgebuehren zu zahlen.
Der Premiere Analog Hack beruht im Grunde darauf, dass beim Senden Zeilen vertauscht werden, die dann vom Premiere Decoder wieder zusammengesetzt werden. Seit ueber einem Jahr gibt es Computerprogramme, die einfach ausprobieren, welche Zeilenkombination von Premiere das schoenste Bild ergibt. So kann man Premiere auch sehen, ohne es zu entschluesseln..
Im Gegensatz zum analogen Fernsehen wird beim digitalen Fernsehen nicht das Bildsignal selbst verschluesselt, sondern die Datenpakete, in die der Videostrom verpackt wird.
Der Uebertragungsstandard fuer digitales Fernsehen heisst DVB (Digital Video Broadcast). Alle Sender halten sich an den Standard. Das bedeutet: mit jedem DVB Receiver laesst sich der digitale Videostrom empfangen, sofern es nicht verschluesselt ist.
Ein DVB Stream ist ein Transport Stream. Der Transport Stream besteht aus mehreren Elementary Streams: Video Streams, Audio Streams und Data Streams fuer digitale Zusatzinformationen wie Senderkennung, EPG etc.
Die Irdeto Verschluesselung funktioniert folgendermassen: Video- und Audiostream werden mit einem sogenannten Session-Key verschluesselt, der sich etwa alle 10 Sekunden aendert. Im CAM (Conditional Access Module) der D-Box wird dieser Session Key zur Entschluesselung des Digital-TV Signals benutzt. Dies funktioniert allerdings nur, wenn der Zuschauer sein Abo bezahlt hat. Ist das nicht der Fall, bekommt dieser Zuschauer ein extra fuer ihn bestimmtes Abschaltsignal geschickt.
Es gibt mehrere Methoden zu verhindern, dass die D-Box abgeschaltet wird.
Mit der D-Box setzte Leo Kirch einen de-facto Standard fuer Set-Top Boxen. Klar, dass die D-Box zu einem Forschungsobjekt fuer Hacker wurde. Schon bald gab es im Internet Mailing Listen, auf denen filminteressierte Hacker Informationen zur D-Box austauschten. Ueber die serielle Schnittstelle konnte man Informationen aus der D-Box auslesen
Die absoulute Kroenung aber ist die Overflow Software. Ein begnadeter Hacker aus dem Sueden der Republik hat fuer die D-Box ein komplett eigenes Betriebssystem geschrieben: DVB 2000. Ein grosser Vorteil dieser Software war in den Anfangszeiten, dass die Umschaltzeiten zwischen verschiedenen Kanaelen viel kuerzer waren als bei der orginalen Kirch Software.
Mittlerweile kann man mit Overflow Software digitales Fernsehen von der D-Box auf eine Festplatte aufnehmen.